Medien & Phantastik > Sehen
300
Preacher:
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Wenn jemand Unsinn erzählt, z.B. weil er Dinge die ich sage zusammenwirft, verdreht und dadurch den Sinn verfälscht, dann bekommt er das auch von mir zu hören.
--- Ende Zitat ---
Wenn man sich also vertut und etwas durcheinanderbringt ist das eine Beleidigung, die wiederum Beleidigungen deinerseits rechtfertigt. ::)
Gut zu wissen.
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Die Emotion, die der Comic beim Leser hinterlässt, ist nicht dass das was Leonidas gemacht hat "ziemlich dämlich" war. Der Trailer verspricht auch keinen Film der zeigt, dass Krieg irgendwie "ziemlich dämlich" ist. Wenn dem so wäre, würde ich Miller nicht so gering schätzen wie ich es tue.
--- Ende Zitat ---
Du wirst lachen, aber bei mir haben Comic und Trailer genau diesen Eindruck hinterlassen. Hochtrabendes Heldengeseiere ist für mich per definitionem dämlich, zumindest wenn es wirklich ernst gemeint ist und nicht von rein fiktiven Gestalten (wie zum Beispiel im Herrn der Ringe) stammt. Und mit dieser Einschätzung bin ich nicht allein.
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Ich habe kein Wort über das Interview gesagt.
--- Ende Zitat ---
Ja ich weiß - mein Fehler. Deswegen habe ich die Passage auch durchgestrichen - löschen wollte ich sie nicht, weil ich zu meine Irrtümern stehen wollte.
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Ich sprach immer nur von den unhaltbaren, da faktisch falschen, Argumenten, die mir entgegen geworfen wurden.
--- Ende Zitat ---
Niemand hat dir etwas "entgegengeworfen". Ich habe dir gesagt, daß ich deine Bedenken für überzogen halte und habe dein Zitat von AlexW irrtümlich originär dir zugesprochen. Das war "Schwachsinn". Wenn hier also irgendwem etwas entgegenwirft, dann doch Du mir, oder?
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Mir ist schon klar, dass es dir wichtig ist mich dumm darzustellen, damit du meine Argumente ignorieren kannst, aber dann tu es bitte mit Dingen die ich tatsächlich sage und nicht mit Dingen die du mir zu unterstellen versuchst.
--- Ende Zitat ---
Weißt Du, Du solltest den Thread wirklich mal objektiv lesen und meine Aussagen überprüfen denn diese Unterstellungen grenzen wirklich schon hart an Paranoia. Nichts davon habe ich getan. Ich habe dir nichts unterstellt, sondern einen Post von dir fehlinterpretiert. Und ich versuche an keiner Stelle dich als dumm darzustellen.
Allerdings hab ich mich über deine Totschlagargumente wie "so viel Differenzierung ist wohl zu viel verlangt" tatsächlich ein wenig geärgert und da ist das Sicherheitsventil aufgegangen. Das war aber etwas später.
Du soltest echt ein klein wenig an deiner Empfindlichkeitsschraube drehen. Gutgemeinter Ratschlag.
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Was die moralische Rechtfertigung angeht: die Spartaner kämpfen (im Comic zumindest) für eins der höchsten Werte der westlichen Kultur um nicht zu sagen dem höchsten Wert der amerikanischen Kultur. Es wird immer wieder gesagt, dass die 300 ihr Leben opfern damit Alle (Griechen in diesem Fall) in Freiheit leben können und nicht unter der Herrschaft eines persischen Despoten. Wenn das nicht "moralisch gerechtfertigt" ist, dann kann man nichts so bezeichnen.
--- Ende Zitat ---
Andererseits verletzen die Spartaner ohne Not eines der stärksten diplomatischen Tabus, quälen und töten Sklaven, drillen ihre Kinder zu Tötungsmaschinen. Imho relativiert das das ganze schon wieder ein klein wenig.
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Leonidas zeigt wie weit er geht um für die Freiheit zu kämpfen.
--- Ende Zitat ---
...was dem Leser/Zuschauer zeigt, was für ein fanatischer Irrer er ist.
--- Zitat von: Georgios am 11.01.2007 | 20:31 ---Wenn Leonidas den Abgesandten in seinen Tod tritt, dann ist das nicht wie ein diplomatisches Faux-Pax inszeniert, sondern als erlösender Befreiungsschlag der die drohende Unterwerfung zurückdrängt und den Leser aufatmen lässt. Leonidas wird damit zur Sympathiefigur, nicht weil er so ein Gutmensch ist, sondern weil der Zuschauer Katharsis-momente mit ihm verbindet. Unsere Stimmung beim Schauen wird von der Figur stark beeinflusst, wir "leiden mit ihm".
--- Ende Zitat ---
Also so viel kann ich aus dem Trailer nun wirklich nicht herauslösen - dazu war er zu kurz.
Mir zeigt das Leonidas als einen eiskalten, durchgeknallten Mörder, der sich nicht im geringsten um die Belange seiner Zivilbevölerung kümmert, sondern ein irrationaler Kriegstreiber ist. Möglicherweise ist das sein Ziel: Den Konflikt provozieren, um sich selbst zur Legende machen zu lassen. Aber das ist Spekulation.
Ich finde die Sympathie jedenfalls beileibe nicht so eindeutig auf seiten der Spartaner geparkt, wie Du.
Zumal wie gesagt Miller das selbst explizit sagt.
Ja, sie sind die "Guten" in der Geschichte. Aber sie sind auch eindeutig ein ziemlich barbarischer Haufen, der die Moral ganz sicher nicht gepachtet hat.
6:
Ich will mich jetzt nicht großartig einmischen, aber ist das nicht die gleiche Debatte, die schon in den 80-ern Jahren über die damaligen Actionfilme (Rambo, Predator, Conan, usw.) und davor in den 60-ern Jahren über den damaligen Western (speziell: "Spaghettiwestern") geführt wurde?
Und nochmal nur kurz am Rande: Die Spartaner (und nicht die Athener) sind eigentlich das Ideal, dass die Gründer der USA vor Augen hatten, als sie die Unabhängigkeit ausgerufen haben.
Visionär:
--- Zitat von: Christian Preuss am 11.01.2007 | 21:39 ---Und nochmal nur kurz am Rande: Die Spartaner (und nicht die Athener) sind eigentlich das Ideal, dass die Gründer der USA vor Augen hatten, als sie die Unabhängigkeit ausgerufen haben.
--- Ende Zitat ---
Wie man aber allgemein weiß, sind das auch Faschisten! Wenn ich hierzu mal indimedia.de und den obersten Antifa-Sowjet zitieren darf:
--- Zitat ---Wer Faschist ist, das entscheiden wir.
--- Ende Zitat ---
Also:
Du sagst, etwas sei nicht faschistisch oder faschistoid, wo jeder doch weiß, dass es so ist => Du bist ein Fascho.
Du wirfst nicht gleich 5 Steine und brüllst, schreist und kreischst "Fascho!", wenn dir etwas faschistisch vorkommen sollte. = Stillschweigende Hinnahme = Unterstützung => Du bist ein Fascho.
Irgendwas erinnert von der Ästhetik her irgendwie entfernt an was, was die Nazis auch nicht schlecht fanden = Es ist faschistoid. Du nimmst es hin? => Du bist ein Fascho.
Alles klar?
Joe Dizzy:
--- Zitat von: Hendrik am 11.01.2007 | 21:01 ---Du wirst lachen, aber bei mir haben Comic und Trailer genau diesen Eindruck hinterlassen. Hochtrabendes Heldengeseiere ist für mich per definitionem dämlich, zumindest wenn es wirklich ernst gemeint ist und nicht von rein fiktiven Gestalten (wie zum Beispiel im Herrn der Ringe) stammt. Und mit dieser Einschätzung bin ich nicht allein.
--- Ende Zitat ---
Das ist eine Brechung, die dem Text nicht eigen ist. Es steht dir frei, den Film so zu sehen und auf dich wirken zu lassen, aber es gibt mMn kein Anzeichen dafür, dass die Geschichte auf diese Wirkung ausgelegt ist.
--- Zitat ---Ja ich weiß - mein Fehler. Deswegen habe ich die Passage auch durchgestrichen - löschen wollte ich sie nicht, weil ich zu meine Irrtümern stehen wollte.
--- Ende Zitat ---
Es fällt mir sehr schwer dir das zu glauben. Aber dieser Punkt ist eh irrelevant.
--- Zitat ---...was dem Leser/Zuschauer zeigt, was für ein fanatischer Irrer er ist.
--- Ende Zitat ---
Ich denke nicht, dass ein groß angelegter Actionkracher wie 300 darauf aufbaut das Handeln eines fanatischen Irren zu zelebrieren. Dieser Film wird als Action-Blockbuster konzipiert. Etwas dermassen subversives wie eine Hauptfigur, die das Publikum mit der Zeit aus moralischen Gründen ablehnen soll, wird sich dort kaum wiederfinden.
In jeder von Millers Geschichten findet man eine gewisse Ehrfurcht und einen Respekt für die Soziopathen, die er durch seine Stories scheucht. Weil sie doch voll und ganz ihrem Ehrenkodex unterworfen sind, weil sie "Ehre" haben und für ihre Ideale bis ans äußerste gehen.
Natürlich gibt es Lippenbekenntnisse (wie die aus dem Interview), aber "echte Männer" sind die ganzen Typen schon irgendwie. Deswegen finden so viele Leute seine Stories doch so geil. Für viele schreibt Miller doch 110% Testosteron in Druckform.
Eine Brechung wie du sie beschreibst, halte ich für die Ausnahme.
@Christian Preuss
Ja. Und man wird sie auch in 20 Jahren nochmal führen. Man muss sie auch nochmal führen. Man muss sie immer führen. Ein vernünftiger, erwachsener Mensch darf nicht alles um sich herum unreflektiert hinnehmen.
6:
@Georgios:
Ich kenne jetzt weder die Comics von Miller noch den Film 300. Wenn ich aber einen Vergleich zu den Actionfilmen der 80-er ziehen darf, dann könnte der Film (und ähnliche aus der heutigen Zeit) subversiver sein, als sie auf den ersten Blick den Anschein haben. Gerade da hatte 110% Testosteron uU eine etwas andere Bedeutung. ;)
Bevor ich aber dazu irgendeine Meinung abgebe, werde ich zuerst den Film sehen.
@SdÄ:
Halte es einfach mit Godwins Gesetz. ;)
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