Autor Thema: Rettet die Fanzines  (Gelesen 17939 mal)

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Gustav Grünwald

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #50 am: 15.05.2007 | 13:25 »
Zum Thema E-Zines:

Das ist ja fast schon eine Gretchenfrage. Der Ruf beweist, dass es sehr gut funktionieren kann. Meiner Ansicht nach wird aber ein E-Zine nicht in dem Maße geschätzt. Es ist kostenlos, irgendwo auf dem Rechner und man rafft sich kaum mal auf den ganzen Kram vor dem Bildschirm durchzukauen - zumindest geht es mir so. Beim Ruf hab ich die ersten zwei gelesen, fand sie hammergeil, aber weiter kam ich nicht. Nix ausgedruckt, nix mehr heruntergeladen - ist mir einfach auch zu stressig. Dennoch haben wir uns entschieden mit Gero Pappe einen Sonderband (PI) als E-Zine herauszugeben. Weiterhin gibt es unsere vergriffene Ausgaben auf CD in pdf Form. Dennoch ist die Nachfrage eher bescheiden. Das Feedback, was ich bekommen habe war, dass sich keiner das Zeug am Rechner durchliest, sondern ausdruckt, weil man darin ja arbeiten muss, will man ein Abenteuer leiten. Und da kommt das E-Zine schnell mal teurer als das gedruckte. "On-Demand" ist definitv nicht drin, wir drucken ja schon "nur" digital, weil die Auflage zu klein ist.

Feedback: Kann man auch bei Printzines in denn eigenen Foren geben, bzw. geht Feedback ja auch in externen Foren.

Offline Greifenklaue

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #51 am: 15.05.2007 | 22:31 »
Zitat
Himmel, was für ein Blog, hat eine ganze Weile gedauert sich hier durchzuarbeiten und ich hoffe, dass ich die Kernthemen erfasst habe. Somit als Chefredakteur des Artefakts (und gleich mal ein Gruß an Ingo) auch mal meinen Senf dazu :-)
Grüße zurück!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Offline reinecke

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #52 am: 16.05.2007 | 00:00 »
@Gustav
1. noch viel kraft fürs weitere durchhalten!
2. wärs nicht vielleicht auch gut die eigenen erfahrungen für nachahmer und nachfolger zu verschriftlichen (20 gute tipps für fanzine-redakteure) oder was in der Art?
Auch wenn man sich damit vielleicht eigene Konkurrenz schafft.

Offline Greifenklaue

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #53 am: 16.05.2007 | 00:58 »
Zitat
Auch wenn man sich damit vielleicht eigene Konkurrenz schafft.
Och, ich glaub, das sieht keiner von uns so.

Ich find es gut, jemanden der lieber Horror statt Fantasy mag, ne Artefakt statt nix ausgeben zu können!

Insofern, ich glaub, das greif ich mal für die Lorp auf!
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Offline Gabriel

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #54 am: 16.05.2007 | 01:04 »
...Falschen Inhalten:...
<snip>
...Gute Inhalte:...
<snip>
...Weiteres:...
<snip>

Wie ist eure Meinung zu den oben genannten Punkten?
Alles Murx. Der Weisheit letzter Schluß *wichtigmach*:

Wer bestimmte Infos sucht - egal ob es Rezensionen, Abenteuer, NSCs, News oder wasauchimmer ist - geht ins Internet. Dort findet er schneller und genauer was er sucht.

Ein erfolgreiches Fanzine müßte sich an Bunte, Bild und Bravo orientieren. *duck* Etwas was man zum Zeitvertreib liest. Was man mit zum Arzt nimmt, wenn man da warten muß. Was man im Zug liest.
Also: nicht zu speziell. Viele lustige Sachen. "Neulich am Spieltisch..."-Erzählungen. Sowas wie die alte Blumenkamp-Kolumne (wenn die noch wer kennt?). News, die allgemein und interessant genug für jeden Sind (Mal wieder ein Verlag pleite, Steve Jackson Games vom FBI überfallen). Photos!

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #55 am: 16.05.2007 | 08:02 »
Wer bestimmte Infos sucht - egal ob es Rezensionen, Abenteuer, NSCs, News oder wasauchimmer ist - geht ins Internet. Dort findet er schneller und genauer was er sucht.

Dann muss man halt mit Qualität punkten. Was sich im Internet findet ist zu 98% Schmodder und die paar Perlen sind so leicht gar nicht zu finden.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #56 am: 16.05.2007 | 08:51 »
"On-Demand" ist definitv nicht drin, wir drucken ja schon "nur" digital, weil die Auflage zu klein ist.
Wie wäre es mit einer jährlich erscheinenden Zusammenfassung aller erschienenen Titel als PoD-Buch? Z.B. bei LULU?
Ich denke, das könnte funktionieren. Man würde so auf jeden Fall genug Matarial zusammenbekommen, dass sich eine Drucklegung als PoD lohnt.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #57 am: 16.05.2007 | 11:16 »
Zitat
Wie wäre es mit einer jährlich erscheinenden Zusammenfassung aller erschienenen Titel als PoD-Buch? Z.B. bei LULU?
Ich denke, das könnte funktionieren. Man würde so auf jeden Fall genug Matarial zusammenbekommen, dass sich eine Drucklegung als PoD lohnt.
Wie jetzt, alle? Der Artefakt ist ja dafür legendär schonmal die Klammermaschine gesprengt zu haben *lol*

Oder meinst Du ein Best Of?

Oder beziehst Du Dich gerade auf eZines???

"Best of Fandom", gemischt aus eZine und Fanzines, könnte interessant werden...

Bei Lulu wird im Gegensatz zu BoD auch keine Vorauskohle verlangt, oder?

Zitat
Wer bestimmte Infos sucht - egal ob es Rezensionen, Abenteuer, NSCs, News oder wasauchimmer ist - geht ins Internet. Dort findet er schneller und genauer was er sucht.

Ein erfolgreiches Fanzine müßte sich an Bunte, Bild und Bravo orientieren. *duck* Etwas was man zum Zeitvertreib liest. Was man mit zum Arzt nimmt, wenn man da warten muß. Was man im Zug liest.
Also: nicht zu speziell. Viele lustige Sachen. "Neulich am Spieltisch..."-Erzählungen. Sowas wie die alte Blumenkamp-Kolumne (wenn die noch wer kennt?). News, die allgemein und interessant genug für jeden Sind (Mal wieder ein Verlag pleite, Steve Jackson Games vom FBI überfallen). Photos!
Hast Du nicht unrecht - damit kannst Du aber schwer werben. Aber die meisten, die ein Abenteuer kauften, sprachen rechnt positiv auf diese Rubrik an!!!

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Gustav G.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #58 am: 16.05.2007 | 12:08 »
Konkurrenz belebt das Geschäft :-D Ich wäre wirklich froh, wenn es mehr unserer Art gäbe, Konkurrenten kann man uns wirklich nicht nennen. Wir nehmen uns ja auch nicht gegenseitig Leser weg. Im Gegenteil, wir bewerben uns ja gegenseitig und holen Leser fürs andere Zine mit ins Boot.

Aber ganz klar, FanZiner sind irgendwo auch Idealisten. Wenn ich ganz pragmatisch an die Sache rangehe zieh ich mir alles aus dem Inet, kostet nix, aber man muss halt sortieren, und beim Leiten den Laptop laufen lassen. Kommt bei Kerzenlicht halt nicht so besonders prickelnd rüber, aber man spart sich den Spielleiterschirm. Das bleibt ja jedem selbst überlassen. Aber Zines stellen halt trotzdem einen wichtigen Part der Szene dar. Nicht umsonst taucht in Umfragen immerwieder auf, dass eine Umstellung eines Zines von Print auf E-Zine nicht gewünscht wird, z.B. in einer kürzlichen Umfrage meines Vereins.

PoD: Jährlich würde sich wohl nicht lohnen, wir kommen ja nur zweimal im Jahr. Wir dachten aber schonmal darübher nach die Cthulhu-Abenteuer zu bündeln wie die Runquest-Gesellschaft. Außerdem ist sowas aber leider immer ein Verlustgeschäft für uns. Wenn wir 1 zu 1 rauskommen wollten, müsste ich fürs Artefakt 7 € verlangen. je nachdem was man wie einbezieht, kann man sich die Bilanz schon schönrechnen (z.B. Werbung finanziert nur die verkaufen Exemplare), in er Kasse ist am Ende trotzdem genauso viel, respektive wenig.

20 Tipps:

Ich weiß nicht, ob man pauschalisieren kann, wichtig ist in jedem Fall

- Durchhaltevermögen, unter allen Umständen
- kein eigenes Vermögen einbringen, oder nur WOHL überlegt
- Jeden potentiellen Werbepartner bei jeder Ausgabe anschreiben oder anrufen, hier muss man teilweise echt nerven.
- Immer bekannte, große Systeme mit einbringen, also Anker, Aufmacher, die zum Kauf animieren
- Zielgruppe finden und bearbeiten (jaja, das klassische Marketing auch im Fanbereich; Greifenklaue: eher Fantasy, wir eher Horror - da zählt schon das Cover als erster Aufmacher)
- in Foren engagieren und sich selbst propagieren
- Bannertausch
- Werbetausch mit anderen Zines
- Breite Rezifächerung, also möglichst viele Exemplare an Rezensenten verschicken, aber gleichzeitig auch erkennen, wer was kann und wer nicht (ein Portal hab ich schon in den Wind geschossen, da hatte keiner eine Ahnung)
- einen Vertrieb über Großhändler GUT überlegen, die wollen einen Abschlag,der Endabnehmer will einen Abschlag, dann will jeder eine Rückgabegarantie und am Ende ist man pleite oder zu teuer - lieber direkt mit Kleinstabnahmen an die Läden treten
- Über die Cons tingeln (das übernimmt Ingo für mich und dafür bin ich auch unendlich dankbar)
- Messepräsenz zeigen, mit Karten und Probeexemplare an die Händler und Werbepartner treten und Selbstbewusstsein zeigen (ein gemeinsamer FanZine Stand wäre auch mal wieder geil!)
- am besten regelmäßig erscheinen, das gibt schon bei den Rezensionen meist einen Pluspunkt
- irgendwo außergewöhnlich sein, z.B. knackige, freche Rezis liefern (wie wir :-), außergewöhnliche und dabei gute Artikel bringen
- die Mischung machts: Abenteuer, Artikel, Rezis, und immer wieder kleine Appetizer anderer Art (Kurzgeschichten etc.)

Mehr fällt mir im Moment nicht sein - uff ;-p

Offline reinecke

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #59 am: 16.05.2007 | 15:02 »
schonmal prima!

Und das Konkurrenz nicht wirklich Konkurrenz ist, war mir schon klar. ;)
Gibt's irgendwo ne Übersicht "aller" Fanzines? (Egal ob jetzt E oder P)

Offline Alex

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #60 am: 16.05.2007 | 15:41 »
schonmal prima!

Und das Konkurrenz nicht wirklich Konkurrenz ist, war mir schon klar. ;)
Gibt's irgendwo ne Übersicht "aller" Fanzines? (Egal ob jetzt E oder P)
Ist mir nicht bekannt, wäre aber mal gute Sache und sicherlich einen neuen thread wert.

Gustav G.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #61 am: 16.05.2007 | 15:47 »
www.fanzine-index.de, sind aber nicht nur RPGler und auch nicht immer aktuell. Ich hab da auch schon eine Weile nicht mehr geupdated - hat ein seltsames Handling die Seite.

Offline reinecke

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #62 am: 16.05.2007 | 17:02 »
www.fanzine-index.de, sind aber nicht nur RPGler und auch nicht immer aktuell. Ich hab da auch schon eine Weile nicht mehr geupdated - hat ein seltsames Handling die Seite.
jawohl!
Arg unübersichtlich und unsortiert das gute Ding. Wäre wirklich nen eigenen Thread wert. Wär ja auch automatisch Werbung für die ganzen Magazine.

Offline Greifenklaue

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #63 am: 16.05.2007 | 21:46 »
Ich wollte die Basisseiten der Fanzinerecke eigentlich auch mal mit allen Fanzines - zumindest P&P vollständig - ausstatten, komme aber leider nicht dazu.

"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #64 am: 18.05.2007 | 11:51 »
Man könnte mit "Exklusiv-Artikeln" evtl. auch was retten, müssten sich manche aktiven Autoren, Blogger und Theoretiker vielleicht im öffentlich-zugänglichen Internet zurückhalten und dafür nur in Fanzines veröffentlichen.

Auf jeden Fall könnte man auch so inhalt in die Hefte bringen, die über Abenteuer und Fun hinaus gehen, oder so.

Gustav G.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #65 am: 18.05.2007 | 12:26 »
An was hast Du dabei gedacht? Ich meine wir bringen Artikel über Filme zu einem bestimmten Genre (z.B. SciFi Klassiker), Comics (z.B. Cthulhu-Comics), Hintergründe die systemunabhängig funktionieren, Kurzgeschichten, CD Rezensionen, Abenteuer, Szenarien, eine "Neulich-Ecke" und normale Rezis zu RPGs, aber auch verwandten Büchern. Da kann man nicht wirklich von zu wenig Vielfalt sprechen. Und ob ich Material von einem Blogger, der zu alles und jedem seinen Senf dazu gibt in meinem Magazin brauche sei dahingestellt.

Offline reinecke

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #66 am: 18.05.2007 | 23:05 »
Ich sag's mal so und es wurde ja schon hier im Thread angesprochen, die Theorie-Diskussionen usw. würden was hergeben und gerade sowas würde auch mich reizen (buch und film rezis von "laien" eher weniger).
Desweiteren glaube ich, dass wenn man seine Rollenspieltheorien "veröffentlicht" bringt das ne Entwicklung (nach vorn?) für die Entwicklung.

Aber sowas holt man sich bisher eher aus dem Internet, weil dort kriegt mans, wofür n Fanzine lesen? Da kommen dann die "Exklusiv"-Rechte rein.
Mit "Leserbriefen" und wenn man die diskussion ins heft verlagert, wäre das mMn auch ne qualitätsfördernde auslese.
Über nen Beitrag der so "veröffentlicht" wird, mach ich mir mehr gedanken, als über den x-ten post im Forum.

Aber natürlich muss auch der REdakteur interesse daran haben und wenn wir das alles als "gebabbel" abtun, ist eh die frage, ob wir uns das alle nicht sparen können.


Offline Greifenklaue

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #67 am: 19.05.2007 | 04:20 »
Zitat
Ich sag's mal so und es wurde ja schon hier im Thread angesprochen, die Theorie-Diskussionen usw. würden was hergeben und gerade sowas würde auch mich reizen (buch und film rezis von "laien" eher weniger).
Desweiteren glaube ich, dass wenn man seine Rollenspieltheorien "veröffentlicht" bringt das ne Entwicklung (nach vorn?) für die Entwicklung.
Ach, Christophs Filmrezis sind schon nicht schlecht, kurz und bündig und echte Tipps, die man nicht so kennt! Und sie Buchrezis, dazu sag ich jetzt nix, die sind teils von mir. Aber ich denke, weil wir keine Mainstreamprodukte betrachten, ist es schon nicht ganz uninteressant. Aber stimmt schon, deswegen kauft es keiner, man schlägt wegen Quellenmaterial oder Abenteuer zu.

In punkto Rollenspieltheorie hast Du halt einerseits viel Stoff im Netz, andererseits einen kleinen (oder mittelgroßen... Ich mein jetzt: im Vergleich zu Zielgruppe DSA, Cthulhu oder AC-Spieler) interessierten Kreis. Willst Du diesen mitnehmen, musst Du schon weiterführendes Material bringen (und einen, der davon Ahnung hat, davon zu überzeugen, es Dir zur Verfügung zu stellen und nicht zu bloggen. Aber warum sollte dann, wenn es eine tolle Theorie ist, diese von anderen nur gelesen werden, wenn man ein Zine kauft...?) - kannst dadurch aber nicht die Neulinge mitnehmen. Machst Du einen Einsteiger-Artikel, hast Du wiederum die RPG-Theoretiker als Zielpublikum außen vor (weil: kennen die ja schon) und für die, die es nicht kennen, kein Zugreifargument.

Da brauchst Du... n System, n Abenteuer, gutes Quellenmaterial.

Was ich mir vorstellen könnte, wäre etwas in der Art des Nordcon-Workshops (letztes Jahr): kurze Systemvorstellung, dann Knife der RP-Theorie daran erläutern und auch, wie man das allgemein für sich gewinnbringend einsetzen kann. Wer sich das zutraut  ;)

Zitat
Aber sowas holt man sich bisher eher aus dem Internet, weil dort kriegt mans, wofür n Fanzine lesen? Da kommen dann die "Exklusiv"-Rechte rein.
Mit "Leserbriefen" und wenn man die diskussion ins heft verlagert, wäre das mMn auch ne qualitätsfördernde auslese.
Über nen Beitrag der so "veröffentlicht" wird, mach ich mir mehr gedanken, als über den x-ten post im Forum.
Da sprechen wir aber im Prinzip über ein (neues) RPG-Theorie-Fanzine. Oder ein Special über eine Ausgabe mit Nachklang in der nächsten.

Aber wie gesagt, Du musst Dir überlegen, wie krieg ich den pot. Käufer bei eBay dazu, das er bei einer 50 Zeichen-Überschrift auf Dich klickt. Und dass es dann so interessant ist, was dort steht, das er es anschließend kauft. Dass Deine Werbung in einem Forum soviel Interesse weckt, dass ein paar Leute zuschlagen. Dass Du innerhalb eines 10-Sekunden Kontaktes vor Deinem Messestand soviel vermitteln kann, das er stehenbleibt.

Da eignet sich RPG als komplexes, auch kontroverses Thema nicht. Da eignen sich éntweder die Sammlersysteme (Cthulhu), die beliebten ausgestorbenen (WoD, Kult) oder die großen Namen (Midgard, DSA). Die haben in ihrem Kielwasser immer interessierte Fans, die auch an Fanzines interessiert sind.

Dann zu zeigen, dass man noch andere Qualitäten hat, das ist dann der Weg zur Kundenbindung. Dazu kann / könnte RPG-Theorie ein Baustein sein.

Zitat
Aber natürlich muss auch der REdakteur interesse daran haben und wenn wir das alles als "gebabbel" abtun, ist eh die frage, ob wir uns das alle nicht sparen können.
Das ist doch in der Rollenspieltheorie genauso wie bei allem anderen Hobbies auf der Welt, überall gibt es Engagement und Enthusiasmus, aber auch Leute, die sich zu Ernst nehmen oder es nicht schaffen, ihr Anliegen adäquat an den Mann zu bringen.

Ich denk mal, man darf z.B. sehr gespannt auf das Barbaren-RP sein und Frank z.B. würd ich zu den Leuten zählen, die ihre Ideen gut rüberbringen.
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #68 am: 19.05.2007 | 12:10 »
Ingo hats wirklich auf den Punkt gebracht. Unser Problem ist, selbst im Verein, wo die Mitglieder das Artefakt umsonst bekommen, dass die jüngeren Spieler (14-17) das Magazin nicht oder kaum lesen. Die krieg ich nie mit Theorienartikel ins Boot, schon eher eben die alten Hasen mit etwa 30+, die schon länger in der Szene sind und selbst schon an Systemen basteln. Diese älteren Generationen sind meiner Ansicht nach auch jene, die das FanZine-Tum noch zu schätzen wissen. Sicherlich kann man mal den ein oder anderen Artikel zu Theorien bringen, aber diverse Sachen sprechen eben auch dagegen:

- Der Platz: Sie Theorie darf nicht zu langwierig und platzfüllend sein
- Diskutiert werden kann die Theorie nicht. Und wenn man doch die Komentare bringt, sind sie nicht mehr aktuell und evtl. auch zu langweilig. Wer liest in Zeitschriften schon gern die Leserbriefe?

Meine Hauptsorge sind zur Zeit wirklich die jungen Leser. Problem hierbei ist, dass mein Hauptsystem Cthulhu ist, was in unserem Verein nur von den alten Hasen gespielt wird. Die "Jugend" bevorzugt Hack'n Slay oder Charakterboosting-Systeme, die ich kategorisch ablehne. Das ist Fast-Food-RPG und mir einfach zu dämlich.
Mit Arcane Codex können wir da zur Zeit eine Brücke schlagen wen man Kompromisse eingeht.

Offline reinecke

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #69 am: 19.05.2007 | 22:02 »
Wer liest in Zeitschriften schon gern die Leserbriefe?
Ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, ob bei Perry Rhodan die Leserkontaktseite oder im Magazin oder auch Tageszeitung, Leserbriefe find ich spannend.
Aber gut, wenn ich damit in der Minderheit bin, ist es klar, damit zieht man kein Publikum.

Es ist schon verständlich,d ass man wenig Leute damit begeistert einzusteigen (vor allem RP-Neulinge), aber eben die alten Hasen könnte man doch auch mal bedienen...

Offline Greifenklaue

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #70 am: 19.05.2007 | 23:29 »
Zitat
Wer liest in Zeitschriften schon gern die Leserbriefe?

Zitat
Ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, ob bei Perry Rhodan die Leserkontaktseite oder im Magazin oder auch Tageszeitung, Leserbriefe find ich spannend

Ich les auch gerne Leserbriefe  ;)

Aber ich denk mal, die Theoriediskussion ist eng mit Foren- und Blogs verknüpft, die hierfür aufgrund des schnelleren Austauschs wohl auch das bessere Medium sind.

Außerdem schlägt man sich dort auch mit ganz eigenen Problemen rum, siehe: -> Wo sind die Theoriediskussionen? - http://tanelorn.net/index.php/topic,34536.0.html

Also, so ganz spät auf nen Trend versuchen aufzuspringen, kommt nie gut - lieber selbst Akzente setzen  ;)

Wobei an dem Punkt...
Zitat
Was ich mir vorstellen könnte, wäre etwas in der Art des Nordcon-Workshops (letztes Jahr): kurze Systemvorstellung, dann Knife der RP-Theorie daran erläutern und auch, wie man das allgemein für sich gewinnbringend einsetzen kann. Wer sich das zutraut
... durchaus umsetzbar und interessant fände!
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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #71 am: 20.05.2007 | 03:21 »
Moin

Leserbriefe sind klasse.

Bei Theorieartikeln ist halt die Frage, was man da als Spieler, Spielleiter und Leser von hat. Reines Kreisluftziehen (und das ist es ja doch häufig) ist außer für die Leute, die dabei mitmachen, eher uninteressant. Relevanter wird es erst, wenn einem die Theorie im Artikel, vorzugsweise allgemein verständlich und ohne selbsterfundene Terminologie, bei alltäglichen Problemen und Fragestellungen im Spiel weiter hilft. Dann kann das auch für ein Magazin interessant sein.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #72 am: 20.05.2007 | 03:47 »
Bei Theorieartikeln ist halt die Frage, was man da als Spieler, Spielleiter und Leser von hat. Reines Kreisluftziehen (und das ist es ja doch häufig) ist außer für die Leute, die dabei mitmachen, eher uninteressant. Relevanter wird es erst, wenn einem die Theorie im Artikel, vorzugsweise allgemein verständlich und ohne selbsterfundene Terminologie, bei alltäglichen Problemen und Fragestellungen im Spiel weiter hilft. Dann kann das auch für ein Magazin interessant sein.

Word.

Ein reines Theorieheft wäre für mich auch interessant, aber würde sich eher nicht lohnen. Eine Art Sammlung- oder Zusammenfassungsheft vielleicht schon.
"Why should they build a sonic torture weapon into a vacuum!?" (Testees)

Offline reinecke

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #73 am: 20.05.2007 | 16:02 »
Ja, dann wäre das doch durchaus was schaffbares: Theorieartikel schreiben, die auch irgendwie hilfreich sind. Das wäre doch eine Leistung, auf die der Autor stolz sein könnte.
Und das Echo dazu wäre spannend.

Und als E-Zine könnte man doch durchaus ein Theorie-Heft machen. Es wäre vermutlich eher kurz, man müsste als "Rundbrief" anfangen.

Und "Essays" wären doch auch spannend, auch über Themen wie "Wo sind die Theorie-Diskussionen". Qualitativ hochwertige Essays.
Wäre das nicht lesenswert?

Entweder man baut sie in die bestehenden Hefte ein, mit maximal einem pro Heft oder man macht ein Extra Theorie-Zine.

Ich fände das eine sehr gute Idee.

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Re: Rettet die Fanzines
« Antwort #74 am: 20.05.2007 | 16:17 »
Interessant, interessant!
Der Kollege vom PRG-Radio hat mich auf den Thread aufmerksam gemacht.
Ansich habe ich mich nie so seh rmit dem Thema Fanzines befasst und bin da ehrlich gesagt auch nicht sonderlich von einem "Aussterben" berührt, aber als Macher von Der Ruf (http://www.der-ruf.de) finde ich es doch ganz interessant, was hier einige so zusammentragen.

Gerade die Anmerkung, dass man sich ein E-Zine zwar herunterläd, dann aber nicht liest weil es am Bildschirm doof ist, kann ich gut nachvollziehen. Allerdings gehe ich daher auch den Weg, alle Beiträge einzeln als Download anzubieten und da geht wirklich die Post ab.

Pro Ausgabe werden mittlerweile so in einem zeitraum von 2-3 Monaten 1400 Exemplare heruntergeladen. Viel mehr Downloads erzielen aber die Einzelbeiträge. Darüber hinaus werden die zusätzlichen Services wie unsere NSC-Datenbank gut genutzt, wo man sich passend zum Abenteuer noch die Spielwerte der NSC auf einen Charakterbogen drucken lassen kann.

Dieses selektive Angebot ist ein starker Vorteil der E-Zines. Ich denke, das ins Internet übertragene Format eines kompletten Heftes ist gar nicht so der Knüller. Wie gesagt: zu viel auf einmal zu lesen, zu großer Download, etc. Das E-Zine kann genau dann Punkten, wenn es die Vorteile des Internets bietet: freie Informationswahl.

Dies kann ein Print-Mag nicht, selbst mit ergänzendem Download-Archiv oder so, denn dann würde man sich selbst kannibalisieren. Jemand der weiß, dass er alle Beiträge aus einem Magazin ne Woche später auch gratis herunterladen kann, wird sich zweimal überlegen, ob er das Printmag kauft. Klar gibt es treue Leser, die beides tun, aber ich denke durch diesen Schritt würde man sich potenzielle Käufer ausschließen. Und dann sind die Kosten für Print nicht mehr tragbar.

Auch ein Vorteil des E-Zines: als Macher muss man sich nicht prostituieren. Man macht, was einem gefällt, ohne jemandem Rechenschaft schuldig zu sein. Anders bei einem Print-Mag. Da hat man Käufer die man bei Stange halten muss.

Viele Grüße
Oliver (von Der Ruf)