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Fading Suns goes Vampire Hunter D: Eine Lost-World Marke Eigenbau

(1/1)

Waldviech:
Bin gerade mal wieder über meine beiden Vampire-Hunter-D-DVDs gestolpert und bei dieser Gelegenheit ist mir aufgefallen, daß das Setting dort eigentlich recht FS-Kompatibel ist. Die Welt ist antiquiert, hat aber etliche futuristische Einsprengsel, Fortschritt ist eine Sache der Vergangenheit, es gibt mystische Elemente, etc.pp. Wie wäre es mit einem "Crossover" ?  ;D

Bistrisa

Die kleine, erdähnliche Welt Bistrisa wurde kurz vor der Gründung der zweiten Republik entdeckt und vor allem von Siedlern von Terra Sancta aus den Gebieten Deutschland, Ungarn und Rumänien besiedelt. Bistrisa ist eine relativ kalte und gebirgige Welt mit weiten Nadelwäldern. Das Haus Caspari betrieb etliche Minen in den Bergen Bistrisas und auf den umliegenden Asteroiden, und war für die zweite Republik eine der primären Quellen für Bauxit. Da die Siedler von der Erde viele traditionelle Bauweisen und viel von ihrer Folklore nach Bistrisa mitnahmen, wurde Bistrisa auch ein beliebtes Tourismusziel.
Der bistrisische Zweig des Hauses Caspari wurde reich und mächtig, hielt sich aus der großen Politik aber stets heraus, weswegen Bistrisa nie zu den großen Welten der Republik.
Als die Republik fiel, kam es auf Bistrisa zunächst zu heftigen Ausschreitungen im Zuge derer der zentrale Raumhafen und einige umliegende Großstädte per Atomschlag vernichtet wurden. Da die Caspari Bistrisa jedoch ohnehin schon weitgehend nach feudalem Muster regierten, verlief die Umstellung schnell. Für die nächsten 100 Jahre verblieb Bistrisa im Verbund der Bekannten Welten und unterhielt gute Beziehungen zu den Hawkwoods auf Delphi (Bistrisa liegt nur einen Sprung von Delphi entfernt).
Die Caspari hüteten jedoch ein schauerliches Geheimnis: seit der Zeit der Republik waren die Caspari besessen vom Gedanken an die Unsterblichkeit. Die bekannten Langlebigkeitsseren waren nicht genug....also testeten die Caspari ein neues Serum das ihnen wirklich Unsterblichkeit bescherte - allerdings hatte es erhebliche Nebenwirkungen und verwandelte die Caspari, die es genommen hatten, in etwas, das Vampiren der irdischen Mythologie erschreckend ähnlich war. Ein Jahrhundert lang ging alles gut, da die Caspari nicht alle zu "Unsterblichen" geworden waren. Dann allerdings entdeckte eine Gruppe von Avestiten das Geheimnis des Hauses Caspari und ein Kreuzzug drohte Bistrisa. Also verschlossen die Machthaber das Sprungtor bis zu diesem Tage.
Die Caspari wurden mit der Zeit immer mehr zu "wirklichen" Vampiren und beherrschten den Planeten mit blankem Terror. Sie ernährten sich von ihren Untertanen wie von Vieh und hielten sie mit Hilfe ihrer wolfsartigen Changed-Schergen in  Angst und Schrecken.
Nach 500 Jahren aber kam es mit Hilfe der planetaren Kirche zu einer Rebellion, die den Caspari einen empfindlichen Schlag versetzten. Die kleineren Adeligen (Nachkommen der Minendirektoren der zweiten Republik) gründeten ihre eigenen kleinen Häuser und regieren seither kleine und kleinste Fürstentümer die Bistrisa überziehen. Die letzten der Caspari regieren den Planeten nominell immer noch, halten sich aber vom öffentlichen Leben fern. Seither herrscht eine düstere Pattsituation.
Die zivilisiertesten Fürstentümer haben sich relativ gut erholt und sich auf Techlevel 4 eingependelt. Die größte Nation ist die an einem mediterranen Binnenmeer gelegene Kirchenrepublik. Der Glaube der Bistrisaner ist fast identisch mit dem der Orthodoxen. Allerdings glauben sie wie die Eskatonier an die innere Flamme. Politisch gesehen ist Bistrisa liberaler als die meisten Bekannten Welten und viele Adelige regieren eher nach dem Muster einer konstitutionellen Monarchie. Nach außen hin erscheint Bistrisa bei Tag wie eine friedliche und glückliche Welt. Nicht einmal das Fading-Suns-Phänomen hat große Auswirkungen auf das Sonnensystem von Bistrisa. Die Nächte jedoch gehören in vielen Fürstentümern noch immer den Vampiren des Hauses Caspari....

Was haltet ihr von diesem Grundkonzept und wie würdet ihr es ausbauen ?

PrinzMegaherz:
Klingt sehr gut.

Ich würde allerdings die Avesti da raus halten, zumindest in den Filmen spielt Religion keine größere Rolle. Klar gibts da ne Menge Kreuze, aber weder D noch die anderen Jäger scheinen auf irgendeine Art und Weise Religiös.

Orthodoxie auf jeden Fall, aber Avesti würde zu sehr das Scheinwerferlicht auf sich ziehen

Waldviech:
Die Avesti waren eigentlich auch nur die Initiatoren des Beinahe-Kreuzzuges. Die Gläubigen auf Bistrisa selber sind, wie geschrieben, tatsächlich fast identisch mit den Orthodoxen. Der größte Unterschied dürfte allerdings sein, daß sie politisch "liberaler" sind und ihren Kirchenstaat sogar republikanisch aufgebaut haben. Überhaut läuft auf Bistrisa vieles über Stadträte und Bürgerversammlungen. Die kleineren menschlichen Adels-Häuser sind allesamt ziemlich auf dem Teppich geblieben und recht volksnah. (Vorbild wäre hier der niedere Adel des viktorianischen England und nicht der mittelalterliche Hoch-Adel). Gerade das könnte durchaus für Spannungen sorgen, wenn Bistrisa wiederentdeckt wird.
Je nachdem wie bekannt die Geschichte über den verhinderten Kreuzzug ist, wären natürlich auch die Reaktionen unterschiedlich. Ist das Wissen darum im dunklen Zeitalter verloren gegangen, wäre folgendes Szenario denkbar:
Die Caspari sind in den heutigen Known-Worlds von den Al-Malik geschluckt worden. Also haben die Al-Malik natürlich Interesse an Bistrisa und wollen ihren vermeintlichen lieben Verwandten helfen, die Kontrolle über ihre Welt wiederzuerlangen....die Charaktere werden im Auftrag des Hauses Al-Malik nach Bistrisa geschickt und erkennen erst langsam, WAS sie da eigentlich wieder in den Sattel heben sollen..... ;D

Meisterdieb:
Wie bekannt wäre denn die "Situation" des Caspari auf Bistrisa? Also wieviel von ihrem Vampirismus ist bei der Kirche und den anderen Adelshäusern bekannt?

Wenn zuviel Wissen darüber vorhanden ist, würde doch sofort wieder ein Kreuzzug gegen Bistrisa ausgerufen - und mal ehrlich: mehr als ein Gerücht brauchen die Avestiten nicht um schon mal die Scheiterhaufen aufzuschichten.
Wie stellt man also das politische Gleichgewicht auf Bistrisa dar, damit der niedere Adel/ die Kirchenrepubklik nicht sofort nach Öffnung des Sprungtores den Patriarchen/ den Imperator um Hilfe bitten.

Wie aktiv sind die "Vampire" und wie offen handeln sie? Geben sie sich nach außen menschlich?
Ist es allgemein bekannt, dass die Caspari vampire sind oder werden Vanpire und Adelige nicht direkt in Verbindung gebracht?

Ich hätte da gerne eine Situation, die den Charakteren genug Zeit und ausreichend Möglichkeiten gibt, die Situation auf dem Planeten kennezulernen. Ob andere Mächte eingreifen (z.B. Avestiten) hängt davon ab, wieviel über die Situation bekannt ist und wie schnell man reagieren kann.

Ich würde also Avestiten oder die Kirche insgesamt nicht aus dem Plot raushalten. In Vapire Hunter D mag Religion nicht vorkommen oder nur einen Hintergrundrole spielen, aber bei Fading Suns ist sie nun mal ein großer Teil des Settings.
Interessant wäre es zu sehen, ob die Caspari auch auf religiöse Symbole "allergisch" reagieren...
Was für (Neben)effekte bringt den dieser "Vampirismus" überhaupt mit sich?

Insgesamt gefällt mir deine Idee sehr gut. Werd das auch in meiner Kampagen mal einbauen; ich habs gern etwas düsterer.

Waldviech:
Ich hatte das im FS-Forum mal etwas näher ausgeführt und zitiere mich erstmal fröhlich selber  :santa: :


--- Zitat ---Was natürlich auch noch wichtig ist, sind die Vampire selbst.
Entstanden sind die Vampire von Bistrisa durch die Einnahme der Unsterblichkeitsdroge VITA-66b. Bei VITA-66b handelt es sich um einen genomorphen Virus der nicht nur lebensverlängernd wirkt, sondern auch starke Psi-Booster enthält. Die Personen, die damit "infiziert" werden sind tatsächlich relativ unsterblich, haben eine enorm beschleunigte Wundregeneration und erlangen im Laufe ihres ewigen Lebens große psoinische Kräfte. Allerdings steigt die Lichtempfindlichkeit der Infizierten an und sie entwickeln einen unnatürlichen Blutdurst, da ihr Körper bestimmte Enzyme im Blut nicht mehr selbst bilden kann. Allerdings sterben sie durch Sonnenlicht nicht, es schmerzt nur sehr, und sie können auch nicht wirklich verhungern - nur in Starre fallen.
Das Wissen, VITA-66b im Labor herzustellen ist verloren gegangen. Allerdings vermehren sich die VITA-66b-Viren im Blut der Caspari fröhlich weiter, so das sie in der Lage sind, Opfer mit ihrem eigenen Blut zu "Vampirisieren". Die Infektion läuft dabei ähnlich ab wie in einem Buch von Anne Rice. Zuweilen werden aber auch Personen über den reinen Biss infiziert.
Die Caspari haben den Verwandlungsvorgang stark ritualisiert und sind ziemlich wählerisch, was Personen angeht aus denen sie Vampire machen wollen.
VITA-66b gelangte nur in sehr kleinen Mengen über die Systemgrenzen von Bistrisa und in den Known-Worlds gibt es so gut wie keine Infizierten.
Die Vampire von Bistrisa stimmen nicht in allen Einzelheiten mit den mythologischen Vampiren von Aerd überein, aber die Dorfbevölkerung glaubt dies zumindest.
Die paranormalen Fähigkeiten der Vampire entspringen vor allem ihren PSI-Kräften und können kaum etwas, das menschliche Psioniker nicht auch könnten. Einige Caspari haben jedoch auch mit antinomistischen Ritualen experimentiert und können sich so z.b. tatsächlich in Fledermäuse verwandeln.
Warum VITA-66b eine Wirkung hervorruft, wie mythologischem Vampirismus so ähnelt, ist unbekannt und die Dörfler kennen in der Regel nicht mal den Namen VITA-66b. Für sie ist Vampirismus tatsächlich ein dämonischer Fluch.
 Es gibt unter den Caspari aber einige Gerüchte: So soll der Vampirpart z.b. dadurch entstanden sein, daß die Droge psychoreaktiv ist und den Anwender nach den Ängsten seiner Umgebung formt. Eine andere Geschichte sagt, daß der Gentechniker, der den Unsterblichkeitsvirus erschuf, von seinem Auftraggeber übel behandelt wurde und sich darüber an den Caspari rächen wollte (Mit den Worten: "Hier ihr Blutsauger...da habt ihr, was ihr wollt !")
--- Ende Zitat ---



--- Zitat ---Zu Aliens und Changed auf Bistrisa

Bistrisa ist eine Welt, die scheinbar komplett von Menschen dominiert wird. Zwar wissen die Bistrisaner aus alten Schriften und Legenden, daß es außerhalb ihrer Welt neben der Menschheit noch andere intelligente Wesen gibt, aber auf Bistrisa selbst gibt es keine Aliens. Ursprünglich soll es einige Obun auf Bistrisa gegeben haben, die mit den ersten menschlichen Kolonisten auf den Planeten kamen. Allerdings war die Population nicht groß genug um ohne Zufluss von Außen existent zu bleiben.
In abgelegenen Gebieten Bistrisas finden sich auch alte Ruinen einer verlassenen Ukar-Kolonie. Aber von den Erbauern fehlt jede Spur - es ist selbst auf Kordeth unbekannt, daß der Planet jemals von Ukar kolonisiert wurde. So bleiben die Ukar-Ruinen ein Mysterium.
Anders sieht die Sache mit mit Changed aus. Während der Zeit der zweiten Republik war das Forschungsinstitut, daß VITA-66b entwickelte auch anderweitig aktiv. Das Haus Caspari beschäftigte und beschäftigt etliche Arten verschiedener Mutanten, vor allem die grausamen Wolfsmenschen.
In den Wäldern von Bistrisa hausen ganze Kolonien verdrehter Mutanten. Schon immer hassten die menschlichen Bistrisaner die zahlreichen Changed. Zunächst, weil die genetisch Veränderten den menschlichen Bistrisanern Arbeitsplätze "wegnahmen". Nach der Casparidiktatur waren die Changed noch wesentlich verhasster, da sie die Handlanger der grausamen Bluttrinker waren.
Treffen Menschen und Changed auf Bistrisa aufeinander kommt es fast immer unweigerlich zu Konflikten. Auch menschliche "Missgeburten" werden oft zu den Changed gezählt und nicht selten als Kinder im Wald ausgesetzt.
Aliens kann es durchaus passieren, daß sie aus Unkenntnis für Mutanten gehalten werden und man sie davonjagt.
--- Ende Zitat ---



--- Zitat ---
--- Zitat ---Wie sieht's auf Bistrisa mit den Gilden aus?
--- Ende Zitat ---

Sosolala......ansich haben die Bistrisaner eine Geisteshaltung, die den Gilden hervorragend zupass käme. Allerdings war das Sprungtor zu bevor sich das in den Known-Worlds gängige Gildensystem auf Bistrisa richtig etablieren konnte. Es gibt viele klein lokale Gilden und Innungen und in vielen Wirtschaftsbereichen ist noch das Firmensystem der alten Republik präsent - allerdings nicht so krawall-kapitalistisch und mächtig wie damals. Eher "Buddenbrocks" als "Cyberpunk-Konzern". Viele Firmen sind Familienbetriebe, die über Generationen weiter vererbt wurden. Das führt in einigen urbanen Fürstentümern zu einer Art bürgerlichem Pseudo-Adel (etwa wenn eine reiche Unternehmerdynastie in 38. Generation die städtischen Gaswerke betreibt....)
--- Ende Zitat ---


--- Zitat ---Interessant wäre es zu sehen, ob die Caspari auch auf religiöse Symbole "allergisch" reagieren...
--- Ende Zitat ---
Sind sie eigentlich nicht - aber es gibt durchaus welche, die entsprechende Psychosen entwickelt haben


--- Zitat ---Wie aktiv sind die "Vampire" und wie offen handeln sie? Geben sie sich nach außen menschlich?
Ist es allgemein bekannt, dass die Caspari vampire sind oder werden Vanpire und Adelige nicht direkt in Verbindung gebracht?
--- Ende Zitat ---
In vielen der Fürstentümer geht man davon aus, daß die Vampire besiegt sind. Ungefähr 500 Jahre nach dem Torschluss gab es eine erfolgreiche Rebellion gegen die Caspari. Die Bewohner von Bistrisa wissen sehr wohl, daß es die Vampire gibt, gehen aber davon aus, daß sie ausgestorben sind. In abgelegenen Fürstentümern herrschen die Caspari allerdings noch immer offen.
Die meisten Caspari selbst geben sich nach Außen hin erstmal menschlich, bevor sie zuschlagen. Einige von ihnen haben eine V:tM-ähnliche Mentalität entwickelt, wogegen wieder andere daran arbeiten, die Herrschaft über ihren Planeten wieder ansich zu reißen.

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