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Qualität bei Wikipedia?
Arbo:
Fänd ich auch, wenn ich lesefaul sprich pisageschädigt wäre >;D
Merlin Emrys:
--- Zitat von: haukrinn am 7.03.2006 | 15:58 ---Huh, mit der Aussage würde ich mich aber nicht zu weit mit aus dem Fenster lehnen.
--- Ende Zitat ---
Als Naturwissenschaftler halte ich es so, und ich weiss, dass es in einem Teil der Geisteswissenschaften genauso ist. In der Informatik moegen da andere Gesetze gelten; ich habe noch nicht viele "informatische" Publikationen zu Gesicht bekommen. Weitere Einschraenkungen siehe oben.
--- Zitat von: haukrinn am 7.03.2006 | 15:58 ---Oha! :o
Dann bin ich wohl geistig verarmt, gebe ich doch nur allzu gerne Wikipediaquellen an, wenn ich weiß, daß sich die Leserschaft nicht in die Materie einarbeiten will/kann, sondern einen kurzen, verständlichen Überblick haben möchte.
--- Ende Zitat ---
Fuer wen schreibst Du Fachartikel? Fuer Leute, die keine Ahnung vom Thema haben und keine Lust, sich einzuarbeiten? :-o !
Also, bei uns haben die Profs und die Leser einschlaegiger Fachpublikationen schon Ahnung von ihrem Fachgebiet. Wenn es um "Populaerwissenschaften" oder Einfuehrungstexte fuer Neulinge und interessierte Laien geht, gelten andere Gesetze, aber darueber habe ich nicht gesprochen. Studenten sollen (zumindest in den Naturwissenschaften) nicht zuerst lernen, fuer Laien zu schreiben, sondern den facheigenen Standarts zu entsprechen. Und Wikipedia entspricht keinem naturwissenschaftlichen Standart, noch auch (soweit ich es beurteilen kann) den Standarts zumindest eines Teils der Geisteswissenschaften. Fuer die Informatik weiss ich es nicht.
--- Zitat von: haukrinn am 7.03.2006 | 15:58 ---In der Tat, allein zitierfähiges Material zu finden ist oft schon problematisch. Ich hatte hier erst letztens eine Arbeit, die einen statistischen Artikel aus dem Jahre 1898 zitiert hat, der wirklich nirgendwo mehr aufzutreiben war... ::)
--- Ende Zitat ---
Ich habe auch schon einen Artikel aus dem Jahr 196x nicht bekommen, als ich ihn haben wollte. Und ich wuerde einfach mal behaupten, dass eine Zitation aus 1989 garantiert noch irgendwo herumschwirrt. "Krieg ich nicht per 1-click-Fernleihe" ist etwas anderes als "ist nicht aufzutreiben"! Wenn ich den 196x-Artikel wirklich gebraucht haette, haette ich nicht nach einem Tag Suche, Diskussion mit den Angestellten der Uni-Bib und Nachforschung in alten Katalogen aufgegeben. Was einmal vor nicht allzulanger Zeit in einer anstaendigen (!) wissenschaftlichen Publikation gestanden hat, ist auch noch verfuegbar (wie sonst haette jemand anders es zitieren koennen?) - es ist nur eine Frage des Aufwands, daranzukommen. Wenn die Uni-Bib nicht hilft, finde die gegenwaertige Adresse des Korrespondenzautors, von dem Du die Zitation hast (bei uns steht sie oft genug auf der ersten Seite), wenn die nicht mehr stimmt, frag in seiner ehemaligen Institution nach oder kontaktiere jemand, der durch viele cross-Zitationen auffaellt; wenn der Korrespondenzautor inzwischen verstorben ist, versuch es mit ein paar andern Namen aus der Autorenliste oder bei Leuten aus dem gleichen Fachbereich, die stehen ja namentlich in den Zitationslisten. Und wenn keiner auch von denen das Original hat oder Dir sagen kann, wo und wie es aufgehoben wurde - gut, dann nenn' sie "nicht auffindbar", aber frag Dich vielleicht, warum sie nicht wert war, aufgehoben zu werden... Zumindest in den Naturwissenschaften ist die Sammelleidenschaft der Unis jedenfalls fantastisch; die heben schlicht alles auf, was sie in die Haende kriegen koennen. Manchmal muss man halt hartnaeckig sein und nachbohren, aber mit etwas Sturheit sollte es wenig serioeses, zitierfaehig publiziertes (!) Material aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg geben, was man nicht mehr bekommen koennte.
--- Zitat von: haukrinn am 7.03.2006 | 15:58 ---Im Falle von Internetseiten und Zeiten von OpenAccess, in denen Informationen mit einem Mausklick gesichert werden können, erscheint mir dieses Argument etwas schwach; es sei denn, man geht davon aus, daß Autoren pauschal erst einmal zitierte Referenzen fälschen.
--- Ende Zitat ---
Und was daran ist "schwach"? Wenn jemand in 10 Jahren Interesse an Deinen Ergebnissen hat, muss er die Referenzen einsehen koennen.
Im Fall eines Journals oder Buches uebernehmen die Uni-Bibs die Sicherung und Verfuegbarhaltung der Daten. Du musst kein Buch zur Verfuegung halten, das Du so eindeutig kennzeichnen kannst, dass es mit diesen Daten auch anderswo aufzutreiben ist. Du musst keinen Journalartikel zur Verfuegung halten, weil es auch die in den Bibs gibt; Du musst nur eindeutig sagen, wonach man suchen muss. Aber im Internet kannst Du Dinge auch unter Angabe der "richtigen" und eindeutigen Suchdaten eventuell nicht wiederfinden, weil sie geloescht wurden und es eben keine autorisierte Stelle gibt, die diese Daten langfristig verfuegbar haelt. Deshalb muss Dein Vorgehen hier anders sein: Nicht nur Publikationsdaten, sondern eine Kopie.
Prinzipiell der gleiche Fall kann ansonsten bei der Zitation anderer "unserioeser" Quellen auftreten, also in erster Naehehrung (in meinem Fachbereich) alles, was keine ISBN hat. Alles mit einer ISBN steht vermutlich in irgendeiner Landesbibliothek, ist also prinzipiell (wenn auch eventuell nicht faktisch) verfuegbar. Alles andere muss eben vom Autor verfuegbar gehalten werden - zumindest wenn es um Publikationen mit einem entsprechenden wissenschaftlichen Anspruch geht.
Haukrinn:
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Als Naturwissenschaftler halte ich es so, und ich weiss, dass es in einem Teil der Geisteswissenschaften genauso ist. In der Informatik moegen da andere Gesetze gelten; ich habe noch nicht viele "informatische" Publikationen zu Gesicht bekommen. Weitere Einschraenkungen siehe oben.
--- Ende Zitat ---
1.) Ich sehe mich auch als Naturwissenschaftler und halte es, gerade jetzt mit ein paar Jahren Forschungserfahrung, nicht so. Wenn man neue Wege gehen will, kann man nicht immer warten, bis Verfahren und Theorien sich etabliert haben. Da muß auch mal Material herangekarrt werden, zu dem es bisher nur eine oder zwei Publikationen gibt.
2.) Wenn man allg. Deiner Empfehlung folgen würde, bestünden die meisten Fachartikel, insbesondere wenn es um Proceedings geht (bei denen Platz nun wirklich Mangelware ist), nur noch aus Literaturlisten.
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Fuer wen schreibst Du Fachartikel? Fuer Leute, die keine Ahnung vom Thema haben und keine Lust, sich einzuarbeiten? :-o !
--- Ende Zitat ---
Nö, aber nehmen wir mal an, ich schreibe einen Forschungsbericht. Oder ein Survey. Über ein Fachthema, z.B. Informatik. Und ich muß mich dort auch auf physikalische und medizinische Fragestellungen beziehen, habe aber nicht den Platz, um eine entsprechende Einführung dem Leser zu präsentieren. Schmeiße ich fachfremden Personen dann Fachbücher als Literaturhinweise um die Ohren, oder sage ich ihnen lieber, "da und dort gibt es allgemeinere Informationen sowie weitere Quellenangaben für detailliertere LIteratur"?
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Also, bei uns haben die Profs und die Leser einschlaegiger Fachpublikationen schon Ahnung von ihrem Fachgebiet.
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Eben, aber was ist, wenn es nicht um ihr Fachgebiet geht?
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Studenten sollen (zumindest in den Naturwissenschaften) nicht zuerst lernen, fuer Laien zu schreiben, sondern den facheigenen Standarts zu entsprechen.
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Wenn sie das in Deinen Fach beigebracht bekommen, umso besser...
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Und Wikipedia entspricht keinem naturwissenschaftlichen Standart, noch auch (soweit ich es beurteilen kann) den Standarts zumindest eines Teils der Geisteswissenschaften.
--- Ende Zitat ---
Definiere wissenschaftlicher Standart. Ich habe schon genug schlechte Artikel auf Wikipedia gelesen. Aber auch gute. Aber dasselbe kann ich von so gut wie jedem Elsevier, IEEE oder ACM-Journal behaupten... ::)
Von in mathematischen Arbeiten oft zitierten Werken mit zweifelhaftem Inhalt aus Resourcen wie Google Scholar oder arXiv mal ganz abgesehen.,,
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---es ist nur eine Frage des Aufwands, daranzukommen.
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Im Rahmen regelmäßiger Sicherungen der Wikipedia gilt das wohl auch für diese.
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Und was daran ist "schwach"? Wenn jemand in 10 Jahren Interesse an Deinen Ergebnissen hat, muss er die Referenzen einsehen koennen.
--- Ende Zitat ---
s.o.
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Aber im Internet kannst Du Dinge auch unter Angabe der "richtigen" und eindeutigen Suchdaten eventuell nicht wiederfinden, weil sie geloescht wurden und es eben keine autorisierte Stelle gibt, die diese Daten langfristig verfuegbar haelt. Deshalb muss Dein Vorgehen hier anders sein: Nicht nur Publikationsdaten, sondern eine Kopie.
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Stellt das heutzutage noch irgendjemanden vor Probleme?
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Prinzipiell der gleiche Fall kann ansonsten bei der Zitation anderer "unserioeser" Quellen auftreten, also in erster Naehehrung (in meinem Fachbereich) alles, was keine ISBN hat. Alles mit einer ISBN steht vermutlich in irgendeiner Landesbibliothek, ist also prinzipiell (wenn auch eventuell nicht faktisch) verfuegbar. Alles andere muss eben vom Autor verfuegbar gehalten werden - zumindest wenn es um Publikationen mit einem entsprechenden wissenschaftlichen Anspruch geht.
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Damit scheiden also sämtliche Diplom/Master und Doktorarbeiten als Quellen für dich aus, wenn diese nicht verlegt wurden?
Stummkraehe:
--- Zitat von: Merlin Emrys am 9.03.2006 | 13:53 ---Und Wikipedia entspricht keinem naturwissenschaftlichen Standart, noch auch (soweit ich es beurteilen kann) den Standarts zumindest eines Teils der Geisteswissenschaften.
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Natürlich nicht. Wikipedia ist eine Enzyklopädie, ein allgemeines Nachschlagewerk. Sie hat überhaupt keinen Grund wissenschaftlichen Standards zu entsprechen, es ist auch gar nicht ihr Ziel.
Sir Mythos:
Es könnte sein, dass die Wikipedia vor allem im bereich der technischen Naturwissenschaften besser geflegt ist als im Bereich der Geisteswissenschaften.
Prinzipiell sind es doch eher Informatiker oder Leute aus ähnlichen Bereichen, die so etwas pflegen, weswegen deren Themen dort
sicher auch besser recherchiert sind (allein wegen mehr Fachpublikum) also andere.
Das soll nicht heissen, dass die anderen Bereiche dort falsch sind, aber ich glaube, die eine Kontrolle dort ist weniger stark als in
entsprechend technischen Bereichen.
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