Autor Thema: Medizin gegen das Paranoia Virus  (Gelesen 10295 mal)

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Arach

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Medizin gegen das Paranoia Virus
« am: 17.09.2007 | 15:11 »
Hallo,

Ich habe in meiner derzeitigen Gruppe das Paranoia-Virus, welches stark in der Gruppe kursiert. Den Namen habe ich aus den Spielleiter-Tipps entnommen und trifft leider zu passend.

Es war eine neue Gruppe und mir fiel schon sehr früh auf das es einen Spieler X sehr schwer fiel, die Kontrolle aus der Hand zu geben oder anders gesagt: Er ging jeglicher Gefahr aus dem Weg.

So wurde für 3 Helden +1 NPC eine Gruppe aus 4 Goblinen ohne Rüstung und mit einfachen Keulen bewaffnet zu einem Angstgegner.
Bei einem Abenteuer, in welche ein Dorf zu verteidigen war, wurde sich aus Angst totgeplant.

Bis dahin waren die Abenteuer sehr leicht und haben immer geklappt ohne den Verlauf des Abends empfindlich zu stören und oder den Abend zu kippen. X wurde einfach als vorsichtiger und bedachter eingestuft.

Nun erlaubte ich mir nach 5-6 Abenden, mal ein komplexeres Abenteuer, welche mehr Rollenspiel verlangte als das einfache "Rein-Raus"Abenteuer. System war diesmal Shadowrun. Die Runner während dem Run gefangen genommen und merkten der Johnson hat eigentlich mit ihren Tot gerechnet. Nun waren sie bei Leuten, welche aufgrund ihr bleihaltiges Auftretens, nicht wirklich ihre Freunde waren. Jedoch war diese Partei sehr auf jeden Helfer angewiesen um den Runnern die Möglichkeit eines Seitenswechsels zu geben...

Seitdem ist das Paranoia Virus im vollen Gang....

Spieler X fing an in jedem NPC zu misstrauen. Ganz nachdem Leitsatz, auf dem Schlachtfeld gibt es keine Zivilisten.

Beispiel:
Ein NPC, welcher wohl einer dritten gleichgesinnten Partei gehört trifft auf die Spieler. Spieler X ist er jedoch suspekt und überlegt ihn zu erschießen, zögert jedoch zu lange und der NPC geht erstmal seinen Weg und konnte den Spieler so noch ein paar mal helfen. Spieler X war jedoch von seinen bösen Absichten überzeugt.
3 Abende später wird jener NPC von einem feindlichen Magier per "Gedanken beherrschen" benutzt um die Spieler in eine Falle zu locken, welche erkennbar war und sofort erkannt wurde. (habe hier schon zurückgesteckt um die Paranoia nicht noch mehr zu fördern). Der Zauber schnell erkannt und gebrochen, dennoch lies es dieser Spieler nicht nehmen diesen (bewusstlosen) NPC zu töten. Zitat: Kurzschlussreaktion.

Ich habe ihn schon drauf angesprochen, jedoch weißt er darauf hin, das diese NPCs falsch rüber kommen würden. Ich solle einmal meine Spielweise der NPCs überdenken bzw er einfach vorsichtiger ist.
Darauf hin habe ich mit einem anderen Spielern geredet, (welcher schon länger mit mir spielt) und diese Meinung nicht teilten und sich ebenso vom Präventivmorden gestört fühlten.
Die dritte Person in der Gruppe sah dies als eins von vielen Missverständnissen (nach mehr als ein halbes dutzendmal) und wollte wohl nicht wirklich seine Meinung offen legen.

Dies war nun schon an mehreren Abenden und ich verzweifel langsam, weil ich derzeit nur noch am retten meiner NPCs bin und nicht mehr weiß, wie ich diese Spielen soll.

Irgendwelche Tipps aus dieser schrecklichen Lage?

Wäre sehr froh über Hilfe
Arach
« Letzte Änderung: 17.09.2007 | 15:15 von Arach »

Ludovico

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #1 am: 17.09.2007 | 15:33 »
Der Spieler spielt also immer derart paranoide Charaktere.


Eine OT-Aussprache hast Du auch schon versucht, was aber nicht fruchtete.
Also denk ich, wäre es am Besten, das Problem IT anzugehen.

Hmm.. wie wäre es dann, wenn Du solche Sachen wie diese Gedankenbeherrschungsgeschichte erstmal läßt.
Die Schurken sind auf dem ersten Blick ziemlich böse und die Guten sind auf den ersten Blick ziemlich gut. Leute, denen die Gruppe traut, betrügen die Gruppe nicht und Leute, denen die Gruppe mißtraut, verarschen sie nach einer gewissen Zeit.

Somit dürftest Du der Paranoia erstmal kein Futter mehr geben und der Spieler kriegt sich hoffentlich wieder ein.

Eine OT-Aussprache hast Du auch schon versucht, was aber nicht fruchtete.
Also denk

Offline 1of3

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #2 am: 17.09.2007 | 15:41 »
Zitat
So wurde für 3 Helden +1 NPC eine Gruppe aus 4 Goblinen ohne Rüstung und mit einfachen Keulen bewaffnet zu einem Angstgegner.

Kannte der Spieler die Kampfregeln und die Werte von Goblins? Falls nicht, diese Informationen einfach mal nachreichen.

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #3 am: 17.09.2007 | 15:45 »
Ne, ich glaube das liegt am Spieler.

Problem ist folgendes, ich konnte bis heute keinen gute NPCs nutzen, weil sie generell als Böse abgestempelt werden und meist eh sterben...

Die ersten Abenteuer waren eher Rein-Raus-Waffengewalt.

:-(


Die Goblinwertewerte wurden bekannt als jene nach einen Schlag umkippten. Die hätten gut 12 gleichzeitig geschafft. Gut, war erstes Abenteuer - daher habe ich mir keine Sorgen gemacht.

Ludovico

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #4 am: 17.09.2007 | 16:11 »
Ne, ich glaube das liegt am Spieler.

Problem ist folgendes, ich konnte bis heute keinen gute NPCs nutzen, weil sie generell als Böse abgestempelt werden und meist eh sterben...

Probier es weiter und sorg dafuer, dass die NSCs wirklich als die richtig richtig guten rueberkommen.

Offline Boba Fett

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #5 am: 17.09.2007 | 16:15 »
Medizin: KISS the Wookie! :D

Eigentlich sind das zwei Methoden:

1. KISS - keep it straight & simple
Paranoia entsteht durch die Angst vor Mißerfolgen.
Planungswut entsteht immer dann, wenn die Spieler den Eindruck haben, dass die Dinge sich verkomplizieren können.
Abhilfe: Die Einzelkomponenten immer einfach und überschaubar halten.
Die Spieler sollten immer wissen, was als nächstes zu tun ist, und wie sie es tun sollten.
Und sie sollten den Eindruck haben, dass sie eine gute Erfolgschance haben.
(Mein Lieblingsbeispiel: Shadowrun Auftrag: Holt den Anzug des Paten in einer Stunde aus der Reinigung. Wer da in Planungswut verfällt, ist selber schuld. Interessant wird dieser Run erst, wenn der Anzug nicht da ist, oder ein ganz anderer Anzug da ist. Und dann ist es zu spät.)

2. "Lass den Wookie gewinnen!"
Das sagte C3PO zu R2D2 - aus Angst, die Arme aus den Gelenken gedreht zu bekommen...
Naja, sowas macht kein Spieler, aber der versaut einem dafür den Abend.
Die Bedrohungspotentiale in Konflikten im Rollenspiel werden von den Spielern ganz anders wahrgenommen.
Auf die Spieler wirken Gegner immer viel gefährlicher, als sie vom Spielleiter wahrgenommen werden.
Und daraus folgt: Es nimmt dem Rollenspiel gar nichts an Spannung, wenn man die Gegner etwas abschwächt.
Ganz im Gegenteil - einfachere Kämpfe nehmen dem Abend die Paranoia und die Verkrampftheit.
Die Spieler spielen zuversichtlicher. Darum:
Lass den Wookie gewinnen! 8)
« Letzte Änderung: 30.12.2013 | 10:27 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline ragnar

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #6 am: 17.09.2007 | 17:05 »
Was ihre Planungswut angeht: Vielleicht mögen sie das einfach?

Du solltest ihnen trotzdem (oder gerade deshalb) vielleicht einfach ein Zeitlimit setzen, oder es mit einer Art "Dramatic Editing" probieren.

(Zu Deutsch hieße letzteres: Den Plan (den einer der Spieler gerade "entwickelt" wird gleich ausgespielt und wenn etwas schief geht darf einer der anderen Spieler einen Gummipunkt ausgeben, und die Handlung etwas zurückschrauben und den Plan verändern ("Wartet! An der Stelle wären wir doch eindeutig von Goblins ertappt worden, wie wäre es wenn wir es bis zum Punkt X machen wie beschrieben und dann..."). Wieviele Gummipunkte pro Abenteuer es gibt sei mal dahingestellt).

Pyromancer

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #7 am: 17.09.2007 | 17:13 »
Leider gibt es eine bestimmte Gattung von SL, die es als ihre wichtigste Aufgabe ansehen, Spieler zur Paranoia zu erziehen. Diese Spieler sind irgendwann total verkrampft, wittern hinter jedem NSC eine vierfach verschachtelte Intrige, um sie ins Verderben zu ziehen und alles, was passiert, passiert, um ihnen zu schaden.
Und bei ihrem paranoia-züchtenden SL war das ja auch immer so.
Ich hatte selbst mal einige Spieler, die so waren.

Alt Therapie sehr nützlich hat sich hier eine kurze Feng-Shui-Kampagne erwiesen.
Man sage den Spielern vorher: "Egal was ihr plant, es wird klappen.", ziehe das 3-4 Abenteuer lang durch, und hinterher haben sich die Spieler soweit von ihrem alten SL erholt, dass man wieder vernünftig mit ihnen spielen kann.

Tybalt

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #8 am: 17.09.2007 | 17:31 »
Alt Therapie sehr nützlich hat sich hier eine kurze Feng-Shui-Kampagne erwiesen.
Man sage den Spielern vorher: "Egal was ihr plant, es wird klappen.", ziehe das 3-4 Abenteuer lang durch, und hinterher haben sich die Spieler soweit von ihrem alten SL erholt, dass man wieder vernünftig mit ihnen spielen kann.

Volle Zustimmung.

Ich erinnere mich immer wieder gern an das Gesicht des DSA-geprägten, vorsichtigen Spielers auf einem Con, dem gerade aufging, was für ein verdammt kompetenter Brecher sein Charakter ist. Mit Feng Shui dürften die meisten von ihrer Angst-Paranoia wegkommen.

Und als positiver Nebeneffekt bringt man die meisten Leute dazu, auch mal die Handbremse im Kopf zu lösen und einfach anzufangen, coole Stunts zu beschreiben.

Wenn es Rollenspiel-Doktoren gäbe, würden Feng Shui-Therapien von der Krankenkasse übernommen.


Tybalt,
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Offline Silent

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #9 am: 17.09.2007 | 18:07 »
Ich muss hier ja mal zugeben, dass ich selbst diesen "Virus" verteile und meine Spieler zu einer Paranoia erziehe, weil sie in bestimmten Settings einfach angebracht ist.

In meinen Vampirechroniken waren verschatelte Intrigen, welche kaum zu durchschauen sind an der Tagesordnung, und auch Vertrag und Trug gingen einher wie Ebbe und Flut.
Aber wenn es den Spielern gefällt in einer Welt zu spielen, die nicht nur Schwarz und Weiß ist, warum sollte ich dann nicht die anderen hübschen Farben nutzen?

Wobei ich noch sagen muss, dass ich auch Kampagnen habe, welche Trunz Schwarz/Weiß sind und das den gleichen Spielern verkaufen kann, ohne dass sie zu vorsichtig sind.

Klar wenn man einmal dem Spieler eine gewisse Vorsicht eingepflanzt hat, wird er dieses Raster bei jeder Gelegenheit nutzen um sich einfach abzusichern, aber als verwerflich seh ich das mal nicht so an...
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Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #10 am: 18.09.2007 | 07:43 »

Hmmm,

Werde es einfach mit simplen Abenteuer im S/W-Stil probieren und das mit "egal was ihr Plan, es wird klappen".

Ich bin eigentlich kein Fan von S/W-Malerei und lasse gerne mal Charaktere auftretten, welche dazwischen sind. Aber sowas sind dann halt eher NPCs, welche den Spieler helfen so fern sie auf jene eingehen. Der gewissensgeplagte Ganger, welcher den Runnern dann doch noch das geheime Rezept für Tante Emmas Cremetorte gibt.

Falls ich wirklich mal ein echtes Intrigen-Abenteuer machen würde, warne ich meine Spieler vor. Bin eigentlich ein ehrliches Eisen und sage (bzw warne vor), wenn ich meinen Meisterstil verändere.

Grüße
Arach

oliof

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #11 am: 18.09.2007 | 08:44 »
Ich wende ja immer die „Das gelingt Dir”-Therapie an. Außerdem hilft es, offener mit den klassischen SL-Informationen umzugehen. Man muß nicht jedes Geheimnis sofort aus dem Hut ziehen, aber bei den bösen NSCs kann man einfach dazu sagen „Du hast ein schlechtes Gefühl bei ihm, seine Gesichtszüge verhärten sich jedes Mal, wenn er sich unbeobachtet dünkt.” Auch helfen klassische Signale aus Literatur und Film. Laß' die bösen schwarze Mäntel tragen, unterwürfige Speichellecker um sich scharen, etc. Dann wird auch bei Mr. Johnsons klar, ob sie "gut aber in der Maschine eingespannt" oder "böse und die Maschine ausnutzend" sind – und zwar daran, wie sie mit ihrer Sekretärin umspringen oder welche Form ihr VR-Avatar hat.

Offline Crimson King

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #12 am: 18.09.2007 | 12:35 »
Man muss schon die Frage stellen, ob die Spieler das vieleicht so hart und taktisch spielen wollen, oder ob der Angesprochene der Einzige in der Runde ist, der diese Denkweise hegt und pflegt. Generell kann man Controlfreaks in Runden, die mehr Interesse an Drama und am Innenleben der Charaktere zeigen, wenig gebrauchen. Wenn es nur Unsicherheit ist, schadet es sicher nichts, den Spielern erst einmal das Gefühl der Sicherheit zu geben. Klischees sind dafür hervoragend geeignet, weil jeder sie kennt und leicht bewerten kann. Ggf. ist ein Wechsel in ein total klischeebehaftetes Setting nicht dumm, z.B. Mantel und Degen oder simple Sword and Sorcery. Lass die Spieler dazu gleich mit Charakteren spielen, die keine Luschen sind, sondern echte Hausnummern. Es gibt Systeme, die das von Haus aus bieten, man muss die Charaktere nicht einmal künstlich hochpeppeln.

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #13 am: 18.09.2007 | 12:45 »
Neben dem, was Pyro, Tybalt und Harald schon gesagt haben, hier noch ein bei mir recht wirkungsvolles Rezept, das ich manchmal anwende:

SL (als NSC): „Ich kann euch helfen!“
Spieler (als Spieler): „Ich traue dem Typen nicht!“
SL (als SL): „Kannst du ruhig, der will euch wirklich helfen.“

Manchmal ist das Leben so einfach. ;)
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Offline Crimson King

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #14 am: 18.09.2007 | 12:56 »
Spieler (zum SL): "Und dir trau' ich auch nicht." ~;D

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Offline Selganor [n/a]

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #15 am: 18.09.2007 | 13:02 »
Spieler (zum SL): "Und dir trau' ich auch nicht." ~;D
Dann soll sich dieser Spieler einen anderen SL (oder andersrum) suchen... Ein gewisses Vertrauen gehoert schon dazu.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #16 am: 18.09.2007 | 15:32 »

@ Haarald & Storm
Selbst diese Schemata helfen nichts, es sind auch diese schon gestorben...

@ Selganor
glaube es läuft eher drauf hinaus...


Offline Doc Letterwood

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #17 am: 19.09.2007 | 17:56 »
Kannte das auch - die Spieler waren ein wenig...öh, verkrampft und gaben mir nach so ein paar hinterfotzigenlistigen  ::) Aktionen keine Ansatzpunkte mehr, um ein wenig an der Schraube zu drehen. Bloß die Kontrolle behalten und nichts von dem verlieren, was man mal hat! Alles muss gelingen! Deshalb: Die Sache mit dem FengShui-Abenteuer hört sich eigentlich nach ner guten Therapie an.
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Tybalt

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #18 am: 19.09.2007 | 18:40 »
@ Haarald & Storm
Selbst diese Schemata helfen nichts, es sind auch diese schon gestorben...

@ Selganor
glaube es läuft eher drauf hinaus...

OK, wenn es eh gelaufen ist: Bring die SCs um.

Sie wachen in einem riesigen Haus wieder auf, voller NSCs, die sie "nur mal so" umgebracht haben. Um hier wieder rauszukommen, müssen sie drei NSC dazu bekommen, ihnen zu vergeben.

Wenn ihr in verschiedenen Settings gespielt habt, wirf alle NSCs zusammen und erzähl des Spieler, daß sie verschiedene Inkarantionen eines SCs gespielt haben. Dementsprechend verändern sich die SCs, je nachdem welchem NSC sie gegenüberstehen.


Tybalt,
hat nie gedacht, daß er eine Idee aus Knights of the Dinertable wirklich mal ernsthaft vorschlagen würde...

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #19 am: 20.09.2007 | 09:33 »

...

ist es schlimm wenn ich die Idee irgendwie auf eine ganz eigene Art genial finde?  ~;D

Mein Plan sind jetzt erstmal 5-8 Feng Shui-Runden. Vielleicht mach ich das Abenteuer wirklich mal aus Spaß als Einleitung für eine Diskussionsrunde(falls man nochmal drüber reden notwendig wird).

Ein Freund hat eine Idee für eine Regel um den voreiligen Finger etwas zu bremsen. Er meinte, ich solle ähnlich wie bei Vampire (glaub ich zumindest) einen Wert "Menschlichkeit" einführen und wenn dieser auf 0 sinkt läuft der Char halt Amok aus Paranoia oder ähnlichem.

Eher  :cheer: oder  :gaga:?
 

Tybalt

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #20 am: 20.09.2007 | 11:30 »
Menschlichkeit wird dann unbrauchbar, wenn der Spieler einen unmenschlichen Bastard spielen will. Bei Vampire gibt es gute Gründe es nicht zu wollen, die sind aber schwer übertragbar.

Vorschlag: Karma.

Es gibt gutes und schlechtes Karma. Für gute Taten gibt es gutes Karma, für böse Taten schlechtes Karma. Gutes Karma gibt Bonuswürfel oder ähnliches, schlechtes Karma bedeutet, daß der SC Pech hat (Bonuswürfel für die Gegner?). Damit kannst du dem Bastard-SC ab und zu richtig schön einen reinwürgen, und der Spieler hat es in der Hand, daß es aufhört.

Würde ich als Standard nicht machen, aber in deiner Situation paßt es vieleicht.


Tybalt

Offline Crimson King

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #21 am: 20.09.2007 | 14:21 »
Von Karma in der Form halte ich nix, da ich es nicht als meine Aufgabe ansehe, die Spieler zu besseren Menschen zu erziehen.

Generell muss man sich auch Folgendes überlegen (wurde auch schon vorgeschlagen): wenn es nicht passt, passt es nicht. Schlechtes Rollenspiel ist keinesfalls besser als kein Rollenspiel.

Stormbringer
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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #22 am: 20.09.2007 | 14:53 »
Von Karma in der Form halte ich nix, da ich es nicht als meine Aufgabe ansehe, die Spieler zu besseren Menschen zu erziehen.

Die Spieler sollen nicht zu besseren Menschen erzogen werden. Es ist nur eine Möglichkeit, dem SC, der wahllos tötet, seine eigene Medizin zu verabreichen. Und es wird in eine Mechanik gegossen, damit jeder weiß, woran er ist. Dann ist es nicht mehr "Spielleiterwillkür!", sondern harte Mechanik, deren Konsequenzen man absehen kann.

Bevor ich eine Rollenspielrunde aufgeben würde, würde ich auch sowas probieren.


Tybalt

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #23 am: 21.09.2007 | 01:57 »
Die Paranoia kann ja auch von der Unfähigkeit herrühren, dass man selbst den Hergang nicht nachvollziehen kann.

Vielleicht könnte man Spieler anstatt mit heldenhaften "Dir gelingt alles!" auch mit der Aufforderung selbst eine Intrige zu spinnen gewinnen. Das kann so simple sein, wie "Mein Widersacher Montegro soll auf dem Bankett des Königs einen üblen Faux-par begehen, dreht da einfach irgendwas in diese Richtung"

Richtige Intrigen zu spinnen kann nämlich schwer und fordernd sein;)
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Eulenspiegel

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #24 am: 21.09.2007 | 03:00 »
Die Spieler sollen nicht zu besseren Menschen erzogen werden. Es ist nur eine Möglichkeit, dem SC, der wahllos tötet, seine eigene Medizin zu verabreichen.
Hmm, die eigene Medizin von "Ich töte alle" wäre "Die NSCs töten alle."

Das "Der SCs hat immer Pech beim würfeln/schlechtes Karma" wäre die Medizin von "Ich erwarte, dass die NSCs schlechter würfeln/Der SL zu unseren Gunsten bescheißt."

Hier bestrafst du den Spieler ingame, mit einer willkürlich festgelegten Regel.
Genau so gut könnte man machen: "Heldenhaftes Verhalten wird mit schlechtem Karma bestraft und nur wer sich egoistisch verhält und die NSCs umbringt, wird mit gutem Karma belohnt."

Was helfen würde wäre: Jedesmal, wenn er einen NSC umbringt, sagt der SL oder ein anderer Spieler: "Was soll der Scheiß. Wir wollten mit dem NSC noch interagieren. Wieso hast du ihn gleich umgebracht? Ich bin dafür, dass wir die Szene rückgängig machen."

Offline Maarzan

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #25 am: 21.09.2007 | 06:02 »
Wenn es keine ingame Folgen hat Leute umzubringen und der Char einen Anlass hat, dann gibt es auch keinen Grund diese Leute nicht umzulegen.
Nur normalerweise hat es Folgen, wenn man Leute auch nur schelcht behandelt, vielleicht nicht sofort, aber irgendwann schon.

Ich mache für so etwas folgende Punkte verantwortlich:
Eine zu deutliche Betonung der rein abenteuerrelevanten Szenen. Die Spieler kennen keine normalen Leute mehr und bei der hohen Zahl von üblen Genossen ist die Chance bei einem unbekannten Gegenüber einen Übeltäter direkt auszuschalten einfach zu hoch und damit zu verlockend.

Die mangelnde Bindung an den Hintergrund. Die Chars sind eh entwurzelt bzw. Fremde und haben damit keine soziale Stellung, welche sie zerstören könnten. Im Zweifelsfall oder oft auch schon fürs nächste Abenteuer ziehen sie eh weiter, zum Tiel kontinentspannend. Diese Entfremdung und ein gewisser öfter vorkommender SL-Antagonismus lassen oft auch den typischen RestNSC alles andere als kooperativ sein bzw. latent feindseelig (bei der Grundsituation auch kein Wunder), oft auch aber schon dem Selbsterhaltungstrieb spottend provozierend unfreundlich bis beleidigend dargestellt.  Diese werden von den SC entsprechend auch wenn es nun nicht die eigentlichen Ziele sind als effektiv feindlich wahrgenommen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #26 am: 21.09.2007 | 07:43 »

@ Eulenspiegel

Und was würdest du machen, wenn du nun zum 6ten Mal diese Diskussion mit deinem Spieler führst, warum er den NSC abgeknallt hat? Habe jedesmal eine Diskussion angefangen und bin müde davon.
Von dem betreffenden Spieler X höre ich immer irgendeinen fadenscheinige Begründung (irgendwas, was als Grund erhoben wir einen Menschen umzubringen. Arrogant, wurde von einen Dämon angebrüllt, zu hilfbereit, hat meinen Char irgendwie beleidigt, ist ein Elf gewesen, dachte das ist eine Falle (bei einem Kind),...)
Spieler Y erklärt uns allen dann wir sollen uns beruhigen und alles wäre irgendwie nur ein Missverständnis (zum dritten, vierten, fünften oder sechsten mal) und wir es einfach abhacken sollen und vergessen. Es kann nicht immer gut laufen, das nächstemal wirds besser.
Spieler Z packt dann schon immer seine Sache, weil ihm so langsam wie mir die Lust vergeht. (und leider ist er der einzige den ich verstehe  :'()

@Maarzan
Hi, also im Prinzip versuch ich genau diesem "es gibt nur Böse" auf der Welt entgegenzuwirken. Daher tretten viele NPCs auf, welche sehr unterschiedlich in Stärke, Gesinnung und Sonstigen sind. Manche treffen sie wieder... sollten sie zumindest.

Grüße Arach

Offline Selganor [n/a]

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #27 am: 21.09.2007 | 07:45 »
Mein Tipp zu der Sache:

Such dir mit Spieler Z eine neue Gruppe ohne Spieler X und Y.

Problem geloest ;)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #28 am: 21.09.2007 | 07:50 »

Generell gebe ich ungern Gruppen auf, aber wenn es nicht besser wird, soll es wohl nicht klappen.



Offline Darkling

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #29 am: 21.09.2007 | 07:59 »
Du leitest und der Spieler ändert sein Verhalten nicht, obwohl ihr bereits mehrmals drüber gesprochen habt?

Sobald das das nächste Mal vorkommt beendest du den Abend. Klar werden alle angefressen sein, aber wenn du die Begründung dazu abgibst, warum du das Abenteuer an dieser Stelle abgebrochen hast werden die restlichen Mitspieler sich wohl eher bei Spieler X als bei dir beschweren.
Wenn dir das ohne Vorwarnung zu hart erscheint kündige es einfach vor Beginn des Spiels an. dann wissen alle (inkl. Spieler X), auf wessen Kappe das geht.

Ist zwar in der Tat eine Holzhammermethode, aber immer noch besser als direkt die gruppe aufzulösen, oder?
Der Weg zum Herzen eines Menschen führt durch den Brustkorb!

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Offline Selganor [n/a]

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #30 am: 21.09.2007 | 08:03 »
Oder eine andere Alternative:

Wenn Spieler X mal wieder grundlos einen NPC killt einfach den Abend abbrechen mit den Worten:
"Sorry... aber ohne diesen NPC kann ich das Abenteuer das ich fuer heute geplant habe nicht leiten. Das heisst dann wohl Schluss fuer heute, da ich auf die Schnelle keine Alternative geplant kriege. Wann machen wir den naechsten Termin nachdem ich neu geplant habe?"
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Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #31 am: 21.09.2007 | 08:32 »


Sollte wohl wirklich mal öfter meinen Meisterstil auf "Klappe zu - Affe tot" umstellen.

Wobei mir es sehr schwer fällt Abenteuer zu verbauen oder Spieler sterben zu lassen, weil sie eine Dummheit machen. Glaube das ist mein größtes Spielleiterproblem/-fehler.

Offline Darkling

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #32 am: 21.09.2007 | 08:56 »
Oder eine andere Alternative:

Wenn Spieler X mal wieder grundlos einen NPC killt einfach den Abend abbrechen mit den Worten:
"Sorry... aber ohne diesen NPC kann ich das Abenteuer das ich fuer heute geplant habe nicht leiten. Das heisst dann wohl Schluss fuer heute, da ich auf die Schnelle keine Alternative geplant kriege. Wann machen wir den naechsten Termin nachdem ich neu geplant habe?"
Da hatte ich auch drüber nachgedacht, aber von dem Vorschlag bin ich abgekommen, weil ich befürchte, dass Spieler X dann nicht weniger, sondern bloß gezielter NSCs umbringt...  ::)
Außerdem denke ich, dass diese Erklärung als eine "Abschwächung" aufgefasst werden könnte im Vergleich dazu, zu sagen, dass man an diesem Abend nicht mit jemandem weiterspielen möchte, den es nicht kümmert, was die ganze Gruppe von seinen Aktionen hält.
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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #33 am: 21.09.2007 | 09:32 »
Um ehrlich zu sein, wenn ein Spieler mit Leidenschaft Soziopathen spielt, dann meide ich ihn höchstwahrscheinlich - und das nicht nur am Spieltisch.

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #34 am: 21.09.2007 | 10:04 »
Mal eine Frage am Rande:
Hat der "unprovozierte" Mord/Todschlag der NPCs jemals fuer die Gruppe (oder zumindest den Charakter) irgendwelche Folgen gehabt oder laeuft das nach dem 80er-Jahre Serien Prinzip (am Anfang jeder Folge/jedes Abenteuers ist wieder der "Stand" wie vor dem letzten - also wie ueblich)?

Es mag zwar sein dass erfahrene Abenteurer faehiger sind als die durchschnittliche Stadtwache, aber wenn mehrfacher Mord/Todschlag auf dem Steckbrief steht der in jeder groesseren Stadt aushaengt dann kann der Charakter entweder zum Massenmoerder werden oder wird irgendwann doch geschnappt (besonders wenn hoeherstufige Kopfgeldjaeger auf ihn aufmerksam werden weil die Belohnung interessante Hoehen erreicht)

Wenn die Aktionen keinerlei Folgen haben ist es kein Kunststueck dass sich da nix aendert...
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Ludovico

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #35 am: 21.09.2007 | 10:23 »
Soweit ich das mitbekommen habe, spielt ihr Shadowrun. Gerade hier ist die Reputation der Runner sehr wichtig.
Statt also über Karma zu gehen, sorgst Du für Ruf- oder Reputationspunkte. Ich glaube, daß es in älteren SR-Versionen dazu Regeln gibt. Allerdings findet man diese auch in 7te See.

Bei 7te See ist es so, daß das Spiel von vornherein sagt, daß man Helden spielt. Wenn man gute Taten vollbringt, steigt der Ruf, wodurch man diverse Begünstigungen erhält, wie die Gunst netter Damen, gute Aufträge, Einladungen zu Bällen, Kredite,... Wenn man dagegen böses tut, sinkt der Ruf bis ins Negative, was zwar in der Unterwelt recht praktisch sein kann, aber in den Kreisen, in denen höheren Kreisen sehr von Nachteil ist. Es ist halt sehr rufschadend, wenn man mit Gustavo, dem Schlächter kleiner plüschiger Tierchen mit großen Augen gesehen wird.
Ab einem bestimmten Punkt, wenn man eine bestimmte Anzahl an negativen Rufpunkten erhalten hat, wird der SC zum Schurken, also einem Gegenstück des Helden und somit zum NSC.

Vielleicht könnte euch sowas helfen.

Eulenspiegel

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #36 am: 21.09.2007 | 15:38 »
Und was würdest du machen, wenn du nun zum 6ten Mal diese Diskussion mit deinem Spieler führst, warum er den NSC abgeknallt hat? Habe jedesmal eine Diskussion angefangen und bin müde davon.
1. Möglichkeit: "Nein, du hast den NSC nicht umgebracht. Du hast das nur geträumt."
2. Möglichkeit: "Wer ist dafür, dass wir das Geschehen rückgängig machen, bitte Hand heben." (Die meisten Mitspieler werden wohl die Hand heben.)

Oder Variante: "Wer ist dafür, dass der NSC überlebt hat? Bitte Hand heben."

3. Möglichkeit: "Diesen einen NSC werde ich dir noch durchgehen lassen. Solltest du aber noch einen weiteren meiner Gesprächs-NSCs töten, dann fliegst du aus der Gruppe."

Variante: "Solltest du noch einen NSC töten, dann wirst du SL."

Tybalt

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #37 am: 21.09.2007 | 16:16 »
Zitat von: Eulenspiegel
Hier bestrafst du den Spieler ingame, mit einer willkürlich festgelegten Regel.

Ja, das war der Plan. Und?


Tybalt
« Letzte Änderung: 21.09.2007 | 16:44 von Tybalt »

Joe Dizzy

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #38 am: 21.09.2007 | 16:22 »
Ein möglicher Grund weshalb Spieler zutiefst paranoid an das Abenteuer treten, sich dumm und dämlich planen oder einfach alles und jeden umzubringen versuchen, der vielleicht eine Gefahr darstellt ist, das die Spieler einfach nicht verlieren können.

Aus welchen Gründen auch immer, haben sie es sich in Kopf gesetzt, dass beim Rollenspiel nicht als strahlender Held und Obermacker dazustehen, mal richtig in der Patsche zu sitzen oder einfach mal den kürzeren ziehen (und womöglich einen Charakter verlieren) das Schlimmste und Furchtbarste ist, was passieren kann.

Frei nach dem Motto: "Oh nein! Nicht Black Leaf! Nein, nein! Ich werde sterben! Schmeiß mich bitte nicht aus der Runde raus. *heul*"

Es hilft die Leute mal bei Seite zu nehmen und ihnen zu erklären, dass das alles nur ein Spiel ist. Dazu gehört, dass sie auch mal was riskieren und wer was riskiert, muss auch damit rechnen zu verlieren. Wenn diese Vorstellung für sie zu unerträglich ist, dann sollten sie vielleicht was anderes spielen. The Sims oder so. Oder Halo auf einfachster Stufe. Oder Malen nach Zahlen auf einem leeren Blatt Papier.

Ansonsten stören sie ganz einfach deinen Spaß am Spiel und womöglich den der Leute, die kein Problem damit haben, wenn ihr Charakter mal auf die Fresse fliegt. Da muss man gar nicht groß in der Spielwelt oder am SL-Stil rumwerken, sondern die Leute mal darauf hinweisen wie albern sie sich aufführen.

Offline Maarzan

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #39 am: 21.09.2007 | 17:59 »
...
 Dazu gehört, dass sie auch mal was riskieren und wer was riskiert, muss auch damit rechnen zu verlieren. ...

Ansonsten stören sie ganz einfach deinen Spaß am Spiel und womöglich den der Leute, die kein Problem damit haben, wenn ihr Charakter mal auf die Fresse fliegt. Da muss man gar nicht groß in der Spielwelt oder am SL-Stil rumwerken, sondern die Leute mal darauf hinweisen wie albern sie sich aufführen.
 

Und wer will, dass die Leute etwas riskieren, der muss eben etwas bieten, was die Leute entsprechend anspornt. Risiko ohne Lohn ist nicht cool oder mutig sondern einfach nur dämlich.

Und die meisten Leute haben eben keinen Spaß ihre Charaktere zur Belustigung anderer sinnlos in die Scheiße zu reiten.
Ich würde eher tippen, dass sie schon einmal zu viel in der dramatischen Scheiße gesteckt haben und das auch eine Reaktion auf einen solchen Leitstil ist und von dem mittlerweile angekratzten Vertrauen in die Spielleiterqualitäten spricht.

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Joe Dizzy

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #40 am: 21.09.2007 | 18:12 »
Und wer will, dass die Leute etwas riskieren, der muss eben etwas bieten, was die Leute entsprechend anspornt.

Stimmt. Wenn Rollenspiele doch bloß eine Art Belohnung hätten, die die Spieler bekommen, wenn sie ein Abenteuer erfolgreich überstanden haben. Vielleicht könnte man das in Punkten ausdrücken, die man wenn man möchte an unterschiedliche Dinge im Abenteuer koppelt. Etwa ob der Charakter überlebt hat; oder ob er bestimmte Aufgaben gut gelöst hat oder ob er besonders unterhaltsam gespielt wurde. Wenn man ganz besonders viele dieser "Punkte" gesammelt hat, kann man sie vielleicht dafür benutzen um den Charakter kräftiger oder einflußreicher zu machen.

Das ist ein brillanter Einfall! Das wird das gesamte Hobby revolutionieren! Hol dir schnell das Patent bevor einer der Spieleautoren hier, dir die Idee wegschnappt!

 ~;D

Eulenspiegel

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #41 am: 22.09.2007 | 02:58 »
Ja, das war der Plan. Und?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ingame Bestrafung für outtime Probleme nie zur Lösung führt, sondern das Problem nur noch verschärft.

Der SL hat outtime ein Problem damit, dass seine NSCs getötet werden. Also sollte er das Problem auch outtime lösen.

Es hilft die Leute mal bei Seite zu nehmen und ihnen zu erklären, dass das alles nur ein Spiel ist. Dazu gehört, dass sie auch mal was riskieren und wer was riskiert, muss auch damit rechnen zu verlieren.
Zum Beispiel geliebte NSCs  >;D
Wenn alles nur ein Spiel ist, dann soll sich der SL nicht daran stören, das seine NSCs draufgehen. Hey, es sind schließlich keine echten Personen, sondern nur virtuelle Spielfiguren.

Zitat
Wenn diese Vorstellung für sie zu unerträglich ist, dann sollten sie vielleicht was anderes spielen. The Sims oder so. Oder Halo auf einfachster Stufe.
Oder DitV oder 'Breaking the Ice' oder PTA oder 'Werewolf - the Apocalypse' oder '7th sea' oder 'Hongkong Action Theatre' oder D&D Stufe 20 oder SR 3.0 mit 200 Karma.
Es gibt auch genügend Rollenspiele, die man spielen kann ohne Angst haben zu müssen, zu verlieren.

Offline Stefan G.

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #42 am: 22.09.2007 | 03:23 »
Oder DitV oder 'Breaking the Ice' oder PTA oder 'Werewolf - the Apocalypse' oder '7th sea' oder 'Hongkong Action Theatre' oder D&D Stufe 20 oder SR 3.0 mit 200 Karma.
Es gibt auch genügend Rollenspiele, die man spielen kann ohne Angst haben zu müssen, zu verlieren.

Sag mal, hast du auch nur nur eins der Spiele schonmal gespielt?

Zugegeben, SR und Honkong Action Theatre kenn ich jetzt nicht, aber in allen anderen ist verlieren immer durchaus wahrscheinlich und wichtiger Bestandteil des Spiels.
Ich nehm mal an bei den anderen beiden wirds auch so sein.
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Eulenspiegel

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #43 am: 22.09.2007 | 05:30 »
Seit wann ist bei DitV verlieren der Bestandteil des Spiels? Es geht darum, zu entscheiden, welches Verhalten richtig bzw. falsch war. Aber es gibt kein "Gewinnen" oder "Verlieren". Und es gibt auch keine falschen Entscheidungen. Egal, was du entscheidest, es ist richtig, weil du der Dog bist.

OK, bei Breaking the Ice könnte man verlieren, indem man nicht zusammenfindet. - Wenn man "Wir passen nicht zusammen. Ich suche mir 'ne andere Freundin." denn als verlieren bezeichnen möchte.

Bei Werwolf hast du so die überheftigen Fähigkeiten, dass du da eigentlich nicht verlieren kannst. Egal, ob du jetzt gegen den Wyrm, Spirits oder gegen Menschen kämpfst. Die einzige halbwegs große Gefahr stellen Vampire und Tänzer der Schwarzen Spirale da. - Und auch da hat man nicht wirklich Angst zu verlieren.

OK, und bei D&D Stufe 20 sollte ich vielleicht noch den Zusatz machen, dass man damit dann Stufe 1-5 ABs spielen sollte. Die einzige Gefahr, dort zu sterben ist durch Massive Damage oder durch fehlgeschlagene Rettungswürfe. (Aber selbst dann sollte der Heiler der Gruppe (mein innerstes wiederstrebt sich, ihn Kleriker zu nennen) mittels True Ressurrection den getöteten Helden wiederbeleben können.)

Alles also Spiele, wo "Verlieren" nicht wirklich eine Gefahr darstellt.

Offline Maarzan

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #44 am: 22.09.2007 | 07:00 »
Seit wann ist bei DitV verlieren der Bestandteil des Spiels? Es geht darum, zu entscheiden, welches Verhalten richtig bzw. falsch war. ...
Was bei einem Spiel dann in der Praxis gewinnen und verlieren bedeutet, liegt am Ende doch immer noch in derWahrnehmung der Beteiligten und für die meisten Leute ist tot sein oder auch nur verletzt oder erniedrigt sein eben verlieren und das vermeidet man nach Möglichkeit, wenn man keinen dem Risiko gegen überstehenden Gewinn bzw. doch Alternativmethoden sieht. In Dogs hat man es ja praktisch mit religiösen Fanatikern zu tun, die für die richtige Sache eben auch alles in die Waagschaale zu werfen bereit sind.
Wenn man dazu noch einen ArchlochSL hat, der die Charaktere im Dreck sehen will und dazu hämisch lacht, der findet in eigentlich jedem Spiel eine Möglichkeit die Charaktere verlieren zu lassen, er ist ja gar nicht daran interessiert, das Verlieren zu verhindern, er ärgert sich ja nur über den Widerstand der Spieler dagegen. Dann werden die Konflikte von außen bestimmt und massiv genug gemacht, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Auch in Dogs wird es möglich sein die Charakterer mit einem übermächtigen Mob zu konfrontieren (wo der SL dann eine offene Konfrontation erwartet, sont sind die Chars ja feige)  bei Breaking the Ice würde man von vorneherein an jemanden geraten, der einen nur ausnutzen will und mit einem spielt und die Gegener in Werewolf oder D20 wären dann halt Vampirhorden, Erzmagier und Drachenstaffeln.

Das einige Spieler ein Angstprobleme haben/machen ist sicher der Fall , aber das Problem sitzt typischerweise hinter den Schirm und er oder ein SL-Genosse hat es ihnen anerzogen.
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Offline Stefan G.

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #45 am: 22.09.2007 | 12:52 »
Seit wann ist bei DitV verlieren der Bestandteil des Spiels? Es geht darum, zu entscheiden, welches Verhalten richtig bzw. falsch war. Aber es gibt kein "Gewinnen" oder "Verlieren". Und es gibt auch keine falschen Entscheidungen. Egal, was du entscheidest, es ist richtig, weil du der Dog bist.
1. Deine Entscheidungen sind immer richtig in dem Sinne, dass der Glauben damit richtig ausgelegt ist, ob die Entscheidung aber auch "richtig" für die Menschen in der Fiktion ist steht nicht immer fest.

Ich empfehle in dem Punkt durchaus nochmal im Buch nachzulesen.

2.Mittelfristige Ziele werden in Dogs oft nicht erreicht und es kommt auch oft genug vor, dass ein Dog stirbt, fällt zumindest für mich auch alles unter verlieren.

Bei Werwolf hast du so die überheftigen Fähigkeiten, dass du da eigentlich nicht verlieren kannst. Egal, ob du jetzt gegen den Wyrm, Spirits oder gegen Menschen kämpfst. Die einzige halbwegs große Gefahr stellen Vampire und Tänzer der Schwarzen Spirale da. - Und auch da hat man nicht wirklich Angst zu verlieren.

Wie Maarzan schon schreibt, bei Werwolf kann der Sl wenn die Charaktere der Spieler für "normale" Gegner zu stark sind auch ganz leicht Erzmagier, Methusalems, schon total bekloppte Jäger oder weis der Geier was auspacken um wieder herausfordernde Gegner zu haben. Gegen die können die Charaktere dann eben auch verlieren.

OK, und bei D&D Stufe 20 sollte ich vielleicht noch den Zusatz machen, dass man damit dann Stufe 1-5 ABs spielen sollte. Die einzige Gefahr, dort zu sterben ist durch Massive Damage oder durch fehlgeschlagene Rettungswürfe. (Aber selbst dann sollte der Heiler der Gruppe (mein innerstes wiederstrebt sich, ihn Kleriker zu nennen) mittels True Ressurrection den getöteten Helden wiederbeleben können.)

Mann kann auch Cowboy und Indianer spielen, da muss man nur länger schreien können beim "Nein-Doch-Nein-Doch" und man verliert auch nie  ::)
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Joe Dizzy

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #46 am: 22.09.2007 | 13:14 »
Das einige Spieler ein Angstprobleme haben/machen ist sicher der Fall , aber das Problem sitzt typischerweise hinter den Schirm und er oder ein SL-Genosse hat es ihnen anerzogen.

Ich war mir nicht im Klaren darüber, dass du zur "Der SL ist an allem Schuld"-Fraktion gehörst.

Nein, die Spieler sind natürlich nie für ihr Spielverhalten verantwortlich und können nichts dafür, wenn die Art wie sie spielen die Arbeit und Vorbereitung des SLs zunichte macht und ihm den Spaß am Leiten nimmt.

Sie machen ja nur was ihnen Spaß macht. Der SL muss sich nach ihnen richten. Wo kämen wir denn da hin, wenn sogar der SL am Tisch Anspruch darauf erheben darf Spaß zu haben. Der soll gefälligst Spaß daran haben, den Wünschen der Spieler hinterherzulaufen und wenn er das nicht will, soll er nicht SL sein.

 ::)

Offline Maarzan

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #47 am: 22.09.2007 | 14:37 »
Ich war mir nicht im Klaren darüber, dass du zur "Der SL ist an allem Schuld"-Fraktion gehörst.

Nein, die Spieler sind natürlich nie für ihr Spielverhalten verantwortlich und können nichts dafür, wenn die Art wie sie spielen die Arbeit und Vorbereitung des SLs zunichte macht und ihm den Spaß am Leiten nimmt.

Sie machen ja nur was ihnen Spaß macht. Der SL muss sich nach ihnen richten. Wo kämen wir denn da hin, wenn sogar der SL am Tisch Anspruch darauf erheben darf Spaß zu haben. Der soll gefälligst Spaß daran haben, den Wünschen der Spieler hinterherzulaufen und wenn er das nicht will, soll er nicht SL sein.

 ::)

Das war von mir und ich bin meistens Spielleiter, früher öfters auch mit wechselnden Besetzungen und öffentlichen Treffs, Cons etc.
Ich habe auch ähnliche Erfahrungen gemacht, wobei es da meist weniger um zu viel Planung ging, als um wir reden nicht mit NSC´s sondern bringen sie lieber um bzw. schießen auf alles was sich bewegt, was ja ein ähnliches Problem ist. Und wenn man dann mal geschaut hat was an anderen Tischen passierte oder dort gespielt hat, wußte man woran das liegt. Es gibt sicher ein paar Spieler , die selber Ursache von Problemen sind, aber ein großer Haufen wird zum Problem gemacht. 

Ich bin (meist) Spielleiter und ärger mich, wie ein Typus Spielleiter die Spieler kaputt macht. 
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Joe Dizzy

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #48 am: 22.09.2007 | 15:03 »
Ich bin (meist) Spielleiter und ärger mich, wie ein Typus Spielleiter die Spieler kaputt macht. 

Es fällt mir schwer Spieler als Knetmasse zu sehen, die von anderen Spielleitern geformt werden und nicht in der Lage sind sich auf eine andere Spielart einzulassen.

Damit macht man sich das Ganze zu einfach. Es sitzen schließlich vernünftige Menschen zusammen am Tisch, da kann man doch wohl erwarten, dass sie versuchen so zu spielen, dass alle Spaß haben. Schlechte Spielleiter sind keine Ausrede für mangelndes Sozialverhalten.

Offline Stefan G.

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #49 am: 22.09.2007 | 15:22 »
Naja Georgios, irgendwann fängt man auch mal an und beginnt zu lernen wie das Spiel funktioniert. Dort können auf einen als Unbedarfter irgendwelcher Schmarn aus schlechten Regelwerken oder die Marotten einiger Möchtegerndiktatoren schon großen einfluss haben.

Am Ende nimmt man das dann als "Rollenspiel ist halt so" hin und trägt das auch in anderen Gruppen mit sich bis man irgendwann mal Alternativen aufgezeigt bekommt und aktzeptiert.

Also sowas gibt es definitiv auch.Ging mir zum Beispiel so.

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Offline Crimson King

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #50 am: 22.09.2007 | 15:26 »
Insbesondere gilt auch, dass nicht zwangsläufig alle am Tisch erwachsene Menschen sind.

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Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #51 am: 22.09.2007 | 15:29 »
Hi,

Gut und möglich, was man bei manchen Gruppen der Spielleiter aufgrund seiner "Ich bin gegen euch, meine lieben Spieler"-Einstellung, solche verhalten hervorruft, aber wie schon beschrieben. Spieler X ist bei der ersten Runde vor 4 Goblinen schlecht ausgerüsteten umgedreht und sagte:"Wir sollen nur schauen was hier vorgeht. Antwort: Gobline"
Er war kaum von den anderen Spieler zu überreden herauszufinden, was die Gobline dort suchen oder sonstwas. Es waren 4 Gobline und das war ihm zuviel, vor allem weil sie mit Keulen bewaffnet waren.

Ich denke, bis dahin konnte ich recht wenig an ihm... manipulieren.

Gehen wir davon aus der Spieler wäre wirklich von sich aus ein ganz normaler Spieler und erschießt nicht alles was sich bewegt. Müsste es sich nach einer Aussprache, in dem der Spielleiter sagt: "ihr müsst nicht jeden erschießen, es wird euch nicht zum Nachteil sein", bessern oder? Schließlich liegt es nicht in seinem natürlichen Verhalten, richtig? spätestens nach der zweiten, dritten oder sonstwievielen Aussprache oder?

Gruß Arach

Joe Dizzy

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #52 am: 22.09.2007 | 15:53 »
Am Ende nimmt man das dann als "Rollenspiel ist halt so" hin und trägt das auch in anderen Gruppen mit sich bis man irgendwann mal Alternativen aufgezeigt bekommt und aktzeptiert.

Ich sehe das Problem dann eher bei den Leuten, die denken "Rollenspiel ist halt so." als bei schlechten SLs, die ihre Spieler "traumatisieren".

Insbesondere gilt auch, dass nicht zwangsläufig alle am Tisch erwachsene Menschen sind.

Vernünftig =/= Erwachsen

Ein Mindestmaß an Sozialverhalten sollte man bei seinen Mitspielern voraus setzen können. Wenn nicht, dann wird's mit dem flüssigen Spiel eh schwierig.

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #53 am: 22.09.2007 | 16:06 »
Ich habe "erwachsen" durchaus mit "reif" und nicht einfach mit "volljährig" übersetzt. Aber gerade nicht ganz so selbstsichere, sensiblere Zeitgenossen können durch einen falschen SL durchaus vergrätzt werden. Fälle dieser Art habe ich in meinem Bekanntenkreis (und nein, ich war nicht der SL  ~;D).

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #54 am: 22.09.2007 | 16:57 »
Spieler X ist bei der ersten Runde vor 4 Goblinen schlecht ausgerüsteten umgedreht und sagte:"Wir sollen nur schauen was hier vorgeht. Antwort: Gobline"
Er war kaum von den anderen Spieler zu überreden herauszufinden, was die Gobline dort suchen oder sonstwas. Es waren 4 Gobline und das war ihm zuviel, vor allem weil sie mit Keulen bewaffnet waren.
Tja. Habt ihr ihm auch outtime gesagt, dass von 4 Goblins keinerlei Gefahr ausgeht und dass das bloß Aufwärmgegner sind?

Und falls er partout nicht mehr rausfinden will, dann geht er halt zurück, während die anderen Spieler die Goblins beobachten und herausfinden, was die Goblins so treiben. - Dann haben die anderen Spieler ihren Spaß und der "Angstspieler" entschließt sich irgendwann, doch noch zurückzukehren und ihnen zu helfen.

Arach

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Re: Medizin gegen das Paranoia Virus
« Antwort #55 am: 24.09.2007 | 08:23 »

Nein, sehe auch wirklich keinen Grund dazu irgendwelche Werte oder outtime Informationen zu Gegnern direkt zugeben. Schon einmal daher, weil sich Spieler an sowas gewöhnen und dann immer wieder einsehen wollen.
Ich habe jedoch wie bei jedem Abenteuer davor Informationen herausgegeben zu diesem und es als "lockeres Zueinander finden" bezeichnet.
Meine Beschreibung der Gobline (so in etwa gekürzt): "Dort sitzen vier kleine und schmächtige Gobline am Feuer. Einer kratzt sich mit einer stumpfen Keule gerade zwischen den Beinen. Sie wirken eher gelangweilt als aufmerksam und hin und wieder fällt ein Wort in einer euch unbekannten Sprache, wohl Goblinisch. Keiner von ihnen wirkt besonders helle und/oder stark. Keiner von ihnen trägt Rüstung."

Aus meiner Sicht, ist der Mensch so. Habe mich jetzt noch mit anderen alten Kollegen auseinander gesetzt. Zwei davon hatten ähnliche Situationen und meinten, irgendwann lernt ein Spieler - "Es ist ein Spiel wo er etwas riskieren kann oder muss, oder er lernt es halt nicht."


Grüße Arach