Autor Thema: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System  (Gelesen 6853 mal)

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Offline Blizzard

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Hallo, ich bastle ja zur Zeit auch an einem eigenen Rollenspiel, und bin gerade am abwägen, ob ich (regeltechnische) Vor-und Nachteile in das Spiel (überhaupt) einbauen soll. Was bzw. wie &wo seht ihr Pro & Contra von regeltechnischen Vor-und Nachteilen in einem System?
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Offline Dom

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #1 am: 8.08.2007 | 11:06 »
Wie willst du die denn realisieren? Was willst du damit bezwecken?

MMn kann man gerade bei Nachteilen einiges falsch machen. Vorteile sind eher unkritisch.

Offline Vanis

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #2 am: 8.08.2007 | 11:10 »
Ich finde, Vorteile übernehmen sehr schön die Charakterbeschreibung auch in den Regelteil eines Systems. Sie helfen mir, gewisse Dinge auf den Punkt zu bringen. Nachteile sind mir auch wichtig, jeder Mensch hat Schwächen. Wenn Fertigkeiten das Können eines Menschen beschreiben, dann gibt es wohl auch grundlegende Eigenschaften eines Menschen, die ihm manche Dinge erschweren.
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Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #3 am: 8.08.2007 | 11:26 »
Pro: Vorteile/Nachteile verleihen dem Charakter mehr Profil und Individualität, gerade auch auf der regeltechnischen Ebene

Contra: Mit dem klassischen Punktekostenansatz sind Vor- und Nachteile unmöglich auszubalancieren. Wenn man ein gut ausbalanciertes System anstrebt, macht man es durch Vor- und Nachteile garantiert wieder kaputt. Man kann da natürlich versuchen, das Problem zu verringern, indem man beispielsweise Nachteile wie in der nWoD behandelt oder Vor/Nachteile nach spielerisch gleichwertigen Kategorien sortiert und sie nur in diesen ausbalanciert. Völlig in den Griff bekommt man das aber letztendlich nur, wenn man entweder den Fokus dies Spiels sehr eng fasst und alle Vor/Nachteile, die nicht direkt in den Fokus fallen, streicht oder in dem man sich von den Punktekosten ganz verabschiedet.
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Offline Alex

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #4 am: 8.08.2007 | 11:28 »
Riesen-Nachteil:
Die meisten Nachteile werden nicht passend zum Charakter, sondern nur aufgrund des Punktegewinns gewählt. Alle Chars sind dann plötzlich unfruchtbar, farbenblind und weiß der Kuckuck noch ...

Weiterhin habe ich noch keinen gesehen, der seine Nachteile richtig ausspielt. Gerade Dinge wie Platzangst, Raumangst, Angst vor Dunkelheit usw. können jedes Szenario killen (wenn richtig angewendet).

Offline Uebelator

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #5 am: 8.08.2007 | 11:33 »
Also ich persönlich finde Vor- und Nachteile immer recht hilfreich, um einen Charakter noch weiter auszugestalten. Müssen ja auch nicht unbedingt nur Vor- und Nachteile sein, die direkt die Werte oder die "Performance" eines Charakters beeinflussen (wie z.B. Einarmig). Können ja auch abstraktere Dinge sein, die der Spieler dann einfach rollenspielerisch berücksichtigen kann. (z.B. "Freunde in Adelskreisen" oder "Im ganzen Land als Verbrecher gesucht") Derartige Vor- und Nachteile stellen vom Balancing her, glaube ich keine größeren Probleme dar und helfe sowohl dem Spieler als auch dem Spielleiter, ein kompletteres Bild des Charalters zu bekommen.

Offline Xemides

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #6 am: 8.08.2007 | 11:36 »
In der NWOD gibt es eine recht interessante Regel, die evtl. auch dem Indybereich übernommen worden ist:

Nachteile geben keine Bonuspunkte mehr bei der Erschaffung, sondern wenn man sie ausspielt und sie einen behindern gibt es zusätzliche Erfahrungspunkte.

Das motiviert zum Ausspielen.
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Offline Skyrock

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #7 am: 8.08.2007 | 11:39 »
Vor- und Nachteile sind meiner Erfahrung nach meistens nur eine Restekiste in die alles reingeschmissen wird was sonst nirgendwo passt.
Der Hauptnutzen ist also dass man Eigenschaften mechanisch feststellen kann die ansonsten nicht modellierbar wären.

Ansonsten kommt es auf die konkrete Ausführung an. Vor- und Nachteile können nützlich sein, sind aber auch etwas wo man eine Menge falsch machen kann (wie die Einführung von Hartholzharnischen die jeder haben muss, doppelt moppeln mit normalen Eigenschaften à la "Zäh: +1 auf Konsti" oder die Einmalauszahlung für Nachteile).
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Offline Adanos

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #8 am: 8.08.2007 | 11:54 »
Nachteile ergeben sich wenn Vor- und Nachteile mengenmäßig nur durch Punkte begrenzt sind und unanbhängig von einander gekauft werden können. Das führt etwa, dass sie als Punktespender in Kaufsystemen nur ausgeschlachtet werden und sowieso nur möglichst wenig behindernde Nachteile genommen werden, davon aber möglichst viele, um den Überblick zu wahren. Dazu kommt, dass diese Regelelemente zu ausufernde Kategorien haben, die sie beeinflussen, eigentlich quasi alles. Fluff-Sachen wie Adelig (was bringt denn das konkret?), Wertebooster wie Hohe Geschicklichkeit, Proben-Modifikatoren wie Schlechte Eigenschaften und körperliche Einschränkungen wie Kurzsichtig um die geläufigsten Beispiele zu nennen.

Schnell wird man das Spiel dadurch zu einem hohen Simulationsgrad bringen, mehr, als man vielleicht anfangs geplant hat.

Eine Möglichkeit das handzuhaben, ist es einen Vorteil nur für einen Nachteil zu vergeben, ohne irgendwelche Punktkosten. Wenn es darum gehen soll, die Spielfigur interessanter auszugestalten, braucht man diese auch nicht.
Am sinnvollsten ist es wohl, wenn Vorteile und Nachteile erleichternd/erschwerend auf Proben wirken, also mit einem Zahlenwert versehen sind (der fest sein sollte), wobei man darauf achten muss, dass das Einsatzgebiet nicht zu klein ist (also nicht +1 auf Töpfern an einem warmen Praiosmorgen).

Letztendlich halte ich dieses Regelelement für verzichtbar, auf jeden Fall muss man es vom restlichen System gesondert belassen, man kann es nicht einfach mit Charakterpunkten verrechnen wie das etwa DSA4 tut. Das gibt massive Balanceprobleme.

Offline Blizzard

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #9 am: 8.08.2007 | 12:45 »
Erstmal danke für die Antworten, die haben mir doch schon etwas weitergeholfen. :d

Ich sehe im Prinzip folgende Möglichkeiten:
1) Vor-und Nachteile durch Punktekosten.
2) Nur Vorteile in Punktekosten wie z.B. in 7thSea
3) Nur Vorteile in Form von Talenten/Feats,die man mit jeder Stufe erwerben kann wie z.B. in Earthdawn oder aber WHFRP 2nd, aber keine Nachteile.
4)Weder Vorteile noch Nachteile.

Ich denke 1) scheidet wohl für mich aus Gründen der Balance aus, obwohl ich mir das lange überlegt hatte. 2) passt denke ich nicht wirklich in ein Setting das eher hard&gritty orientiert ist. 3) ist vermutlich die Richtung, die ich gehen möchte, mit kleinen Abweichungen. 4) Kommt eigentlich bislang nicht in Frage.

Was mir vorschwebt ist eine Mischung aus den Punkten 1) und 3). Für jede Stufe, die der Charakter aufsteig, darf er sich eine gewisse Anzahl an Feats/Talenten/speziellen Manövern aussuchen, muss sich dafür aber auch eine gewisse Anzahl(die geringer ist als die Anzahl an Feats/Talenten) an Schwächen/Nachteilen raussuchen, damit der Charakter einigermaßen ausgeglichen/ausgewogen bleibt.
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Offline Dom

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #10 am: 8.08.2007 | 12:50 »
Dann solltest du die Nachteile aber "hart" machen, d.h. nix zum Ausspielen sondern z.B. irgendwelche Werte senken. Denn Nachteile, die man problemlos umgehen kann, sind keine wirklichen Nachteile und die Spieler wollen die oft gar nicht ausspielen (wie ja auch schon mehrfach angemerkt wurde).
Andere Möglichkeit wäre, die Vorteile nur zu gewähren, wenn man genügend oft den Nachteil in Kauf genommen hat.

Offline Blizzard

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #11 am: 8.08.2007 | 12:55 »
Dann solltest du die Nachteile aber "hart" machen, d.h. nix zum Ausspielen sondern z.B. irgendwelche Werte senken. Denn Nachteile, die man problemlos umgehen kann, sind keine wirklichen Nachteile und die Spieler wollen die oft gar nicht ausspielen (wie ja auch schon mehrfach angemerkt wurde).
Andere Möglichkeit wäre, die Vorteile nur zu gewähren, wenn man genügend oft den Nachteil in Kauf genommen hat.
Eine gute Idee, bzw. ein guter Ansatz. :d Ich werde ihn auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
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Tybalt

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #12 am: 8.08.2007 | 13:29 »
und die Spieler wollen die oft gar nicht ausspielen

Wenn du aus diesem Grund die weichen Nachteile wegläßt würgst du den Spielern, die Rollenspiel machen wollen unnötig einen rein. Man kann ein System nicht Munchkin-sicher machen, aber man kann es beim Versuch kastrieren.

Klar, man kann auch ohne Punkte einen weichen Nachteil spielen, einfach weil es Spaß macht, aber es ist doch schön, sowas verregelt zu haben. Denn wenn man Punkte dafür bekommen hat, ist es schwerwiegender. Dann ist es sozusagen offiziell. Ein SC, der z.B. einen arroganten Sack spielt nimmt sich eher mal zusammen, wenn es eben nur ein selbstauferlegter Charakterzug ist und kein Nachteil, der Punkte gebracht hat. Geht mir jedenfalls so.

Wenn der Spieler den Nachteil nicht ausspielen kann, kann der SL ja immer noch die Punkte über XPs zurückfordern, plus Zinsen.

Wichtig ist aber, die Anzahl der Nachteile überschaubar zu lassen, mehr als drei halte ich für ungeeignet. Schließlich wollen die Nachteile ja auch dargestellt werden.


Tybalt

Offline Dom

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #13 am: 8.08.2007 | 13:43 »
Zitat
Wenn der Spieler den Nachteil nicht ausspielen kann, kann der SL ja immer noch die Punkte über XPs zurückfordern, plus Zinsen.
Der SL als Rollenspiel-Polizei.  :q

Ich meine ja auch nicht, dass man die Nachteile nicht ausspielen darf (da hab ich mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt, ich meinte: nicht nur auf das Ausspielen bauen). Nachteile müssen eine harte mechanische Bedeutung haben. Natürlich sollen sie dann auch dargestellt bzw. erzählt werden, schließlich handelt es sich ja um ein Rollenspiel. Trotzdem muss ein arroganter Sack z.B. konkrete Nachteile in sozialer Interaktion bekommen. Sonst nehme ich mir den Nachteil, bin ab und zu mal arrogant und das wars dann.

Offline Adanos

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #14 am: 8.08.2007 | 13:58 »
Fluff-Nachteile und Vorteile zum Ausspielen kann man auf freiwilliger Basis ohne weitere Kosten usw. lassen. Wer das haben will, der schreibt sich dann eben Adelig auf seinen Brief und kann sich wie ein Adliger benehmen. Aber es gibt keinen harten Vorteil, denn es kommt immer auf die Umgebung an, wie ein Adliger behandelt wird. Ähnlich zB ein Fluff Nachteil "Verschuldet". Ob und wie den Helden irgendwelche Schuldeneintreiber erwischen ist Fluff zum Ausspielen.
Bei sowas geht es ja mehr um Spaß, deswegen sollte es dafür nichts geben.
Oftmals sehe ich keinen Sinn darin irgendetwas als Nachteil zu berechnen, wie zB die von Dom genannte Arroganz. Das merkt man dann am Spiel und es ist ja nur Darstellung, sollte also nichts einbringen.

Offline Der Count

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #15 am: 8.08.2007 | 14:33 »
Riesen-Nachteil:
Die meisten Nachteile werden nicht passend zum Charakter, sondern nur aufgrund des Punktegewinns gewählt. Alle Chars sind dann plötzlich unfruchtbar, farbenblind und weiß der Kuckuck noch ...

Naja, schonmal einen farbenblinden Char in eine Falle mit einem grünen und mehreren roten Hebeln gesteckt, aus der er nur rauskommt, wenn er am grünen zieht?
Ok, ist etwas konstruiert, aber mit etwas Kreativität und einer Portion Sadismus kann man mit Chars mit Punktespender-Nachteilen als SL viel Spaß haben.  >;D

Davon mal abgesehen, ich hatte in meiner langjährigen Runde ein Vor- und Nachteile-Kaufsystem Marke "Eigenbau", und es gab eigentlich nie solche Probleme mit denen.

Mit meinen Neffen (Alter 10-15) sah das beim gleichen System anders aus, aber mit denen spiele ich das auch nicht mehr.
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Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #16 am: 8.08.2007 | 14:44 »
Davon mal abgesehen, ich hatte in meiner langjährigen Runde ein Vor- und Nachteile-Kaufsystem Marke "Eigenbau", und es gab eigentlich nie solche Probleme mit denen.

Mit meinen Neffen (Alter 10-15) sah das beim gleichen System anders aus, aber mit denen spiele ich das auch nicht mehr.

Und als Rollenspielautor, der einen gewissen Verbreitungsgrad seines Systems über die eigene Gruppe hinaus anstrebt, regelst Du das dann wie? Gehst Du persönlich in jede Gruppe, die Dein System spielt, schaust Dir an, ob da Punkte geschunden werden, hebst dann den Zeigerfinger und sagst "Wenn ihr mein Spiel so spielt, dann dürft ihr das aber nicht mehr spielen!"?  ;)
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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #17 am: 8.08.2007 | 15:09 »
Ich sehe vor- und Nachteillisten vornehmlich als Empfehlung. Leider führen solche Listen meist dazu, dass auch nur die Vorgaben verwendet werden. Kommt ein vielleicht interessanter Nachteil in der Liste nicht vor, kommt er automatisch auch im Spiel nicht vor oder wird nicht regelgerecht behandelt. Dazu kommt das Minmax-Denken: wie viele belanglose Nachteile kann ich für spielentscheidende Vorteile in Kauf nehmen.

Wer einen Charakter mit Schwächen spielen will, kann das meines Erachtens auch -und häufig besser- ohne reguläres Vor-/Nachteilsystem.

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #18 am: 8.08.2007 | 15:30 »
Der SL als Rollenspiel-Polizei.  :q

Ich lasse mich als SL nicht gern verarschen. Wenn ein Spieler einen Nachteil nimmt, abkassiert, und ihn dann im Spiel völlig ignoriert, sogar, wenn er dann darauf angesprochen wird, dann ist das Müll. Dann soll er sich halt den Nachteil wieder wegstreichen. Oder meinestwegen einen neuen aussuchen. Aber die anderen Spieler würden sparsam gucken, wenn er sich so ein paar Punkte dazuschummelt, also muß es ihn was kosten, wenn er ihn ersatzlos rauswirft.

Das hat nichts mit Rollenspielpolizei zu tun, sondern mit Fairness.


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Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #19 am: 8.08.2007 | 15:52 »
Das ändert aber nichts daran, dass Du als SL für sowas mal wieder die alleinige Verantwortung trägst und die 25 Nachteile Deiner 4 Spielercharaktere ständig im Kopf haben musst, oder? Also doch SL als Rollenspielpoliziei...
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Offline Adanos

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #20 am: 8.08.2007 | 16:57 »
Ich weiss nicht, irgendwie finde ich es nicht so sinnvoll, wenn man für Nachteile bei Spielbeginn ausbezahlt wurde und dann sehen muss, wie man zurecht kommt. Besser wäre da, das Nachteile dazu führen dass man nur XP bekommt, wenn man sich ihnen entsprechend verhält. Nur dass dann natürlich sowas wie Farbenblindheit aussen vor bleiben sollte. Aber das ist ohnehin ein mMn uninteressanter Simulationsgrad. Ich würde sagen, Nachteile sind nur gut, wenn sie mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun haben oder mit moralischen Entscheidungen. Beispielsweise Ehrenkodex: Der Held bekommt nur XP, wenn er sich ehrenhaft verhält.
Man sieht gleich: Wenn man den Helden für den Ehrenkodex zu Beginn ausbezahlt, dann kann er seinen Ehrenkodex später einfach ignorieren, er hat die Punkte ja schon.
Das führt zu einem weiteren Punkt: Bei vorheriger Auszahlung sind Nachteile unflexibel und können sich nicht ändern.
In diesem Sinne, würde ich sie eher wie Keys aus TSoY gestalten. Oder wenn es Fluff ist komplett auf Regeln verzichten und es einfach ausspielen.

Offline Der Count

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #21 am: 8.08.2007 | 17:25 »
Und als Rollenspielautor, der einen gewissen Verbreitungsgrad seines Systems über die eigene Gruppe hinaus anstrebt, regelst Du das dann wie? Gehst Du persönlich in jede Gruppe, die Dein System spielt, schaust Dir an, ob da Punkte geschunden werden, hebst dann den Zeigerfinger und sagst "Wenn ihr mein Spiel so spielt, dann dürft ihr das aber nicht mehr spielen!"?  ;)

Ja, natürlich. Was meinst Du, wie ich sonst die Zeit totschlagen will?!?
 ;D

Ne, ich wollte eben nur mal anmerken, dass Nachteile in einem Punkte-Kaufsystem nicht immer schlimm sein müssen.

Nachdem ich hier etwas weiter gelesen habe, werde ich bei meinem System wohl auch dazu übergehen, dass Nachteile XP bzw. das Äquivalent dazu bringen, wenn sie (freiwillig und ohne Nachfrage von Seiten des SLs) ausgespielt werden, anstatt zusätzliche Punkte für die Char-Generierung zur Verfügung zu stellen.
Muss damit allerdings erst noch experimentieren. Aber das war hier, glaube ich, nicht das Thread-Thema...
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Offline Blizzard

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #22 am: 8.08.2007 | 17:46 »
Ich weiss nicht, irgendwie finde ich es nicht so sinnvoll, wenn man für Nachteile bei Spielbeginn ausbezahlt wurde und dann sehen muss, wie man zurecht kommt. Besser wäre da, das Nachteile dazu führen dass man nur XP bekommt, wenn man sich ihnen entsprechend verhält.
ich glaube, dass das eine Spur zu hart ist. Wenn man das genau auslegt, dann kriegt Spieler A am Ende der Sitzung keine XP, weil er einen seiner Nachteile vergessen hat auszuspielen,oder der SL z.B. findet, dass er den betreffenden Nachteil nicht gut/ausführlich genug ausgespielt hat (soll auch schon vorgekommen sein)-das fände ich doof. Dass ein gutes, rollenspielgerechtes Ausspielen der Nachteile (so dass sie dem Charakter Schwierigkeiten bereiten) zusätzliche XPs oder andere ingame-Belohnungen für den Spieler bedeuten können -wie es z.B. bei Deadlands der Fall ist-ist was anderes und die imho weitaus bessere Variante.

Zitat
Ich würde sagen, Nachteile sind nur gut, wenn sie mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun haben oder mit moralischen Entscheidungen.
was von der Art her schon mit den Hybreis aus 7thSea vergleichbar wäre...
Zitat
Beispielsweise Ehrenkodex: Der Held bekommt nur XP, wenn er sich ehrenhaft verhält.
siehe oben: ich empfinde das als zu hart.

Zitat

Man sieht gleich: Wenn man den Helden für den Ehrenkodex zu Beginn ausbezahlt, dann kann er seinen Ehrenkodex später einfach ignorieren, er hat die Punkte ja schon.
Es sei denn, dass Nichtbeachtung/Nichteinhaltung oder Bruch des Codex eine schlimme Strafe für den Charakter nach sich zieht wie z.B. bei AC.

Zitat
Das führt zu einem weiteren Punkt: Bei vorheriger Auszahlung sind Nachteile unflexibel und können sich nicht ändern.

Ja und nein. Die Nachteile sind zwar unflexibel, können sich aber durchaus noch ändern. Sie können wegfallen, können sich evtl. verschärfen(z.B. wird aus dem 2-Punkte-Feind ein 3-Punkte-Feind) oder aber es können sich neue Nachteile aufgrund von Spielsituationen oder Erlebnissen für den Charakter ergeben (die bekommt er dann vom SL auferlegt >;D).

Ich glaube, mann muss einfach unterscheiden zwischen Nachteilen, die man eher ausspielen kann und Nachteilen, die dem Charakter eher wertetechnisch schaden/beeinträchtigen. Einbauen kann man sicherlich beide Arten,ist nur die Frage, ob das sinnvoll ist...
« Letzte Änderung: 8.08.2007 | 17:50 von Blizzard »
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Tybalt

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #23 am: 8.08.2007 | 18:07 »
Das ändert aber nichts daran, dass Du als SL für sowas mal wieder die alleinige Verantwortung trägst und die 25 Nachteile Deiner 4 Spielercharaktere ständig im Kopf haben musst, oder? Also doch SL als Rollenspielpoliziei...

Schwachsinn.

Wie würdest du handeln, wenn ein Spieler dir im Spiel ganz klar zeigt, daß er den Nachteil nur genommen hat, um Punkte zu bekommen? Wenn es dir egal ist, wozu dann Charaktererschaffung nach Punkten? Wenn jeder "Generischer Nachteil" für beliebig viele Punkte nehmen kann führt das eine punktebasierte Charaktererschaffung ad absurdum.

Dann sollte man so ehrlich sein und den Spieler erlauben, genau den Charakter zu bauen, den sie haben wollen, ohne auf die Kosten zu achten. Ist sicher eine Alternative, aber dann soll man das auch klipp und klar sagen.

Nebenbei, mein Vorschlag für Beschränkung auf 3 Nachteile pro SC (genauer lesen, Haukrinn) macht das Ganze sowohl für die Spieler als auch für den SL besser handhabbar.


Tybalt

Offline Blizzard

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #24 am: 8.08.2007 | 18:13 »
Nebenbei, mein Vorschlag für Beschränkung auf 3 Nachteile pro SC (genauer lesen, Haukrinn) macht das Ganze sowohl für die Spieler als auch für den SL besser handhabbar.
das halte ich-btw- für einen guten Kompromiss. Bei anderen Systemen, in denen man Vor-und Nachteile mittels CP kaufen kann verliert man als SL schon mal leicht den Überblick über die Nachteile der Charaktere.
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Offline 1of3

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #25 am: 8.08.2007 | 18:46 »
Müssen wir die Was-soll-ein-SL-tun-Diskussion hier wirklich führen? Ich denke nein, wobei meine Meinung vermutlich sowieso hinreichend bekannt ist.


Kommen wir mal zu Nachteilen. Es gibt ein Spiel, dass alle gängigen Modelle in excellenter Weise vormacht: Nobilis

Es gibt drei Arten: Handicaps, Limits und Virtues.

Handicaps sind die moderne Variante im Stile: Wenn der Nachteil relevant wird, gibt es dafür einen mechanischen Ausgleich. (Bei Nobilis Wunderpunkte.) Das ist heutzutage Standard und bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung.

Limits sind permanente Einschränkungen, etwa Behinderungen oder gewisse meta-physische Einschränkungen. Die geben zu Beginn jeder Geschichte jeweils gewisse Mengen an Wunderpunkten. Man beachte: Sie geben keine undifferenzierten Charakterbau-Punkte, sondern liefern etwas, dass man mit Charakterbau-Punkten kaufen könnte. Das schränkt MinMaxing ein.

Limits können dann im Spiel umgangen werden, etwa mit nem mechanischen Bein für Hephaistos. Der Spielleiter kann Spielern ihre Hilfsmittel zweitweise wegnehmen, ganz wie er das meint, aber anders als in anderen Spielen muss der Spieler sich nicht gängeln lassen. Er kann nämlich jeden Nachteil - also auch Limits - streichen, wenn sie ihm nicht mehr gefallen. Ohne Begründung, einfach so, live und on-stage.

Die letzte Gruppe, Virtues, können z.B. für so Sachen wie Aufrichtigkeit benutzt werden. Die Idee: Was in anderen Spielen ein blöder Nachteil ist, ist bei uns ein blöder Nachteil und ein geiler Vorteil zugleich. Denn wenn ich mir z.B. Aufrichtig nehme, kann nichts im Universum mich dazu bringen unaufrichtig zu sein. Da mach ich mein Geld doch als Notar. Darüberhinaus kann man 1 SMP ausgeben, um jedem Anwesenden instinktiv klar zu machen, welcher Virtue ein Charakter anhängt.

(Virtues kann man praktisch nicht streichen. - Der Charakter kommt niemals auf die Idee das Ding loswerden zu wollen.)


Das ist natürlich alles nur eine Variante mit Nachteilen geschickt umzugehen. Clevere Designer werden weitere finden.

Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #26 am: 8.08.2007 | 18:57 »
Wie würdest du handeln, wenn ein Spieler dir im Spiel ganz klar zeigt, daß er den Nachteil nur genommen hat, um Punkte zu bekommen?

Ihn beglückwünschen, weil ich's selbst nicht anders machen würde? Wenn mir das System so einen Blödsinn anbietet, dann nutze ich den auch. Bin schließlich MinMaxer aus Überzeugung...  ;D

Wenn es dir egal ist, wozu dann Charaktererschaffung nach Punkten? Wenn jeder "Generischer Nachteil" für beliebig viele Punkte nehmen kann führt das eine punktebasierte Charaktererschaffung ad absurdum.

Richtig, aber wie gesagt ist es mir nicht egal.

Nebenbei, mein Vorschlag für Beschränkung auf 3 Nachteile pro SC (genauer lesen, Haukrinn) macht das Ganze sowohl für die Spieler als auch für den SL besser handhabbar.

Das macht dann bei 4 Spielern 12 Nachteile. Und die kannst Du alle regelmäßig unterbringen. Genau so häufig, wie die Spieler ihre Vorteile einsetzen? Glaub ich ehrlich gesagt nicht. Wenn doch, dann sag mir, wie Du das machst, dass würde ich nämlich auch gern können...
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Tybalt

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #27 am: 8.08.2007 | 20:40 »
Ihn beglückwünschen, weil ich's selbst nicht anders machen würde?

Gut, dann ist eine weitere Diskussion müßig. Ich bin Powergamer bei der Charaktererschaffung, aber ich bin ehrlich und erwarte es auch von anderen. Wer nunmal bescheißen will, soll es gern tun. Und hey, ist OK, wenn es den Rest nicht stört. Kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber was solls.

Nur bitte nicht in unserer Runde.


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Offline Robert

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #28 am: 8.08.2007 | 20:54 »
Als SL würde ich hier sagen: Lass die Dinger weg, sie stören.
Als Spieler: Mehr, ich will einen trunksüchtigen Kung-Fu Mönch, der Angst vor rosa Elefanten hat und wenn er besoffen ist immer Hallunzinationen von rosa Rüsselträgern hat! Aber Angst gibt ja keine Abzüge auf Kampfwerte, die steigern sich doch eher noch, oder?

Ein Ansatz wäre, Vor- und Nachteile nur im Paket zu vergeben:
kurzsichtig + Scharfes Gehör oder guter Geruchssinn
taub + Adleraugen
schnelle Reflexe + niedrige Konstitution
Analphabet + 1 freie Steigerung eines körperlichen Atrributs oder 3 Fertigkeitspunkte auf körperliche/Kampf-Fertigkeiten

Das Jeder Spieler 1-3 Nachteile nehmen kann find ich eine sinnvolle Beschränkung, aber mit der Unterscheidung zwischen
"besondere Fähigkeit" = Crunch-Vorteil; "besondere Schwäche" = Crunch Nachteil
oder
Teil der Hintergrundgeschichte des Charakters = Fluff-Vor- bzw Nachteil

XP würde ich nur geben, wenn ein Charakter durch seine Nachteile
- in Gefahr gerät(das Beispiel mit der Falle für Farbenblinde) und überlebt
- den Auftrag der Gruppe kompliziert, aber trotzdem zur Lösung des Abenteuers beiträgt(z.B. lässt ein Druide einen Kampfzauber in der eigenen Gruppe los, um zu verhindern, das Dieb und Kämpfer einfach alles was sich bewegt plattmachen, aber da er mit Tieren sprechen kann, kann die Gruppe trotzdem passieren)

Leider dauert es ein Zeit, bis man als SL lernt wie NAchteile zu handhaben sind.
Für ein neues System wünsche ich mir:
Vor- und Nachteile vollständig optional, es soll auch ohne zu spielen sein und ggf müssen auch Monster/NSC im Grundregelwerk bzw. Einführungsabenteuer ohne Vor-/Nachteile und nur mit 1-2 Empfehlungen dazu geschreiben werden.
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^

Tybalt

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #29 am: 8.08.2007 | 21:31 »
Vor- und Nachteile vollständig optional, es soll auch ohne zu spielen sein und ggf müssen auch Monster/NSC im Grundregelwerk bzw. Einführungsabenteuer ohne Vor-/Nachteile und nur mit 1-2 Empfehlungen dazu geschreiben werden.

Ich mag inzwischen Systeme mit vielen hübschen Vorteilen (Yay! Kweel Powerz!) und überschaubaren Nachteilen, die nicht soviel Punkte geben, daß man sie unbedingt nehmen muß... Am besten nur ein oder zwei Nachteile, wenn überhaupt.

Savage Worlds ist schon fast perfekt in dieser Hinsicht.


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Offline Blizzard

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #30 am: 9.08.2007 | 01:58 »
Als SL würde ich hier sagen: Lass die Dinger weg, sie stören.
Als Spieler: Mehr...
geht mir fast genau so. Als SL stören mich die Dinger jedoch meistens nicht, ich halte sie eher für optional, d.h. ich als SL vermisse nicht wirklich was, wenn es die Teile nicht gibt.

Zitat
Ein Ansatz wäre, Vor- und Nachteile nur im Paket zu vergeben:
ja, wobei da wieder die Frage aufkeimt, ob man dabei nur "feste" bzw. strikt vorgegebene Pakete vergibt oder ob die Spieler sie selbst zusammenstellen dürfen.

Zitat
Leider dauert es ein Zeit, bis man als SL lernt wie NAchteile zu handhaben sind.
Yupp.

Zitat
Für ein neues System wünsche ich mir:
Vor- und Nachteile vollständig optional, es soll auch ohne zu spielen sein ...

hm ja, einen ähnlichen Weg möchte ich eigentlich gehen. Meine Überlegung war bislang, dass der Spieler bei jedem Aufstieg seines Charakters neben einem automatisch erworbenen, zusätzlichen "Bonus", sich überlegen kann, einen weiteren "Bonus" zu nehmen, der jedoch dann unmittelbar mit einem "Malus" verbunden ist. Er kann diesen zusätzlichen Bonus für seinen Char wählen, er muss es nicht tun.

Ich denke, wenn man sich dazu entschliesst, Vor-und Nachteile (auf welche Art auch immer und wie sie auch immer dann im Spiel heissen mögen) in ein System einzubauen ist es sehr wichtig, dass die Anzahl in einem überschaubaren Rahmen bleibt und nicht explodiert.
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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #31 am: 9.08.2007 | 01:59 »
Zitat von: Blizzard
ich glaube, dass das eine Spur zu hart ist. Wenn man das genau auslegt, dann kriegt Spieler A am Ende der Sitzung keine XP, weil er einen seiner Nachteile vergessen hat auszuspielen,oder der SL z.B. findet, dass er den betreffenden Nachteil nicht gut/ausführlich genug ausgespielt hat (soll auch schon vorgekommen sein)-das fände ich doof. Dass ein gutes, rollenspielgerechtes Ausspielen der Nachteile (so dass sie dem Charakter Schwierigkeiten bereiten) zusätzliche XPs oder andere ingame-Belohnungen für den Spieler bedeuten können -wie es z.B. bei Deadlands der Fall ist-ist was anderes und die imho weitaus bessere Variante.
Der SL hat da, wenn es gut gemacht ist, nichts zu melden, der Nachteil wird gecruncht. Dann steht genau drin in welchen Situationen es wieviele XP gibt. Ich denke, wenn man es so ausgestaltet, dass man nicht mehr als 3 Nachteile hat, dann vergisst man das Ausspielen auch nicht. Wobei ich denke keiner vergisst es, wenn seine Charakterentwicklung davon abhängt.  ;)

Das ist auch beim Ausbezahlen am Anfang das Problem, der SL ist gezwungen den Nachteil zu kennen und beachten, damit er kontrollieren kann, ob der Spieler ihn auch beachtet. Das ist Aufwand, wie Haukrinn gesagt hat, den man eigentlich vermeiden sollte.
Wenn man es nach den TSoY Keys macht, dann verwaltet der Spieler das selber, so wie er seinen Helden selber verwaltet.

Zitat von: Blizzard
Meine Überlegung war bislang, dass der Spieler bei jedem Aufstieg seines Charakters neben einem automatisch erworbenen, zusätzlichen "Bonus", sich überlegen kann, einen weiteren "Bonus" zu nehmen, der jedoch dann unmittelbar mit einem "Malus" verbunden ist. Er kann diesen zusätzlichen Bonus für seinen Char wählen, er muss es nicht tun.
Das ist, wenn man es begrenzt und rein zahlentechnisch handhabt (als Bonuswürfel oder Würfelbonus  :D) auch eine Möglichkeit.
« Letzte Änderung: 9.08.2007 | 02:01 von Adanos »

Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #32 am: 9.08.2007 | 08:18 »
Ich bin Powergamer bei der Charaktererschaffung, aber ich bin ehrlich und erwarte es auch von anderen.

Du bist Powergamer, aber Du nutzt die Optimierungsmöglichkeiten, die das System Dir bietet, nicht? Merkwürdig...

Wer nunmal bescheißen will, soll es gern tun.

Bescheißen heißt Regeln außer acht lassen oder verdrehen. Hier geht es aber darum, dass die Regeln eben genau so einen Unsinn zulassen und im besten Falle die Verantwortung auf den gesunden Menschenverstand des SL abwälzen. Und das ist weder eine faire noch eine allgemein praktikable Lösung.
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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #33 am: 9.08.2007 | 08:49 »
Du bist Powergamer, aber Du nutzt die Optimierungsmöglichkeiten, die das System Dir bietet, nicht? Merkwürdig...

Wie schon gesagt, ich bescheisse nicht, ich optimiere ehrlich. Ich nehme keinen Nachteil, von dem ich weiss, daß ich ihn ignorieren werden, nur um die Punkte zu bekommen. Denn das ist Beschiss, egal wie die Regeln dazu sind.

Du bescheisst, wenn dir die Regeln einen Ausweg lassen, ich nicht. Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?


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Offline Bentley Silberschatten

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #34 am: 9.08.2007 | 08:57 »
Ich finde die Lösung die Qin einschlägt sehr geschickt. Die meisten Vorteile/Nachteile sind eine Abwandlung von Glück/Pech, das bedeutet der Spieler/SL erhält einen Reroll auf eine Fertigkeit. Jeder Charakter hat einen Vor- und Nachteil.

Gut find ich die Idee das sich Nachteile erst "Auszahlen" wenn sie auch im Spiel auftauchen!

Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #35 am: 9.08.2007 | 10:51 »
Du bescheisst, wenn dir die Regeln einen Ausweg lassen, ich nicht. Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?

Ja, für mich schon. Wenn etwas in den Regeln steht und ich halte mich daran, dann ist das kein Beschiss, sondern absolut regelkonformes Spiel. Wenn ihr in euer Gruppe den Konsens findet, dass man so etwas nicht machen soll, ist das ja völlig okay. Aber hier geht es ums Rollenspieldesign und wir müssen das aus der Sicht des Autors betrachten. Und der schreibt Regeln mit genereller Anwendbarkeit, ohne auf die persönlichen Gepflogenheiten jeder Gruppe eingehen zu können. Und deshalb darf nur das zählen, was im Regelwerk letztendlich drin steht, und nichts sonst. Und wenn dort steht "Du darfst für 10 Punkte Nachteile kaufen", dann gibt es da nunmal erst einmal kein wenn und aber.
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Offline Adanos

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #36 am: 9.08.2007 | 12:30 »
Das ist richtig. Wenn das System so weiche Nachteile für viele Punkte anbietet, zB DSA4 mit seinen Verpflichtungen für satte 12 GP aber ohne klar definierte Auswirkungen (= reiner Fluffnachteil) und im Gegenzug harte Nachteile für ähnlich viele Punkte zB DSA4 mit Einhändig für 10 GP, dann ist es weiser den weichen Nachteil zu wählen, der einen weniger behindert und den man frei interpretieren kann.

Wenn man sich geeinigt hat, dass die offiziellen Regeln verwendet werden, würde ich das so machen. Wenn einem das nicht gefällt muss man den weichen Nachteil mit Hausregeln kitten, eine freiwillige Selbstbeschränkung, dass man dann den Nachteil auch ausspielt im Sinne von möglichst böswillig sich selbst gegenüber interpretiert, kann jedenfalls keine geeignete Grundlage sein. Sie ist ebensowenig von den Regeln vorgesehen, wie die Tatsache, dass Nachteile auch nachteilig wirken müssen.
In einem Punktekaufsystem ist ihre Hauptrolle Punkte zur Verfügung zu stellen und es ist normal, dass man da die beste Kombination aus Punkten und Behinderung wählt.
Wenn die Nachteile schlecht ausbalanciert sind (und das sind sie meistens) dann ist das Schuld des Systems, nicht aber des Spielers, der das ausnutzt. Im Gegenteil, der Spieler ist sogar eher schlau.

Es wäre recht sinnlos einen einhändigen Handwerker zu spielen (wie hat der sich gehalten?), wenn man ihm auch einfach Verpflichtungen geben kann und die dann irgendwie auslegt.

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #37 am: 9.08.2007 | 12:47 »
Contra: Vor-, und Nachteile bilden immer Regelausnahmen, dh. zusätzliche Arbeit beim Erlernen und Anwenden der Regeln. Ausserdem wird die Charaktererschaffung meist unübersichtlicher, da der Spieler nicht unbedingt die ihm gebotenen Möglichkeiten kennt.

Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #38 am: 9.08.2007 | 12:56 »
Contra: Vor-, und Nachteile bilden immer Regelausnahmen, dh. zusätzliche Arbeit beim Erlernen und Anwenden der Regeln. Ausserdem wird die Charaktererschaffung meist unübersichtlicher, da der Spieler nicht unbedingt die ihm gebotenen Möglichkeiten kennt.

Sehe ich nicht so. Bentley Silberschatten hat erst wneige Postings vor Dir Qin als Beispiel gebracht, bei dem alle Vor/Nachteile einheitlich geregelt sind. Da ist der Mehraufwand gleich Null. Nachteile müssen ja nicht immer gleich so aussehen wie bei Arcane Codex oder DSA4, wo sie mitunter ganze Regelteile aushebeln.
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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #39 am: 9.08.2007 | 13:30 »
Wir haben Shadowrun mit Edges und Flaws gespielt, das hat auch insgesamt gut geklappt, mit einigen Einschränkungen. Zuallererst haben wir die E&F auf maximal 10 Punkte limitiert, und sie mussten sich ausgleichen (da wir mit Priosystem generiert haben). Dann haben wir übermächtige Vorteile gestrichen ("Aptitude: Sorcery"), ebenso wie gar zu einladende Nachteile "(Frail 3") gebanned.
Nichtsdestotrotz hatten die E&F im Spiel keine so gewaltigen Auswirkungen, da wir selbst unsere Vorteile oft schlicht und einfach vergessen haben anzuwenden.
(Ich persönlich bevorzuge Nachteile mit humoristischem Mehrwert, z.B. "Gremlins"; da denke ich dann auch noch am ehesten dran, es im Spiel einzubringen.)

Zum Thema Balance: ich vermute, dass sich quasi immer irgendwelche Vorteile rauskristallisieren, die mehr "Bang for the Buck" liefern und dann auch konsequent genommen werden.

Insgesamt finde ich, kann man auf Vor- und Nachteile getrost verzichten, bzw. auch auf andere Weise ins System integrieren.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #40 am: 9.08.2007 | 14:31 »
Ja, für mich schon. Wenn etwas in den Regeln steht und ich halte mich daran, dann ist das kein Beschiss, sondern absolut regelkonformes Spiel.
Moment.

Wir waren an der Stelle, an der du ohne Probleme einen weichen Vorteil (sagen wir Ehrenkodex) nehmen würdest mit der festen Absicht, ihn nicht im Spiel auftauchen zu lassen, sondern nur um Punkte zu schinden.

Das ist nicht "regelkonform".

Das ist Betrug an den Mitspielern

Und wenn du "Rollenspielpolizei" schreist, nur weil der SL den Betrug aufdeckt und dagegen vorgehehen will... sowas kann ich nicht im Ansatz nachvollziehen. Was erwartest du denn? Bonus-XPs?


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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #41 am: 9.08.2007 | 15:41 »
Moment.

Wir waren an der Stelle, an der du ohne Probleme einen weichen Vorteil (sagen wir Ehrenkodex) nehmen würdest mit der festen Absicht, ihn nicht im Spiel auftauchen zu lassen, sondern nur um Punkte zu schinden.

Das ist nicht "regelkonform".

Wo steht im Regelwerk, das es nicht regelkonform ist. Und wenn es nicht regelkonform ist, wieso gibt mir das Regelwerk dann überhaupt diese Möglichkeit.

Das ist Betrug an den Mitspielern

Es hält sie ja niemand davon ab, die Regeln genauso zu verwenden. Ich erinnere mich gut daran, dass solche Nachteile wie Erzfeind bei uns in der Gruppe immer sehr beliebt waren, weil man es sich im Spiel ja früher oder später eh mit jemandem verscherzt. Und so ein Nachteil gibt bei den meisten Systemen jede Menge Bonuspunkte.

Und wenn du "Rollenspielpolizei" schreist, nur weil der SL den Betrug aufdeckt und dagegen vorgehehen will... sowas kann ich nicht im Ansatz nachvollziehen. Was erwartest du denn? Bonus-XPs?

Ich glaube, da hast Du sowohl Dom als auch mich missverstanden. Das der SL da einschreitet ist völlig okay. Das er sowas aber überhaupt tun muss, weil das Regelwerk an einer solchen Stelle einfach versagt und ihn hängen lässt (als hätte der SL nicht genügend andere Dinge zu tun), das ist nicht okay. Darum ging es und um nichts anderes.
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Offline Dom

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #42 am: 9.08.2007 | 15:46 »
Zitat
Ich glaube, da hast Du sowohl Dom als auch mich missverstanden. Das der SL da einschreitet ist völlig okay. Das er sowas aber überhaupt tun muss, weil das Regelwerk an einer solchen Stelle einfach versagt und ihn hängen lässt (als hätte der SL nicht genügend andere Dinge zu tun), das ist nicht okay. Darum ging es und um nichts anderes.
:d Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #43 am: 14.08.2007 | 12:31 »
Ich glaube, da hast Du sowohl Dom als auch mich missverstanden. Das der SL da einschreitet ist völlig okay. Das er sowas aber überhaupt tun muss, weil das Regelwerk an einer solchen Stelle einfach versagt und ihn hängen lässt (als hätte der SL nicht genügend andere Dinge zu tun), das ist nicht okay. Darum ging es und um nichts anderes.

OK, es kam für mich definitiv anders rüber, Stichwort "Rollenspielpolizei". Das zielt doch eher weniger auf das System, oder?

Aber selbst dann ist es ein Frage der Vorlieben und des Spielstils. Mich stört es nicht, wenn es weiche Nachteile gibt, ich bin auch bereit, sie auszuspiele. Wer sturr auf die Regeln pocht, wer ein festes Regelsystem will/braucht, der kann mit weichen Nachteile sicher nichts anfangen bzw. wird sie als einfache Punktelieferanten benutzen. (Für mich eine Kategorie von Spielern, mit denen ich definitiv nicht spielen will.)

Wenn ich aber z.B. eh ein regelleichtes Spiel bastele, das einen Angriff eines Regelbrechers eh nicht aushält, sondern auf gemeinsames Spiel setzt, dann funktionieren weiche Nachteile auch.


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Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #44 am: 14.08.2007 | 13:07 »
Was willst Du damit jetzt sagen? Wenn das System eh schon total kaputt ist und ich nur mit Leuten zusammen spielen kann, die keine Regellücken ausnutzen, dann stören weiche Nachteile auch nicht?
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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #45 am: 14.08.2007 | 18:19 »
Generell finde ich Vor/Nachteile vom Design nur gut, wenn sie als geschnürte Eigenschaftspakete auftreten. Sprich eine besondere Eigenschaft gibt immer Vor- und Nachteile. Dabei sollten die Eigenschaften bestimmte Settingelemente in Regeln umsetzen, die sich nicht über andere Mechanismen abbilden lassen.

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #46 am: 16.08.2007 | 19:35 »
Was willst Du damit jetzt sagen? Wenn das System eh schon total kaputt ist und ich nur mit Leuten zusammen spielen kann, die keine Regellücken ausnutzen, dann stören weiche Nachteile auch nicht?
Nur weil ein System nicht munchkin-sicher ist, ist es noch lange nicht kaputt. Es gibt sicher Runden, die ein munchkin-sicheres System brauchen, weil sonst die Spieler kaltlächeld jede Regel bis zum Letzten ausnutzen, "weil es ja so in den Regeln steht". Deine Runde scheint in diese Kategorie zu fallen, nachdem was du geschrieben hast (Stichwort Punkteschinden)

Dann gibt es Spieler, die von sich aus fair und ehrlich spielen. Die brauchen keine Munchkin-Sicherungen, da reichen z.B. auch weiche Nachteile. Und weiche Nachteile sind eben keine Regellücken.

Und darum ging es mir ursprünglich. Ich finde es nervig, wenn ein System wegen Munchkin-Sicherungen kastriert wird, in diesem Fall mit dem Vorschlag, keine Nachteile zu benutzen, die nicht quantifizierbar sind.


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Offline Dom

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #47 am: 16.08.2007 | 20:13 »
Wenn sich die Spieler einig sind, ist ja alles in Ordnung und man braucht keine Rollenspiel-Polizei. Dann funktioniert auch ein System mit "weichen Nachteilen" ohne mechanische Auswirkungen. Wenn das aber allgemein funktionieren soll, muss es Regeln geben, wie man die Nachteile kontrolliert. Sonst gibts zig "Hilfe, Powergamer sind doof"-Threads in entsprechenden Foren.

Den SL dafür als Hüter über das korrekte Ausspielen von Nachteilen einzusetzen halte ich für ne ganz schlechte Idee. Denn a) wird er nur selten mehr Kompetenz besitzen als seine Mitspieler und b) hat er eigentlich was besseres zu tun, nämlich das Spiel leiten, die Welt beschreiben, NSCs darstellen und was der SL sonst noch so laut Regeln macht. Außerdem (c) habe ich persönlich als SL keinen Bock, über meine Kumpels zu richten und ihnen eins reinzuwürgen, nur weil ich nicht denke, dass sie das jetzt gerade richtig oder falsch ausgespielt haben.
Ok, wenn irgendwer totalen Mist baut, sage ich das natürlich. Aber auch, wenn ich gerade nicht SL bin. Das hat mit SL sein nix zu tun.

Um es nochmal anders zu sagen: Wenn ein Spiel mit "weichen Nachteilen" gut läuft, hat die Gruppe offenbar Regeln für sich gefunden, wie sie das Problem, dass diese Nachteile eigentlich keine Nachteile sind, in den Griff kriegt. Dem SL von den Regeln her eine Überwachungsfunktion zu geben halte ich aus oben genannten Gründen für doof und dann ist auch ein XP-Entzug meiner Erfahrung nach die falsche Methode.

Da ich keine Möglichkeiten sehe, eine allgemein akzeptable Lösung für das Problem zu präsentieren, bin ich immer noch stark dafür, dass jemand nur XPs (oder was auch immer) durch Nachteile bekommt, wenn sich diese Nachteile mechanisch auswirken.

Offline Maarzan

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #48 am: 16.08.2007 | 20:54 »
A)
Den SL dafür als Hüter über das korrekte Ausspielen von Nachteilen einzusetzen halte ich für ne ganz schlechte Idee. Denn a) wird er nur selten mehr Kompetenz besitzen als seine Mitspieler und b) hat er eigentlich was besseres zu tun, nämlich das Spiel leiten, die Welt beschreiben, NSCs darstellen und was der SL sonst noch so laut Regeln macht. Außerdem (c) habe ich persönlich als SL keinen Bock, über meine Kumpels zu richten und ihnen eins reinzuwürgen, nur weil ich nicht denke, dass sie das jetzt gerade richtig oder falsch ausgespielt haben.
Ok, wenn irgendwer totalen Mist baut, sage ich das natürlich. Aber auch, wenn ich gerade nicht SL bin. Das hat mit SL sein nix zu tun.
...

B)
Da ich keine Möglichkeiten sehe, eine allgemein akzeptable Lösung für das Problem zu präsentieren, bin ich immer noch stark dafür, dass jemand nur XPs (oder was auch immer) durch Nachteile bekommt, wenn sich diese Nachteile mechanisch auswirken.

Zu A)
Und dann sollte ein anständiges System dem (neuen) Spielleiter (und eigentlich damit auch den Spielern) auch ein paar Richtlinien und Hilfen geben, wie das denn nunin der Praxis und im Detail von statten gehen soll. Ansonsten ist es nur Arbeit abwälzen für schlechtes Design.

Zu B)
Und wie werden dann erst gar nicht erwägte Lösungen bewertet, weil ein Nachteil sich eben mechanisch auswirken würde?
Im Falle von Seekrankheit könnte der Spieler von vorne herein den Landweg wählen, auch wenn dieser ggf. länger/gefährlicher ist, oder umgekehrt sich auf jeden Kahn stürzten um hier dann ein paar Extrapunkte einzuheimsen. Das Problem ist also nur verschoben aber nicht gelöst.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Haukrinn

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #49 am: 17.08.2007 | 08:54 »
@Dom:  :d
@Tybalt: Noch mal. Es geht hier darum, für ein Spiel zu Brainstormen. Nicht für eine bestimmte Gruppe, nicht für einen bestimmten SL. Du musst als Designer, wenn Du ein vernünftiges Spiel abliefern willst (okay, die meisten Designer scheißen da drauf, wenn Du da in der Masse mit schwimmen willst, bitte), zusehen, dass Du generell anwendbare Regeln lieferst. Dinge, die nur funktionieren, wenn Du Dich darauf verlässt, dass die Spieler genau so handeln wie Du es Dir als Autor erhoffst, funktionieren nun einmal nicht sehr gut. Das gilt insbesondere, wenn Du für solche Sachen Regeln anbietest, zugleich aber forderst, dass bei deren Auslegung der GMV entscheidet, weil Du selber keine entsprechenden Ansatzpunkte im Regelwerk mit lieferst.

Zu A)
Und dann sollte ein anständiges System dem (neuen) Spielleiter (und eigentlich damit auch den Spielern) auch ein paar Richtlinien und Hilfen geben, wie das denn nunin der Praxis und im Detail von statten gehen soll. Ansonsten ist es nur Arbeit abwälzen für schlechtes Design.

Stimmt, die besten Regeln nützen nichts, wenn man nicht erklärt, wie sie einzusetzen sind.

Zu B)
Und wie werden dann erst gar nicht erwägte Lösungen bewertet, weil ein Nachteil sich eben mechanisch auswirken würde?
Im Falle von Seekrankheit könnte der Spieler von vorne herein den Landweg wählen, auch wenn dieser ggf. länger/gefährlicher ist, oder umgekehrt sich auf jeden Kahn stürzten um hier dann ein paar Extrapunkte einzuheimsen. Das Problem ist also nur verschoben aber nicht gelöst.

Das kann man aber auch anders interpretieren. Die Wahl des gefährlichen Landweges mag sich zwar nachteilig auswirken, hat aber keinen direkten regeltechnischen Effekt. XP gibt es dafür nicht. Sich auf jeden Kahn stürzen und da von der Rehling kotzen hat auch keinen direkten regeltechnischen Effekt. Das zu tun, während Piraten das Schiff angreifen und deshalb einen dicken Malus zu bekommen, dass hat einen direkten Effekt. Und nur so etwas gibt dann auch XP.
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Offline Maarzan

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Re: [Brainstorming] Pro&Contra: Vor-und Nachteile im System
« Antwort #50 am: 17.08.2007 | 14:17 »
Als Powergamer würde ich dann auf Schiffe gehen und Ärger in verdaubarer Größe suchen. Dann hat es einen (im Rahmen des möglichen kalkulierbaren und ertragreichen) regeltechnischen Effekt gehabt.

Von meinem persönlichen Spielstil her würde ich es nicht begrüßen, eigentlich dem Charakter entgegenstehende Verhaltensweise im Metagame zu fördern.

Allgemein versuche ich bei mir vier Effekte zu verbauen:

Nachteile geben deutlich weniger Punkte als Vorteil kosten. Dadurch kann man sich ein paar wenige Nachteile leisten um den Charakter abzurunden, aber kein gewaltiges Polster anlegen, welches einen dann bei geschicktem Einlösen weit über die anderen heraushebt.

Ich versuche generell die Charaktere enger an das Setting zu binden, dann haben auch weiche Vor- und Nachteile mehr Gewicht.

Nachteile versuche ich nach Möglichkeitnciht als freie Punkte zu vergeben sondern als Discount an entsprechende Vorteile oder Fertigkeiten gebunden. Laute Magie oder Nebenwirkungen wären traditionell für einen magiefreien Barbaren freie Punkte, aber wenn sie nur auf die von ihm erworbenen Magiefertigkeiten verrechnet werden dürfen, sieht es anders aus.

In Anlehnung an Earthdawn lasse ich die Matrix der Charaktere (wie bei Earthdawn Gegenstände) in Abhängigkeit von ihren Handlungen sich verändern und bei längerfristigem kohärenten und engagiertem Spiel die Charaktere so kleine mit ihren Handlungen verbundene Sonderfertigkeiten oder aber auch Nachteile erwerben, welche ansonsten Feats wären oder aber als Vor- und Nachteile gekauft würden.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...