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James Bond: Casino Royale
Arkam:
Hallo zusammen,
also ich komme frisch aus dem Kino.
Ein erstes Fazit: Mir gefällt der neue Bond ausnehmend gut aber ich kann verstehen warum man Probleme hat ihn als Bond zu erkennen.
Der neue Bond ist definitiv weniger Gentleman als vielmehr Soldat. Als solchem fehlt im etwas an gesellschaftlichen Umgangsformen. Dafür hat man aber bei den Kämpfen nicht mehr das Gefühl das sie dem Austausch von Nettigkeiten oder gesellschaftlichen Spitzen dienen sondern das es in ihnen darum geht den Gegner zu töten und das mit allen Mitteln.
Auch das bei den Verfolgungsjagden und den Spannungsmomenten nicht immer das Bondthema erschallt damit auch alle die Lösung mitbekommen, oder bin ich etwas taub?, finde ich erfrischend. Auch das die Verfolgungsjagden nicht über Gadgets oder Zufällen entschieden werden sondern durch das kluge Ausnutzen der Gegebenheiten finde ich prima.
Von den bisherigen neueren Bondfilmen hebt sich dieser Bond mit ein paar Dingen aus meiner Sicht wohltuend ab.
Der Titel zeigt neben reichlich Kartensymbolen Männer die kämpfen und nicht knackige weibliche Scherenschnitte, das hätte zum nachkommenden Film auch nicht gepaßt.
Q spielt keine Rolle im Film. Die vorkommenden Gadgets sind aber eben auch normaler und unter ihrer Würde.
An die weibliche M hat man sich inzwischen ja auch schon gewöhnt. Das sie jetzt einen Ehemann, eine Wohnung und auch ein wenig Privatleben bekommt finde ich einen interessanten Ansatz. Auch hat man immer mehr das Gefühl das M zur Spinne im Netz wird die die Fäden an denen Bond hängt zieht.
Das sich M statt einer Miss Monepenny einen jüngeren Sekretär leistet und dieser kleine Argenten auch Mal abwimmelt finde ich ein nette Reminizens an die bisherigen Bond Filme.
Das ein nicht akademischer Bond auch Mal einen Stab zur Informationsauswertung braucht und ihn auch nutzt finde ich durchaus einen realistischeren Ansatz als den Bond der immer alles Wissen parad hatte.
Ach ja was wäre ein neuer Bond ohne schöne Frauen - wohl kein Bondfilm. Aber auch hier wird der Soldat nicht plötzlich zum Gentleman sondern die Kämpfe verlagern sich auf das Gespräch. Ok einige Male auch ins Bett aber der Fall wird eher mit Köpfchen, Waffe und Fäusten und weniger über die Betthupferle gelöst.
Ach ja und bei den Autos fangen wir mit Ford an, machen mit Aston Martin weiter und dann wäre mir noch ein BMW aufgefallen. Wo wir gerade schon bei den Marken sind ich fand die Werbung diesmal bedeutend unauffälliger plaziert. Die Uhren kommen im Gespräch vor, die Handys werden für die Informationen gebraucht, die Autos wechseln und bei den Notebooks sieht man stets auch den Deckel mit dem Logo. Für heutige Verhältnisse und dazu noch einen Bond Film fand ich das erfreulich wenig Werbung.
Wenn sich dann in der Schlußszene noch ein neuer Hauptbösewicht abzeichnet freut man sich direkt auf den nächsten Bond.
Gruß Jochen
Phileas:
--- Zitat von: Arkam am 24.11.2006 | 21:43 ---Auch das bei den Verfolgungsjagden und den Spannungsmomenten nicht immer das Bondthema erschallt damit auch alle die Lösung mitbekommen, oder bin ich etwas taub?, finde ich erfrischend.
--- Ende Zitat ---
Bond entwickelt sich im Film langsam Richtung klassischem Bond. Entsprechend setzt David Arnold das klassische Bondthema ein, nur in der letzten Szene kann man es fast unverfälscht hören (sofern ich mich richtig erinnere). Der Score kann sich insgesamt hören lasse. Eine feine Sache hat Arnold da komponiert, auch wenn mir der Titelsong, von Chris Cornell gesungen, nicht gefällt.
--- Zitat ---die Handys werden für die Informationen gebraucht, die Autos wechseln und bei den Notebooks sieht man stets auch den Deckel mit dem Logo.
--- Ende Zitat ---
Man merkt im Film, das MGM inzwischen zum Sony-Konzern gehört ;D.
Sparky:
Ich fand den Film nicht übel- die Story war spannend, die Darsteller gut ausgesucht.
Was ihn meiner Meinung nach von den anderen Bond-Filmen unterscheidet (ich habe nicht alle Bond-Filme gesehen, die jemals gedreht wurden), ist das fehlende Gentlemen-Gehabe. Den Bombenleger vor den Kameras erschießen, sich Ms Befehlen zu widersetzen...das erinnerte mich mehr an Vin Diesel als an den Gentlemen-Spion, der für Krone und Vaterland kämpft.
Aber mir gefällt dieser Stil, ich fand es gut, James auch mal schwitzen und bluten zu sehen. Und er zeigt deutlicher, das auch Agenten der britischen Krone nur Menschen sind, die sich schmutzig machen und wehtun. Bei einigen der Pierce Brosnam-Filme kam es mir manchmal so vor, als würde der 4 schwerbewaffnete Söldner erledigen und sich gleichzeitig rasieren und seinen Martini schlürfen ;D
Le Rat:
Das mit der weiblichen M finde ich aber seltsam. In Goldfinger hat sie ja einen männlichen M abgelöst. Sie kommt also quasi aus der Zukunft.
Habe den Film aber noch nicht gesehen.
Preacher:
--- Zitat von: Le Rat am 25.11.2006 | 16:50 ---In Goldfinger hat sie ja einen männlichen M abgelöst.
--- Ende Zitat ---
Goldeneye. Goldfinger ist dann ja doch noch was älter - da hätte James nie ne weibliche Vorgesetzte akzeptiert ;)
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