Thema: [DitV] Fragen...

[Tantalos]

Grützi....

ich habe mir brav Dogs gekauft und habs jetzt fast durchgelesen.
Jetzt hab ich aber aktuell noch zwei(drei) Fragen im Kopf, die ich bisher noch nicht anhand des Buches klären konnten

Frage 1: Ansprache
Reden sich alle innerhalb des Glaubens mit "Bruder"/"Schwester" an, oder nur Offizielle untereinander (Stewards/Dogs/Propheten)

Frage 2: "Ich bin ein Dog"
Den Trait "Ich bin ein Dog" kann man ja im Prinzip immer anbringen, oder? Das ist sozusagenm der Dog-Bonus in einem Konflikt.

Frage 3: Deutsche Übersetzungen
Ich bin ja ein Fan von kurzen Schreibweise (und Sprechweisen), deswegen benutze ich gerne lieber dasd Wort "Trait" anstatt "Eigenschaft", einfach weil es kürzer ist. Aber manche Dinge würde ich schon auf Deutsch beutzen. Auf dem letzten Treffen habe ich zum Beispiel bei Fredi und Vermi gelauscht und die haben meistens von "Stakes" geredet. Das habe ich immer nicht verstanden, bis ich jetzt das Buch gelesen hab. "Stakes" heißt eigentlich "at the stakes" und das heißt "Auf Spiel setzen". Warum benutzt man alsop bei solchen soachen nicht "XY steht auf dem Spiel" oder ähnliches?
Die Frage die sich daraus ableitet: hat sich schonmal jemand Gedanken über Deutsche Überstzungen für DitV-Begriffe gemacht?

Merci für die Zeit

[Lord Verminaard]

Hey Jack,

brav.

Zu 1: Alle reden sich mit Bruder/Schwester an.

Zu 2: Traits kommen NUR in den Konflikt, wenn du sie bei der ganz konkreten Beschreibung eines Raise oder See einbauen kannst. Du würfelst sie nicht schon deshalb, weil sie irgendwie wichtig sind, sondern nur, wenn du sie konkret benutzt. Wichtig! Natürlich kann man "ich bin ein Dog" gut benutzen, aber man muss es eben auch tun.

Zu 3: "Was auf dem Spiel steht" ist eine gute Übersetzung für "what's at stake". Ansonsten: Ich benutze in diesem Fall Denglisch, weil die Übersetzungen irgendwie blöd klingen. "Trait" ist nicht wirklich "Eigenschaft", sondern "Merkmal". "Beziehungen" und "Besitztümer" ginge vielleicht noch. Aber "Erhöhung" und "Sehen" klingt schon irgendwie blöd, "den Schlag hinnehmen" erst recht, und für "Fallout" habe ich nicht die geringste Idee, wie man das sinnvoll übersetzen wollte...

[Tantalos]

Okey, vielen Merci.

Nochmal zu zwei:
Aber ich sehe doch richtig, dass man einen Trait ziehen kann, wen man es begründen kann und es passend erscheint. Und der Trait "Ich bin ein Dog" kann man ja im Prinzip immer einbringen... beim Reden, beim kämpfen, beim schießen... oder?

[Lord Verminaard]

Hm, nein, würde ich nicht sagen. "Ich bin ein Dog" heißt "ich trage das Amt eines Wachhundes Gottes". Es heißt nicht: "Ich kann alles, was ein Dog können muss". Jeder Dog hat andere Fähigkeiten. Die Ausbildung ist ja auch recht kurz, eigentlich mehr ein Crash-Kurs. Also nix reiten, schießen, Schrift zitieren. Du musst schon die Autorität deines Amtes in deinem Raise/See verwenden.

[Tantalos]

Okey neue Frage... könnte ich ja eigentlich auch direkt an Vermi stellen...
naja, einmal probieren wir es noch 

Also, diese Dämonen sind mir noch ein Rätsel.

Sie sind unstofflich, aber versuchen etwas zu erreichen... in einem Städtebeispiel Gegenstände schneller altern zu lassen, oder sie zu zerbrechen. Wie wirkt sich das im Spiel aus bzw. wie stellt man das als SL dar?

[Lord Verminaard]

Auswirkung im Spiel: Demonic Influence in Konflikten, in denen das Ziel der Dämonen involviert ist (= Bonuswürfel).

Darstellung als SL: Hängt davon ab, wie „übernatürlich“ deine Runde ist. In einer Runde mit wenig Übernatürlichem würde ich vielleicht beschreiben, wie der Wind auffrischt und plötzlich wie ein gehässiges Lachen klingt, oder wie die Schatten sich zusammenzuballen scheinen, oder wie plötzlich alle Vögel auffliegen, Insekten fliehen etc. Bei viel Übernatürlichem kann man Dämonen durchaus in Erscheinung treten lassen, körperlos vielleicht, aber deutlich wahrnehmbar. Ich hätte auch kein Problem damit, körperliche Attacken von Dämonen zu erlauben. Sie würfeln halt trotzdem bloß 4d6 + Demonic Influence, wenn sie angreifen. Und die Dogs können sie nur mit Zeremonie verletzen.

[Pyromancer]

Also, diese Dämonen sind mir noch ein Rätsel.

Sie sind unstofflich, aber versuchen etwas zu erreichen... in einem Städtebeispiel Gegenstände schneller altern zu lassen, oder sie zu zerbrechen. Wie wirkt sich das im Spiel aus bzw. wie stellt man das als SL dar?

Im "normalsten" Fall sind Dämonen einfach nur Pech. Es passiert einfach das schlimmste, was passieren kann. Und wie Menschen halt so sind, brauchen sie einen Sündenbock.
Wenn man die übernatürliche Skala raufgeht kommt man irgendwann zu Besessenen mit leuchtenden Augen, die über dem Boden schweben und Blitze aus ihren Fingern verschiessen.

[Tantalos]

Also brinbge ich Dämonen wie einen Trait ein, wenn es um die Auswirkungen ihrer Aktivitätet geht...
alles klar.

Dank 

[Tantalos]

Neue Frage, neue Frage:

Die Dogs kommen in eine Stadt...
aber wo schlafen sie? Beim Stewart? Irgendwo?
Ich weiß es nicht, habs im Buch nicht gefunden... wißt Ihrs?

[Fredi der Elch]

Die Dogs kommen in eine Stadt...
aber wo schlafen sie? Beim Stewart? Irgendwo?
Ich weiß es nicht, habs im Buch nicht gefunden... wißt Ihrs?

... äh ... sprachlos.

Ist doch völlig egal, wo sie schlafen, oder? Demnächst fragst du noch, wo sie aufs Klo gehen und wieviel Hartwurst sie für die Reise einpacken müssen...   

Will sagen: geschlafen wird nicht. Szenenbasierter Ansatz, schlafen ist nicht wichtig. Und wenn du es wirklich, wirklich ausspielen willst (schlafen ausspielen?!?), dann musst du dir wahrscheinlich was ausdenken.

[Tantalos]

Es geht nicht um Hartwurst, sondern generell... wo schlafen Dogs, wenn sie da sind?
Ich will es nicht ausspielen, aber mir ist halt aufgefallen, dass es keine Hotels oder ähnliches gibt...

[Stefan G.]

Da kann ich mich nur Fredi anschließen. Es ist doch egal, oder wozu willst du das wissen?
Du fragst doch auch nicht wie die Dogs bezahlt werden, wieviel ein Pferd kostet, du merkst dir nicht wieviel Munition dein Dog noch hat, usw.

Das alles sind doch Dinge die bei Dogs völlig uninteressant sind.

[Roland]

Es geht nicht um Hartwurst, sondern generell... wo schlafen Dogs, wenn sie da sind?
Ich will es nicht ausspielen, aber mir ist halt aufgefallen, dass es keine Hotels oder ähnliches gibt...

Dogs schlafen da, wo sie (vom Steward) untergebracht werden. In den meisten Fällen werden das wohl Unterkünfte bei irgendwelchen Familien im Ort sein. Ein bisschen Familienkontakt ist z.B. eine gute Gelegenheit den einen oder anderen Dog auf die eine oder andere Seite zu bringen

[Lechloan]

Wo sie schlafen kann schon interessant sein. Es wird sicherlich als große Ehre angesehen werden, Dogs zu beherbergen. Das sagt schon was aus über die Position in der Gesellschaft. Ich würde sie traditionsgemäß beim örtlichen Pfaffen nächtigen lassen, es aber jederzeit den Dogs überlassen, wenn sie woanders schlafen wollen.

[1of3]

Und im Zweifelsfall halt bei den Verwandten.

[Lord Verminaard]

So, der Sheriff von Nottingham muss mal wieder austeilen.

"Warum interessiert dich, wo die Dogs schlafen? Das ist völlig egal, in Dogs geht es nicht ums Schlafen, sondern um Glauben und Gerechtigkeit und die Frage, wie weit du für deine Überzeugungen zu gehen bereit bist. Du hast das Spiel nicht verstanden. Hör auf mit dieser Simulationistenkacke und fang gefällgst an, Prämissen in Umschläge zu tüten und Adressen draufzuschreiben!"

Jungs, hört euch doch mal selbst zu. Was für ein Schwachsinn! Jack will wissen, wo Dogs übernachten. Er versucht, sich ein Bild von dem Setting zu machen. Das nennt man Exploration. Alles vollkommen im Grünen Bereich. In allen Dogs-Runden, die ich bisher hatte, wurde geklärt, wo jeder einzelne Dog schläft. Na und?!

"No myth" bla bla, und du musst dir was ausdenken blub. Wenn er sich selbst was ausdenken wollte, hätte er die Frage ja nicht gepostet. Solche Antworten bringen ihn nicht weiter. Vorschläge bringen ihn weiter, wie z.B. der von 1of3.

Jack, was unsere Narrativismus-Fraktion dir mitteilen will, ist im Wesentlichen dies: Suche nicht zu viele Antworten im Regelwerk. Das Regelwerk lässt manches bewusst offen und euch als Gruppe viele Freiheiten, diese Lücken mit euren eigenen Ideen zu füllen. Ich habe Spielberichte gesehen, in denen das Land der Gläubigen tatsächlich Utah war, die Städte ihre echten Namen hatten und Chinesen die Eisenbahn bauten. In anderen Spielberichten gab es Exorzismen, der Engel des Todes trat auf, und die Dogs wurden von dämonischen Reitern und einem Mann mit einem Kojotenkopf angegriffen.

Trotzdem ist es völlig legitim zu fragen, denn manche Dinge stehen sehr wohl im Regelwerk. Dinge, die man dort vielleicht nicht unbedingt erwarten würde. Zum Beispiel wie die Waffen funktionieren oder wann Sex Sünde ist. Also, in diesem Sinne: Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten.

Euer Vermi, Sheriff von Nottingham

[Fredi der Elch]

In allen Dogs-Runden, die ich bisher hatte, wurde geklärt, wo jeder einzelne Dog schläft. Na und?!

Und in keiner meiner Dogs-Runden wurde das bisher jemals geklärt. Na und?

Jack, was unsere Narrativismus-Fraktion dir mitteilen will, ist im Wesentlichen dies: Suche nicht zu viele Antworten im Regelwerk.

Das war eigentlich nicht alles, was ich sagen wollte. Ich wollte auch sagen: schmeiß Deine Vorannahmen über Bord. Du hast bisher in jeder Runde geklärt, wo die SC schlafen? Was die SC dabei haben? Du hast dir vorher das Setting genau überlegt? Du hast sie nach Infos suchen lassen? usw. usf.? Ist bei Dogs alles nicht nötig. Und teilweise stört es sogar, wenn man mit zu vielen Vorannahmen darüber, wie Rollenspiel funktionieren sollte, an Dogs rangeht.

Also: Dumme Fragen mag es vielleicht nicht geben, äußerst ungünstige Vorannahmen schon. Und wissen zu müssen, wo die Dogs schlafen, ist IMO eben eine ungünstige Annahme.

Fredi, Ex-Rollenspielpolizei

P.S.:

Er versucht, sich ein Bild von dem Setting zu machen. Das nennt man Exploration.

Alleine im Regelwerk lesen ist keine Exploration. Denke ich. Exploration beginnt immer erst im Spiel. Oder?  ???

[1of3]

In der Tat, aber er steckt den Rahmen für potentielle Exploration ab. Aber das gehört auch nicht hier her.

[Lord Verminaard]

Ja, schon gut, Exploration beginnt erst, wenn es einen gemeinsamen Vorstellungsraum gibt. Ich meinte es natürlich so, wie 1of3 gesagt hat.

Ich denke einfach, man muss nicht überall gleich tausend schreckliche Vorannahmen wittern. Jack hat bei unserer Dogs-Runde auf dem Sommertreffen über weite Strecken zugehört und auf dem gleichen Treffen mit mir BARBAREN! gespielt. Ich habe überhaupt keine Sorge, dass er sich mit irgendwelchen schlechten Rollenspieler-Angewohnheiten das Spiel versaut.

Das „actively reveal the town“ steht ja nun in den Regeln deutlich genug drin und ist sicher auch wichtig. Aber wenn man, davon mal abgesehen, auch das ein oder andere ausspielt, was nicht unmittelbar zu irgendwelchen bedeutsamen Entscheidungen und Aussagen führt, ist das überhaupt kein Beinbruch. Im Gegenteil, man kann es sich auch unnötig schwer machen, indem man denkt, man dürfte das nicht.

Dogs funktioniert. Ohne dass die Spieler erst das Rollenspiel ganz neu lernen müssen. Das ist ja gerade das Geniale.

[Ralf]

Also ich hätte da auch noch das ein oder andere.
Erstens sind "Raise" und "See" aus der Pokersprache und für die gibt es sehr wohl gebräuchliche Übersetzungen, nämlich "Erhöhen" und "Mitgehen" bzw. "Halten".

Zweitens habe ich mich auf dem Grossen Hals über Kopf in das Dog-Konfliktsystem verliebt. Und auch wenn ich mir der Tatsache bewusst bin, dass Vermi das System nicht ganz ausgereizt hat, und der ein oder andere Mechanismus unter den Tisch gefallen ist, so hatte ich den Eindruck, dass man das System recht problemlos in andere Settings übertragen könnte.
Irre ich mich da? Fehlt mir NooB nur der Durchblick im System? Oder könnte ich mit Dogs eben doch mit geringen Anpassungen "Normalo-Western" ohne Dogs und Gläubige spielen?

Achja und: Woher bekomme ich das Buch?

[Lord Verminaard]

Eigentlich habe ich das Konfliktsystem in den meisten Fällen schon ziemlich ausgereizt. Dass man einen Konflikt mal vorzeitig aufgibt, gehört zum Spiel dazu, auf beiden Seiten. Regeln, die unter den Tisch gefallen sind, gab es nicht.

Man kann das Konfliktsystem natürlich losgelöst von dem Rest von Dogs verwenden. Aber wenn man die Town Creation Rules und die Proto-NSCs wegnimmt, gerät es u.U. aus der Balance. Also zumindest die Proto-NSCs braucht man wohl. Und die Möglichkeit der Eskalation verliert natürlich ihren Reiz, wenn es nicht auch etwas gibt, was gelegentlich gegen Eskalation spricht. Einen „menschlichen Kontext“, so zu sagen.

Das Buch bekommt man hier:

http://lumpley.com/games/

P.S.: Mal wieder 1000 Posts?

[Tantalos]

Frage: Ereignisse nach Eintreffen der Dogs?

Eine Standardstadt hat ja schon die Sünden entfaltet, wenn die Dogs eintreffen. Ich überlegte heute, ob vielleicht auch ein Szenario möglich wäre, wo die Dogs in eine Stadt kommen, und plötzlich passiert Ereigniss X, dass dazu führt, dass sich die Sünde entwickelt.

ImDogs Stil würde das bedeuten, die Dogs kommen des Nachts an, und während dieser Nacht passiert das Ereigniss X, möglicherweise mit Zeugen. Während des nächsten Tages merken die Dogs daann, dass etwas faul ist, und das sich eventuel Leute anders verhalten.
Eventuell treffen dann auch fast sofort die Dämonen ein und verrichten Ihr Werk.

Ist das praktikabel? Es ist ja bi zu einem gewissen Punkt sehr Eisenbahnstrecke ( ), die Frage ist, ob die dogs das überhaupt merken, dass etwas anders ist, als bei anderen Abenteuern.

[Lord Verminaard]

Aaalso:

Pride - brauchst du vorher schon
Injustice - brauchst du ebenfalls

Sin/Demonic Attacks können ohne Probleme erst abgehen, nachdem die Dogs in der Stadt sind. Das gehört dann zum Set-Up. Ist eine stilistische Feinheit, würde ich sagen. Ob es nun kurz vor Ankunft der Dogs passiert oder danach. Solange es so passiert, dass sie es nicht mehr verhindern können, ist das einerlei. Und wenn sie es verhindern können, auch gut. Dann hast du eine Stadt, die bei Injustice aufhört. Pass halt auf, dass sie "griffig" genug bleibt.