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Warum GURPS? - My Way of GURPS
Vanis:
Hi GURPSIANER, hi GROFAfOLER!
Ich mach mir schon seit geraumer Zeit Gedanken, warum ich eigentlich GURPS spiele. Meine "Rollenspielentwicklung" ging eigentlich von sehr komplexen Systemen wie Rolemaster hin zu Storytelling mit Vampire wieder zu recht schwerfälligen Regeln wie Earth Dawn und zum Schluss mit Herr der Ringe zu eher einfach-cinematischen Regeln.
Wo ist da jetzt GURPS einzuordnen?
Eigentlich ist GURPS ein sehr "realistisches" Sytem, das für fast alles Regeln hat. Brauch ich das? Nein. Ich mach mir als SL meist meine eigenen Regeln und achte mehr auf die Beschreibungen der Spieler und lass dann entweder gar nicht würfeln oder eben einmal kurz und entscheide dann, was passiert. Seltsamer Weise bietet aber GURPS genau dafür auch Möglichkeiten. Da hätten wie die Tipps zum cinematischen Spiel, oder die Wild Skill/Bang! Regeln...
Für mich hat sich GURPS weiterentwickelt zu einem tendentiell "realistischen Regelwerk", dass aber auch anderen Spielweisen Platz einräumt.
Weshalb ich GURPS mag?
Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich mir von Regelwerken meinen Spielstil nicht mehr vorschreiben lassen will. Mein Schwerpunkt (das was mir im Rollenspiel Spaß macht) ist, in möglichst unterschiedliche Hintergründe mit möglichst unterschiedlichen Charakteren einzutauchen. Regeln sind mir da nicht mehr so wichtig, ich will einfach eine nette Auswahl haben und dann selbst entscheiden können, was ich nutzen will und was nicht. Genau das ermöglicht mir GURPS. Ich brauch nicht zich Regelwerke zu kaufen, nur um in unterschiedlichen Settings spielen zu können.
Dazu kommt, dass GURPS zum Teil sehr "abgedrehte" Hintergründe liefert, die von anderen Rollenspielherstellern eher links liegen gelassen werden.
Ginge das auch ohne GURPS?
Ja, ginge es. Ich könnte mir auch die Hintergründe schnappen und einfach ein freies Regelwerk wie Liquid spielen. Ich lese aber auch gerne viel, ich kann dabei abschalten...
Da wiederum liefert GURPS Hintergrundbände, fast ohne Regeln, die man lesen kann, schmökern kann, sich fallen lassen kann (nein, ich bin kein Teetrinker und Pädagogik studier ich auch nicht :D).
So, das war dann mal mein "Outcoming", weshalb ich GURPS spiele.
Grüße,
Vanis
Enpeze:
Ich finde Deine Aussage zu Gurps als "realistisches " System richtig. Allerdings sollte man hierzu auch sagen, daß es dabei eine Einzelstellung einnimmt. Denn:
Realismus und Umfang des Regelwerks oder dessen Komplexität müssen nicht voneinander abhängen.
Beispiel: BRP ist an und für sich ein realistisches Regelwerk. Man stirbt schnell, es ist intuitiv und aufgrund der Prozentwürfel für die meisten gut einschätzbar (da der Mensch oft Chancen und Situationen des täglichen Lebens in Prozenten für sich ausrechnet) Dh. BRP unterstützt Spieler und Spielleiter gleichermaßen zwecks Erfassung von Rollenspielsituation. Und wenn man sich das Regelwerk betrachtet so kommt man auf ein paar läppische Seiten. Der Nachteil ist allerdings daß der Spielleiter dies dann aber auch tun muß. Dh. er kann sich nicht auf Regeln verlassen die ihm die Chancen einer Situation aus der Hand nehmen (sozusagen vorkauen) sondern er muß oft selbst Inititative ergreifen und Prozentwerte festlegen.
Beispiel2: D&D. Es ist in ein Korsett von Vorschriften und Levels und irgendwelchen (vom simulatorischen Standpunkt aus) fragwürdigen Regeln gepresst. Das Resultat sind hunderte Seiten komplexe "Feats" und Waffenwirkungen und so weiter. Trotzdem ist es weit davon entfernt realistisch zu sein.
Dorwagor:
--- Zitat von: Vanis am 12.01.2007 | 12:58 ---Wo ist da jetzt GURPS einzuordnen?
Eigentlich ist GURPS ein sehr "realistisches" Sytem, das für fast alles Regeln hat. Brauch ich das? Nein. Ich mach mir als SL meist meine eigenen Regeln und achte mehr auf die Beschreibungen der Spieler und lass dann entweder gar nicht würfeln oder eben einmal kurz und entscheide dann, was passiert. Seltsamer Weise bietet aber GURPS genau dafür auch Möglichkeiten. Da hätten wie die Tipps zum cinematischen Spiel, oder die Wild Skill/Bang! Regeln...
Für mich hat sich GURPS weiterentwickelt zu einem tendentiell "realistischen Regelwerk", dass aber auch anderen Spielweisen Platz einräumt.
--- Ende Zitat ---
Genau das mag ich auch an Gurps. Es bietet mir soviel Regeln, wie ich will. Neben dem erweiterten Kampfsystem steht auch das Basissystem und mind. eine Möglichkeit drin, wie man Kämpfe mit noch schneller machen kann.
Die Regeln funktionieren immer, auch wenn ich nur ein Teil nehme, den anderen aber links liegen lasse.
Vanis:
--- Zitat von: Enpeze am 13.01.2007 | 16:08 ---Ich finde Deine Aussage zu Gurps als "realistisches " System richtig. Allerdings sollte man hierzu auch sagen, daß es dabei eine Einzelstellung einnimmt. Denn:
Realismus und Umfang des Regelwerks oder dessen Komplexität müssen nicht voneinander abhängen.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt, GURPS könnte theoretisch die lange Fertigkeitsliste komplett weglassen und sagen "denkt euch selbst was aus". Unknown Urmies macht das auch so. Damit hätte ich im Prinzip auch kein Problem. Es verlangt von den Spielern halt einiges an Erfahrung. Die langen Listen für Vor- und Nachteile und Fertigkeiten nehm ich einfach als Ideenlieferant.
Enpeze:
Yep. So ist es. Man kann Gurps getrost als das am besten entwickelte, komplexeste und regelintensivste Rollenspielsystem betrachten. Kann ein Segen sein, wenn man kein Problem damit hat, soviel Regeln zu lernen. Gottseidank gibts dann auch noch Gurpslight für die Faulen. (obwohl selbst dieses recht heavy ist im Vergleich zu BRP beispielsweise)
Außerdem fällt mir auf, daß Gurpsspieler in der Regel noch "nerdiger" sind als die anderer Systeme. Am besten kann man das im SJG Forum sehen. Da wollte mir doch glatt einer einreden daß das neue Gurps Space mit "Grundschulmathematik" auskommt und gar nicht kompliziert sei. Hat wohl noch kein ganzes Sonnensystem mit dem Advanced World Creator ausgerechnet, der gute Mann. :)
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