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[Idee] Adlige und ihr Verhältnis zu den Gilden

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wintersun:
Als erstes nochmal großes Danke an Dich, Maarzan! :)
Ich hoffe, Du liest den zweiten Entwurf auch gut durch und sagst bei Lücken wieder sofort Bescheid! Andere Leser sollen sich natürlich auch angesprochen fühlen! Ehrlich, ich freu mich über Kritik! :)

Adlige und ihr Verhältnis zu den Gilden - Klappe 2

Warum stellen die Adligen eigentlich die Stadtgarde? Mit einem Rückgriff auf die Geschichte
Ihr erinnert Euch an das alte Königreich, in dem die Stadt zunächst nur eine war? Maarzans Vorschlag folgend wurde der Patrizier vom damaligen König zunächst einfach als Statthalter ernannt. Da dieses Amt nicht nach Erbfolge sondern Kompetenz vergeben werden sollte, hatte der König einen Höfling und keinen Adligen benannt. Jedoch mit zunehmender Größe der Stadt wuchs auch der Einfluss ihrer Bürger, so dass sie schließlich die Bildung eines Parlaments durchsetzen konnten. Nach alter republikanischer Tradition waren Adlige, Staatskirche und Bürger (d.h. die Repräsentanten der Gilden) je zu einem Drittel vertreten. Dieses Parlament wählte den Patrizier, der aber noch vom König bestätigt werden musste.
Das ging solange gut, bis das alte Königreich meinte, seinen Nachbarn angreifen zu müssen (vielleicht war es auch andersherum, so genau weiß das niemand mehr und bekanntermaßen schreibt der Sieger die Geschichte). Im Verlauf dieser Geschichte wurde die Stadt vom Nachbarkönigreich besetzt, da der König sie verraten, seine Truppen plötzlich abgezogen und als Bauernopfer zurückgelassen hatte. Nur die hohen Vertreter seiner Staatskirche hatte er vorher geräuschlos herausholen lassen. Diese Besetzung passte weder den Bürgern noch den Adligen in der Stadt und da der Krieg sich einige Jahre hinzog, konnten mit Geld der Gilden Söldner angeworben werden. Zusammen mit den Magiern aus der ansässigen Kampfschule konnten die Bürger ihre Stadt schließlich befreien und den Krieg hindurch unabhängig halten. Die Parlamentssitze der Staatskirche gingen durch geschicktes Unterhandeln und simple Bestechung der Adligen an die Gilden. Dass die Adligen kein Stimmrecht bei Wahl des Patriziers haben ist der Tatsache zu verdanken, dass zur damailgen Zeit auch die Stadtgarde gegen das Kommando der Söldner und Kampfmagier ausgehandelt wurde. Und aus dem Oberkommando wurde im Lauf des Krieges durch kontinuierliche Machtansammlung der Posten des Patriziers, wie er schon unter dem König existiert hatte.

Wie sind die Machtverhältnisse im Rat? Gibt es isolierte Adlige?
Offiziell "verteilt nach Rang des Adelstitels". Inoffiziell kann aber gegebenfalls eine kleine Spende das Verhältnis zu "verteilt nach Menge des angelegten Goldes" wechseln. Die Mitglieder im Rat, die gleichzeitig Gildenoberhäupter sind, haben mit diesen Geschenken angefangen, nachdem die drei Monate Anarchie überstanden waren. Vorher waren sie eher isoliert und haben sich auch nicht sehr um den Rat gekümmert - die Stadtgarde hatte ja bis dato funktioniert. Die damaligen Ereignisse werden sich nur wiederholen, wenn die Gilden den Adligen komplett auf die Füße treten und diese sich auch durch großzügige Geschenke nicht mehr besänftigen lassen.

mögliche Knackpunkte
Der Begriff "Staatskirche", das soll die vom König geförderte Religion im alten Königreich sein, der auch die meisten Menschen anhingen - mit fiel leider kein passenderes Wort ein
Deren Ersetzung im Parlament durch die Gilden und nicht durch andere Konfessionen, reicht die Begründung oben?
Das fehlende Stimmrecht des Adels bei Wahl des Patriziers, dito?
Noch mehr?

Wo ist die Adelsfamilie mit dem Cremetörtchen im Wappen geblieben?
Hmm, für die finde ich vielleicht morgen eine andere Geschichte ;)

Maarzan:
Ich muß erst einmal ein wenig Bildung in den anderen Posts dieses Threats betreiben und werde daher erst später wieder schreiben. Vorher nur erst einmal ein paar Grobgedanken, die ich wahrscheinlich noch mal überarbeiten muß:

Trennung des Rates in zwei Kammern: Einen mit Adel, der Außenpolitik betreibt und einen der Innen aber auch Fnanzpolitik betreibt, und so die Außenpolitik mit kontrolliert.

Eine Armee kann man nicht alleine mit Rittern aufstellen, insbesondere eine Hafenstadt, oder eine Polizeitruppe.
Wie wäre eine Unterteilung in Landwehr, für die eher agrarischen Außenbezirke -unter Leitung der Deudalfürsten.
Ein  Expeditionskorps zur Sicherung Außenpolitischer Belange - Hier wäre eine mobile Elitetruppe sicher nützölich, z.B. könnte das adlige Erbrecht an einen solchen Kriegsdienst incl. Ausbildung gebunden werden. Lehnt sich an die bisherigen adligen Traditionen an, gibt der Stadt aber über die von ihr kontrollierten Schulen (die dann aber keine Privatschulen wären) EInfluß inm diese Erbangelegenheiten.

Die Stadt muß als selbstständige Hafenstadt eine Marine haben.

Die Stadtwache wäre als interner Ordnungs und Verteidigungsdienst nicht als Armee im klassischen Sinn zu betrachten und nicht Adelssache.

Adel und Amtsadel haben das Recht privat Waffen zu tragen.

Magier müssen von den einzelnen Militärgruppen bei der (städtischen) Universität angefragt und bezahlt werden. Das schränkt die Fähigkeit zu größeren unabhängigen Aktionen ebenfalls ein.

Monmotheismus paßt zu den wenigsten Fantasywelten und würde die STadt vermutlich wirklich unbeliebt machen und zu internen Spannungen mit den zahlreichen Untergruppen in der Stadt führen. Möglich wäre ein toleranter Stadtpatron, Wie Athens Athene.

Insgesamt müßte aber einmal grundlegend geklärt werden, ob man einen anarchistischen Haufen wie Ankh-Morpoth haben möchte oder eine strukturierte und halbwegs geordnete Gesellschaft.
(Der Patrizier von AM regiert die Stadt in meinen Augen nicht sondern "zielt" mit einer durchgehenden Kutsche und Passagieren, die gerade den Wagen anzünden.)

Maarzan:

--- Zitat von: wintersun am 30.03.2006 | 20:50 ---Als erstes nochmal großes Danke an Dich, Maarzan! :)
Ich hoffe, Du liest den zweiten Entwurf auch gut durch und sagst bei Lücken wieder sofort Bescheid! Andere Leser sollen sich natürlich auch angesprochen fühlen! Ehrlich, ich freu mich über Kritik! :)

Adlige und ihr Verhältnis zu den Gilden - Klappe 2

Warum stellen die Adligen eigentlich die Stadtgarde? Mit einem Rückgriff auf die Geschichte
Ihr erinnert Euch an das alte Königreich, in dem die Stadt zunächst nur eine war? Maarzans Vorschlag folgend wurde der Patrizier vom damaligen König zunächst einfach als Statthalter ernannt. Da dieses Amt nicht nach Erbfolge sondern Kompetenz vergeben werden sollte, hatte der König einen Höfling und keinen Adligen benannt. Jedoch mit zunehmender Größe der Stadt wuchs auch der Einfluss ihrer Bürger, so dass sie schließlich die Bildung eines Parlaments durchsetzen konnten. Nach alter republikanischer Tradition waren Adlige, Staatskirche und Bürger (d.h. die Repräsentanten der Gilden) je zu einem Drittel vertreten. Dieses Parlament wählte den Patrizier, der aber noch vom König bestätigt werden musste.

--- Ende Zitat ---
Nominell OK aber wer waren diese Adligen. Normalerweise basiert Adel auf dem Waffendienst, auch wenn sich das mit der Zeit dann ändern kann. Aber Adel=Rechtsstand ist nur indirekt mit politischer Entscheidungsbildung verbunden, eben weil es auch haufenweise kleine Adlige gibt, die auch nicht so viel mehr zu sagen haben, aber halt ein paar Sonderrechte oder auch -pflichten. Um an der Stadtherrschaft verfassungsmäßig beteiligt zu sein, müßten sie dort eine politische Rolle spielen außer eben nur adlig zu sein.
Nach der Unabhängigkeit könnte dies ja z.B. der Versuch der EInbindung der assimilierten Feudalherren sein, um deren Mitarbeit und damit den Schutz der Randgebiete und die Versorgung zu sichern. Aber diese Recht wären dann an die Lehen geknüpft und nicht daran, das irgendjemand nachweisen kann Erstgeborender von Ritter Klaus zu sein.
Eine andere Adeltradition könnte die Verknüpfung mit alten oder neuen Amtsadel sein, z.B. durch besondere Verdienste während des Befreiungskampfes etc. Dann wären Blutsadlige einfach dadurch häufiog mit von der Partie, dass sie über entsprechende Mittel und Ausbildungen, z.B. auch als Zweitgeborene besitzen. Aber dann wäre es schwierig zu erklären, wieso man ausgerechnet diese Leute verprellen wollte, zumindest solange man ihre Dienste braucht. Letztendlich könnte ihre Position einfach schon dadurch geschwächt sein, weil es eben nicht genug wichtige Adlige in einer Stadt gibt, die unter einem König als Hausmacht gegen Adelsinteressen geführt wurde.
Mit zunehmender Stabilisierung könnte ich mir vorstellen, daß die Gilden weniger Angst vor der Konkurrenz durch adlige Mitbewerber haben als vor der Idee, daß die bisherigen Stützen des Militärs -, dem sie ja auch die Ausbreitung und Sicherung von Ressourcen verdanken - entdecken, dass es einfacher und lukrativer ist zu handeln, als für fremde Interessen zu kämpfen. Es käme also eher auf die Verpflichtung hinaus, Kriegsdienste zu leisten (für die man ja ursprünglich geadelt wurde - keine all zu verwegene Forderung daher denke ich), wenn man die anderen Vorteile und insbesondere Familienlehen behalten möchte.
Und das ist leider meist nicht mit einer zivilen Ausbildung/Geschäftsführung vereinbar.
Man stelle sich nun den Bäcker/Adligen vor, dessen ältester Bruder gestorben ist und er nun zur Sicherung des Familienlandes vom Bächerhandwerk doch noch zum Ritter umschulen muß.
Einen Bewaffneten zu zwingen etwas nicht zu tun, was er will, ist schwierig, einen nicht mehr bewaffneten zu zwingen etwas zu tun ist deutlich einfacher, vor allem, wenn die anderen Bewaffneten durch seine Bestrafung profitieren würden, z.B. sein Lehen für einen Nachgeborenen fordern könnten.
Auf niedrigere Armeeränge bzw. gewöhnliche Stadtwachen oder in der Marien kann aber sicher nicht verzichtet werden. Gute, d.h. für Adlige interessante Jobs gibt es nur, wenn es auch Fußvolk gibt. :)
Daneben gäbe es sicher noch den Konflikt zwischen Gilden und den Handwerkern der assimilierten Gebiete (ähnlich wie EU-Osterweiterung)


--- Zitat --- ... Stadt besetzt ... Diese Besetzung passte weder den Bürgern noch den Adligen in der Stadt und da der Krieg sich einige Jahre hinzog, konnten mit Geld der Gilden Söldner angeworben werden. Zusammen mit den Magiern aus der ansässigen Kampfschule konnten die Bürger ihre Stadt schließlich befreien und den Krieg hindurch unabhängig halten. Die Parlamentssitze der Staatskirche gingen durch geschicktes Unterhandeln und simple Bestechung der Adligen an die Gilden. Dass die Adligen kein Stimmrecht bei Wahl des Patriziers haben ist der Tatsache zu verdanken, dass zur damailgen Zeit auch die Stadtgarde gegen das Kommando der Söldner und Kampfmagier ausgehandelt wurde. Und aus dem Oberkommando wurde im Lauf des Krieges durch kontinuierliche Machtansammlung der Posten des Patriziers, wie er schon unter dem König existiert hatte.


--- Ende Zitat ---

Wer eine Stadt besetzt, versucht auch Gefährdungen seiner Macht zu eleminieren oder wenn er das auf lange Hand nicht kann, die Stadt zumindest schnellstmöglich aus zu pressen. Die Magierakademie wäre dann voraussichtlich unter strenge Kontrolle gestellt worden oder bereits bei der Eroberung stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
(Als geheimen Trumpf könnte ich mir da eher die Bewohner der verbotenen Stadt vorstellen) Und selbst wenn man die Gilden nicht einfach auflösen kann, da sie das Geld verdienen, welches man abschöpfen will, ist das mit dem Söldner anwerben nicht ganz so einfach. Die einheimischen Adligen hätten sicher einen noch schwereren Stand als die Gilden. Umgekehrt wären sie die natürlichen Keimzellen des Widerstandes. Wenn sie in diesem Krieg nicht einen ganz üblen Bockmist verzapft haben, kann ich mir nicht vorstellen, warum man sie hinterher politisch ausbooten sollte - aber ihnen gleichzeitig die aausschleißliche Waffenkontrolle überlassen sollte, mit der sie das selber wieder ändern könnten. Ich würde auch hier eine biologische Lösung für wahrscheinlicher halten- als Stoßspitze des Aufstands oder sonstigen Krieges und vorher auf Stadtebene bereits kleine Gruppe haben gerade die Adligen einen hohen Blutzoll zu entrichten gehabt.

--- Zitat ---
Wie sind die Machtverhältnisse im Rat? Gibt es isolierte Adlige?
Offiziell "verteilt nach Rang des Adelstitels". Inoffiziell kann aber gegebenfalls eine kleine Spende das Verhältnis zu "verteilt nach Menge des angelegten Goldes" wechseln. Die Mitglieder im Rat, die gleichzeitig Gildenoberhäupter sind, haben mit diesen Geschenken angefangen, nachdem die drei Monate Anarchie überstanden waren. Vorher waren sie eher isoliert und haben sich auch nicht sehr um den Rat gekümmert - die Stadtgarde hatte ja bis dato funktioniert. Die damaligen Ereignisse werden sich nur wiederholen, wenn die Gilden den Adligen komplett auf die Füße treten und diese sich auch durch großzügige Geschenke nicht mehr besänftigen lassen.


--- Ende Zitat ---

Den Streik finde ich einfach albern, vor allem wenn dann die Zustände genauso dumm bleiben wie vorher und es nur um eine Beleidigung geht.
Man stelle sich bezüglich der Stadtwache überspitzt folgende Situation vor: Herr Wachtmeister Erzherzog Friedemann von Hohenberge, natürlich ist der Eselkarren mit zu hoher Geschwindigkeit gefahren, so daß ich nicht mehr rechtzeitig die Kreuzung frei machen konnte ... .


--- Zitat ---mögliche Knackpunkte
Der Begriff "Staatskirche", das soll die vom König geförderte Religion im alten Königreich sein, der auch die meisten Menschen anhingen - mit fiel leider kein passenderes Wort ein
Deren Ersetzung im Parlament durch die Gilden und nicht durch andere Konfessionen, reicht die Begründung oben?
Das fehlende Stimmrecht des Adels bei Wahl des Patriziers, dito?
Noch mehr?

Wo ist die Adelsfamilie mit dem Cremetörtchen im Wappen geblieben?
Hmm, für die finde ich vielleicht morgen eine andere Geschichte ;)

--- Ende Zitat ---

Zur Einheitskirche habe ich ja schon etwas gesagt. Aber Kleriker, insbesondere solche mit echten Kräften, wird man nicht außen vor lassen können. Insbesondere in einer Stadt, welche schon von mehreren Seuchen getroffen worden ist und die auf eine abnorme Lebensmittelproduktion auf engem Raum angewiesen ist. Selbst wenn eine Kirche es sich verscherzt hätte, hätte es in der fantasytypischen freien Kleruswirtschaft eben Alternativanbieter gegeben.
Das Törtchen habe ich oben erwähnt ;)

wintersun:
So, Wochenende vorbei. Jetzt mache ich mich mal daran, auch mal endlich meine Kommentare aufzuschreiben ;)


--- Zitat von: Maarzan am 31.03.2006 | 07:00 ---Trennung des Rates in zwei Kammern: Einen mit Adel, der Außenpolitik betreibt und einen der Innen aber auch Fnanzpolitik betreibt, und so die Außenpolitik mit kontrolliert.

--- Ende Zitat ---
Das ist eine klasse Idee! Und der Patrizier wird selbstverständlich von Zuständigen für die Innen- und Finanzpolitik gewählt - zufällig die Vertreter der Gilden.


--- Zitat ---Eine Armee kann man nicht alleine mit Rittern aufstellen, insbesondere eine Hafenstadt, oder eine Polizeitruppe.
Wie wäre eine Unterteilung in Landwehr, für die eher agrarischen Außenbezirke -unter Leitung der Deudalfürsten.
Ein  Expeditionskorps zur Sicherung Außenpolitischer Belange - Hier wäre eine mobile Elitetruppe sicher nützölich, z.B. könnte das adlige Erbrecht an einen solchen Kriegsdienst incl. Ausbildung gebunden werden. Lehnt sich an die bisherigen adligen Traditionen an, gibt der Stadt aber über die von ihr kontrollierten Schulen (die dann aber keine Privatschulen wären) EInfluß inm diese Erbangelegenheiten.

--- Ende Zitat ---
Also das Binden der Adelsrechte an das Absolvieren eines Kriegsdienstes ist sehr gut. Passt auch sehr gut mit der Trennung Außen-/Innenpolitik (hast Du wahrscheinlich auch exakt deswegen gemacht? ;))


--- Zitat ---Die Stadt muß als selbstständige Hafenstadt eine Marine haben.

Die Stadtwache wäre als interner Ordnungs und Verteidigungsdienst nicht als Armee im klassischen Sinn zu betrachten und nicht Adelssache.

--- Ende Zitat ---
siehe unten: Adlige in den Leitungspositionen voin Stadtwache (und Marine)


--- Zitat ---Adel und Amtsadel haben das Recht privat Waffen zu tragen.

Magier müssen von den einzelnen Militärgruppen bei der (städtischen) Universität angefragt und bezahlt werden. Das schränkt die Fähigkeit zu größeren unabhängigen Aktionen ebenfalls ein.

--- Ende Zitat ---
Hier würde ich lieber ein Friedensband für alle anderen aber nur in bestimmten Stadtteilen vorschlagen (die reicheren Stadtteile und vielleicht auch die Innenstadt) Ansonsten ist das Ganze zu sehr eingeschränkt, wenn sämtliche Waffen weggelassen werden müssen.
Für das Recht, ohne Friedensband herumzulaufen, muss man entweder einen Anstellungsbrief eines Adligen oder Amtsadligen vorweisen, oder eine mehrjährige Ausbildung an einer Kriegsschule oder einer der städtischen Universitäten mit abschließendem Treueschwur zur Stadt durchlaufen haben.


--- Zitat ---Monmotheismus paßt zu den wenigsten Fantasywelten und würde die STadt vermutlich wirklich unbeliebt machen und zu internen Spannungen mit den zahlreichen Untergruppen in der Stadt führen. Möglich wäre ein toleranter Stadtpatron, Wie Athens Athene.

--- Ende Zitat ---
Eigentlich wollte ich nur eine Art Schutzpatron für das alte Königreich haben. Eine Kirche die mit durch Untergang des Königreichs verschwunden ist. Es war einfach das, was mir einfiel, wie das mit der Drittelteilung des Parlaments zu erklären ist.


--- Zitat von: Maarzan am 31.03.2006 | 17:19 ---Nominell OK aber wer waren diese Adligen. Normalerweise basiert Adel auf dem Waffendienst, auch wenn sich das mit der Zeit dann ändern kann. Aber Adel=Rechtsstand ist nur indirekt mit politischer Entscheidungsbildung verbunden, eben weil es auch haufenweise kleine Adlige gibt, die auch nicht so viel mehr zu sagen haben, aber halt ein paar Sonderrechte oder auch -pflichten. Um an der Stadtherrschaft verfassungsmäßig beteiligt zu sein, müßten sie dort eine politische Rolle spielen außer eben nur adlig zu sein.
Nach der Unabhängigkeit könnte dies ja z.B. der Versuch der EInbindung der assimilierten Feudalherren sein, um deren Mitarbeit und damit den Schutz der Randgebiete und die Versorgung zu sichern. Aber diese Recht wären dann an die Lehen geknüpft und nicht daran, das irgendjemand nachweisen kann Erstgeborender von Ritter Klaus zu sein.
Eine andere Adeltradition könnte die Verknüpfung mit alten oder neuen Amtsadel sein, z.B. durch besondere Verdienste während des Befreiungskampfes etc. Dann wären Blutsadlige einfach dadurch häufiog mit von der Partie, dass sie über entsprechende Mittel und Ausbildungen, z.B. auch als Zweitgeborene besitzen. Aber dann wäre es schwierig zu erklären, wieso man ausgerechnet diese Leute verprellen wollte, zumindest solange man ihre Dienste braucht. Letztendlich könnte ihre Position einfach schon dadurch geschwächt sein, weil es eben nicht genug wichtige Adlige in einer Stadt gibt, die unter einem König als Hausmacht gegen Adelsinteressen geführt wurde.
Mit zunehmender Stabilisierung könnte ich mir vorstellen, daß die Gilden weniger Angst vor der Konkurrenz durch adlige Mitbewerber haben als vor der Idee, daß die bisherigen Stützen des Militärs -, dem sie ja auch die Ausbreitung und Sicherung von Ressourcen verdanken - entdecken, dass es einfacher und lukrativer ist zu handeln, als für fremde Interessen zu kämpfen. Es käme also eher auf die Verpflichtung hinaus, Kriegsdienste zu leisten (für die man ja ursprünglich geadelt wurde - keine all zu verwegene Forderung daher denke ich), wenn man die anderen Vorteile und insbesondere Familienlehen behalten möchte.
Und das ist leider meist nicht mit einer zivilen Ausbildung/Geschäftsführung vereinbar.
Man stelle sich nun den Bäcker/Adligen vor, dessen ältester Bruder gestorben ist und er nun zur Sicherung des Familienlandes vom Bächerhandwerk doch noch zum Ritter umschulen muß.
Einen Bewaffneten zu zwingen etwas nicht zu tun, was er will, ist schwierig, einen nicht mehr bewaffneten zu zwingen etwas zu tun ist deutlich einfacher, vor allem, wenn die anderen Bewaffneten durch seine Bestrafung profitieren würden, z.B. sein Lehen für einen Nachgeborenen fordern könnten.
Auf niedrigere Armeeränge bzw. gewöhnliche Stadtwachen oder in der Marien kann aber sicher nicht verzichtet werden. Gute, d.h. für Adlige interessante Jobs gibt es nur, wenn es auch Fußvolk gibt. :)

--- Ende Zitat ---
Adlige in die Leitungspositionen der Stadtgarde, als Ergänzung zum Außendienst der schnellen Eingreiftruppe. (Einteilung in Jahre: Lernen in der Stadtgarde als Assistenten und dann einfache Kommandanten, Außendienst, dann wieder einige Zeit in der Stadtgarde als höhere Kommandeure)


--- Zitat ---Daneben gäbe es sicher noch den Konflikt zwischen Gilden und den Handwerkern der assimilierten Gebiete (ähnlich wie EU-Osterweiterung)

--- Ende Zitat ---
Das geht ganz einfach durch Zwangsmitgliedschaft. Die "neuen" Mitglieder sollten ja nicht in der Lage sein, die "alten" zu überstimmen, da es deutlich weniger sind. Durchsetzung der Zwangsmitgliedschaft durch äußerst strenge Verfolgung von Schwarzarbeitern, wahrscheinlich bei harten Fällen unter Einbindung von Schläger- und Tötungskommandos. Dadurch ergeben sich auch gute Kontakte mindestens der Gildenoberhäupter zum kriminellen Milieu.


--- Zitat ---Wer eine Stadt besetzt, versucht auch Gefährdungen seiner Macht zu eleminieren oder wenn er das auf lange Hand nicht kann, die Stadt zumindest schnellstmöglich aus zu pressen. Die Magierakademie wäre dann voraussichtlich unter strenge Kontrolle gestellt worden oder bereits bei der Eroberung stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

--- Ende Zitat ---
Ich hab mir auch eher vorgestellt, dass das ganze mehr im Untergrund vonstatten ging. Ansonsten als Alternatve: vielleicht war der neue Herrscher auch dumm genug, die Akademie gegen einen Schwur im Ganzen zu lassen? - So eine mächtige Akademie gäbe ja eine gute Ergänzung für jedes Königreich, wenn da nicht so viele freiheitsliebende Rebellen drinsäßen ;)


--- Zitat ---(Als geheimen Trumpf könnte ich mir da eher die Bewohner der verbotenen Stadt vorstellen) Und selbst wenn man die Gilden nicht einfach auflösen kann, da sie das Geld verdienen, welches man abschöpfen will, ist das mit dem Söldner anwerben nicht ganz so einfach. Die einheimischen Adligen hätten sicher einen noch schwereren Stand als die Gilden. Umgekehrt wären sie die natürlichen Keimzellen des Widerstandes. Wenn sie in diesem Krieg nicht einen ganz üblen Bockmist verzapft haben, kann ich mir nicht vorstellen, warum man sie hinterher politisch ausbooten sollte - aber ihnen gleichzeitig die aausschleißliche Waffenkontrolle überlassen sollte, mit der sie das selber wieder ändern könnten. Ich würde auch hier eine biologische Lösung für wahrscheinlicher halten- als Stoßspitze des Aufstands oder sonstigen Krieges und vorher auf Stadtebene bereits kleine Gruppe haben gerade die Adligen einen hohen Blutzoll zu entrichten gehabt.
Den Streik finde ich einfach albern, vor allem wenn dann die Zustände genauso dumm bleiben wie vorher und es nur um eine Beleidigung geht.
Man stelle sich bezüglich der Stadtwache überspitzt folgende Situation vor: Herr Wachtmeister Erzherzog Friedemann von Hohenberge, natürlich ist der Eselkarren mit zu hoher Geschwindigkeit gefahren, so daß ich nicht mehr rechtzeitig die Kreuzung frei machen konnte ... .

--- Ende Zitat ---
Wie wäre es mit dem Versuch, den Adligen das Oberkommando über die Marine zu nehmen? Da der Adel relativ ausgedünnt war, konnte er nur in der Stadtgarde wirklich Druck machen, in der Marine sind nur einige Leute, die dort mehr des Namens wegen sitzen. Jetzt sind die Zustände wieder zurück zu normal: die Adligen haben zwar nominell das Oberkommando, aber realiter nicht genug Leute, um die Marine wirklich zu führen. So sitzen nur ein halbes Dutzend Adlige an den höchsten Positionen und der Rest ist aus den normalen Bürgern rekrutiert und langsam aufgestiegen. Ein Grund übrigens, warum die Marine durchgängig stark ist, die Außentruppen aber nur mit Glück.


--- Zitat ---Zur Einheitskirche habe ich ja schon etwas gesagt. Aber Kleriker, insbesondere solche mit echten Kräften, wird man nicht außen vor lassen können. Insbesondere in einer Stadt, welche schon von mehreren Seuchen getroffen worden ist und die auf eine abnorme Lebensmittelproduktion auf engem Raum angewiesen ist. Selbst wenn eine Kirche es sich verscherzt hätte, hätte es in der fantasytypischen freien Kleruswirtschaft eben Alternativanbieter gegeben.

--- Ende Zitat ---
Wie wäre es mit einem Vakuum, das durch Wegfall der damaligen Landeskirche entstand. Jede Religion hat daraufhin versucht, möglchst viele Anhänger zu gewinnen, um das Drittel Sitze im Parlament zu bekommen. Dadurch haben sie sich aber selber gegenseitig ausgebootet und so sind seit sehr langer Zeit die Plätze von den Gilden "zum Besten der Sadt und ihrer Bürger verwaltet". Wenn sich tatsächlich wieder eine Kirche finden sollte, die es schafft, genug Anhänger zu sammeln, dass zumindest die Hälfte (oder auch ein Drittel?) der Stadtbewohner ihr anhängt, werden "natürlich sofort" diese Plätze an den Klerus dieser Kirche abgegeben. ;)


--- Zitat ---Das Törtchen habe ich oben erwähnt ;)

--- Ende Zitat ---
Yeah, Danke! ;)

So, ich hoffe, das war jetzt einigermaßen durchsichtig. Ich warte auf Verbesserungsvorschläge, sonst fass ich das nochmal so zusammen, dass man es auch in einem Zug (und Post) durchlesen kann. Dann steigen wahrscheinlich auch wieder mehr Leute durch ;)

Maarzan:
Wir haben in so vielen Bereichen geräubert, das wir nicht nur zusammenfassen sondern auch einmal ordnen müßten, wenn dann weiter diskutiert werden sollte. Wir hatten:
- Geschichte
- Wirtschaft
- Militär
- Verfassung
- Magie und ihre Institutionen
- Klerus
- Handel/Marine
- Ordnungspolitik

Dazu wäre es sinnvoll nun neben der Logik als weiteren Punkt die Fakten auf ihre Verwendbarkeit als (möglichst vielseitiger und nicht zu hochstufiger) Abenteueraufhänger zu prüfen.

Ich werde aber wohl erst MI dazu kommen mich selbst damit weiter zu beschäftigen.

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