Pen & Paper - Rollenspiel > Worlds Largest City
[Idee] "Der Schleimfluss"
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Chaosdada:
Der sogenannte Schleimfluss ist der zentrale Abwasserkanal der Stadt. Von überall aus dem urbanen Moloch führen die Kanalisationstunnel in ihn und es werden auch direkt ganze Wagenladungen von Abfällen in ihn geschüttet. Auf die Stadt zu fließt er noch mit hoher Geschwindigkeit, wird jedoch immer langsamer je mehr Unrat er mit sich führen muss. Rasch ist aus dem realtiv klar ankommenden Wasser eine widerwärtige braun-grüne Soße geworden, die zähflüssig, aber zielstrebig auf das Meer zukriecht. Aus dem verdreckten Wasser steigen immer wieder Blasen auf - aus was sie bestehen will niemand wissen. Der Rand des Kanals ist überwuchert mit merkwürdigen Algen und unappetitlichen Ablagerungen von einem ähnlichen Farbton wie der Kanalinhalt.
Der "Fluss" ist von einem unglaublich widerlichen Geruch umgeben, der keineswegs nur die Nase beleidigt, sondern auch Pestilenz mit sich trägt, und wenn besonders viel Müll anfällt, kommt es auch schon mal vor, dass der Kanal überquillt. In der Umgebung des Schleimflusses sind daher nur die Ärmsten der Armen zu finden, obgleich dort viele prachtvolle, wenn auch baufällige, Residenzen aus früheren Tagen stehen. Direkt am Kanal ist es aber beinahe menschenleer. Zwielichtiges Gesindel nutzt den fauligen Schutzschirm des Abwassers aus, um hier ungestört zu sein, muss sich jedoch immer vor den Drehern in Acht nehmen.
Die Dreher sorgen dafür, dass der Kanal nicht verstopft wird, dafür erhalten sie aus der Stadtkasse einen kläglichen Lohn. Viel mehr jedoch verdienen sie mit dem Treibgut was sie aus dem Wasser fischen. Ihre beste Beute sind ensorgte Leichen, woher auch ihre Bezeichnung stammt: Um zu überprüfen, ob es sich lohnt einen Toten an Land zu ziehen, drehen sie den aufgeblähten Körper herum. Nicht nur unliebsame Leichen auch vieles andere möglicherweise interessanes, wird im Schleimfluss entsorgt und von den Drehern gefunden. Will man etwas von ihnen erfahren geben sie sich aber sehr diskret, ist es für sie doch sehr von Vorteil, wenn die Leute sich ihrer Probleme auf diese Art entledigen. Die besten Chancen hat hierbei noch ein Heiler, da die meisten die nahe beim "Fluss" wohnen, mit grausigen Krankheiten zu kämpfen haben. Es gibt aber auch besonders vorsichtige Mörder, die ihren Opfern einen Beutel Münzen in den Rachen stopfen, bevor sie in einen Kanalisationsschacht werfen. Über solcherart präparierte Tote verlieren die Dreher nie auch nur ein Wort.
Um eine Seuchenausbreitung zu verhindern und wegen der generellen Abneigung der Bürger gegen die Dreher, ist es diesen verboten sich mehr als 300 Schritte vom Fluss zu entfernen. Sie handeln auf speziellen Marktflecken und werden bei Vertstößen gegen diese Auflage hart bestraft: Wenn ein Stadtgardist es fordert, müssen sie zum Fluss schreiten und werden mit einem Peitschenhieb für jeden Schritt jenseits der 300 bestraft.
Ein Dreher zu werden ist auch eine mögliche Strafe bei mittelschweren Vergehen. Theoretisch dürfen die Dreher die Stadt zwar nicht verlassen, doch können sie es problemlos über den Schleimfluss - was viele einem derartig abstoßenden Leben vorziehen. Etliche bleiben aber auch und halten diese wenig geehrte Zunft so am Leben, denn das Kinder der Dreher überleben ist die Ausnahme und freiwillig macht diese Arbeit eigentlich niemand.
"Er ist bei den Drehern." ist gleichbedeutend mit dem irdischen "Er ist Fischfutter."
Thalamus Grondak:
:d
Da steckt Potential drin.
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