Thema: [Erzählt mir von] De Profundis

[[tob]ias]

Hallo!

Als ich eben noch etwas in meinem Das Monster aus der Spätvorstellung blätterte, stieß ich auf den letzten Seiten auf eine Anzeige zu De Profundis.

Dabei handelt es sich um ein Erzählspiel von Krimsu, welchem ein Horrorsetting zugrunde liegt und was ein cooles Cover hat. Damit bin ich mit meinem Latein allerdings schon am Ende .

Kennt das jemand? Gibt es Spielerfahrungen?

Wie so oft neugierig und nach neuen Ideen geifernd,
   Tobias

[Mann ohne Zähne]

Puh... ich hab's zuhause und gespielt... hm... es ist ein Spiel, das vor dem Hintergrund des Cthulhu-Mythos spielt. Ein Briefspiel.

Die Regeln sind recht einfach: Jemand denkt sich seine Rolle aus und schickt -- handgeschrieben -- einen Brief seines Charakters an einen oder mehrere andere Charaktere/Mitspieler. Im Brief deutet er ein schreckliches Erlebnis an. Der Angeschriebene antwortet, steigert das Unheimliche, dann geht es wieder zurück zum Absender, der wiederum eins drauflegt, usw.

Eigentlich eine uralte Idee, aber schön aufgemacht. Im englischen Original sind im hinteren Teil des Buches Regeln für eine wirklich sehr geile, aber auch manchmal problematische Spielart des Liverollenspiels zu finden: Psychodrama. Nur ein paar Stichworte: dunkler Raum - jeder spricht mit der Stimme seines Charakters - gemeinsame Geschichte - jemand fängt an, eine unheimliche Bemerkung zu machen... "Hast du gerade die alte Frau gesehen?" "Ja, warum?" "Mein Gott, mein Gott, ihre Zunge..." "Was? Was?" "Sie war schwarz und gespalten, wie die von einer Schlange!" "Was! Oh mein Gott!" (hier wird das Spiel dann SEHR intensiv und richtig furchterregend)

[Pyromancer]

Ich hab auch nur die englische Ausgabe, allerdings nie gespielt. So weit ich weiß ist die deutsche Version auch eine Übersetzung der englischen Version, die wiederum die Übersetzung des polnischen Originals ist; keine Ahnung, wie gut das geworden ist.
Auf jeden Fall ist das "Regelwerk" kein Regelwerk im eigentlichen Sinne, sondern nur die eine Hälfte eines Briefwechsels, durch den man so nach und nach mitbekommt, wie das ganze Spiel funktionieren soll. Es liest sich allerdings sehr interessant und spannend.
Der Aufwand zum Spielen ist recht hoch, handschriftliche Briefe usw.  .
Und die Psychodrama-Geschichte und das "Spielen im Alltag" ist definitiv eine Spur zu krass für mich.

[[tob]ias]

Ah, vielen Dank für eure Antworten .

Briefspiel... hmm... hmm... hat natürlich was, aber ehrlich gesagt wäre mir ein reines Erzählspiel ja lieber gewesen .

Nie zufrieden seiende Grüße
  Tobias

[Jens]

Whoa! Dieses Erzählspiel muss ich mal ausprobieren! Als Briefspiel klingts etwas... unintensiver.

[Der Nârr]

Hm. Ich bin auch kürzlich auf De Profundis aufmerksam geworden. Ich frage mich jetzt, ob ich mir das Buch überhaupt kaufen muss (wobei man bei 7.50 Euro nicht viel verkehrt machen kann) oder ob nicht die paar Aussagen hier schon dazu reichen, um die De Profundis - Spielerfahrung machen zu können.

Ich meine... Brauche ich, um so etwas machen zu können, denn viel mehr als die Idee dazu? Oder gibt das "Regelwerk" auch eher konkrete Hilfestellungen oder Regelungen, wie man zu verfahren hat, damit es meinetwegen nicht langweilig wird sondern auch wirklich etwas spannendes / gruseliges dabei heraus kommt?

[Jens]

Stimmt, *threaderheb*, ich hoffe das Ding bietet auch und grade zu der Live-Sache mehr als nur Anregungen. Mechanik? Irgendwas in der Richtung? Sonst ist es ja quasi ein WUSHU-Kaugummiautomat...