Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
Ist D&D kein Rollenspiel?
nobody@home:
--- Zitat von: Maarzan am 15.02.2021 | 09:06 ---Unterstützende Elemente fördern das Ideal, sind aber theoretisch bei ausreichend sich dem Ideal annäherndem "natürlichen" Spielerverhalten nicht notwendig - ungefähr wie Stützräder, ABS und Airbags. .
--- Ende Zitat ---
Inwieweit "natürliches" und "ideales" Spielerverhalten sich auch nur ansatzweise überlappen, wäre vermutlich auch noch so ein Diskussionsthema -- allerdings nicht unbedingt ein nur auf D&D beschränktes. ~;D
Ein kleiner persönlicher Lackmustest in Sachen "Rollenspielunterstützung" sieht für mich nebenbei wie folgt aus: gesetzt den Fall, ich kriege einen ausgefüllten, aber unkommentierten Charakterbogen in die Hand gedrückt und soll damit losspielen -- wie gut vermittelt mir der, wer diese Wertesammlung eigentlich sein soll (und wieviel Arbeit ist ggf. damit verbunden, das herauszuklamüsern)? Denn: einen glorifizierten Pöppel mit einem Satz Spielwerte zum Über-die-reale-oder-gedachte-Battlemap-Schubsen kriegt so ziemlich jedes System hin, aber das unterstützt mich noch lange nicht so wirklich aktiv bei Dingen, die darüber hinausgehen wie z.B. Charakterspiel im engeren Sinne.
tartex:
--- Zitat von: AlterZwerg am 15.02.2021 | 08:38 ---Die waren anfangs von der Abwesenheit von Regeln und sozialen Skills zum würfeln völlig überfordert. Ging irgendwann ;)
--- Ende Zitat ---
Interessanterweise ist mir bis 2015 niemand untergekommen, der jemals gesagt hätte: "Was muss ich jetzt würfeln, um zu sehen, ob der NSC lügt?" Ist mir selbst auch nie abgegangen.
Genausowenig wie "Würfle auf Kriegskunde, damit dir der Spielleiter eine guten Plan verrät, wie du mit der Situation umgehen könntest!" (Dafür gab es ab 2008 höchstens die rare "Get a Clue!"-Karte.)
Sashael:
--- Zitat von: nobody@home am 15.02.2021 | 11:08 ---Ein kleiner persönlicher Lackmustest in Sachen "Rollenspielunterstützung" sieht für mich nebenbei wie folgt aus: gesetzt den Fall, ich kriege einen ausgefüllten, aber unkommentierten Charakterbogen in die Hand gedrückt und soll damit losspielen -- wie gut vermittelt mir der, wer diese Wertesammlung eigentlich sein soll (und wieviel Arbeit ist ggf. damit verbunden, das herauszuklamüsern)? Denn: einen glorifizierten Pöppel mit einem Satz Spielwerte zum Über-die-reale-oder-gedachte-Battlemap-Schubsen kriegt so ziemlich jedes System hin, aber das unterstützt mich noch lange nicht so wirklich aktiv bei Dingen, die darüber hinausgehen wie z.B. Charakterspiel im engeren Sinne.
--- Ende Zitat ---
Also die OSR Spiele sind für dich weniger Rollenspiele als Fate & Co?
KhornedBeef:
--- Zitat von: Sashael am 15.02.2021 | 11:51 ---Also die OSR Spiele sind für dich weniger Rollenspiele als Fate & Co?
--- Ende Zitat ---
Da habe ich auch dran gedacht :)
Es gibt Spiele, da kommt eben sehr sehr viel aus den SpielerInnen- und SL-Leitfäden.
Arldwulf:
Wahrscheinlich ist es ohnehin am sinnvollsten konkrete Regelbeispiele zu zeigen mit denen D&D Rollenspiel fördern und unterstützen kann.
Aus der 4E würden mir dort z.B. sofort die einzelnen Manöver von vielen "Kämpferarchetypen" einfallen. Das so zwei Typen mit Schwert nicht einfach nur irgendwie zuhauen sondern der eine geübt darin ist die Unschuldigen an seiner Seite zu schützen und der andere eher beweglich und fintenreich agiert - und dies nicht einfach nur etwas ist was beschrieben sondern in konkrete Regelmechaniken umgesetzt wird ist ein Punkt der sehr großen Einfluss darauf hat ob Kämpfe einfach nur als "Spiel im Spiel" empfunden werden, als etwas was "Das Rollenspiel unterbricht" oder als Teil des Rollenspiels.
Ähnlich wichtig wäre mir die Frage wie gut das Regelwerk darin ist kreative Spielerideen umzusetzen oder den Spielleiter darin unterstützt diese mit verschiedenen Auswirkungen und Schwierigkeitsgraden zu bewerten.
Beides hat eigentlich die gleiche Idee: Rollenspiel können Charaktere immer machen. Ob ein Regelwerk Rollenspiel fördert oder nicht entscheidet sich darum ausschließlich darin wie dieses mit konkreten Regelmechaniken die Auswirkungen einer bestimmten Aktion umsetzt.
Und auch dabei würde ich noch etwas definieren:
Für die Unterstützung von Rollenspiel ist es besser eigene Aktionen anzubieten als nur die Erfolgschance zu modifizieren.
Ein System welches einfach nur sagt Andreas ist 5% besser im Klettern als Berta fördert nicht wirklich Rollenspiel. Es ist besser als nichts natürlich, auch besser als wenn man nur sagt "A ist halt stärker als B".
Aber damit man wirklich Rollenspiel fördern will sollte A auch andere Aktionen haben können, sich nicht nur darin unterscheiden wie gut er etwas tut sondern auch darin was genau er tut.
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