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[Starship Troopers] Utopie oder Dystopie - oder irgendwo dazwischen?

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Zy-Nist:
Starship Troopers ist eine Utopie für Millitaristen und eine Dystopie für alle Friedensbewegten......
für mich war es ein lesbares Buch und ein mittelmäßiger Film ......

Eulenspiegel:

--- Zitat von: Zy-Nist am 11.06.2007 | 21:32 ---Starship Troopers ist eine Utopie für Millitaristen und eine Dystopie für alle Friedensbewegten......
--- Ende Zitat ---
Was die Außenpolitik betrifft, ist das Buch sicherlich dystopisch.
Das Verhältnis zu den unterjochten Aliens ist auch dystopisch.

Aber die Innenpolitik bezogen auf Menschen? - Im Gegensatz zu Deutschland müsste ein Friedensbeweger der Förderation keinen Wehrdienst leisten: Ricos Vater war ein Pazifist. - Und er hat nicht schlecht in der Förderation gelebt.
Ein Pazifist in Deutschland (vor 1990) hätte aber massive Probleme, da seine Kriegsdienstverweigerung selten durchkam und er sich dann 1 Jahr lang im Bund behaupten musste. Für einen Pazifisten wohl ein Alptraum.

Pyromancer:

--- Zitat von: Eulenspiegel am 11.06.2007 | 21:16 ---Noch ein Vorteil der Förderation: Du darfst jederzeit austreten.
In der BRD sieht es so aus: Du musst vor der Einberufung entscheiden, ob du verweigerst oder nicht. Du kannst nicht zum Bund gehen, 1-2 Monate dienen und dann während der Grundwehrdienstzeit feststellen, dass der Bund für dich nichts ist. Sobald du einmal beim Bund warst, bist du dort für 1 Jahr gefangen gewesen. (Und auch heutzutage ist man für 9 Monate gefangen, wobei es seit 1990 durchaus auch Möglichkeiten gibt, den Bund vor Beendigung der 9 Monate zu verlassen.)

--- Ende Zitat ---

Nein. Selbstverständlich kann man auch bei der Bundeswehr jederzeit feststellen, dass der Dienst an der Waffe nicht mit dem eigenen Gewissen vereinbar ist, und verweigern. Das geht, seit man überhaupt verweigern kann.
Die abgeleistete Zeit wird sogar auf den Zivildienst angerechnet.


--- Zitat ---2) In Deutschland gibt es eine Tauglichkeitsprüfung: Wer untauglich ist, wird nicht genommen. In der Förderation darf jeder zur Armee. Einzige Voraussetzung ist, dass er mental in der Lage ist, den Eid zu verstehen.

--- Ende Zitat ---
Falsch. Die Armee nimmt nicht jeden. Es gibt allerdings die Möglichkeit, den Staatsdienst außerhalb der Armee abzuleisten und dadurch die Bürgerrechte zu erlangen.


--- Zitat ---Nein, man muss nicht unbedingt zum Militär gehen, um zur herrschenden Klasse zu gehören:
Schau dir mal Ricos Eltern an: Beide sind stolz darauf, keinen Militärdienst geleistet zu haben, und sind trotzdem sehr erfolgreiche Privat-Unternehmer.

--- Ende Zitat ---
Erfolgreich ist nicht das gleiche wie mächtig.


--- Zitat ---Und Indoktrination findet eigentlich weniger in der Armee statt: Da ist man bereits viel zu alt zur Indoktrination.

--- Ende Zitat ---
Schau dir mal an, wie sich Ricos Einstellung zur Armee im Laufe seiner Ausbildung und Dienstzeit ändert.

Aber ich will hier nicht über Details streiten. Unser eigenes politisches System ist ja auch weit davon entfernt, perfekt zu sein. Nur ist das Menschenbild, dass unserem Grundgesetz zugrundeliegt, um ein vielfaches positiver als das von Heinlein. Bei Heinlein ist der Mensch ja wenig mehr als ein Tier, dass man mit Gewalt zu sozial akzeptablem Verhalten dressieren muss. Wenn du das ähnlich siehst: Das sei dir unbelassen. Ich finde alleine den Gedanken, dass jemand dieser Denkweise ernsthaft anhängt, deprimierend.

Xemides:

--- Zitat von: Eulenspiegel am 11.06.2007 | 21:46 ---Aber die Innenpolitik bezogen auf Menschen? - Im Gegensatz zu Deutschland müsste ein Friedensbeweger der Förderation keinen Wehrdienst leisten: Ricos Vater war ein Pazifist. - Und er hat nicht schlecht in der Förderation gelebt.
Ein Pazifist in Deutschland (vor 1990) hätte aber massive Probleme, da seine Kriegsdienstverweigerung selten durchkam und er sich dann 1 Jahr lang im Bund behaupten musste. Für einen Pazifisten wohl ein Alptraum.

--- Ende Zitat ---

Also wenn Menschenrecht vom Millitärdienst abhängt, finde ich das schon reichlich millitaristsich.

Und die Kriegsdienstverweigerung ist gar nicht so schwer, wenn man sich die Zeit nimmt und sich vorbereitet. Ich selber habe 1991 verweigert, sogar sehr spät,die Einberufung lag schon auf dem Tisch. Deshalb mußte ich zur mündlichen Anhöhrung. Aber die schriftliche Begründung wurde damals bereits fleissig abgeschrieben und geringfügig geändert, auf die eigene Biografie hin.

Auf die mündliche Anhöhrung mit HIlfe der Beratung des CVJM mehrere Stunden vorbereitet, und fertig war die Verweigerung.

Danach dann eine bequeme Zivi-Stelle gescuht und 15 Monate ein relativ bequemes Leben gehabt.

knörzbot:

--- Zitat von: Tobias D. am 11.06.2007 | 21:57 --- Ich finde alleine den Gedanken, dass jemand dieser Denkweise ernsthaft anhängt, deprimierend.

--- Ende Zitat ---
Wie kommst Du darauf, das Heinlein dieser Denkweise ernsthaft anhing?
Starship Troppers ist imho bewusst provozierend geschrieben damit die Leser anfangen übr das Thema nachzudenken.

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