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[Polaris] Senator Antares Perseus

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Lord Verminaard:
Die silbrigen Fäden des Schicksals verstrickten sich wie verirrte Strahlen von Sternenlicht. Fünf Fäden, vier junge Sternenritter und ein Senator des Nördlichsten Volkes, in ihrer Stadt aus Eis. Zwei Brüder, des einen Bürde des anderen größter Wunsch. Ein Jüngling, so tugendhaft wie blind. Ein Mädchen, die Seele düster von verlorener Unschuld. Antares Perseus war ihr Schicksal. Das Lied des Windes war schwanger von dräuendem Unheil an jenem Tag, da ihre Wege sich kreuzten, vor langer Zeit, am Ende der Welt.

Wir haben endlich Charaktere für unsere Skype-Polaris-Runde gemacht. Hoffentlich kommen wir morgen endlich zum Spielen. Aufgrund technischer Probleme konnte Marcel leider nur hören und nicht sprechen, so dass er auf den Chat zurückgreifen musste, um sich uns mitzuteilen. Das erschwerte bereits die Charaktererschaffung und wird beim Spielen einfach nicht hinhauen, wenn wir überhaupt mal irgendwas schaffen wollen. Also wollen wir hoffen, dass morgen alles klappt.

Zusätzlich erschwert wurde die Charaktererschaffung dadurch, dass zwei von drei Mitspielern sich nicht wie von mir erbeten die „Example Aspects“ von der Homepage durchgelesen hatten... *grrr* Polaris ist beim Einstieg schon relativ schwer zu greifen, und auch nach meiner Verlesung der Momente, gefroren aus dem Fluss der Zeit, hatten Marcel und Cay doch noch etwas Schwierigkeiten, sich in das Setting hineinzudenken. Zum Glück hatte Fredi nicht nur die Beispiele gelesen, sondern auch eine frühere Testspielversion des Regelwerks, so dass er mich hier ein bisschen unterstützen konnte. Optimal wäre aber sicherlich, wenn alle Mitspieler sich die Weltenbeschreibung einmal durchlesen. Es sind ja nur 20 Seiten oder so.

Für die Charaktererschaffung haben wir uns dann am Text des Regelwerks entlang gehangelt. Bereits bei der Namensfindung der Charaktere wurde beschlossen, dass Fredi und Cay zwei Brüder spielen (weil sie die Namen Castor und Pollux auswählten). Fredi wählte als Office Aspect „Reknowned Champion“, woraufhin die Idee geboren wurde, dass Cays Charakter das will, was der Bruder hat, während der Bruder mit dem, was er hat, nicht wirklich glücklich ist. Cay’s (Pollux) hat daher auch ein dämonisch verseuchtes Schwert, so weit ist er bereit zu gehen, um ein gefeierter Held zu werden.

Als gemeinsames Schicksal wählten wir den Vater der beiden, Senator Antares Perseus. Marcel spielt den Adjutanten des Senators, Acamar. Er hat den Ability Aspect „Song of Healing“, sein Lied bringt Heilung, doch wenn er es rückwärts singt (ein schauriger Klang), ist es eine tödliche Waffe. Leider vermag all seine Macht nicht seine todkranke Schwester zu heilen.

Ich entschied mich für einen weiblichen Charakter, da ich keine reine „Männerrunde“ wollte. Meine ursprüngliche Idee war ein Scout, der viel in der Wildnis unterwegs ist und sich einer kleinen Kommune von Außenseitern verbunden fühlt, die den korrupten Remnants den Rücken gekehrt haben und des Winters/Nachts noch zum Lied der Sterne tanzen. Als der Senator als gemeinsames Schicksal aufkam, stand für mich eigentlich fest, dass ich ihn ficke (was ich auch sagte und damit zur Erheiterung beitrug). Nach einigem hin und her einigten wir uns darauf, dass der Senator, obwohl ein knallharter Politiker, sexuell gern erniedrigt wird und ich es mitmache, um ihm zu gefallen.

Beim Ausfüllen des Cosmos kamen noch einige interessante NSCs hinzu, ein paar Dämonen und sogar ein Ort (das Dorf der „Aussteiger“), doch davon vielleicht später, wenn sie ins eigentliche Spiel eingebracht werden.

Die „Palawer“-Methode der Charaktererschaffung hat sich bewährt, und auch die Reihenfolge der einzelnen Schritte. Die Aspects haben uns am meisten zu schaffen gemacht, doch letztendlich haben wir alle noch was gutes gefunden, denke ich. Das Story-Potential ist da, jetzt müssen wir sehen, was wir draus machen. Die Spielberichte, die ich bisher gelesen habe, waren sich alle einig, dass die erste Sitzung Lehrgeld kostet und es ab der zweiten Sitzung richtig rockt.

Fredi der Elch:

--- Zitat von: Lord Verminaard am 22.11.2005 | 16:00 ---Die Spielberichte, die ich bisher gelesen habe, waren sich alle einig, dass die erste Sitzung Lehrgeld kostet und es ab der zweiten Sitzung richtig rockt.

--- Ende Zitat ---
Davon dürfen wir uns einfach nicht abschrecken lassen. Wir werden ja neben den "normalen" Anlaufschwierigkeiten von Polaris auch noch die technische Ebene haben (nur Ton). Aber dennoch: ich habe Bock. Und fühle mich schon märchenhaft! :)

Brüder kreisen ewig umeinander. Der Mensch will immer das, was er nicht hat. Und so neiden sie sich auch ihr Unglück, in der Hoffnung, selbst dadurch glücklich zu werden.

Naja, oder so in etwa.

Schwules Lesbenpony:
Ja ja, ich hab meine Hausaufgaben nicht gemacht.  ;)
Mir hat die Vorbereitungssitzung schon sehr viel Spaß gemacht. Daher bin ich wirklich sehr auf den Spielverlauf gespannt. Und mal ganz ehrlich: Bei der Spielerkombo kann ich mir nicht vorstellen, dass das schief läuft. :)

Lord Verminaard:
Augrund technischer Schwierigkeiten spielen jetzt doch nur Fredi, Cay und ich. Ich bin Fredis „Mistaken“, Fredi ist Cay’s und Cay ist meiner. Der jeweils andere übernimmt die Rolle von „Half Moon“ und „Full Moon“ (sitzt also quasi zweimal am Tisch... ;))

Die erste Stunde ging mit ein bisschen Gequatsche und Regel-Briefing drauf. Es dauerte eine Weile, die Regeln zu durchdringen, doch da sie eigentlich sehr logisch sind, machten sie danach keine Probleme mehr. Also zündete ich eine virtuelle Kerze an und begann das Spiel mit den Worten: „Das Volk lag im Sterben, vor langer Zeit, am Ende der Welt.“

Womit wir größere Probleme als mit den Regeln hatten, war, auf wirklich interessante Spielinhalte zu kommen. Wie Cay es ausdrückte: „Worum geht es hier eigentlich?“ Wir wussten alle nicht so recht, was jetzt eigentlich passieren sollte. Ich glaube, wir haben es uns zusätzlich schwer gemacht, indem wir in der Nacht begannen, also ohne Dämonen und Schlachten und mit sozialer Interaktion und Intrigen, wo’s nicht so gar den drastischen Horror zu finden gab.

Außerdem sind unsere Protagonisten vielleicht zu eng miteinander verknüpft. In jeder gespielten Szene waren mindestens zwei Protagonisten, was die Sache vor allem dann erschwert, wenn der Spieler des Protagonisten der „Mond“ ist. Soll dann nämlich der Protagonist in einem Konflikt agieren, müssen das zwei Spieler gemeinsam entscheiden...

Also, holprig wie erwartet. Ich denke, wir werden auch nächstes Mal noch ein bisschen Eingewöhnungszeit brauchen. Aber so schnell geben wir nicht auf! Hier sind die drei Szenen, die wir gespielt haben.

Ich (für Castor): Castor kehrt nach Sonnenuntergang zurück vom glorreichen Kreuzzug tief in den Fehler hinein. Er überrascht seinen Vater, den Senator, bei unzüchtigen Spielen mit Kuma (meiner Protagonistin). Ein etwas unmotiviertes Streitgespräch entsteht, nicht wirklich aufgepeppt durch die spottende Dämonin vor dem Fenster, die in der Dunkelheit verschwindet. Das Volk will seinen Helden sehen, und er und sein Vater gehen raus und winken. Ein offenbar besessener Junge greift Castor an und erwischt den Vater (ohne ihn jedoch zu töten), Castor schnappt ihn sich, und der Junge erzählt ihm, dass sein Bruder Pollux sich seinen Tod wünscht. Senator Antares (Papa) verlangt die Hinrichtung des Jungen, und Castor führt sie aus, angefeuert vom Volke.

Cay (für Kuma): Pollux stellt Kuma auf dem Flur, doch sie drängelt sich an ihm vorbei und läuft direkt einem anderen Senator in die Arme, der auf meinem Charakterbogen bei „Mistaken“ steht – Keid, ein Rivale Antares’. Er durchschaut sie und erpresst sie, auch mit ihm ins Bett zu gehen. Sie willigt ein, um Antares zu schützen, und Keid verliebt sich in sie.

Fredi (für Castor): Castor und sein Vater reiten mit einer Jagdgesellschaft auf ihren fliegenden Insektenreittieren aus. Castors Knappin („New Moon“) reißt der Sattelgurt, sie stürzt, Castor fängt sie auf, doch auch Pollux ist zur Stelle. Ihre beiden Reittiere stoßen zusammen, und der Arm der Knappin wird zermalmt. Das ändert nichts an ihrer Bewunderung für Castor, doch sie beginnt, Pollux zu hassen.

Die Szenen waren holpriger, als sie sich anhören. Die Konflikte liefen bis auf wenige Ausnahmen mit „Doch nur, wenn...“ Es wurde nicht gewürfelt (außer Erfahrung). Fredi hat einmal „Du verlangst bei weitem zuviel“ eingesetzt (als ich die Knappin umbringen wollte). Ansonsten haben wir fast alle Fiesigkeiten entspannt akzeptiert. Ein Zeichen, dass wir noch nicht fies genug waren. >:D Hatten wir vielleicht auch ein „Es sollte nicht sein“? Weiß ich nicht mehr. Die anderen?

Eine sehr, sehr wichtige Erkenntnis für das Spiel von Polaris ist: Die Konflikte sind ganz anders als bei PtA oder DitV. Es werden keine Stakes festgelegt, es geht immer um das, was als nächstes passiert. Sie sind, das wird mir klar, als ich diese Zeilen schreibe, haltet euch fest – sie sind Task Resolution. :o Task Resolution, nur anders. ;D

Ich glaube, wir haben insgesamt einen zu engen Zusammenhang zwischen den Szenen gesucht. Da kann man sicher noch aggressiver schneiden. Was mir sehr gut gefiel, war der Konflikt mit Kuma und dem Senator, der hat auch interessante Veränderungen der Situation gebracht. Davon brauchen wir mehr (und blutige Gemetzel).

Cay war auch so tapfer, offen zu sagen, dass sie mit meinem Charakter noch nicht viel anfangen konnte (als „Mistaken“). Fand ich gut. Ich habe dann erklärt, wie ich mir den Charakter vorstelle, was vorher wohl auch nicht deutlich gewesen war. Kuma trauert ihrer verlorenen Unschuld nach, deswegen liegt ihr dieses kleine Dorf der „Aufrichtigen“ auch so am Herzen, weil es für sie ein Symbol der Reinheit ist. Sie liebt Senator Antares wirklich und macht seine Spielchen mit, um ihm zu gefallen. Nur seinetwegen hat sie sich auch auf die Sache mit dem anderen Senator (Keid) eingelassen, was ihre Unschuld natürlich weiter befleckt.

Ich denke, beim nächsten Mal geht die Sonne wieder auf, die Dämonen werden angreifen und alles wird cool. „Doch das war vor langer Zeit, und heute gibt es niemand mehr, der sich daran erinnert.“

Tele-Chinese:
Oh man klingt das gut. Mal sehen wie es bei euch weitergeht. Denn, wenn es gut läuft und wir mit unserer Dogs Runde durch sind, dann wird Fredi uns an Polaris ranführen...und das wird geil

Toastbrot

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