Pen & Paper - Spielsysteme > Fading Suns
Sinn und Zweck der Dunklen Seite/des Hochmuts
Enkidi Li Halan (N.A.):
--- Zitat von: Karl Lauer am 24.02.2006 | 10:11 ---Und da finde ich es "blöd" das der Pancreator jedem Theurgienutzer die gleichen "Strafen" auferlegt.
--- Ende Zitat ---
Ja, sehe ich auch so; und das gilt auch für Urge. Ich denke, dass die Auswirkungen der Hybris und des Urge wie sie im GRW beschrieben sind, eher als Anhaltspunkt dienen sollten. Der SL sollte sowohl in der Entscheidung, wann ein Char Hybris oder Urge bekommt viel freier sein, als auch in deren Auswirkungen. Ich meine, jetzt mal im Ernst: sowohl Hochmut als auch Urge sind doch super Aufhänger für Rollenspiel und Charakterkonflikte; in unserer Runde kamen immer die coolsten Szenen raus, wenn sich die andere Seite der Macht (oder whatever ;-)) offenbart hat. Sobald ein Char Urge oder Hybris angesammelt hat, hat er halt ein Problem; denn dann sollte es dem SL obliegen zu entscheiden, wann, wie stark udn wie lange sich die Dunkle Seite oder der Hochmut äußert - nicht nur, wenn man halt mal zufällig ne 20 beim Anwenden einer Kraft würfelt.
Urge und Hochmut sind im Endeffekt Regelmechanismen dazu, den übermäßigen Gebrauch von Psi und Theurgie zu beschränken - zumindest sollten sie das. Weder Psi noch Theurgie darf imho zu etwas alltäglichem werden. Man sollte als Spieler immer bedenken, dass jeder Einsatz einer Kraft auch einen Nachteil haben kann; das funktioniert aber nur, wenn Urge und Hochmut auch wirklich heftig sind. Fading Suns ist eben nicht D&D, wo die Kleriker täglich mehrere Wunder raushauen und die Magier inflationär mit Feuerbällen um sich werfen...
Das heißt nicht, dass Theurgie und Psi nicht rocken sollen; wenn sie zum Einsatz kommen und wenn die Spieler damit vernünftig umgehen - dann will ich auch großes Kino und kewl powerz in action sehen.
Azzu:
--- Zitat von: Karl Lauer am 24.02.2006 | 10:11 ---Und da finde ich es "blöd" das der Pancreator jedem Theurgienutzer die gleichen "Strafen" auferlegt.
Ich wäre ja mehr dafür die Kreativität des Spielleiters zu nutzen.
--- Ende Zitat ---
Volle Zustimmung. Das gilt übrigens auch schon für die zwanghafte Einteilung der Pfade und Kanons in zehn einzelne kewl powerz mit genau festgelegten Effekten. Das ist wie bei D&D-Spruchlisten, nur ohne die gewaltige Bandbreite an Kräften, die bei D&D für einen Ausgleich sorgt. FS d20 fand ich da schon akzeptabler, weil die Effekte von jeweils zehn kewl powerz von VPS auf nur drei oder vier Levels verteilt wurden.
Managarmr:
--- Zitat von: Saint of Killers am 25.02.2006 | 12:33 ---Volle Zustimmung. Das gilt übrigens auch schon für die zwanghafte Einteilung der Pfade und Kanons in zehn einzelne kewl powerz mit genau festgelegten Effekten.
--- Ende Zitat ---
Das ist wahrscheinlich ein Erbe aus Bridges WoD-Zeiten (siehe Powers in Vampire, Werewolf, Changeling etc...)
--- Zitat von: Vash the stampede am 24.02.2006 | 10:10 ---Könnte man dann, und jetzt werde ich leider off-topic ::), Theurgie-Kräfte als "Wunder" betrachten, die durch Gebete, usw. ausgelöst werden?
--- Ende Zitat ---
Genau so habe ich das immer gehandhabt.
Und zu Urge: Da shat wenig mit einer "dunklen Seite" ala StarWars zu tun (wie bereits oben beschrieben), die Urge-Auslösebedingungen sind z.B. bei Obun oder Ukar recht anders.
Azzu:
Ich habe im FS MUSH mal einen NPC auftauchen lassen - einen Javkovianer-Agenten - der aufgrund seines Berufes seine Menschlichkeit und sein Gewissen so gezielt verdrängt hat, wie andere Leute Wut und Sexualtrieb unterdrücken. Sein "Urge" hat sich dann in teilweise durchaus liebenswerten Charakterzügen geäußert, sehr zur Verwirrung seiner Decados-Herren.
Und ich habe Enkidi (den Charakter, nicht Kathy) schwer im Verdacht, aufgrund eines ähnlichen Konzeptes entworfen zu sein. ;)
Enkidi Li Halan (N.A.):
--- Zitat von: Saint of Killers am 4.03.2006 | 18:30 ---Sein "Urge" hat sich dann in teilweise durchaus liebenswerten Charakterzügen geäußert, sehr zur Verwirrung seiner Decados-Herren.
Und ich habe Enkidi (den Charakter, nicht Kathy) schwer im Verdacht, aufgrund eines ähnlichen Konzeptes entworfen zu sein. ;)
--- Ende Zitat ---
Völlig richtig, so ist es. ;)
Bei den Decados kommt man nach den Regeln im GW in echte Erklärungsnot was Urge angeht; die Angehörigen dieses Hauses leben ihre Triebe und Obsessionen aus, ohne dass sich jemand groß drum schert. Wenn ein Decados-Psioniker einen kaltblütigen Mord begeht, stürzt ihn das für gewöhnlich nicht in eine Gewissenskrise, warum sollte er also Urge bekommen. Ein Decados müsste also konsequenterweise Urge durch Handlungen bekommen, die Emotionen und Instinkten entspringen, die er für gewöhnlich verdrängt: also die 'guten' Konzepte wie Hilfsbereitschaft, Gnade, Liebe, Menschlichkeit etc.
Ebenso würde ich es mit allen Charakteren handhaben, die von Grund auf als 'böse' angelegt sind; für einen raffgierigen Reeve-Telepath wäre z.B. eine großzügige Spende an ein Waisenhaus ein Auslöser für Urge, für einen misanthropischen Gewerkschafts-Sklavenhändler die Freilassung seiner Beute.
Ein hohes Urge würde bei diesen Charakteren genau den gegenteiligen Effekt bewirken, wie sonst: statt den Psioniker 'böse' zu machen, würde das Urge ihn 'gut' werden lassen.
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