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D&D 4e und magische Gegenstände

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Feuersänger:

--- Zitat von: J:Jack am 24.01.2008 | 20:16 ---Und das magische Gegenstände eine Designkrücke seien, halte ich für nicht haltbares Gewäsch.
--- Ende Zitat ---

Also, das dürfte sich aber inzwischen wirklich herumgesprochen haben.
Prominentestes Beispiel ist der ganz gewöhnliche Kampf. Man hat eine Angriffsprogression, durch die jeder Charakter mit steigendem Level automatisch besser trifft; am besten natürlich Kämpferklassen. Aber eine Verteidigungsprogression gibt es nicht. Ein Level 20 Fighter in Vollplatte ist genauso leicht zu treffen wie ein Level 1 Fighter in Vollplatte. Das passt doch super zusammen: Angriffsbonus +26, Rüstklasse 21 (mit Schild).
Darum ist magische Rüstung dringend notwendig. Und nur mit der Rüstung ist es nichtmal getan, die ist ja auf +5 begrenzt. Also braucht man noch drei-vier weitere Gegenstände, die die verschiedenen Bonustypen ausreizen. So, und NUR so, kommt in D&D ein hochstufiger Krieger auf eine Rüstklasse, die mit seinem Angriffsbonus annähernd vergleichbar ist.

Konsequenzen:
In einer Welt komplett ohne magische Items treten also - wenn sie überhaupt so lang überleben - beispielsweise hochstufige Kämpfer gegeneinander an, deren Angriffsbonus allein die Rüstklasse des (gleichstufigen) Gegners übertrifft. Da kann man überhaupt nur noch auf 1 danebenhauen. Man würfelt also nur noch die Trefferpunkte runter, bis der erste am Boden ist. Der Sieger kann dann nur hoffen, nicht nochmal gefordert zu werden, ehe er Zeit zum Heilen hatte.
Man hat also auf niedrigen Stufen eine größere Chance, (in einem fairen Kampf) nicht getroffen zu werden, als auf hohen Stufen. Das passt doch überhaupt nicht zusammen!

Und wie ich schon sagte, richtig verloren schaut einer erst aus, wenn er in einem normalen D&D-Setting seines Krempels beraubt wird. Auf hohen Stufen beträgt der Gesamtwert der Ausrüstung mehrere Millionen GP. Sollte diese verlorengehen, kann man seinen Charakterbogen gleich ins Altpapier geben. Starke Encounter, die viel Treasure geben, schafft man ohne die Items nicht. Schwache Encounter, die man ohne Items überleben kann, bringen in hundert Jahren nicht genug Kohle, um wieder auf die Füße zu kommen. Vom Frustfaktor mal ganz zu schweigen.


--- Zitat ---auch die allgemein angeblich so starke verbreitung der magischen gegenstände ist in anbetracht der verdienste des normalbürgers eine übertreibung, die - zugegeben - durch wenig glückliche abenteuer, nsc-darstellungen, computerspiele und vor allem dumme gerüchte und phrasen entstand (so wie "jeder barkeeper kann zaubern...").
--- Ende Zitat ---

Und durch Quellenbücher/Splats... ich empfehle dazu mal beispielsweise die diversen "Volo's Guides". Hab ich jetzt nicht hier (sind eh noch aus AD&D-Zeiten), aber ich erinnere mich sinngemäß. Darauf war mein Beispiel mit den X Wards pro Taverne bezogen. Oder wenn da irgendwelche Schmieden beschrieben werden, dann sind da nicht zuletzt mehrere magische Diebstahlsicherungen eingebaut, die alleine schon zigtausende GM kosten müssten.


--- Zitat ---ebenso sind die romane nicht voller items.
--- Ende Zitat ---

Naja. Nicht "voller" Items, aber jeder der "Helden" ist schon extrem von seinem Krempel abhängig. Liest man die FR-Romane, könnte man statt der Charakternamen auch gleich überall die Namen der Waffen einsetzen. "Dann reisten Aegisfang und Blaues Licht in den Süden, um den magischen Anhänger und die magische Statuette von dem juwelenbesetzten Dolch zurückzuholen. Unterwegs stießen noch Taulmaril und eine Mithrilaxt auf einem fliegenden Streitwagen zu ihnen, und schließlich konnten sie mit knapper Not den Tarosreif besiegen." Ich fand das schon ziemlich cheesy.

Die einzige richtig große Diskrepanz zwischen Romanen und Spielaltag ist das fast vollständige Fehlen von Klerikern. Ist wohl einfach zu schwer, in einer Story Leid, Verwundungen und Todesgefahr rüberzubringen, wenn der Partypriester mit einem Fingerschnippen jegliche Wunden heilt und Gefallene ins Leben zurückholt.

Visionär:

--- Zitat von: Einzelgaenger am 24.01.2008 | 20:07 ---Richtig, anders könnte der durchschnittliche AD&D Barkeeper einen Spaziergang (und somit einen Wurf auf der "coresponding climate encounter table") nicht überleben.

--- Ende Zitat ---
Tja, so ist das eben bei D&D. Da gehören magische Gegenstände und Zufallsbegegnungen einfach dazu. Aber ich denke, wenn du es lieber realistisch magst, habe ich da genau das richtige Rollenspiel für dich: hier entlang.

JS:
ja, zugegeben, die alten ad&d-zeiten waren nachher ziemlich verschwenderisch, aber die nehme ich nicht mehr als maßstab.

und die romanautoren übersehen der dramatik zuliebe so einige rollenspielmöglichkeiten, doch das ist mir recht. bezüglich der items ist dein beispiel eigentlich sehr aussagekräftig: es sind selten allerweltsgegenstände, von denen die rede ist, sondern ganz besondere. und das kann man nun weder den fr noch den fantasyautoren zum vorwurf machen. solche gegenstände gab es auch in der realität zuhauf, wenn natürlich auch nicht magisch. wenn ich überlege, welches trara allein um die schwerter und geschicklichkeitsarmbänder gemacht wurde, die drizzt mit der zeit bekam. auch die anderen nsc sind nicht überladen mit gegenständen. richtige "loothuren" sind erst durch die computerspiele und zahlreiche schlechte abenteuer entstanden, und das hat sich dann auch ins rollenspiel hineingefressen. aber ein aufmerksamer blick ins fr-kampagnenbuch zeigt ganz eindeutig, daß es eine welt mit viel magie und vielen magiern ist, aber keine welt der itemsupermärkte und zaubernden barkeeper.

ps: dsa als realistisch anzubieten, das entbehrt ja nicht eines gewissen humors.
:D

Tantalos:

--- Zitat ---Also, das dürfte sich aber inzwischen wirklich herumgesprochen haben.
--- Ende Zitat ---
Was daran aber eine "Krücke" sein soll wei ich nicht. DA sowohl der Monk, der Ninja und noch andere Klassen Attributs- Levelabhängige ACs haben hätte man das auch anders lösen können. Ich behaupte einfach mal: das war so konzipiert um eben coole magische Items einzubauen.

Und nicht andersrum, dass man dringend magische Items braucht, weil sie zu doof waren, sich nen anderen Mechanismus auszudenken -> und so hört sich das Wort Krücke für mich an.

Und nien, bis zu mir hat es sich noch nicht rumgesprochen, und wirklich viele Foren lesen ich mit.

Heinzelgaenger:

--- Zitat von: J:Jack am 24.01.2008 | 20:16 ---Es gibt welten, die sind bewusst angelegt eben nicht Mittelalter zu sein. DSA bzw. Aventurien mag "mittelalterlich" sein, aber Eberron ist es eben nicht. Und das magische Gegenstände eine Designkrücke seien, halte ich für nicht haltbares Gewäsch.
Ich denke Magische Gegenstände, Flammende Schwerte und Ringe der Unsichtbarkeit sind cool. Und die Abstufungen +1-+5 sind nur Kategorien um das ganze in Schubladen zu packen.

--- Ende Zitat ---

Mit Eberron habe ich auch kein Problem. Es gefällt mir stilistisch nicht (Eisenbahn, Warforged etc.) aber das ist Geschmackssache. Es ist nämlich wesentlich konsistenter als die Realms.

Magische Geg. waren Designkrücken, das ist kaum anfechtbar.

Diverse Ringe und Flammenschwerter sind von mir aus cool. Wenn der Held aber mehrere mit sich herumträgt, dazu Schild, Stiefel, Helm und Hose? Dann wird es schnell uncool aus mehreren Gründen.

ZB wird die Welt sehr unglaubwürdig. Warum Energie in die Erschaffung zig magischer Schwerer stecken, die dann zu hunderten in mehrbändigen ledergebundenen Enzyklika (ich denke, ein Ausrufezeichen ist wieder angebracht, !) sortiert sind, wenn andere Gegenstände viel wichtiger im Leben eines Toril Bürgers sind. So zB
Reiche Ernte(Sense+5, Bag of unlimited seed, Scarcrow +2/+4 ag. bandits)
Sex (Unseen naughty Servant Spells, Nightly Heroism Balm, Rod of Enlargement [hmm, im deutschen AD&D gabs die Prachtrute...])
Stadtmauern und Befestigungen (Walls of Slipperiness, Citygate +3, Oilpitcher of Frost)
Transport und Spedition (Tensers trolley, Galley of Haste, Teleport Tours Inc.)
ETC
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Statt dessen: Stiefel, Schnallen, Armschienen, und obskure Tränke, die irgendwie immer zum Kämpfen da sind.

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