Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Allgemein

Wie böse ist das Böse noch?

<< < (9/19) > >>

Maratos:
Das die Verlage jetzt eher das Böse etwas runterspielen kann ich nicht so bestätigen.

In dem Beispiel von DSA kann ich jetzt zumimdest nicht mitreden das ich kein DSA spiele. Aber mal davon abgesehen finde ich das seit einigen Jahren eigentlich recht heftige Settings und Supplements rauskommen. Ich meine wenn man mal 10 oder mehr Jahre zurückblickt gab es so gut wie keine, oder GAR KEINE, Dark Fantasy Settings. Jetzt gibt es sie wie Sand am Meer. Auch im zuge von D20 kommen doch viele Sachen raus die durchaus einen fiesen Zug haben.

Also ich sehe das ganze nicht soo "schwarz".

Gast:

--- Zitat von: sohn_des_aethers am  4.12.2002 | 16:25 ---Der Trend hat aber auch sicherlich etwas mit der Tatsache zu tun, daß das "BÖSE" als cool empfunden wird. Die Konsequenz davon ist zum einen, daß man selbst einen BÖSEN spielen möchte, zum anderen, daß man mehr über das BÖSE erfahren will. Mehr Quellen über das BÖSE entmystifizieren es jedoch.

--- Ende Zitat ---

Interessant. Da habe ich noch gar nicht dran gedacht. Klar. Urgute Chars sind absolut langweilig.

Aber ich glaube nicht das dadurch das Böse an sich entmystifiziert wird. Erstens muss ja (zumindest kein Rollenspieler) sich mit Wissen über die andere Seite belasten, wenn er Char- und Spielerwissen nicht getrennt bekommt.

Zum Anderen aber kann das Böse so noch reizvoller werden. Es könnte nämlich passieren, dass ein Char erkennt wie man auch mit den besten Absichten ganz schnell auf die Dunkle Seite des Saftes kommt.


@Wasted One: Ich weiß momentan leider nicht wer Heinlein ist (ich vermute, das wissen auch einige andere nicht und wollten nur nicht fragen). Könntest du deine Aussage diesbezüglich erklären?

Sidekick:
Das Buch "Sternenkrieger" von Robert A. Heinlein beschreibt den Krieg der Menschheit gegen verschiedene Ausseridrische Agressoren. Hauptakteur ist ein gewisser Rico, welcher zum Militär geht, weil er politische Karriere machen möchte, als dann der Krieg beginnt und er seine Eltern tot glaubt, wird er zum Fanatischen Kämpfer, ohne das System und den Krieg, in welchem er kämpft zu hinterfragen.
Das Buch, zu englisch "Starship-Troopers" wurde verfilmt, (Starship-Troopers) wobei leider ein grossteil der Anti-Militarismus-Idee unterging.
Der Film ist gut und nicht total entfremdet, doch zeigt das Buch weitaus mehr Facetten. Wer das Buch kennt, kann den Film nicht mehr geniessen.
_________________________________________________ _____

Die Regierung, welche in dieser Geschichte gezeigt wird, ist augenscheinlich "Awful Good" um es mal in D+D begriffen zu erklären. Der Kern hingegen ist das ultimative Böse. Faschistisch, lebensfeindlich, menschenverachtend.
"Das Material und die Ausrüstung eines Sternenkriegers ist wertvoller als sein Leben."

Die Regierung ist im (mittlerweile mehr als 40 Jahre altem) Buch also das ultimative Böse. Auf das Thema bezogen ist der Vergleich zum Film passender: Das System ist immernoch böse, es steht aber im Kampf gegen eine noch viel bösere und gefährlichere Macht, wodurch es weniger Böse wird, da seine Interessen ja nur das Wohl der Menschheit sind. Methodik und Gefahr dieser Regierung werden im Film nurnoch im Hintergrund dargestellt.

6:
@TheWastedOne: Ich habe das Buch nicht gelesen. Allerdings wird die Regierung gerade durch ihre Methodenanalogie zum dritten Reich (wochenshauähnliche Filmeinschübe, Gestapokluft der inneren Sicherheit, Ultimativ Böses=Aliens Ultimativ Böses=Juden, usw.) und der scheinbaren Verherrlichung des Militärapparates zur Antithesis des Filmes und damit meiner Meinung nach zum Bösen, dass sein eigenes Volk unnötig gegen andere Wesen hetzt.

Lord Verminaard:
@ Starship Troopers: hm, der Film war doch eher eine Satire, oder? Ich weiß nicht, wie es mit dem Buch steht. Da ich satirisches Rollenspiel noch nicht ausprobiert habe (jedenfalls nicht bewusst und absichtlich ;) ), weiß ich nicht, ob der Vergleich so viel taugt.

@ Dark Fantasy: Ich würde nicht sagen, dass eine Welt mit mehr "bösen" Elementen automatisch Dark Fantasy ist. Es geht ja nicht um den grundlegenden Anstrich der Welt, nicht um die Atmosphäre, die dem Spiel zugrunde liegt, nicht um die SCs und die Handlung der Abenteuer. Es mag Dark-Fantasy-Settings geben, in denen es einen Haufen unmoralischer, fieser Typen gibt, die aber alle noch halbwegs menschlich erscheinen und keineswegs als "das Böse" in seiner reinen Form, und es mag "helle" Fantasy-Settings geben, in denen "das Böse" durchaus existiert und eben von den Charakteren bekämpft wird.

Hätte man die Orks im Orkensturm von DSA beispielsweise als richtig fiese blutrünstige Bestien dargestellt, wäre DSA dadurch nicht zu einem Dark-Fantasy-System geworden. Wie ich schon sagte, scharfe Kontraste tun der Geschichte manchmal gut, und es macht doch auch Spaß, ohne Bedenken gegen "das Böse" zu kämpfen. Trotzdem hat FanPro sich dagegen entschieden.

Mag sein, dass sich hier ein gewisser Shadowrun-Einfluss bemerkbar machte (hey, Orcs can be cool!) Mag auch sein, dass Tobi recht hat und sie nur die Eltern und Einsteiger nicht verschrecken wollten. Andererseits weiß ich nicht, wen eine Bande raubender und mordender Orks noch beeindrucken sollte, wenn HdR ab 12 ist und Buffy im TV seit Jahren Vampire und Dämonen plättet... wenn es "das Böse" dort gibt, warum dann nicht im RS?

P.S.: Ich mag die Orks übrigens so, wie sie sind - sie eröffnen viele interessante Möglichkeiten. Für wirklich "böse" Gegner gibt's bei DSA ja Dämonen, Diener des Namenlosen und Borbarads Erben! Insofern sehe ich den Trend auch nicht ganz so deutlich wie einige hier.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln