Autor Thema: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land  (Gelesen 3850 mal)

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Offline Lord Verminaard

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[Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« am: 26.11.2006 | 15:53 »
Gestern Sorcerer & Sword! :D Wurde auch mal wieder Zeit.

Wir haben eine Runde wieder aufgenommen, die vor einiger Zeit spontan begann. Das Setting war eine Mischung aus Melniboné, den Orkney-Inseln und einer Gothic-Party (wenn man schon mit Gruftis spielt, kann man ja auch entsprechende Ästhetik einbauen...) Mitspieler waren meine Freundin Nicole und Lars, ein Chat-Freund von ihr. Beide eher unbeleckt was Rollenspiel angeht. Die Session lief echt gut, ich habe hier was darüber berichtet.

Die Kicker waren im Wesentlichen aufgelöst, aber beide wollten ihre Charaktere weiter spielen. Für Nicole haben wir noch kurz durchgesprochen, was weiter passiert war (dabei verlor sie noch einen Punkt Humanity...) In der Spielwelt sollten einige Jahre vergangen sein, aber beide wollten ihre Deskriptoren nicht ändern. Nicole gelang es, ein Attribut zu steigern, Lars würfelte Mist, dafür beschwor er sich aber noch einen Zweit-Dämon.

Außerdem kam Florian hinzu, ein neuer Mitspieler mit DSA-Hintergrund. Mit ihm machte ich noch schnell einen Charakter. Die Gruppe sah dann so aus:

Brona (gespielt von Nicole), mächtige Hexerin, aber noch jung, aus gutem Hause aber mit schlechtem Ruf, Betreiberin eines Hotels mit recht okkulter Klientel. Dämonen: Eine Unsichtbarkeits-Verwandlungs-Kampf-Bestie (Need: Vergewaltigung), eine überlebensgroße Steinstatue (Need: angestarrt werden), ein Wahrsager-Spiegel (Need: Klatsch, Tratsch, Lügen). Kicker: Ihre Eltern wollen sie mit einem reichen verwöhnten Bengel verheiraten.

Aurelius (gespielt von Lars), ebenfalls mächtiger Hexer, okkulter Buchhändler mit vielen Beziehungen, doch leicht paranoid. Dämonen: unscheinbarer Leibwächter (Need: Angst), Schutz-und-Kampf-Ring (Need: Große Feuer). Kicker: Eine Kundin hat ihr Verkaufsangebot für ein seltenes Buch zurückgezogen, das Aurelius allerdings schon an einen anderen Kunden weiter verkauft hat... und der versteht keinen Spaß!

Roother (gespielt von Florian), ein ehemaliger Sklave, der seine Freiheit gewann und dann wieder verlor, grausame Rache schwor und einem Geheimkult der Rachgöttin beitrat. Dämon: ein Kampf-Boost-Parasit in seinem Kopf. Kicker: Er hat es geschafft, sich als Sklave in den Palast jenes Lords einzuschleichen, dem er grausame Rache geschworen hat.

Die Prep war damit natürlich geradezu ein Selbstläufer. Die Hexerin, von der Aurelius das Buch gekauft hat, Lady Lessaria, ist zugleich die Haushofmeisterin von Lord Moron, dem Roother Rache geschworen hat. Der unangenehme Kunde, der das Buch von Aurelius gekauft hat, ist der Hohepriester von Roothers Kult. Der junge Lord Rugerian, den Brona heiraten soll, ist der Sohn von Lord Moron. Und presto befinden sich alle Spieler-Charaktere mit ihren unterschiedlichen Agenden im Haus des Lord Moron, während Bronas Verlobungsfeier.

Vorher hatte Roother bereits ein bisschen Zeit, sich im Hause umzusehen. Man merkte bei Florian schon ein paar "typische" DSA-Spieler-Verhaltensweisen: Er fragte bei jeder Kleinigkeit, ob das  möglich wäre, und wenn ich Zustimmung signalisierte, fragte er nochmal nach, ob es ihm dann auch gelänge (offenbar überrascht, dass er gar nicht würfeln musste). Und er durchsuchte das ganze Haus, weil er wahrscheinlich erwartete, dass ich dort irgendwelche Hinweise für ihn versteckt hätte darauf, was er jetzt tun solle. Hatte ich aber gar nicht.

Na ja, er suchte sich dann auch was zu tun. Erstmal einen Anschlag auf den jungen Rugerian, zum Glück nur mit einem Messer und nicht mit "Special Damage (Krankheit/Verfall)", sodass Bronas Kicker nicht in der ersten Szene erledigt war... Das ist so ein bisschen der Nachteil, wenn man die Kicker so stark vernetzt. Wäre schon blöd gewesen, wenn er den Verlobten einfach abmeuchelt und Brona dann wieder nach Hause gehen kann. Aber ich hatte noch mal Glück.

Aurelius hatte sich ohne Einladung Zutritt zu der Verlobungsfeier verschafft, wo Brona bereits ihren kindischen, verzogenen, lüsternen Verlobten kennen gelernt hatte und begann, sich zu betrinken. Aurelius konfrontierte Lessaria wegen des verkauften Buches und wurde bestimmt aufgefordert, zu gehen. Statt dessen überreichte er Brona ein Verlobungsgeschenk, ein okkultes Buch, was die Gerüchteküche zum Brodeln brachte (Brona hatte ohnehin einen Ruf als Hexe, was durch ihre Vermählung "geheilt" werden sollte).

Inzwischen war Roother in die Gemächer der Lady Lessaria eingedrungen, da er sie als Hexerin erkannt hatte. Er durchsuchte es und sackte ihre arkane Literatur ein, wurde dann jedoch von ihrem Nachtalp-Dämonen angegriffen, einer gigantischen Dämonen-Fledermaus, gehüllt in Dunkelheit. Dank "Cloak" konnte er mit Müh und Not entkommen. Meine vorangegangenen Versuche, ihn menschlich ein bisschen aus der Reserve zu locken, waren nicht so richtig erfolgreich. Ich ließ eine kleine Sklavin auftauchen, die ihn noch von früher kannte, doch Florian ging darauf nicht weiter ein, also ließ ich es auf sich beruhen. Auch die Frage, was eigentlich aus seiner Familie geworden war, schien ihn nicht so zu interessieren, vielleicht auch eine DSA-Angewohnheit ("Charaktere haben keine Bindungen")...

Aurelius wurde von einer Wache zum Ausgang gezerrt, doch auf halbem Weg zwischen den Bäumen (groooßes Anwesen) tötete sein Dämonen-Leibwächter den Wachmann mit seiner "Chaos-Attacke" (Special Damage/ranged, definiert als "Grauen und Pein"). Lars kann sich immer wieder diabolisch daran freuen. Der Dämonen-Leibwächter (Kronos) gewann durch diese Szenen auch langsam ein bisschen Konturen, ich entschied mich spontan, ihn mit einem trockenen Joss Whedon-Sinn für Humor auszustatten.

Die Verlobungsparty entwickelte sich inzwischen zu einem totalen Desaster, Bronas Verlobter führte sich unmöglich auf, Brona auch, es wurde viel getrunken und viel getuschelt. Aurelius setzte inzwischen das Obergeschoss in Brand, um seinen Ring-Dämonen gefügig zu machen, und Kronos tötete zwei weitere Wachen. Aurelius fand dann das Gemach der Lady Lessaria, doch die Bücher waren schon weg und statt dessen wurde er von dem Nachtalp-Dämon angegriffen, dem er mit Mühe zurück auf den Flur entkam, wo ihn Lessaria bereits erwartete, die Kronos befahl, ihn festzunehmen. Ich würfelte gut genug, und Aurelius wurde von seinem eigenen Dämon gepackt.

Lars erzählte hinterher, in dieser Szene wäre er richtig "drin" gewesen, und es hätte ihn total geschockt (im positiven Sinne), dass sich sein treuer Leibwächter plötzlich gegen ihn wandte. Es gelang ihm dann (mit ein wenig Hilfe von Brona, die sich unsichtbar hinzu geschlichen hatte), mit Mühe, Not und Teleport zu entkommen, eine tiefe Dolchwunde bei Lessaria zurücklassend. Kronos ließ sich von Lessaria nicht bannen und entkam ebenfalls, gefolgt von der unsichtbaren Brona, die Aurelius besoffen mit Vorwürfen überhäufte, er hätte ihre Verlobung ruiniert.

Roother entwendete in dem allgemeinen Chaos kompormittierende Unterlagen aus dem Arbeitszimmer des Lord Moron und legte ein weiteres Feuer. Als man ihn später verhaften wollte, entschlüpfte er seinem Wächter und kehrte mit seiner Beute zu seinem Kult zurück, unter anderem die kleine Sklavin, die er von früher kannte, ihrem Schicksal überlassend, denn auch sie war auf Verdacht festgenommen worden.

Aurelius hatte in seinem ersten Gespräch mit Lessaria immerhin erfahren, dass sie ihm das Buch nicht mehr geben wollte, weil sie erfahren hatte, an wen er es weiterverkaufen wollte. Also entschied er sich zur Flucht nach vorn und machte sich auf die Suche nach dem Kult der Rachegöttin. Er fand sie und stellte fest, dass das Buch inzwischen auf anderem Wege dorthin gelangt war (auch das irgendwie eine suboptimale Auflösung des Kickers, fand ich, aber die Spieler hat es nicht gestört). Da Lessaria auf Rache brennen würde und andererseits auch zwischen Roother und seiner Rache an Lord Moron stand, schmiedeten Aurelius und Roother nun nach einigem Geplänkel einen Pakt, gemeinsame Sache gegen sie zu machen.

Damit schlossen wir die Sitzung. Nächstes Mal werden Bronas Eltern sie anflehen, ihre Verlobung zu retten, Lessaria wird Brona ein Bündnis anbieten, und die Inquisition wird auf den Plan treten.

Es hat alles in allem Spaß gemacht, auch wenn ich immer noch nicht ganz regel-sattelfest bin und es echt mühsam ist, Dinge im Grundregelwerk nachzugucken. Aber das Kampfsystem gefällt mir immer noch sehr gut, es ist schnell, unberechenbar und kriegt auch eine Szene mit 7+ Beteiligten locker in den Griff. Leider hatten wir zu wenige W10 für vier Spieler, das hat es leicht verkompliziert, aber nicht sehr.

So gewaltig thematisch war's jetzt net (Humanity ist Empathie, und wir hatten mit Ausnahme der Dämonenbeschwörungen keine Humanity-Checks). Aber hey, was soll's, solange es Spaß macht!
« Letzte Änderung: 26.11.2006 | 15:55 von Lord Verminaard »
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oliof

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #1 am: 26.11.2006 | 19:13 »
Zitat
Man merkte bei Florian schon ein paar "typische" DSA-Spieler-Verhaltensweisen: Er fragte bei jeder Kleinigkeit, ob das  möglich wäre, und wenn ich Zustimmung signalisierte, fragte er nochmal nach, ob es ihm dann auch gelänge (offenbar überrascht, dass er gar nicht würfeln musste). Und er durchsuchte das ganze Haus, weil er wahrscheinlich erwartete, dass ich dort irgendwelche Hinweise für ihn versteckt hätte darauf, was er jetzt tun solle. Hatte ich aber gar nicht.

Und jetzt weißt Du, warum mir mein "Das gelingt Dir!"-Mantra als Spielleiter so wichtig ist. Weiter so!

Offline Lord Verminaard

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #2 am: 26.11.2006 | 19:21 »
"Das gelingt dir", waren in der Tat Worte, die mir gelegentlich über die Lippen kamen... ;)
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Offline Dom

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #3 am: 27.11.2006 | 08:40 »
Zitat
Auch die Frage, was eigentlich aus seiner Familie geworden war, schien ihn nicht so zu interessieren, vielleicht auch eine DSA-Angewohnheit ("Charaktere haben keine Bindungen")...
Wobei es ja da auch eine andere Art gibt: Wie viele DSA-Spiele schreiben eine ellenlange Vorgeschichte, in der sie auf ihre Eltern, Geschwister und Freunde in früheren Tagen detailliert eingehen...

Dom

Offline Purzel

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #4 am: 27.11.2006 | 08:59 »
Cooles Spiel.

Schade, dass der DSA-Spieler noch nicht so ganz aus der Reserve zu locken war, wahrscheinlich muss man ihn für diese Art von thematischen Spielen noch ein paarmal zureiten ;).
Inwieweit hast du den Florian vorher geimpft, wo bei diesem Spiel die Prioritäten sind?

Ansonsten: kauf dir das "Pfund Würfel", das kann ich dir als Rollenspieltester nur empfehlen, damit sollten wahrscheinlich all deine Würfelprobleme für alle Zeit behoben werden. ;)

Offline Lord Verminaard

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #5 am: 27.11.2006 | 09:15 »
Wobei es ja da auch eine andere Art gibt: Wie viele DSA-Spiele schreiben eine ellenlange Vorgeschichte, in der sie auf ihre Eltern, Geschwister und Freunde in früheren Tagen detailliert eingehen...

...die sie alle hinter sich gelassen oder verloren haben.

Inwieweit hast du den Florian vorher geimpft, wo bei diesem Spiel die Prioritäten sind?

Gar nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass derlei Vorreden die meisten Leute nur irritieren. Einfach machen ist in den meisten Fällen die bessere Alternative. Show, don't tell.
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Offline Purzel

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #6 am: 27.11.2006 | 09:36 »
[...] Einfach machen ist in den meisten Fällen die bessere Alternative. Show, don't tell.

Werdet ihr nochmal weiterspielen?

Irgendwie habe ich ein unnatürliches Interesse daran zu sehen, wie ein DSA-Spieler nach und nach aus seiner Haut kommt. Ich habe hier vor Ort eine andere Rollenspielgruppe, die momentan auf Eis liegt, die sehr DSA und D&D-geprägt ist. Und es juckt mich immer wieder den Leuten einen Besuch mit einem Indie-RPG abzustatten.

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #7 am: 27.11.2006 | 21:27 »
Cool! Ziegt IMO auch schön, dass hier keiner zum thematischen Spiel gezwungen wird. ;) Will sagen: ein Kicker macht noch keinen NARren. It takes two (at least) to CA. Sorcerer allein macht auch nicht thematisch. Man kann auch ohne Thema glücklich sein (aber nicht narrativ ;) ). Platitüd, platitüd. ;D Es kommt halt doch immer auf die Spieler an. Und Sorcerer kommt scheinbar auch ganz ohne dieses ganze Narrativisten-Gedöns gut! :)
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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #8 am: 29.11.2006 | 10:15 »
Ich finde es auch recht cool, dass man den geringen thematischen Gehalt entspannt an der Häufigkeit der Humanity-Checks ablesen kann.
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Offline Purzel

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #9 am: 29.11.2006 | 10:30 »
Frage von jemanden, der Sorcerer nicht kennt: Ist ein Humanity-Check ne schnelle Sache (würfeln, eine Notiz) oder ist ein Humanity-Check mit mehr Turnerei verbunden? Wie zentral ist der Check in dem Spiel? Beeinflusst der alles oder nur einen Teilaspekt eines Charakters?

Offline Lord Verminaard

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #10 am: 29.11.2006 | 11:03 »
Humanity Check ist ein Wurf und gut. Auswirkungen: Humanity geht runter (oder manchmal auch rauf, beim Humanity Gain).

Auswirkungen:
Humanity ist ein Wert wie jeder andere auch, wird aber nicht sehr oft benötigt. Zum Bannen von Dämonen, und je nachdem wie sie definiert ist. Bei unserer Definition („Empathie“) eben z.B. um jemanden zu trösten oder emotional einzuschätzen.

Bei Humanity 0 ist der Charakter verloren und der Spieler gibt ihn ab. Nach der Vorstellung des Autors soll das die entscheidende Bedrohung sein, und nicht der Tod des Charakters.
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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #11 am: 29.11.2006 | 11:11 »
Ah, okay. Man kann den Check und den Humanity Wert also ignorieren, ohne dass man das Spiel kaputt macht oder völlig verändert. Merci!

Offline Fredi der Elch

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #12 am: 30.11.2006 | 18:19 »
Man kann den Check und den Humanity Wert also ignorieren, ohne dass man das Spiel kaputt macht oder völlig verändert.
Ron würde das allerdings ganz, ganz anders sehen... ;) Sorcerer ohne Humanity ist in etwa so wie D&D ohne Kämpfe.
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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #13 am: 7.12.2006 | 17:57 »
Ignorieren ist nicht das gleiche wie daran vorbei spielen.
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Offline Fredi der Elch

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #14 am: 7.12.2006 | 20:11 »
Hm. Würde ich schon sagen. Wenn etwas im Spiel nicht vorkommt, kann man ignorieren und daran vorbeispielen auf jeden Fall nicht unterscheiden.
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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #15 am: 7.12.2006 | 21:30 »
Ha, das ist ja beinahe eine existentialistische Frage! Wenn keiner seine Eltern umbringt oder einen Dämon beschwört, ist es dann egal, ob sie auf Humanity hätten würfeln müssen, wenn sie gemusst hätten? Der eine Spieler hat sich zum Beispiel entschieden, das Mädchen, das er von früher kannte, zurückzulassen. Nicht stark genug für einen Humanity Check. Aber wenn er ihr geholfen hätte, wäre das sicher einen Humanity Gain wert gewesen.

Also ich glaube schon, dass das was anderes ist, als ganz ohne Humanity zu spielen. Aber so wie Ron das Spiel gedacht hat, spielt Humanity sicherlich eine wesentlich größere Rolle, als sie sie bei uns gespielt hat.
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Offline Purzel

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #16 am: 8.12.2006 | 08:27 »
Gäbe es denn Verbesserungsvorschläge eurerseits, wie die Humanity mehr in den thematischen Mittelpunkt gestellt wird? Wie könnte man die Handlungen der SCs mehr in die Ecke der moralischen Miseren treiben? Sowohl harte, regeltechnische Techniken als auch weiche Spielanweisungen (z.B. Tipps für die Regie der Spielleitung).

Offline Lord Verminaard

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Re: [Sorcerer & Sword] Feuer im Grufti-Land
« Antwort #17 am: 8.12.2006 | 12:49 »
Da bei &Sword Humanity-relevante Entscheidungen nur dann gegeben sind, wenn sie Menschen betreffen, die dem Charakter nahe stehen, ist das ganze Szenario diesbezüglich ein bisschen dünn. Brona bietet noch ein bisschen Angriffsfläche (ihre Eltern), die anderen beiden Charaktere sind da total unangreifbar.

Ich habe die Spieler da aber bewusst nicht in eine Richtung gedrängt, weil es mir gar nicht so zwingend auf thematische Inhalte ankam. Insofern geht hier schon Drift vor sich, aber ein sanfter, und einer, der ohne Änderung der Regeln auskommt. Ich werde daher auch nicht auf Krampf versuchen thematische Entscheidungen zu erzwingen. Ich reiche den Spielern eine Hand dazu, aber wenn sie diese nicht ergreifen, weil es sie nicht interessiert, dann eben nicht.

Gerade weil ich zwei relativ unbeschriebene Blätter in der Runde habe, will ich es unbedingt vermeiden, sie zu bevormunden und ihnen zu sagen, wie man „richtig“ spielt.
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