Medien & Phantastik > Linux/Unix
Aha-Momente
Bitpicker:
Hattet ihr (soweit auf ein *Nix umgestiegen) auch schon mal Aha-Momente, in denen ihr gemerkt habt, dass sich der Umstieg gelohnt hat? Features, die nicht so offensichtlich sind wie 'es gibt keine Viren' oder 'es kostet nichts', die sich aber richtig bezahlt machen?
Ich hatte heute Abend wieder so einen Moment: ich habe gleichzeitig für meine Frau 26 Kopien einer Foto-CD gemacht (diese natürlich nacheinander), währenddessen einige Bilder mit einem Dateimanager angeschaut, dann im Gimp bearbeitet, dann aus Open Office auf Fotopapier in höchster Qualität ausgedruckt und dabei noch gesurft; und sämtliche Programme und Desktopwechsel liefen wie geschmiert ohne zu ruckeln und ohne spürbare Verzögerung (außer beim Programmstart, der etwas länger dauert).
Überhaupt, der Desktop. Ich habe sechs davon eingestellt, und es hat schon was, wenn man beim Designen einer Webseite neben dem Programm zum Designen (Quanta Plus) und Open Office noch Konqueror, Firefox, Opera und IE 5.0, IE 5.5 und IE6.0 gleichzeitig schön verteilt offen hat, um die Seite gleich zu testen. Alleine drei verschiedene IEs unter Windows laufen zu lassen, benötigt schon ziemlich viel Voodoo.
Und das System lässt sich kaum in die Knie zwingen. Ein vollständiges Backup des gesamten Datenbereichs machen, gleichzeitig eine Audio-CD brennen, eine weitere rippen, etwas aus dem Netz herunterladen, Browser auf, Office auf, Thunderbird auf und die Auslagerungsdatei tut noch immer nichts. Von 768 MB RAM sind bei solchen Aktionen immer noch meist 450 MB oder mehr frei. Damit die Auslagerung überhaupt mal was tut, muss ich schon umfangreiche Bildbearbeitung mit jeder Menge Undo-Schritten machen.
Lediglich ein Problem hat das Ganze: derart verwöhnt setze ich mich mit einer viel zu hohen Erwartungshaltung an Windows-Systeme und klicke viel zu hastig, starte zu viel gleichzeitig, verlange zu viel und bringe das System dauernd zum Abstürzen...
Robin
Grungi:
Für mich ist Synaptic ein solcher Aha effekt:
Während man bei Windows nach freeware im Netz lange suchen muss, diese dann saugen und installieren muss, reicht dafür bei Ubuntu oft eine Suchanfrage in Synaptic und ca3 klicks, fertig.
Find ich super!
Karl Lauer:
Also an den mehrfachen Desktop hab ich mich schon so sehr gewöhnt das ich @work manchmal ausflippe. Ich meine ich reiße mich zusammen in Windoof nicht mehr als 4 Programme gleichzeitig zu öffnen, aber wenn ich Kollegen sehe, bei denen man die Programme in der Leiste nur noch an ihren Icons erkennt (und manche Programme sind 3x geöffnet) dann werd ich zum Hirsch.
@Home hab ich mich auf meine 4 Desktops eingeschossen und hab so schön meine Ordnung
Und wie Grungi schon sagte, Software finden ist um einiges angenehmer.
Haukrinn:
Aha-Momente hatte ich unter Linux/*nix so einige, da wären zum Beispiel
* Die Möglichkeit, sobald man die allgemeine Vorgehensweise bei einem Problem begriffen hat, das Ganze blitzschnell über die Kommandozeile erledigen zu können. Und zwar komfortabel, nicht mit so'ner schrottigen Eingabeauffordung. ;)
* Mehrere Desktops. Irgendwie finden das ja alle toll, das schafft Ordnung, und heutzutage kann man bei so etwas auch noch mit einem schicken 3D-Kubus angeben.
* Library-Versionierung von Anfang an. Keine DLL-Hell wie unter Windows. Überhaupt ist das dynamic linking System der meisten Unixderivate durch seine Einfachheit ein echter Traum für jeden Programmierer, der sich mit dem ganzen DLL-Export/Import-Geschlumsel unter Windows herum ärgern muß.
@Bitpicker: Die Sache mit der Nebenläufigkeit kann ich ehrlich gesagt nicht voll und ganz bestätigen. Wenn bei mir mehrere wirklich rechenintensive Tasks laufen (Irgendein Projekt kompiliert, daneben läuft noch irgendeine Berechnung im scilab), dann geht Linux genau so in die Knie wie Windows. Nur bei Windows passiert das meines subjektiven Eindrucks nach sehr viel früher (auf meinem Bürorechner geht schon manchmal nach Aufruf des Visual Studio eine ganze Weile garnichts anderes mehr... ;) ).
Bitpicker:
@ Haukrinn: Also, da ich Gentoo verwende, kompiliere ich ja auch ganz oft was. Mit komplizierten wissenschaftlichen Berechnungen kann ich währenddessen allerdings nicht dienen... Aber vielleicht mit komplexeren Bildfiltern. Ich kann auf meinem System eigentlich bei allem, was ich parallel mache, schön weiter arbeiten, und es ist bloß ein Duron 2000+ mit 768 MB RAM, also nix Tolles. Lediglich das Öffnen von Programmen dauert meist spürbar länger, wenn nebenbei noch sowas wie ein Kompiliervorgang stattfindet. Natürlich ist das mein subjektives Empfinden, ich sitze hier nicht mit der Stoppuhr. Aber im Vergleich zu Windows auf der Arbeit, wo ein laufender Ausdruck aus Corel Draw bedeutet, dass der Wechsel auf ein anderes aktives Programm praktisch unmöglich ist, weil das Fenster sich einfach nicht vollständig aufbaut, ist das schon ein gewaltiger Unterschied.
Mit XFce als Oberfläche, mit Gkrellm2, adesklets yab, Thunderbird und Firefox offen habe ich jetzt gerade noch 590 MB RAM frei. Die Auslagerung tut nix.
Gkrellm zeigt mir über Gleitregler ja auch, wie der eigentlich freie Speicher mit Puffern und Cache belegt wird. Dabei ist mir aufgefallen, wie intelligent das geregelt ist: kürzlich habe ich ein Backup laufen lassen, das sich den gesamten freien Speicher als Puffer gekrallt hat; dann habe ich einen CD-Brennvorgang gestartet, und man konnte an den Reglern schön erkennen, wie der Puffer für das Backup-Programm halbiert und die andere Hälfte dem CD-Programm zugewiesen wurde. Und die Auslagerung blieb weiterhin still, normales Arbeiten war möglich. Unter Windows bin ich es, extrem gesprochen, gewöhnt, dass man besser nicht mal die Maus bewegt, wenn man eine CD brennt...
Robin
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