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[With Great Power…] Die Rache der Ratte
Tantalos:
Ich persönlich würde das auch nicht als pures Railroading bezeichnen.
Railroading definiere ich als "Abarbeiten" der vom Spielleiter festgestzten Plotteile. Also konkreter, der Spielleiter erarbeitet einen Plot, den die Spieler zwangsläufig einhalten müssen, jedwede andere Ideen werden vom Spielleiter ignoriert bzw. so abgeändert, dass sein Plotziel wieder angesteuert wird.
So wie sich mir die Szene darstellt, hat Fredi ganz mdiese Situation nicht unbedingt im Vorraus ausgearbeitet, sondern die Situation hat sich so ergeben, und als Ziel die Charakere richtoig zu triezen, hat er sich sozusagen dieses Ergebnis ausgesucht und seinen Möglichkeiten ausgespielt dieses Ziel zu erreichen...
ich kenne die Mechanismen von WGP nicht gut genug, um zu argumentieren, ob die Spieler einfach schlechte Karten hatten, und ob Fredi unbedingt diesen Konflikt gewinnen konnte.
In einer klassischen Situation würde ich mir vorstellen, dass die "Helden" in den Reich des "Bösen" eindringen, und der Sl entscheidet den Bösen entkommen zu lassen (vielleicht weil er noch was in petto hat)... bei der Verfolgungsjagd spielt er fair und der Bösewicht entkommt dank Würfelglück.
Bitpicker:
Von solchen Charakteren spricht man dann auch in der dritten Person, nicht wahr?
Ich hab ja deine Reaktionen zum Spiel schon gelesen, danach wurde es auch klarer. Der Casus Knacktus ist: 'das wäre schön gewesen - aber nur für ihn'. Genau! Wenn ich aber einen SC übernehme, dann bin ich er. Was für ihn nicht schön ist, ist für mich auch nicht schön. Solange das im Gesamtrahmen der (sag ich mal so) Simulation plausibel ist, kann ich damit umgehen und es akzeptieren (schließlich spiele ich Horror-Spiele, nicht Jasminteetrinkercons), aber wenn es außerhalb der Settingrealität begründet ist, stört es. Wenn der SC / wenn ich versage, ok, auch wenn es die Würfel bestimmen. Aber als SL- oder meinetwegen sogar Spielerwillkür, damit kann ich mich nicht anfreunden.
Nachtrag: du Schlimmer, du hast deine Nachricht hinterrücks editiert. Ja, offensichtlich ist das in diesem Spiel erwünscht, denn es gibt ja Mechanismen dafür. Durch die Distanz zum Charakter ist eben mehr Platz für Willkür auf allen Seiten (Willkür aus Sicht des SC, der den Erzählern völlig ausgeliefert ist und sich auf keine Setting-Realität verlassen kann). Mir fehlt diese Distanz. Im Film und in der Literatur habe ich sie, aber im RPG eben nicht.
@J. Jack: du hast Recht, Railroading ist nicht der richtige Begriff; SL-Willkür trifft es eher. So wie ich Fredis Beschreibung lese, hat er einen Erfolg in einen Teilerfolg umgemünzt, indem er eine weitere Karte ausgespielt hat. In der Art, wie ich spiele, würde das bedeuten, dass sich der SL über den erfolgreichen Würfelwurf des Spielers hinwegsetzt und ein schlechteres Ergebnis durchdrückt. Natürlich ist das hier nicht passiert - aber es liest sich für mich zuerst einmal so.
Robin
Teclador:
--- Zitat von: Bitpicker am 24.01.2006 | 20:05 ---Wenn ich aber einen SC übernehme, dann bin ich er. Was für ihn nicht schön ist, ist für mich auch nicht schön. Solange das im Gesamtrahmen der (sag ich mal so) Simulation plausibel ist, kann ich damit umgehen und es akzeptieren (schließlich spiele ich Horror-Spiele, nicht Jasminteetrinkercons), aber wenn es außerhalb der Settingrealität begründet ist, stört es.
--- Ende Zitat ---
Hm genau hier denke ich liegt doch der Knackpunkt, Robin.
Das ist deine Ansicht zu diesem Thema (Welche ich übrigens vollkommen nachvollziehen kann und auch respektiere, also bitte nicht in den falschen Hals bekommen).
Für Leute wie Fredi, Toastbrot, Ta'al oder mich liegt die Sache aber anders. Wir steuern das Geschehen eben gerne aus diesem "Director's Stance" (ich denke du kennst den Begriff). Für uns ist es einfach nicht so wichtig, jetzt genau so zu agieren wie es dieser Charakter in der für ihn gültigen Realität wohl am ehesten tun würde. Wir legen keinen Wert auf diese Immersion, wenn du den Begriff akzeptieren kannst.
Wie der Name schon sagt wollen wir als Strippenzieher hinter den Kulissen eine coole Story zusammen schustern die uns gefällt. Wobei cool einfach als Synonym für eine Story steht die uns gefällt. Es muss also nichts "Cooles" im klassischen Sinne sein.
Bitpicker:
Ja, ist schon klar. Fredi wollte ja nur wissen, wie man es so sehen kann wie ich und nicht so, wie ihr das tut. Ist ja auch kein Vorwurf. Aber ich denke, dass ich in einer konkreten Spielsituation in diesem Moment vermutlich genervt die Brocken hingeworfen hätte.
Robin
Joe Dizzy:
--- Zitat von: Bitpicker am 24.01.2006 | 20:05 ---So wie ich Fredis Beschreibung lese, hat er einen Erfolg in einen Teilerfolg umgemünzt, indem er eine weitere Karte ausgespielt hat. In der Art, wie ich spiele, würde das bedeuten, dass sich der SL über den erfolgreichen Würfelwurf des Spielers hinwegsetzt und ein schlechteres Ergebnis durchdrückt. Natürlich ist das hier nicht passiert - aber es liest sich für mich zuerst einmal so.
--- Ende Zitat ---
Der SL hat sich - soweit ich das verstehe - vollkommen an die Regeln gehalten. Ich sehe da keine SL-Willkür oder einen Missbrauch der SL-Position. Aber Fredi kann das vermutlich besser kommentieren.
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