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[With Great Power…] Die Rache der Ratte

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Dr.Boomslang:
@ Joe
Stimmt in diesem Fall. Ein anderes Spiel impliziert eine andere Spielweise aber nicht umgekehrt.

@ Fredi
Es ist nicht einfach eine Frage der Wahrnehmung, es ist eine Frage der Spieloptionen. In der von mir geschilderten Spielweise müsste der SL das machen was du gesagt hast (stärkere Gegner, Umstände festlegen etc.) daraus müsste er dann aber wieder unparteiisch ableiten, das ist die gemeinsame Grundlage.
Bei WGP kann der SL das tun. Das was das Spiel (und die Spieler) von ihm verlangen ist aber nichts weiter als eine Karte zu spielen die die Schwierigkeit festlegt (wenn ich das richtig sehe). Das beinhaltet weder das festlegen von bestimmten Gegebenheiten noch deren Beurteilung bezüglich der Schwierigkeiten.
Natürlich hat er vom Ergebnis her ähnliche (ich sage mal absichtlich nicht gleiche) Einflussmöglichkeiten, das kommt aber darauf an was man für das Ergebnis hält.

Tele-Chinese:

--- Zitat von: Fredi der Elch am 24.01.2006 | 21:51 ---Wie gesagt: Was eigentlich passiert ist, unterscheidet sich nicht wesentlich von dem, was bei einem klassischen Rollenspiel passiert. Nur dass Karten gelegt werden statt zu würfeln. Das habe ich ja darzustellen versucht. Dementsprechend sehe ich da eigentlich kein CA-Problem (wenigstens nicht primär).

--- Ende Zitat ---

Es gibt dennoch einen signifikanten Unterschied zum klassischen RPG. Bei WGP (wie auch bei Dogs) hat man die Möglichkeit zu "pokern". Die Ressourcen besitzen von vorneherein einen bestimmten Wert und somit kann man in bestimmten Situationen alles daran setzen zu gewinnen, was du ja auch gemacht hast, oder eben nur iedrig pokern. Man muss sich entscheiden ob es einem der Konflikt Wert ist gute Karten zu verlieren. Das ist ein - für mich - wesentliches Novum und ist nicht so sehr auf sein Glück angewiesen. Zumindest nicht ganz so stark wie mit nur einem Würfelwurf. Immerhin hat man 7 Karten auf der Hand zu beginn eines Konfliktes und kann, wenn man seine Aspekte "angreift" noch eine ganze Menge dazu bekommen.

Fredi der Elch:

--- Zitat von: Dr.Boomslang am 24.01.2006 | 23:01 ---In der von mir geschilderten Spielweise müsste der SL das machen was du gesagt hast (stärkere Gegner, Umstände festlegen etc.) daraus müsste er dann aber wieder unparteiisch ableiten, das ist die gemeinsame Grundlage.
Bei WGP kann der SL das tun. Das was das Spiel (und die Spieler) von ihm verlangen ist aber nichts weiter als eine Karte zu spielen die die Schwierigkeit festlegt (wenn ich das richtig sehe). Das beinhaltet weder das festlegen von bestimmten Gegebenheiten noch deren Beurteilung bezüglich der Schwierigkeiten.

--- Ende Zitat ---
Ja und Nein. (Fredi, hast du wieder einen Kryptographen gefressen?)

Du hast irgendwo Recht. Die genannten Spiele weisen explizit darauf hin, dass der SL die Situation beschreibt und daraus objektiv die Schwierigkeit ableitet. Bei WGP läuft der Prozess genau umgekehrt: Man legt die Schwierigkeit fest und ist dann angewiesen diese durch entsprechende Beschreibung der Situation zu rechtfertigen. Man erhält also beides Mal eine der Situation angemessene Schwierigkeit, nur die logische Richtung unterscheidet sich.

Und jetzt zum „Nein“. ;) Beim klassischen Spiel sollte der SL die Situation erschaffen und davon unabhängig die Schwierigkeit bestimmen. So steht’s in den Regeln. Aber aus langer Erfahrung als Illusionist weiß ich: das findet so nicht statt. Die Schritte „Situation“ und „Schwierigkeit“ verschwimmen bei jedem SL, der mehr als zwei Mal leitet. Und dann weiß der SL schon vorher, welche Schwierigkeit er erreichen will und wird die Situation entsprechend gestalten. Somit weiß er auch die Schwierigkeit und bastelt danach die entsprechende Situation. Genau wie bei WGP, nur dass es bei WGP explizit so verlangt wird und beim klassischen Spiel nicht. Aber im Endeffekt macht der SL bei beiden Systemen das Gleiche. Also eigentlich doch wieder nur eine Frage der Wahrnehmung.

Bei absoluten Nicht-Illusionisten mag es aber tatsächlich anders ein. :)

Es mag auch sein, dass der SL beim klassischen Spiel tatsächlich mal die Situation beschreibt und die Schwierigkeit ableitet. Das passiert allerdings (beim Illusionismus) nur bei unwichtigen Konflikten (also für SL, Spieler oder Story unwichtigen). Und hier haben wir einen weiteren Unterschied zu WGP: bei WGP gibt es keine unwichtigen Konflikte.

Aber insgesamt ist der Unterschied in der Art wie Schwierigkeit bestimmt wird bei WGP und beim klassischen Spiel doch mehr in der Wahrnehmung. Ok, nicht ausschließlich. :)



--- Zitat von: Toastbrot am 25.01.2006 | 10:30 ---Es gibt dennoch einen signifikanten Unterschied zum klassischen RPG
--- Ende Zitat ---
Es gibt sogar ganz viele. ;D Aber bei der Bestimmung der Schwierigkeit sind es nicht so viele. Ressourcen gehören allerdings dazu. Aber so was gibt’s zum Teil auch bei anderen Spielen (MURPG).

Dr.Boomslang:

--- Zitat von: Fredi der Elch am 25.01.2006 | 18:51 ---Man erhält also beides Mal eine der Situation angemessene Schwierigkeit, nur die logische Richtung unterscheidet sich.
--- Ende Zitat ---
Das habe ich doch immer gesagt. :)


--- Zitat von: Fredi der Elch am 25.01.2006 | 18:51 ---Beim klassischen Spiel sollte der SL die Situation erschaffen und davon unabhängig die Schwierigkeit bestimmen. So steht’s in den Regeln. Aber aus langer Erfahrung als Illusionist weiß ich: das findet so nicht statt.
--- Ende Zitat ---
Ob es stattfindet oder nicht ist nicht unbedingt eine Frage des Systems, im Sinne von Regelwerk, sondern natürlich eine Frage des Systems, im Sinne von "das wonach die Spieler handeln". Man könnte sagen es handelt sich um ein schlechtes Regelwerk, wenn es Spieler bzw den SL dazu animiert die Regeln zu ignorieren, aber für die Betrachtung der CA ist das Regelwerk ja egal. Es ging mir in meinem Beispiel um eine spezielle CA nicht um ein spezielles Regelwerk.


--- Zitat von: Fredi der Elch am 25.01.2006 | 18:51 ---Bei absoluten Nicht-Illusionisten mag es aber tatsächlich anders ein.
--- Ende Zitat ---
Illusionismus ist immer eine Verschleierung (auch der CA) und kann zu dysfunktionalem Spiel führen (weil die Strukturen des Spiels nicht deutlich sind), es ist deshalb schwer einen nicht-illusionistischen Stil mit einem illusionistischen zu vergleichen. Ich meinte in meinem Beispiel ersteinmal nur nicht-Illusionisten. Dann sind Unterschiede vorhanden. Und natürlich sind diese Unterschiede nicht vorhanden wenn du vorrausstzt das der SL Illusionismus verwendet um die CA der anderen zu umgehen und stattdessen genauso handelt wie der SL in einem anderen Spiel(-stil).

Fredi der Elch:
Ok, wir könnten das jetzt noch vertiefen.

Ich denke eben, dass bei ganz, ganz vielen klassischen SL die Schwierigkeit eigentlich schon ungefähr feststeht bevor sie die Situation genauer beschreiben (also bei wichtigen Konflikten jetzt). Das gilt immer dann, wenn der SL ein Interesse an der Story hat (und das ist nicht nur bei Illusionisten der Fall). Und IMO geht es deswegen nicht um CA, sondern um gespieltes System vs geschriebenes System.

Aber sooo wichtig ist es für WGP nun auch nicht. Das ist eher allgemein und sollte auch allgemein diskutiert werden. :)

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