Autor Thema: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)  (Gelesen 10167 mal)

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Wolf Sturmklinge

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Ich stells einfach mal hier rein, weil es zum Thema SL passt. Das Endergebnis ist nicht das was ich erwartet habe, aber ich wills nicht umsonst geschrieben haben. Wenn ein Moderator mit verschieben fertig ist, bitte den Satz hier oben löschen, Danke!

Eigentlich wollte ich beschreiben warum SL böse sein müssen.

Hallo (besonders an die SL-Kollegen),

seid Ihr auch so unbeliebt? Ertönen Pfiffe und Buh-Rufe wenn Ihr den Raum betreten und müßt Ihr (meist) organischen Geschossen ausweichen, bis der SL-Schirm steht?

Dann... willkommen im Club!

Ich würde gerne mal das Spielleiten allgemein bequatschen. Ja genau, keine Frage in dem Sinne, eher ein Erfahrungsaustausch, Lästerabend, Geschichten erzählen, usw.

Der Titel soll eigentlich nur eine Einleitung zu dem sein, was darauß gemacht wird. Ich leg einfach los.

Warum 'bösartig'? Weil es nicht anders möglich ist. In einem klassischen ROLLenspiel wird irgendwann gewürfelt. Sei es nun ein Kampf, eine Fertigkeit um das Bier zum halben Preis zu erstehen oder wie das Wetter der nächsten drei Tage aussehen wird (wird zum Beispiel von RTL so gemacht). Der SL muß es den Spielern schwer machen, fertig.

Tja und hier bin ich dann irgendwie abgeschweift, aber ich lass es mal so stehen, die besten Texte sind doch immer die die aus dem Affekt geschrieben wurden (-;

Und wenn gewürfelt wird, dann ist da immer die Chance des Versagens. Natürlich kann der SL dann sein Seidentaschentuch heraus holen und den Spieler trösten. Das macht man am Anfang zwei, drei Mal, aber dann ist das Taschentuch schon ziemlich hart und verklebt und man selbst hat von der Bienen- und Blümchenwelt die Schnauze voll.
Bei einigen SL's passiert das früher, bei anderen später, aber das ist unwichtig, Hauptsache ist, das es passieren wird.
Es folgt eine Zeit in der ein SL einen inneren Kampf ausfechtet, da die Überreste seiner 'guten' Seite immer noch gegen die einziehende Dunkelheit ankämpft. Diese Phase kann seeehr lange dauern, ich habe sogar schon von SL gehört, die von Ihren Spielern mit Gewalt (Geschenke, Chips, Cola, etc.) in diesem Zustand gehalten wurden, wie Sklaven!
Unfähig der Wahrheit nachzugeben, weil ein Spieler am anderen Ende des Tisches, gerade als ein kritischer Treffer das Rückgrat seines Charakters zerfetzte, eine eisgekühlte Mezzo-Mix Flasche auf den Tisch stellt und mit einem süffisanten Lächeln sagt: "Hatte ich total vergessen, die habe ich für Dich mitgebracht."
Plötzlich ist der Krit vergessen und man ertränkt seine inneren Sorgen in gefärbten Zuckerwasser!
Und nach dem Spielabend kommen dann die Schuldgefühle. Der SL sitzt mit seinen Würfeln da und kann ihnen nicht in die Augen schauen. Eine geschluchzte Entschuldigung zum W20 und das Versprechen, daß man ihm und seinen Freunden eine riesige, mit blauen Filz (70% Wolle, 30% Polyamid) ausgeschlagene Auslauffläche zusammen zimmert, ist alles was dem SL belibt. Aber dazu später mehr.
Wenn diese Phase, die wie im beschriebenen Beispiel von manipulierenden Spielern auf unbestimmte Zeit hinaus gezögert werden kann (Erst Getränke und Fressalien, dann plötzlich Spielekonsolen und Plasmafernseher), endlich überwunden ist können zwei verschiedene Dinge geschehen:
1. Das Rollenspiel ist nicht mehr interessant und man wendet sich dem 'echten' Leben zu, wird erfolgreich, heiratet, vermehrt sich, blablabla...

2. Die Ambitionen zu 'besserem' Rollenspiel erreichen ungeahnte Höhen! Jetzt gilt es. Jeder SL hat plötzlich einen Anfall von Größenwahn und ihm fallen Dinge ein die sein Hobby sehr bereichern werden. Als er dann wieder einmal mit seinen Spielern am Tisch sitzt und ihnen diese 'bereichernden' Vorschläge unterbreitet und erwartet das sich die Augen seiner Spieler (wie seine eigenen) mit Tränen der Freude füllen, wird seine sensible Seele mit dem Hammer der Einfallslosigkeit zerschmettert.
Kommentare wie "Monster umbringen!" oder "Ich habe noch Platz für einen Ring, ein Paar Schuhe und meine Unterhose ist noch nicht verzaubert." wandeln die Freude des SL's erst in Trauer und dann in Selbstmitleid um.

Man beginnt sich zu fragen, warum man das ganze macht. Warum sehen die Mitspieler nicht die Arbeit, die hinter so einem Abenteuer oder einer Szene steckt. Warum hören sie einem nicht zu? Wollen Sie denn nicht diese Dinge erleben, sich mal in den Schoß des SL’s fallen lassen, der sie dann auf die fantastischte Reise ihres Lebens schicken wird.
Und vielleicht taucht zwischen diesen Fragen dann plötzlich eine Antwort auf, die sich ein wenig wie diese hier anhört: „Sie sehen in Dir den Hampelmann der sich die Mühe macht und ihnen die Abende versüßt, an denen Ihre anderen Freunde keine Zeit haben.“

Und diese Antwort wird immer realer. Man telefoniert den Spielern hinterher, die wie immer ‚was anderes’ vorhaben, aber nicht einmal fragen ob man da vielleicht mitmachen will. SMS bleiben unbeantwortet. Termine werden kurzfristig abgesagt und außerhalb des Rollenspiel wird nichts mehr mit dem SL unternommen.
Auch diese Behandlung läßt der SL über sich ergehen, wie heißt es so schön: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Und mit eben dieser Hoffnung stirbt auch ein Teil, der diesen SL ausgemacht hat. Sicher, er wird noch weiterhin Rollenspiel spielen, aber nicht so wie früher. Wo er früher bei einem schweren Treffer auf die zierliche Elfenmagierin einfach gesagt hat „Die Axt saust nur wenige Zentimeter an Deiner neuen Dauerwelle, die dich 600 GM und den Stecken der Erzmagier gekostet hat, vorbei.“, hebt er heute den Spielleiterschirm mit einem sadisten Grinsen an und zischt „Die Axt trifft Dich zwischen Deine makellosen Brüste, zerschmettert das Brustbein, drückt einige Rippenstücke in Deine Lunge und Du glaubst Dein Herz explodiert. Plötzlich stehst Du über Deinem malträtierten Körper, der gerade geschändet wird, da tauchen aus dem Nichts lange, dürre Klauenhände auf und Du spürst eine eisige Kälte als Deine Seele in die Hölle gerissen wird, auf ewig verdammt.“
Auf das weinerliche „Warum?“ der Spielerin antwortet er kalt „Der Würfel hat so entschieden.“

Der Würfel, er wird nun zum besten Freund des SL’s. Er, der er das Schicksal repräsentiert, der mit seiner Weisheit immer die richtige Entscheidung fällt. Es werden Versprechungen gemacht, ihn nie wieder zu verleugnen und ihn zu polieren damit er auch nicht aus der Übung kommt. Er darf den Tag über in der Hosentasche des SL’s leben, er entscheidet ob Bus oder Bahn, er wird der geistige Führer des Spielleiters, der zur Belohnung abends auf einer 6,50 Meter Samtbahn immer wieder hin und her gerollt wird und wenn er mal wieder einen der gemeinen Spielercharaktere aus dem Weg geräumt hat, wirft man ihm ein eindeutiges Zwinkern zu.

Zwischendrin wird der SL immer wieder in seine alte, nette Spielweise zurückfallen, aber das Spiel ist nun nicht mehr das Alte, vielmehr Mittel zum Zweck um diejenigen zu bestrafen, die soviel Leid durch ihre Diskobesuche, fehlende Immersion und blöden Witzen am Tisch über den SL gebracht haben.
Das ist der Moment wo der Wandel vollzogen ist. Jetzt ist der SL wahrlich böse und steht wie schon einmal zuvor vor einem Scheideweg.

a)   Durch seine direkte Art vertreibt er sich alle Spieler und gibt sein Hobby auf. Viele Existenzen verkaufen die Überreste ihrer Vergangenheit über das Internet und nehmen sich danach ‚das’ Leben.
b)   Nachdem er alle Charaktere seiner Mitspieler auf bestialische Art und Weise verhackstückt oder verkrüppelt hat, ist er für eine Zeit allein. Dann schreibt er sich bei einer Spielgemeinschaft ein und macht dort den SL – Test. Von nun an hat er für seine Vorgehensweise Rückendeckung. Er benutzt das alte Seidentaschtuch (immer noch verklebt und hart) um unaufmerksame Spieler damit zu bewerfen und immer wenn unter seiner Leitung ein SC dahinscheidet, sieht er das Gesicht eines seiner Spieler vor sich.
Äußerlich freut er sich diebisch während irgendwo in ihm eine Erinnerung von damals erwacht, als sich der Charakter dieses Spielers sich vor die Gruppe stellte und sagte: „Die Verfolger werden uns auf jeden Fall einholen, aber wir können es schaffen. Lauft so schnell ihr könnt.“ Er erinnert sich wie der Charakter ohne ein weiteres Wort zu sagen umdrehte und dem unbesiegbaren Feind entgegen lief. Wie einem anderen Spieler der Bleistift aus der Hand fiel als er begriff was da vor sich ging, wie der Totgeweihte noch ein letztes Mal umsah und flüsterte „Vergeßt mich nicht.“ Er erinnerte sich an die schöne Zeit.
Und doch wird er diese Erinnerungen verdrängen, er redet sich ein, daß es garnicht so war, sondern das ihm seine unbegrenzte Fantasie einen Streich spielt. Und so wird er sein Leben fristen, er wird sich am Aufstöhnen der Gruppen, die gerade erfahren haben, daß er ihre Runde leiten wird, weiden. Er wird die Abenteuer mit seinen teuflischen Gedanken bereichern, er wird die Gegner nicht spielen, er wird die Gegner sein. Er sieht alles, weiß alles, jede Regelunkenntnis wird im Mund des Spielers so verdreht, daß der SC den größtmöglichen Schaden erleidet. Und wenn er dann am Abend in sein kleines zu Hause zurückkehrt, schlägt er sein Buch mit den, eigens aus Wachs erstellten, Schriftzeichen auf und trägt die Anzahl, sortiert nach Rasse, Klasse und Stufe, der getöteten Charaktere ein. Bevor er zu Bett geht, ließt er diese Liste noch einmal seinem Lieblingswürfel vor.
Dann liegt er oft wach auf seinem Bett, gefangen in seiner eigenen Welt des Hasses und des Streits unfähig sich daraus zu befreien...

...bis vielleicht eines Tages ein paar Leute an seine Tür klopfen und ihn bitten eine Geschichte aus den alten, glorreichen Tagen zu erzählen.

Ja, es ist schon eine traurige Sache mit den SL’s.

Offline Lord Verminaard

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #1 am: 20.06.2007 | 14:40 »
 ;D Der Anfang ist wirklich sehr witzig, da auch gut beobachtet, das Ende verliert ein bisschen.
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Offline Heimdall

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #2 am: 20.06.2007 | 14:48 »
*schnüff* wunderschön traurig. Und so wahr
 :d

Offline JS

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #3 am: 20.06.2007 | 15:14 »
Und? Wenn das Spiel oder die Spieler ihre Erträglichkeit oder ihren Zenit überschritten haben, schiebt man entweder Dauerfrust oder macht einen Strich unter die Sache und sucht sich nach einer kleinen Trauerstrecke eben etwas Neues (oder läßt es ganz bleiben).
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Offline Crimson King

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #4 am: 20.06.2007 | 19:49 »
Tjo,
ich musste zwei, drei mal durchaus lachen. Von daher: Daumen hoch  :d

Meine persönlichen Erfahrungen gehen allerdings in eine andere Richtung. Ich habe tatächlich noch nie einen Charakter sterben lassen. Nennt mich Lusche, aber meine Devise ist, ich lasse keinen Char sterben, weil der Spieler Mist würfelt. Wenn er es herausfordert ok, aber das macht keiner.  >:(

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #5 am: 20.06.2007 | 19:54 »
Nennt mich Lusche, aber meine Devise ist, ich lasse keinen Char sterben, weil der Spieler Mist würfelt.
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Lusche! ( ~;D) ;)
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Offline dr.fendo

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #6 am: 20.06.2007 | 20:09 »
Hey Danke, soweit kams bei mir bis jetzt zwar noch net, aber endlich weiß ich wo ich in ein paar Jahren steh  ~;D
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Offline Cycronos

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #7 am: 20.06.2007 | 21:36 »
eine wirklich hübsche Parodie auf "Die Leiden des jungen Sls", aber die Realität sieht imho etwas anders aus.
Klar ist jeder SL mal genervt, und den Drive es den Spielern auch mal "ordentlich zu geben" kann wohl kein alter SL-Hase abstreiten, aber das die "Transformation" immer im Bösen endet halte ich doch für etwas einseitig.
Nicht, dass ich diese Phase abstreiten will, (erst recht nicht, wo sie so herrlich humoristisch beschrieben wird) aer ich denke Viele gehen da einfach schlicht verändert raus und finden andere Spielstile oder Leitstile, die sie genau so "lieb" sein lassen wie früher, anstatt ewig in der "dark side" festuzhängen.

Aber wahrscheinlich sehe ich den Post viel zu kritisch.
Als Läster-Allüre ist er definitiv ein Reisser. :D

Ein

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #8 am: 20.06.2007 | 22:11 »
@Wolf
Neuerdings Minderwertigkeitskomplexe, nicht wahr? :P

Chiungalla

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #9 am: 20.06.2007 | 22:17 »
@ Stormbringer:

Lusche!

@ Topic:
Wirklich witzige Geschichte.
Ist auch echt viel wahres dran, wenn natürlich überspitzt und humorig umschrieben.

Nur stört mich, dass noch niemand versucht hat, mich mit eisgekülter Mezzo Mix zu bestechen.
Kuchen, Chips, Schokolade, Gummibären, Pizza u.s.w. haben wir die armen Irren schon aufgeschwatz um mich gewogen zu machen, aber auf das einzige was wirklich klappen könnte sind die Deppen nie gekommen.

Nun ja, und ich bin dem "Zyklus des Verderbens" stückweise entronnen, indem ich nun offen würfle.
So ist das System böse, und nicht länger ich.
Aber vielleicht ist das auch eine geschickte Selbsttäuschung, denn letztendlich suche ich meistens das System aus...

Offline Friedensbringer

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #10 am: 20.06.2007 | 22:31 »
zugegeben, schmunzeln musst ich auchs ein oder andere mal, bloß war ich mir (und bin es immer noch) nicht sicher ob es nun satire oder ernst werden soll.

ist doch arg weit von dem entfernt, was ich so kennen gelernt habe in den letzten jahren.
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

Offline Crimson King

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #11 am: 20.06.2007 | 22:39 »
Lusche! ( ~;D) ;)

Hey, immerhin habe ich schon Charaktere verstümmelt.  ~;D

Stormbringer
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Wolf Sturmklinge

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #12 am: 21.06.2007 | 10:57 »
@Wolf
Neuerdings Minderwertigkeitskomplexe, nicht wahr? :P
Willst Du was bestimmtes oder ist das nur ein weiterer Beweis das Du dumm geboren wurdest und nichts dazu gelernt hast?

Wolf Sturmklinge

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #13 am: 21.06.2007 | 11:18 »
SL's müssen natürlich nicht böse sein, aber mir gefiel die Vorstellung und ich habe versucht das für meine Rollenspielgruppen satirisch darzustellen, aber wie erwähnt bin ich dann abgeschweift. Mir gefiel der Text trotzdem, also habe ich ihn hier noch einmal veröffentlicht.

Und nein, ich habe keinen Charakter auf die beschriebene Art und Weise umgebracht und dann den dazugehörigen Spieler so runter gemacht, außer denen die das abkönnen.

Offline Joerg.D

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #14 am: 21.06.2007 | 11:56 »
So jetzt sind wir alle woeder leib zueinander, sonst kommt der böse Admin und schimpft.

Wie gut, das ich kein D&D mehr spiele und das meine Spieler nie geweint haben, wenn sie umgekommen sind (Ludoivico ist für gewöhnlich gestorben wenn wir Hunger hatten und einer Döner holen musste).

Heute spiele ich lieber Systeme, in denen der Char nicht so schnell über die Klinge springt. Aber ich war schon immer anders als die Anderen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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Offline Blizzard

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #15 am: 21.06.2007 | 12:00 »
Ich kann im Prinzip Lord verminaard nur zustimmen: Der Anfang ist gut, und ich musste zugegebener Maßen ein paar mal schmunzeln. Gegen Ende hin verliert das Ganze jedoch an "Süffisanz", weil es einfach zu überzogen dargestellt wird, um es noch lustig zu finden.
Als Satire aber durchaus nicht unbrauchbar.
Und ja, natürlich steckt auch ein bisschen was Wahres drin.

Bei mir haben die Spieler jedoch noch nie versucht, mich mittels "Fressalien" zu bestechen oder zu beeinflussen. Zum einen deshalb, weil Fressalien und Getränke meist für alle da sind (bzw. Getränke i.d.R. jeder für sich selbst mitbringt) und zum anderen wissen meine Spieler, dass so etwas bei mir nicht funktionieren würde. In der Hinsicht bin ich ein "Untouchable". ;D
Ganz egal, welches System wir spielen. Meine Spieler wissen, dass ich kein Unmensch als SL bin, wie im Anfangspost beschrieben. Sie wissen, dass ich ihre Charaktere nicht einfach "so" bzw. willkürlich sterben lasse.
Sie wissen aber auch, dass wenn sie ein eher tödliches System wie z.B. AC,Warhammer oder Deadlands bei mir spielen, dass dann durchaus mal der ein oder andere Charakter sterben kann. Es muss keiner sterben, aber es kann einer sterben. Und als SL muss ich es meinen Spielern nicht (absichtlich) schwer sondern angemessen herausfordernd machen.Aber das nur so nebenbei. ;)
« Letzte Änderung: 21.06.2007 | 12:01 von Blizzard »
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Offline Teijakool

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #16 am: 21.06.2007 | 12:06 »
In unsrer Runde sterben pro Abend etwa ein 3/4 Charakter; d.b. dass nicht immer jemand stirbt, aber doch recht häufig.
Wir spielen halt D&D, und da die SCs wie der Meister auch MinMaxing betreiben, läufts meistens auf heftige PvP-Kämpfe hinaus. Nach einem Bosskampf liegen auch normalerweise ein oder zwei SCs zwischen 0 und -9...
Und, um ehrlich zu sein, machts uns so mehr Spaß, weil mehr Spannung. Früher bin ich bei DSA aus Spaß und Wissen-um-die-Nettigkeit-des-SL im Kampf unter einen Mantikor getaucht, um zu sehen, obs ein Männchen oder Weibchen war. Das trau ich mich heute nicht mehr, u.a. weil in der momentanen Abenteuer-Reihe (Kampagne will ichs noch nicht nennen) bis Level 8 schon ein Held (Kle) zerfetzt (Wassertroll im überfluteten Dungeon) und einer (Arc.Archer) zersetzt (Huge Ochre Jelly) wurden. oO
Weniger Heroic Fantasy, mehr Dark&Deadly, und dadurch irgendwie noch heldiger wenn wir es tatsächlich lebend schaffen.  ;)
Man könnte auch so sagen: Weniger strahlende Helden, als blutbespritze und vernarbte Veteranen.

@Wolf
Wenn mein gepimptes Bossmonster den SC mit nem gut gewürfelten Crit in einen Guts-n-Blood-Corpse fetzt, würd ich das schon so darstellen. Haben wir auch schon gehabt, siehe Wassertroll.
Wenn schon cineastisch, dann dürfen das die Monster bei uns auch.  ;)

[edit] Blizzard war schneller. Ich stimme dem sinngemäß zu.
« Letzte Änderung: 21.06.2007 | 12:12 von Alesthel »
No One Lives Forever.
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Wolf Sturmklinge

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #17 am: 21.06.2007 | 13:08 »
@Wolf
Wenn mein gepimptes Bossmonster den SC mit nem gut gewürfelten Crit in einen Guts-n-Blood-Corpse fetzt, würd ich das schon so darstellen. Haben wir auch schon gehabt, siehe Wassertroll.
Wenn schon cineastisch, dann dürfen das die Monster bei uns auch.  ;)
Da unterscheidet sich anscheinend nichts von meiner Vorgehensweise. Einige meiner Spieler können es aber nicht ab haben, wenn ich um meinen Stuhl herumtanze und "Monsterkrit! Monsterkrit!" rufe, über die lach ich dann bei mir zu Hause im Keller (-;

Bei mir haben die Spieler jedoch noch nie versucht, mich mittels "Fressalien" zu bestechen oder zu beeinflussen. Zum einen deshalb, weil Fressalien und Getränke meist für alle da sind (bzw. Getränke i.d.R. jeder für sich selbst mitbringt) und zum anderen wissen meine Spieler, dass so etwas bei mir nicht funktionieren würde. In der Hinsicht bin ich ein "Untouchable". ;D
Nicht alles wörtlich nehmen. Aber ich habe mich tatsächlich mal bestechen lassen. Der Spieler wollte seinem AD&D die Klasse eines Grumbar-Priester hinzufügen und war dann während des Spielabends nicht sonderlich begeistert, daß dieser eben nicht so große Macht wie der Kossuth-Priester in der Gruppe hatte. Also bat er mich das zu ändern.
Ich sagte, daß das nicht geht und er bettelte weiter. Also sagte ich schließlich "Weißt Du was, 50 Mark und Du bist Stufe 8."
Der Spieler stand auf, kam um den Tisch herum und legte 50 Mark hin. Wir haben alle schön blöd geschaut und nachdem ich mich zehnmal versichert habe das er es ernst meinte, hab ich den Deal gemacht. Keiner der anderen Spieler hatte ein Problem damit.
Das der Grumbar-Priester an diesem Abend verstarb gefiel dem Spieler dann allerdings nicht. Aber er war sich nicht bewußt, daß er nur selbst beschworene Elementare beherrschen konnte.

Zum töten der Charaktere:
Die Mehrzahl meiner Mitspieler ist der Meinung, die Möglichkeit des Sterbens sollte definitiv gegeben sein. Und mal ehrlich, ich bin kein Freund von Tod durch würfeln, da muß schon ein wenig mehr passieren. Aber das ist auch von System zu System unterschieden, wie Blizzard schon sagte.

Offline Joerg.D

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #18 am: 21.06.2007 | 13:20 »
Oh Blizzard, du kannst so ein neter Kerl sein.

Aber Deine SL Ansichten ........


Ich will damit sagen: JAAAAAA gebt mir Eure Votivgaben, richtet sie liebevoll her und hofft das der SL dadurch milde gestimmt wird. Meinetwegen legt Euch auch in mein Bett, wenn Ihr gutaussehende Frauen seid. Abver merkt Euch: Götter sind launisch und viele Leute werden Ihre Beweggründe nicht verstehen.

Ich lasse Charaktere ungern vor dem Finale Sterben, also wieso soll ich mich nicht verwöhnen lassen und die Spieler glauben auch noch ich sei bestechlich? Prima, denn um so schlimmer ist der Schock, wenn sie beim Endkampf so richtig schön zur Sau gemacht werden und ich Ihnen noch ein paar letzte heroische Worte gönne.

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #19 am: 21.06.2007 | 14:05 »
Oh Blizzard, du kannst so ein neter Kerl sein.
Aber Deine SL Ansichten ........
Versteh'ich grade nicht. Was gibt's daran auszusetzen?
Gerne auch per PM.

@Wolf: ich nehme nicht alles wörtlich, was du da geschrieben hast, sonst hätte ich wohl kaum das ein oder andere mal über deinen Beitrag schmunzeln können ;). Aber ich weiss auch, dass es solche Spieler gibt, die in der Hinsicht nichts unversucht lassen...

Ich sage immer: "Der SL ist auch nur ein Mensch, mit dem kann man reden." Wenn jetzt ein Spieler nach der Sitzung zu mir kommt und sagt:" Hey mir fehlt noch genau 1 EP um diese Fertigkeit zu erlernen oder jene Stufe zu erreichen" dann lasse ich da schon mit mir drüber reden und gewähre i.d.R. in dem Fall eben diesen 1EP mehr. Aber ich sage bestimmt nicht: " Wenn das so ist, dann gibt's doch insgesamt 1 EP weniger..."
Wobei, wär eigentlich mal ne Überlegung wert. >;D
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Wolf Sturmklinge

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #20 am: 21.06.2007 | 14:11 »
Aber ich sage bestimmt nicht: " Wenn das so ist, dann gibt's doch insgesamt 1 EP weniger..."
Wobei, wär eigentlich mal ne Überlegung wert. >;D
Das sage ich eigentlich immer, bis alle enttäuscht sind und dann lass ich mich doch breit schlagen.

Offline Joerg.D

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #21 am: 21.06.2007 | 14:44 »
Mein Antwort auf diese Frage:

Was sollte nach deiner Meinung in dieser Spielsitzun so hervorgehoben werden, das Du mehr Erfahrung bekommst? Meißtens folgt betroffenes Schweigen, weil ich die guten Szenen schon belohnt habe.


Ich sage dann BOMBONS oder SCHOKIE und der Spieler kapiert, worauf es jetzt bei mir herrausläuft.
Da ich für alle Spieler gleich bestechlich bin, wenn es um Kleinigkeiten geht ist es egal. Und der Spieler freut sich, weil Er etwas besonderes bekommen hat.

Rollenspiel ist für mich nix mit Turnier und festen Regeln, es ist ein sozialer Akt bei dem man großzügig sein sollte und dem Anderen etwas gönnt. Kleine Rituale wie SL und Mitspieler Bestechung sind dasSalz in der Suppe, denn wir sind nicht beim Komiss oder sonst wo, wo Diziplin und Regeltreue gefordert wird.

Man soll seinen Spielern etwas gönnen, Spaß und besondere Momente. Dan weinen sie auch nicht wenn sie vom fiesen Obermotz weggemacht werden.
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Offline Arkam

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #22 am: 10.08.2007 | 16:07 »
Hallo zusammen,

da mich meine Spieler immer wieder angenehm dadurch überraschen das sie sich interessante Lösungen einfallen lassen, ihre Charaktere so richtig mit Herz und Seele spielen und teilweise sogar auf meine Ideen eingehen bin ich noch weit von der Dunklen Seite der Macht entfernt. :-)

Statt böse zu werden können alte Spielleiter aber auch Mal müde oder desinteressiert werden. Unser Stammspielleiter hat doch tatsächlich Mal um 3.00 Uhr Morgens keine Lust gehabt arglose Frägelchen mit stundenlangem Diskussionsbedarf zu beantworten.
Aber auch schlafende oder Computerspiele spielende Spielleiter sind kein erbaulicher Anblick.

Statt sich mit klebrigen Süßkram bestechen zu lassen sollte man lieber sehen das die eigenen Wünsche erfüllt werden. Also endlich Mal ein Cyberpunksystem oder gar ein SF System und nicht der xte wir mischen DSA, D20 und rühren etwas Tolkin unter Verschnitt.

Therapeutisch kann auch eine Runde Paranoia wirken. Schließlich verkörpert man dort den weisen und gerechten Computer der für alle Charaktere das Utopia schaffen will und sie deshalb als Reaktorabschirmung verwendet, sie hinrichtet oder auf Selbstmordmissionen schickt.

Gruß Jochen
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Offline Drudenfusz

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #23 am: 21.03.2008 | 07:22 »
Wenn mir meine Spieler Süßkram oder ähnliches anbitten, dann eigentlich nie mit dem gedanken mich zu bestechen (würde ja nicht nützen - lasse ja offen würfeln und ändere auch keine Werte von Gegnern spontan), sondern wohl eher weil sie mich mögen. Es kommt manchmal vor das ein SC stirbt, aber meine Spieler wissen immer worauf sie sich gerade einlassen. Schikaniere meine Spieler nicht und sie machen dafür auch keinen Scheiß. Wenn jetzt Jemand glaubt, Drudi hätte handsame spieler, so irrt er; würde fast Jeden meiner Spieler als Problemspieler einstufen (Spannweite von Stimmungsspieler bis Powergamer machen es zusätzlich nicht leicht alles unter einen Hut zu bringen), aber mit den Jahren hat man gelernt wie man Spieler bei laune hält (Hartwurst, Railroaden und ähnliche Untugenden vermeiden).
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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #24 am: 21.03.2008 | 11:40 »
Zitat
aber mit den Jahren hat man gelernt wie man meine Spieler bei laune hält (Hartwurst, Railroaden und ähnliche Untugenden vermeiden).
So gibt das vielleicht Sinn, verallgemeinern lässt es sich über dies nicht.

Offline Drudenfusz

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #25 am: 21.03.2008 | 17:08 »
So gibt das vielleicht Sinn, verallgemeinern lässt es sich über dies nicht.
Doch, leite schließlich auch auf Con (ohne Probleme) und habe mit vielen sehr verschiedenen Leuten gespielt.
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Offline Drudenfusz

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #26 am: 22.03.2008 | 00:20 »
Glaube das nur Spieler, die es nicht anders kennen, Spaß an Hartwurst und Railroaden haben.
Kenne einige Spieler die es nicht anders kannten bis sie das erste mal bei mir gespielt hatten und danach total geflascht waren...
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Offline Haukrinn

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #27 am: 22.03.2008 | 09:19 »
Kann ich nicht bestätigen. Ich kann Hartwurst weder als Spieler noch als SL ab, habe aber mehrere Spieler in meinen Gruppen, die wirklich jeden gekauften Apfel notieren, jede ausgegebene Kupfermünze weg streichen und jede Wochenmarktsfeilscherei stundenlang ausspielen wollen.
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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #28 am: 22.03.2008 | 12:45 »
Zitat
Glaube das nur Spieler, die es nicht anders kennen, Spaß an Hartwurst und Railroaden haben.
Ich kann mich da nur TWheel anschließen, es hat primär etwas damit zu tun, was man anfangen will mit seinem Spiel. Die Warhammer-Kampagne, die ich gerade leite, z.B. hat sehr etwas von Wirtschaftssimulation, da ein Händler dabei ist, der seine Geschäfte nicht sein lassen kann. Hartwurst pur, wenn auch nicht fanatisch.

Und dann gibts da ja auch noch die vielen Dungeongänger, die das etwas genau nehmen. Die dann genau ihren Verbrauch an Rationen, Fackeln und Seilmetern notieren, weil es für sie ein Teil des Spaßes ist.

Und dann gibt es diverse Rollenspieler (das sind meistens die selten auf Cons gehen), die Rollenspiel einfach als soziale Alternative zum Fernsehen betrachten, und sich daher auch gerne nach einer stressigen Arbeitswoche einfach mal railroaden lassen, so lange am Ende eine hübsche Geschichte rauskommt oder es was zum kaputt würfeln gibt.

Die Geschmäcker sind so verschieden, dass sich deine Aussage, Drudenfusz, einfach nicht verallgemeinern lässt.

Offline Schlangengott

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #29 am: 23.03.2008 | 12:03 »
Die Außschlielichkeit ist in meinen Augen das Problem.

Man muss als Spielleiter doch nicht nur Railroden ODER Freeplay anstreben, man kann, wenn man das Spielleiter ein bisschen zeitlich plant, wunderbar beides nebenher laufen lassen.

So bereite ich momentan z. B. ein Ravenloft-Abenteuer vor, bei welchem die Abenteurer von dem Personal des Grafen Strahd als Leibwächter und Ausbilder für seinen letzten Enkel Rüdiger Zarowitsch angeworben werden. Das heisst, die Charaktere beschützen Rüdiger immer dann, wenn er nach Barovia reist, um Kontakt mit der Bevölkerung zu bekommen.

Am Vormittag werden also die Charaktere von den Ausbildern des Grafen als Leibwächter trainiert und müssen verschiedene Bedrohungsszenarien auf einem Übungsgelände (Ein verlassenes Dorf) mit Rüdiger meistern und dann am Nachmittag reisen sie als offizielle Leibwächter in das Dorf, um sich den realen Problemen und Gefahren zu stellen (RAILRODING). Dabei verliebt sich Rüdiger in dem Dorf in eine Schönheit, die Tatjana - der toten Traumfrau seines Großvaters, sehr ähnlich sieht. Rüdiger will jedoch wie der Graf die Frauen besitzen und befiehlt seinen Leibwächtern  sie für sich zu gewinnen oder er wird sie mit Gewalt holen (FREEPLAY).

Es gibt also ein Kurzzeitziel - Leibwächterausbildung, Leibwächterjob - und ein Langzeitziel - Tatjana für Rüdiger gewinnen...

Die Ausbildung und der Wächterjob ist determeniert, das Werben um das Bauernmädchen ist allein der Kreativität der Spieler überlassen - und beides läuft sozusagen nebeneinander ab...

RAILRODING - UND DANACH ZEIT ZUM FREEPLAY...   


Ansonsten: Spieler? Das steckt doch schon im Namen drin - der Spieler ist nah verwandt mit dem Schmuggler, dem Halunken und dem Dieb - er nimmt nichts für Ernst, hat keine Verantwortung, sucht das Risiko - sieht nie Tageslicht, ist dreckig und stinkt von den verspielten Nächten in irgendwelchen Lasterhöhlen und Gammelkaschemmen - und würde in seiner Verantwortungslosigkeit alles aufs SPIEL setzen... ~;D ...inbesondere dann, wenn er dem Spielleiter mal wieder voll auf den Sack geht... >;D
« Letzte Änderung: 23.03.2008 | 12:13 von Schlangengott »
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Zornhau

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #30 am: 23.03.2008 | 13:37 »
Man muss als Spielleiter doch nicht nur Railroden ODER Freeplay anstreben, man kann, wenn man das Spielleiter ein bisschen zeitlich plant, wunderbar beides nebenher laufen lassen.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #31 am: 23.03.2008 | 16:36 »
Glaube das nur Spieler, die es nicht anders kennen, Spaß an Hartwurst und Railroaden haben.
Und was Du nicht kennst, das gibt es nicht? Ich kenne auch die "andere" Sorte Spiel - und bevorzuge trotzdem, dem Spielleiter Vertrauen zu schenken, auch wenn es heißt, bestimmte Entscheidungen ihm zu überlassen, und manche Dinge einfach akkurat zu handhaben. Tut mir leid, wen das nun Dein Weltbild erschüttert...

Man sollte in diesem Punkt wirklich nicht verallgemeinern.

Offline Drudenfusz

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #32 am: 24.03.2008 | 00:53 »
Und was Du nicht kennst, das gibt es nicht? Ich kenne auch die "andere" Sorte Spiel - und bevorzuge trotzdem, dem Spielleiter Vertrauen zu schenken, auch wenn es heißt, bestimmte Entscheidungen ihm zu überlassen, und manche Dinge einfach akkurat zu handhaben. Tut mir leid, wen das nun Dein Weltbild erschüttert...

Man sollte in diesem Punkt wirklich nicht verallgemeinern.
Mein Weltbild zerschlagen? Da muß schon mehr kommen als ein "du irrst dich"!
Freue mich wenn mir spieler Vertrauen schenken (ist ja schließlich eine Grundlage um überhaupt miteinander spielen zu können), aber dieses Vertrauen braucht nicht blind oder absolut zu sein (würde mich als Spielleiter auch ziemlich langweilen wenn meine Spieler einfach nur meinem Plot folgen). Rollenspiel macht einfach mehr Spaß wenn man sich gegenseitig überraschen kann (ja, meine Wenigkeit verallgemeinert wieder). Sicher gibt es Spieler die mit mit Hartwurst und Railroading leben können (vielleicht sogar glauben es mache ihnen Spaß), aber wie gesagt, diese Spieler kennen es halt nicht anders. Es gibt nur ein mir Bekannter Ausnahme-Typ von Spielern, das sich Menschen deren Kreativität recht eingeschrängt ist (dies ist nicht wertent gemeint, manche Menschen sind halt so), aber diese Spieler bleiben meist nicht lange beim Rollenspiel als Hobby und spielen meist nur mit weil ihre Freunde dies auch tun.
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Offline Blizzard

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #33 am: 24.03.2008 | 12:39 »
Freue mich wenn mir spieler Vertrauen schenken (ist ja schließlich eine Grundlage um überhaupt miteinander spielen zu können), aber dieses Vertrauen braucht nicht blind oder absolut zu sein (würde mich als Spielleiter auch ziemlich langweilen wenn meine Spieler einfach nur meinem Plot folgen).
Abgesehen davon, dass dies die wenigsten Spieler/Gruppen tun freue ich mich als SL auch manchmal, wenn sie meinem Plot folgen und ihn nicht sprengen. ;)

Zitat
Rollenspiel macht einfach mehr Spaß wenn man sich gegenseitig überraschen kann (ja, meine Wenigkeit verallgemeinert wieder).
Das ist keine Verallgemeinerung(sondern Fakt)...

Zitat
Sicher gibt es Spieler die mit mit Hartwurst und Railroading leben können (vielleicht sogar glauben es mache ihnen Spaß), aber wie gesagt, diese Spieler kennen es halt nicht anders. Es gibt nur ein mir Bekannter Ausnahme-Typ von Spielern, das sich Menschen deren Kreativität recht eingeschrängt ist (dies ist nicht wertent gemeint, manche Menschen sind halt so), aber diese Spieler bleiben meist nicht lange beim Rollenspiel als Hobby und spielen meist nur mit weil ihre Freunde dies auch tun.
Das hingegen schon. Aber ebenso wie Ehron muss ich dir in den Punkten auf Grund von persönlicher Erfahrung widersprechen.
« Letzte Änderung: 24.03.2008 | 12:40 von Blizzard »
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Eulenspiegel

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #34 am: 25.03.2008 | 15:05 »
Sicher gibt es Spieler die mit mit Hartwurst und Railroading leben können (vielleicht sogar glauben es mache ihnen Spaß), aber wie gesagt, diese Spieler kennen es halt nicht anders.
Woher weißt du das?
Wieviele Leute kennst du, die Hartwurst und/oder Railroading mögen, um zu wissen, dass Spieler, die Hartwurst und/oder Railroading mögen, nichts anderes kennen?

Offline Nelly

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #35 am: 25.03.2008 | 15:24 »
Böse musste ich bisher Gott sei Dank noch nicht sein. Wir haben immer alles über den Spaß geregelt und ab und zu musste ein Spieler mit den Konsequenzen leben wenn er bockmist gebaut hat. Da war ihm aber auch klar das es nicht anders ging, er hatte sich da reingeritten und er musste eben damit leben das sein Charakter es evtl. nicht überleben würde. Das ein oder andere mal hab ich einen kritischen Treffer von meiner Seite sogar übersehen vor allem da es mir sonst den Plot gesprengt hätte wenn der Char draufgegangen wäre.... man muss nicht unbedingt böse sein als SL. Das halte ich für überzogen.
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Offline Merlin Emrys

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #36 am: 25.03.2008 | 22:51 »
Mein Weltbild zerschlagen? Da muß schon mehr kommen als ein "du irrst dich"!
Sicher gibt es Spieler die mit mit Hartwurst und Railroading leben können (vielleicht sogar glauben es mache ihnen Spaß), aber wie gesagt, diese Spieler kennen es halt nicht anders.
Wenn ich diese zwei Sätze als Antwort auf meine Worte lese, habe ich den Eindruck, der Hauptgrund für Deine ruhige Reaktion liegt darin, daß Du mir einfach nicht glaubst :-). Ich habe geschrieben, daß ich beides kenne - also "kenne ich es" eben doch "auch anders". Trotzdem habe ich andere Vorlieben als Du. Warum nimmst Du mir nun nicht ab, daß ich das auch auf der Basis von Erfahrungen, mithin auf Basis von einer Form von Kenntnis, tue? Bin ich einfach zu dumm (weil ich behaupte, in der Tat an etwas Spaß zu haben, woran man Deiner Erfahrung nach gar keinen Spaß haben kann)?

Rollenspiel macht einfach mehr Spaß wenn man sich gegenseitig überraschen kann (ja, meine Wenigkeit verallgemeinert wieder).
Und vielleicht hast Du auch noch nie erlebt, daß man auch nicht nur im "freien" Rollenspiel große Überraschungen erleben kann. Ich würde sogar - auch selbst ein bisschen verallgemeinernd - sagen, daß man sich in allen Spielformen gleichermaßen gegenseitig überraschen kann, auch wenn es vielleicht verschiedene Wege und viele Nuancen gibt. In diesem Punkt gibt es meines Erachtens keinen Unterschied, der eine Qualifikation als "besser" oder "schlechter" zulassen würde.

Offline TerraNova

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #37 am: 26.03.2008 | 12:50 »
Ich habe die entwicklung vom netten,  jeden Vorschlag zumindest ernsthaft erwägenden und alles in bewegung setzenden Spielleiter zum "die Würfel liegen wie sie fallen"-SL hinter mir. Es hat mich nur ein Jahr steigender Frustration und steigender Vorwürfe einige Spieler gekostet.

Mal ehrlich, wenn der Spielleiter sich als "maximal erster unter Gleichen" versteht, seine "Arbeit" darin sieht, jedem Spieler sein Szenario ins detail hin zu biegen, und sei es noch so sehr die gleiche Hirnwichse wie schon 1000 mal davor, und es ja nicht zu wagen auch mal einen Heiligen Hamburger (nur echt mit Heiliger Kuh) zu machen, wo ist da für ihn der Reiz?

Wenn lange genug Erfolg garantiert ist (gar Teil des unausgesprochenen "Gruppenvertrag"), dann verliehrt er absolut den Wert. Was nützt es mir ganze virtuelle Galaxien zu retten, wenn ich doch im Hinterkopf habe das egal was für einen Müll ich abliefere, die Sache sich schon einrenken wird. Das ist genau so unbefriedigend wie nie Erfolg zu haben.

Ich verbessere mich - es ist das gleiche wie nie Erfolg zu haben. Gewinnen heißt "hätte verliehren können". Sicher, machen wir uns nichts vor - in jeder Rollenspielrunde dieses Planeten haben die Helden deutlich bessere Chancen als die Schurken - aber ein realer Unsicherheitsfaktor, die greifbare Chance, es nicht zu schaffen belebt für mich als Spieler wie als SL die Sache um ein Vielfaches.

Ohne hat man schnell den Effekt, den ich bei einem von mir sehr geschätzten, aber leider recht zahnlosen SL beobachten muß: 1 Spieler ließt Comics, ein Spieler spielt sich auf, ein dritter streitet mit einem vierten, und der fünfte schläft - welch ein dramatischer Kampagnenhöhepunkt.

Offline Ingo

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #38 am: 26.03.2008 | 13:09 »
Ich verbessere mich - es ist das gleiche wie nie Erfolg zu haben. Gewinnen heißt "hätte verliehren können". Sicher, machen wir uns nichts vor - in jeder Rollenspielrunde dieses Planeten haben die Helden deutlich bessere Chancen als die Schurken - aber ein realer Unsicherheitsfaktor, die greifbare Chance, es nicht zu schaffen belebt für mich als Spieler wie als SL die Sache um ein Vielfaches.

Jepp. Beides eine Katastrophe. Wenn man nicht verlieren kann, wozu spielt man dann überhaupt? Gebe ich Dir vollkommen recht.
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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #39 am: 26.03.2008 | 16:04 »
Zitat
Ohne hat man schnell den Effekt, den ich bei einem von mir sehr geschätzten, aber leider recht zahnlosen SL beobachten muß: 1 Spieler ließt Comics, ein Spieler spielt sich auf, ein dritter streitet mit einem vierten, und der fünfte schläft - welch ein dramatischer Kampagnenhöhepunkt.
Da gibts diese Sache, die nennt sich Reife. Wenn alle zum Spielen und nicht nur zum Abhängen kommen (weil man sonst die Zeit viel besser mit siner Familie, Steuererklärung etc. verbringen könnte), dann gibt es sowas einfach nicht. Dann spielen die Leute zusammen und geben sich richtig Mühe, dass für alle am Ende ein vergnüglicher Abend bei raus kommt.

Offline TerraNova

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #40 am: 26.03.2008 | 21:44 »
Die "Reife" die du hier einforderst, scheint sehr unterschiedlich je nach Abend und SL zu sein. Die gleichen Spieler sind manchmal durchaus auch sehr konzentriert bei der Sache - vor allem dann, wenn sie das Gefühl haben es geht wirklich um etwas, und das durch "aussitzen" nichts zu erreichen ist.

Leider ist allerdings auch wahr, das selbst trotz fortgeschrittenen Lebensalters eigentlich jeder mal seinen Durchhänger hat.

Boni

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #41 am: 26.03.2008 | 21:58 »
Zitat
Leider ist allerdings auch wahr, das selbst trotz fortgeschrittenen Lebensalters eigentlich jeder mal seinen Durchhänger hat.

Aber auch wenn ich einen Durchhänger habe, bin ich zum Spielen da. Dann ist mein Charakter gerade etwas ruhiger und die anderen haben mal mehr Spotlight für sich. Wenns gar nicht geht, sage ich halt ab.

Offline TerraNova

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #42 am: 26.03.2008 | 22:02 »
Aber auch wenn ich einen Durchhänger habe, bin ich zum Spielen da. Dann ist mein Charakter gerade etwas ruhiger und die anderen haben mal mehr Spotlight für sich. Wenns gar nicht geht, sage ich halt ab.

Das wäre das Ideal, aber es ist nicht die Realität an unseren Spieltischen. Besitzstandsdenken, Anspruchshaltung und ähnliches. Aber das ist nicht wirklich zum Thema. Was ich sagen will ist folgendes: Das alles verschwindet, wenn es "um die Wurst geht".

Ich kann es ja durchaus auch nachvollziehen. Wenn die Gruppe "gewinnt" indem sie nichts tut, dann wird genau dieses Nichtstun (= ignorieren des Abenteuers) belohnt. Wenn man die Latte höher setzt, und die Gruppe per default verliehrt, dann wird plötzlich Aktivität nötig, und dementsprechend belohnt.

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #43 am: 26.03.2008 | 22:54 »
Ich denke ein "Problem" ist dieser Gewinn-Gedanke. Es gibt halt viele Arten Rollenspiel zu spielen und die, wo die Spieler gegen den Spielleiter "kämpfen", ist nur eine von vielen Varianten. Wenn sich nun eine Gruppe auf eine ganz bestimmte Art verschränkt, engt das natürlich arg die Möglichkeiten ein Spaß zu haben. Wenn man dagegen offen ist, kann man auch durchaus Spaß haben, wenn es um überhaupt nichts geht oder wenn man nur als Zuschauer die Gleise des vorgefertigten Abenteuers entlang fährt.

Offline TerraNova

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #44 am: 26.03.2008 | 23:23 »
Sorry, aber diese Idee ist schön auf dem Papier - aber sie funktioniert für mich schlichtweg nicht. Nicht mit dieser Gruppe, und nicht mir irgendeiner anderen, die ich bisher jemals sah.

Ich hab es ja Jahre über Jahre lang probiert. Gemeinsames "Kooperatives Storytelling" ist zwar vieleicht ein schönes Konzept, aber meiner Erfahrung nach eher eine Ausrede für Spielleiter, die nicht  "Härte zeigen" wollen, als etwas, was allen Beteiligten Spass macht. Zu stark gibts es dabei die "Ich belaber mal den SL" - Versuchung, und andererseits das gegenseitige "Runterschaukeln" von erwartungen, bis man im von mir genannten Endstadium ankommt.

Denn mal ehrlich, die wenigsten Spieler mögen eine Story auch dann noch, wenn sie gegen die Interessen ihres Charakters verläuft.

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #45 am: 26.03.2008 | 23:41 »
Zitat
Denn mal ehrlich, die wenigsten Spieler mögen eine Story auch dann noch, wenn sie gegen die Interessen ihres Charakters verläuft.

Gegen das Interesse des Spielers oder des Charakters? Ich liebe Geschichten, die gegen die Interessen meines Charakters verlaufen. Da wird's doch erst spannend.
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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #46 am: 26.03.2008 | 23:59 »
Gegen das Interesse des Spielers oder des Charakters? Ich liebe Geschichten, die gegen die Interessen meines Charakters verlaufen. Da wird's doch erst spannend.

Das ist ja grade der Punkt: Es ist nötig, das Komplikationen auftreten - aber je mehr Spielerkontrolle dabei ist, destso weniger treten just diese auf. Das heißt, der SL muß ein Arschloch sein, und in die Schwächen der Charaktere karten - die Spieler tun es selten, wenn überhaupt

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #47 am: 27.03.2008 | 00:07 »
die Spieler tun es selten, wenn überhaupt
Von den Spieler gibt es mehr als Du denkst. Ich habe ein komplette Unknown Armies-Kampagne alleine mit den Nackenschlägen gearbeitet, die die Spieler ihren Charakteren zugewiesen haben. Das ging so weit, dass die Spieler mich entsprechend vor den Abenteuer gebrieft haben, welche Rückschläge jetzt wieder auftauchen könnten.
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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #48 am: 27.03.2008 | 00:17 »
Wie gesagt, ich beziehe mich hier auf meine erfahrung von nunmehr über 10 Jahren, und wenn überhaupt, dann trat sowas bisher höchstens als sehr zweifelhaftes "Angebot mit Gegenleistung" vor.

Ok, stimmt nicht ganz, ein Spieler spielte tatsächlich auf diese Art und Weise. Muß ich fairerweise zugeben. Allerdings haben wir uns mehr oder weniger einvernehmlich getrennt, wegen eines anderen Konflikts.

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #49 am: 27.03.2008 | 00:17 »
Das ging so weit, dass die Spieler mich entsprechend vor den Abenteuer gebrieft haben, welche Rückschläge jetzt wieder auftauchen könnten.
OK, wenn das den Spielern Spaß macht. - Ich habe mehr Spaß, wenn ich das ganze wie ein Schachspiel wahrnehme: Ich versuche, das beste für meinen Char zu erreichen, und der SL legt mir Steine in den Weg.

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #50 am: 27.03.2008 | 09:20 »
Gegen das Interesse des Spielers oder des Charakters? Ich liebe Geschichten, die gegen die Interessen meines Charakters verlaufen. Da wird's doch erst spannend.
Naja, bei allen Abenteuern muss man natürlich auch immer nach der Motivation der Charaktere fragen bzw. diese hinterfragen. Warum nehmen die Charaktere überhaupt den Auftrag an? Klar, darauf gibt's dann erstmal die Standardantworten: Abenteuerlust, weil's Geld dafür gibt, weil die Charaktere Heldentm (und deshalb "verpflichtet") sind, den Auftrag anzunehmen bis hin zu "weil es den Background des Chars betrifft". Aber ein Auftrag der gegen die Intressen des Charakters geht...der den Char also gar nicht interessiert, ja ihm evtl. zuwider ist-warum sollte ein Char trotzdem einen solchen Auftrag annehmen? Da muss es schon verdammt gute und vor allen Dingen plausible Gründe für geben. Wenn die Geschichte den Spieler nicht interessiert, dann wird  der Charakter gar nicht erst am Abenteuer teilnehmen. Aber das ist ein anderes Thema, und wäre evtl. einen eigenen Thread wert. Aber ein SL der absichtlich eine Geschichte gegen die Intressen der Charaktere auf-und abzieht um damit die Charaktere zu motivieren hat damit imho ein sehr fragwürdiges Grundkonstrukt für seine Story gebaut.
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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #51 am: 27.03.2008 | 09:39 »
@Blizzard:
Du machst mehrere Denkfehler:
1. Charaktere gehen nicht immer freiwillig auf Abenteuer. Manchmal sucht sich das Abenteuer die Charaktere aus. (Vgl. Zitat: "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir.") Gerade Antihelden (Also Helden, die eigentlich keine Helden sein wollen und am liebsten zuhause bleiben würden) sind eigentlich sehr beliebt in Filmen und Büchern.
2. Unter den Sachen, die sich gegen die Interessen der Charaktere ereignen fallen zu Beispiel Katastrophen, die erst während des eigentlichen Plotes passieren. z.B. kritische Patzer, die dazu führen, dass Unschuldige getötet werden oder Blackouts von Spielern, die zu tragischen Situationen führen. (Als Beispiel: Ars Magica: Ein Magier hat auf die Schnelle ein Alchemistenlabor nach Sachen gesucht, mit denen man große Brände erzeugen konnte. Als er einiges gefunden hat, sagte der Spieler: "Ich werfe alles in einen Sack". Folge: Ein explodiertes Labor + 2 tote Verwandte eines anderen Charakters) Katastrophen können aber genauso Situationen sein, für die die Charaktere nichts können. Ein Bösewicht tötet die Lieblingstochter des einen Charakters usw. Da brauch es wirklich keine besondere Storylogik.
3. Der SL will damit nicht die Charaktere motivieren, sondern die Spieler. Die Charaktere selber haben im Spiel sowieso kein Mitspracherecht. (Wie auch. Die existieren ja noch nichtmal)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #52 am: 27.03.2008 | 10:17 »
@TerraNova
Ganz ehrlich, ich sehe einerseits keine Notwendigkeit meine Freizeit mit Arschlöchern zu verbringen, andererseits ist es doch langweilig, wenn alles klappt. Warum kommt man dann überhaupt zum Spiel?

Da kann man dann natürlich auf der einen Seite dann einen auf Macker und den harten SL machen. Aber mal im Ernst, warum sollte ich mir als SL auch noch in der Freizeit die Not antun, den Babysitter für erwachsene Leute zu spielen?

Wenn da von der Seite der Spieler nichts kommt, dann haben sie anscheinend kein Interesse am Spielen. Dann kann man sich überlegen, ob die Leute einen Beitrag zum Spiel liefern, der das mangelnde Interesse weg macht (z.B. backt immer nen Kuchen), und ansonsten verzichtet man halt auf die Leute.

Aber sich jedesmal als SL so einen Kindergarten ans Bein schnallen? Vollkommen unnötig.


Offline Nocturama

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #53 am: 27.03.2008 | 11:50 »
Zitat
Aber ein Auftrag der gegen die Intressen des Charakters geht...der den Char also gar nicht interessiert, ja ihm evtl. zuwider ist-warum sollte ein Char trotzdem einen solchen Auftrag annehmen? Da muss es schon verdammt gute und vor allen Dingen plausible Gründe für geben. Wenn die Geschichte den Spieler nicht interessiert, dann wird  der Charakter gar nicht erst am Abenteuer teilnehmen. Aber das ist ein anderes Thema, und wäre evtl. einen eigenen Thread wert. Aber ein SL der absichtlich eine Geschichte gegen die Intressen der Charaktere auf-und abzieht um damit die Charaktere zu motivieren hat damit imho ein sehr fragwürdiges Grundkonstrukt für seine Story gebaut.

Ich hatte mich eigentlich auf etwas anderes bezogen - dass Plot Hooks a la "wenn ihr nicht diesen Auftrag annehmt, dann müsst ihr den Rest eures Lebens im Gefängnis" meistens böse nach hinten losgehen, sehe ich auch so.

Ich meinte eigentlich, dass ich Geschichten mag, in denen nicht alle Ziele meiner Charaktere auf dem gerade Weg erreicht werden. Wenn ich Flags gesetzt habe wie "will sich mit seiner Frau versöhnen" oder "will in der Stadt eine Machtposition erreichen", dann ist es das, was der Charakter will - aber ich als Spieler will, dass Komplikationen auftreten und mein Charakter Rückschläge erleidet (oder jedenfalls potentiell erleiden kann). Ich suche mir diese Flags ja nicht aus, weil sie einfach sind.
Insofern stimme ich dir also zu, TerraNova. Es ist Aufgabe der SL, diese Komplikationen anzusteuern. Allerdings sind da genauso die Spieler gefragt: erstmal muss man der SL klar sagen, dass für einen als Spieler solche Komplikationen völlig in Ordnung sind, ja, dass man sie will. Der eine oder andere Spielleiter hat eben schon Erfahrungen mit Spielern gemacht, die bei jedem kleinen Rückschlag wütend oder frustriert werden.
Abgesehen davon ist es für jeden Spieler möglich, Komplikationen selbst anzusteuern. Sicher mag es SLs geben, die selbst nachdem der Exmann betrunken bei der Frau ins Haus gestürmt ist, angefangen hat sich mit ihrem Freund zu prügeln und rumgepöbelt hat, immer noch die Frau in seine Arme sinken lassen, aber... das werden wohl die wenigsten sein. In dem Fall hat der Spieler ziemlich klar gezeigt, worauf er hinaus will. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Spielleiter keine Telepathen sind und im Normalfall nicht ohne weiteres wissen können, was der Spieler denn nun OK findet, worauf er hinaus will und was er gerne hätte. Wenn alle nur desinteressiert in der Ecke hängen, kann er das auch schwer herausfinden, da sind ganz klar auch die Spieler in der Verantwortung.
Und ganz ehrlich, in dem Fall verstehe ich auch nicht, warum man sich als SL große Mühe geben soll, wenn die Spieler anscheinend keine Lust haben, etwas einzubringen.
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Offline TerraNova

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #54 am: 27.03.2008 | 12:37 »
@TerraNova
Ganz ehrlich, ich sehe einerseits keine Notwendigkeit meine Freizeit mit Arschlöchern zu verbringen, andererseits ist es doch langweilig, wenn alles klappt. Warum kommt man dann überhaupt zum Spiel?

Da kann man dann natürlich auf der einen Seite dann einen auf Macker und den harten SL machen. Aber mal im Ernst, warum sollte ich mir als SL auch noch in der Freizeit die Not antun, den Babysitter für erwachsene Leute zu spielen?

Wenn da von der Seite der Spieler nichts kommt, dann haben sie anscheinend kein Interesse am Spielen. Dann kann man sich überlegen, ob die Leute einen Beitrag zum Spiel liefern, der das mangelnde Interesse weg macht (z.B. backt immer nen Kuchen), und ansonsten verzichtet man halt auf die Leute.

Aber sich jedesmal als SL so einen Kindergarten ans Bein schnallen? Vollkommen unnötig.

Hier spielen mehrere Dinge zusammen:

1) Ich leite gern. Höre und staune, es macht mir Spass die "Welt" zu sein.
2) Alles eine Frage der Motivation. Wie ich eingangs schon kommentierte, sehr viele der Probleme verschwinden, sobald ich als SL die Zügel in die Hand nehme, und eben nicht "auf motivation und guten willen vertraue", sondern beides mit den Mitteln, die das System des Abends mir in die Hand gibt einfordere. Und glaube es oder nicht, ich bin der Überzeugung, es macht meinen Spielern mehr spass als die halbtoten "Kommt jetzt was? Ne... aber die Story plätschert irgendwann sicher auf die nächsten XP / Gadgets zu" - Runden die ich kenne.
3) Jeder hat seine Macke. Die Suche nach den "Idealen Spielern", dem "Idealen System" und dem "Besseren Rollenspiel An Sich" habe ad acta gelegt. Ich verwende das "Material" das ich habe, und zwar so das es mir Spass macht. Wenn das auch den Spielern gefällt (und würden sie kommen, wenn sie es so sehr hassen?), dann seh ich echt keinen Grund etwas zu ändern

Um mal kurz abzuschweifen: Spielleiter tragen einen Großteil der Vorbereitung und Planung. Spielerkontrolle ist Gift dafür. Wenn ein Spieler auf einmal die Fakten der Welt umstellen kann, wie etliche der tollen "experimentellen" System es scheinbar propagieren, dann ist es für mich einfach ein loses dahinplätschern ohne Ziel, Sinn und Spannung. Etwas das mir weder als SL noch als Spieler irgendeine Befriedigung gibt.

Offline TerraNova

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #55 am: 27.03.2008 | 12:44 »
Insofern stimme ich dir also zu, TerraNova. Es ist Aufgabe der SL, diese Komplikationen anzusteuern. Allerdings sind da genauso die Spieler gefragt: erstmal muss man der SL klar sagen, dass für einen als Spieler solche Komplikationen völlig in Ordnung sind, ja, dass man sie will. Der eine oder andere Spielleiter hat eben schon Erfahrungen mit Spielern gemacht, die bei jedem kleinen Rückschlag wütend oder frustriert werden.

Die Erfahrungen habe ich auch schon gemacht, keine Frage. Weshalb ich mich selbst inzwischen als "bösen" SL bezeichne ist allerdings etwas anderes: Ich weigere mich schlichtweg, das Mütchen meiner Spieler maßgeblich für meine Vorbereitung zu machen, oder auf Gedeih und Verderb die Dinge so zu biegen, das auch ja jeder seine 2.38 Erfolgserlebnisse pro Spieltag hat. Ich sehe mir an, was die Charaktere erreichen wollen, und wo die Spieler mit den Charakteren hinwollen. Sehe mir an, was das Abenteuer in der Richtung hergibt (aus Zeitgründen benutze ich momentan sehr viel Dosenmaterial), und versuche beides miteinander so zu verbinden, das am ende etwas herauskomtm, was fordernd für die Charaktere ist, Interessant für mich, und hoffentlich auch unterhaltsam für sowohl mich als auch die Spieler.

Und ja, die Erstnennung des "mich" war beabsichtig.

Offline Edorian

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Re: Warum SL's böse sein müssen... (oder was anderes)
« Antwort #56 am: 5.05.2008 | 17:49 »
Vorab: ich habe nicht alles gelesen und werde mich nur zum Titel äußern.

Als böser SL habe ich folgende (selbstauferlegte) Aufgaben:
- Bring die Charaktere in Schwierigkeiten, die ihre grauen Zellen in Rotation versetzen
- Zeig den Spielern, dass es letztlich allein ihre Entscheidung ist...  >;D
- Sorg für eine reagierende Welt -> die Spieler tun A, also folgt Reaktion B
- Nimm dich der Schwächen und Fehler der Chars an (wo sonst findet man so gute Ansätze für spannende Szenen?!)
- Gönn (?  >;D) ihnen Freiheit im Spiel

Das ist kurz zusammengefasst, meine Art zu leiten. Wenn dabei für die Chars in Gefahr geraten und u.U. hops gehen, dann bitte gern.

Warum bin ich als SL eigentlich böse, wenn ich mir die Arbeit mache, einen halbwegs spannenden Abend zu gestalten? Weil die tollen Chars mal einen Kratzer abbekommen könnten? Weil es nicht immer mit den stupiden "Hab-ich-im-TV-gesehen" Tricks funktioniert? Oder wenn die Situation negativ endet?
"Strahlender Ritter in kratzfester Rüstung, stets zu Diensten."

"Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen aus, ich wäre nicht verrückt. Die zehnte summt C64 Lieder..."