Medien & Phantastik > Sehen
Scorseses "Departed"
Ludovico:
Hab Departed gestern gesehen und meiner Meinung nach kann Internal Affairs einpacken. Alleine, was Jack Nicholson da rausholt, ist der absolute Hammer. Für mich ist er einer der besten lebenden Schauspieler, wie er in Departed wieder mal eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Auch Di Caprio, den ich sonst gar nicht mochte, hat seit Departed sein Milchbubi-Image für mich vollends abgestreift.
Genialer, harter Gangsterfilm mit vielen schönen Wendungen und einem überraschenden Ende.
Spicy McHaggis:
Hab den Film gerade gesehen und bin schwer begeistert... bester Film des Jahres! :d
Enkidi Li Halan (N.A.):
Ich fand den Film auch sehr gut, was vor allem an den Schauspielern lag. Die Rollen sind durch die Bank hochkarätig besetzt, wobei Matt Damon bei den Haupt-Protagonisten eindeutig die schwächste Leistung bringt. Jack Nicholson ist wie immer hervorragend, Leonardo DiCaprio beweist, dass er zu recht als einer der bestern Jungschauspieler (obwohl er so jung ja nun auch nicht mehr ist ^^) Hollywoods gehandelt wird. Mark Wahlberg hat mir persönlich mit am besten gefallen, auch weil ich ihn schon lange nicht mehr in einem größeren Film gesehen hatte.
Von der schauspielerischen Leistung her also tiptop. :d
Mein einziger Kritikpunkt an dem Film ist, dass ich mir stellenweise eine etwas flottere Erzählung gewünscht hätte. Die Figuren wurden zwar sorgfältig aufgebaut und auch die Hintergründe und das Setting gut beleuchtet, aber zeitweise erlahmte der Erzählfluss ein wenig. Dies wurde aber in den meisten Fällen durch die Schauspieler wieder ausgebügelt, insofern empfand ich es nicht so störend. Wäre der Film allerdings mit einem anderen, weniger hochkarätigen Ensemble besetzt gewesen, hätte mich das massiv gestört.
Sidekick:
Hrm, ob man den Film nun gut findet oder nicht, ist wohl jedem Selbst überlassen. /generischer "SEHEN"-Spruch ende
Ich finde ihn zu träge, natürlich ist der Charakteraufbau und das Charakterspiel ganz große klasse, aber dennoch ist mir der Film zu langgezogen und zerfasert, ganz besonders wenn man das kurze Overkill-Ende betrachtet. Es wird ein Ewiger Aufbau betrieben und zum schluss "Blamm-Peng-Poff" werden alle relevanten CHars zerschossen. Währe der Film Actionreicher gehalten, hätte dieses Ende gepasst, so wirkt es wie zurechtgeschustert. "Dann bringen sie sich eben alle um" als ob es kein Sinnvolles Ende zu der Handlung gebe.
Insgesamt war mir die Handlung auch zu sehr auf DiCaprio, Nickelson und Damon fixiert. Man gewann den Eindruck, als hätten die restlichen Chars ein Mega Brett vor dem Kopf. ich meine, die Tippen die verräterischen SMS inmitten der Leute, die sie verraten, und alle Chars, die es interessiert gucken trotz verräterischer Körperhaltung und Mimik weg. Als ob es verboten währe, das offensichtlichste wahrzunehmen. (ist das eine Skriptschwäche, die von IA übernommen wurde?)
Für mich daher ein klares Fazit: Gute Schauspieler und gutes Ambiente können nicht über Konzeptlosigkeit beim Skript hinwegtäuschen.
wjassula:
Wenn man mal ein Meisterwerk sehen möchte, dann muss sich nur diesen Film ansehen. Für den Preis einer Kinokarte kriegt man das ja nicht so oft.
Das Vorbild ist ganz klar Shakespeare, und das erreicht der Film auch. Wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gibt, dann, dass der Film zu durchkonstruiert, zu stilisiert und mit zuviel Kunstwillen versehen ist. Hier gibt es einfach kein Bild, kein Motiv, keinen Satz, der unüberlegt wäre. Die Handlung spult sich mit der grauenhaften Präzision eines Schachspiels ab, und es wird nirgendwo der Versuch unternommen, uns die Charaktere näher zu bringen oder symapthisch zu machen. Wir sollen nicht an ihnen interssiert sein, sondern die Schönheit dieses Uhrwerks bewundern. Alles, Boston, die irische Mafia, sogar die Liebesgeschichte, ist nur Staffage für eine Art Laborexperiment, bei dem eine Personenkonstellation und eine ewiggültige Parabel über Identitätsverlust durchgespielt wird. Gigantisches Drehbuch, haarklein durchgestylte filmische Umsetzung, und die grausamste Schauspielerbehandlung aller Zeiten: Als Typen gecastet zu werden, die ihr bestes geben müssen, um einen Archetyp zu verkörpern.
Lear, Richard III, Leonardo DiCaprio (der übrigens jetzt endgültig mal als der Beste seiner Generation anerkannt werden sollte). Das ist so gross, dass es einen schaudert. Wer's nicht guckt, ist selber schuld.
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