Das Tanelorn spielt > [TSOY] Gonne-on-Maire

(3) Die Gäste des Kalifen

<< < (2/11) > >>

Skyrock:
Die Khaleanerin verneigt sich wie immer demütig, als wie immer der Applaus aufbrandet, und sie mit besonderer Verzückung war wie es ihr gelungen ist ihren Herrn zufrieden zu stellen. Ysabels Getuschel registriert sie beiläufig, aber es ist jetzt nicht das wichtigste. Das wichtigste ist General Lavelle - er kennt alle Pläne, alle Waffen, alle Strategien, alle Karten, und eine so günstige Gelegenheit wie heute abend würde sie nie mehr bekommen um an ihn heran zu kommen.

Sie begibt sich hinter die Bühne, und die beiden Diener die sie schon eingekleidet haben schneiden sie mit großen Scheren aus den sündhaft teuren Gewändern, in die sie eben noch mühevoll und hochkonzentriert eingenäht hatten, und entsorgen die Überreste so achtlos wie das Fleisch der Vögel, deren Zungen sie für die Festtafel herausgerissen haben. Es ist ein weiteres Zeichen der Größe der Ammeni, sich das beste vom besten für die einmalige Verwendung leisten zu können, anstatt tagein und tagaus die gleichen schmutzstarrenden Felle zu tragen wie es vielleicht die Not minderen Kulturen gebietet, aber nicht für den Mittelpunkt der ganzen bekannten und unbekannten Welt schickt.

Kurz darauf ist sie in ihrem maßgeschneiderten Zofenkleid in Richtung Küche unterwegs. Chantal, die Dienerin die General Lavelle zugeteilt wurde, kommt gerade mit einer Amphore des angeforderten maldorischen Brandys entgegen, als Paruline ihr den Weg versperrt. "Ich bin hier um mich an eurer statt um den hohen Herrn Lavelle zu kümmern - übergebt mir die Amphore und meldet euch dann beim Majordomus für eine neue Aufgabe." Chantal tut wie ihr gesagt wurde, und Paruline entschwindet den Gang hinunter.

In der Tafelhalle angekommen begibt sie sich an General Lavelles Seite, knickst und blickt dienstbar zu ihm auf. "Es hat mich zutiefst geehrt, einen so großen Mann wie euch mir applaudieren zu sehen. Erlaubt mir hierfür, heute abend eure bescheidenste Dienerin an der Tafel zu sein."

Die restlichen Leute ignoriert sie zunächst.
Der Kalif scheint einiges an Respekt vor dem General zu haben, und wenn Parulines Angebot annimmt würde er sie ihm wohl kaum durch einen gegenteiligen Befehl entziehen.
Ysabel blendet sie bewußt aus ihrer Wahrnehmung aus - je weniger Paruline an sie denken und über diese seltsame Vertrautheit nachdenken muss, umso konzentrierter kann sie sich um den General kümmern, und ihre Konzentration würde sie brauchen.
Wäre noch Ferdinand, und keine Dutzend Schritte von Baptiste entfernt ihre Vertraulichkeiten mit d'Antons Freund zu pflegen wäre keine kluge Idee.

Joerg.D:
Ferdinand spielte weiter die Rolle des Genießers, lauschte dem Klatsch und den Neuigkeiten, die er vernehmen konnte. Er pflegte in der Öffentlichkeit das Bild eines Mannes der sich nur kurz auf eine Sache konzentrieren kann und ein ausgeprägtes Temperament hat.

Er schüttelete die üblichen Hände und machte die erwarteten Komplimente, während die Trauer wieder stärker wurde. Er fühlte sich immer schuldig, das er Parulines Gesang so genießen konnte, obwohl er seine große Liebe noch  immer noch nicht gerächt hatte.

"Jede Nacht ein bisschen mehr Rache mein Engel" dachte Ferdinand sich. Er würde schon Wege und Mittel finden für Gerechtigkeit zu sorgen.

oliof:
Ferdinand hat kaum Zeit, seinen Rachegedanken nachzuhängen, als Baptiste zu ihm tritt. „Na mein Junge, wie gefallen Dir unsere Gäste? Mit General Lavelle solltest Du Dich mal unterhalten – der wird hier in Zukunft eine Menge Staub aufwirbeln, und das ist eine wunderbare Gelegenheit für die Familie de Maire, den Einfluß nach Norden auszuweiten. Wußtest Du, daß Lavelle mit seinem Bruder diese wunderbare Geschichte mit der khaleanischen Blutpest ausgeheckt hat? Die Baumkuschler sind grad meistens damit beschäftigt, die Lungen ihrer Frauen und Kinder aufzuwischen, eine wundervolle Vorstellung, oder?”

Mit diesen Worten winkt Baptiste Lavelle heran, der von Paruline bedient wird – wie immer die perfekte Dienerin, weicht sie keine zwei Schritte von der Seite des Genrals. Lavelle strahlt Unbeugsamkeit aus, seine Augen strahlen kraftvoll, seine Haltung ist ohne Fehl. „Mein Kalif, Lord de Maire” sagt er, dann wendet er sich Ferdinand zu. „Ihr müßt der Neffe des geschätzten Kalifen sein, ich bin hoch erfreut!”. Es entspinnt sich ein leichtes Gespräch, und als Baptiste seine Runde fortsetzt, sind Lavelle und Ferdinand in ein angeregtes Gespräch über Duellklingen vertieft. „Wie wäre es, wenn Ihr heute Nacht für eine kleine Demonstration Eurer Technik in mein Lager kommt? Ich denke, mein Kader kann von Euch noch etwas über Stahl lernen – auch wenn ich Bambus aufgrund seiner Vielseitigkeit und Verfügbarkeit sehr schätze, erkenne ich die Überlegenheit des Materials an. Was haltet Ihr von einem Nachtmahl? Mein Bruder wird auch dabei sein, er lebt hier schon sehr lange. Kennt Ihr Albert Lavelle?”

Joerg.D:
"Deine Sängerin war ausgezeichnet, das Essen ist vorzüglich, wie immer fehlt es deinen Gästen an nichts mein werter Oheim."

Ferdinand lauscht den Worten seines Onkels interessiert.

"So, lieber Onkel. Er ist dir also wichtig dieser General. Dann kenne ich jemanden der sich mit Hingabe um ihn kümmern wird."

Dann antwortet Ferdinand:
"Tja, ich persönlich hätte die Frauen und Kinder lieber als Sklaven des Reiches oder besser noch meiner Familie, wo sie Geld einbringen, statt den Wald zu düngen. Aber wenn der General meint, seine Krieger haben solche Taktiken nötig, dann wird er schon Recht haben. Ich kenne mich mit so etwas nicht aus."

Als er dem General vorgestellt wird, stutzt Fedinand kurz, weil dieser so vital und nicht verschlagen wie ein Politiker wirkt.

"Oh die Freude einen der Protektoren unseres Lebensstandards kennen zu lernen, der die zahlreichen Entbehrungen unserer Kriegszüge auf sich nimmt, ist ganz auf meiner Seite wehrter General Lavall."

Das Gespräch über die Duellklingen ist eine Unterhaltung zwischen zwei Männern,  welche das rauschen des Adrenalins kennen, das durch die Adern fließt, wenn zwei Männer auf Leben und Tod kämpfen und dabei trotzdem den nötigen Stiel haben, ihr Tun zu genießen.

"Ballisara ist das Schwert meines verstorbenen Großvaters, eine wundervolle Klinge aus den alten Tagen, wo unser Schmiede mit der Alchemie expirimentiereten und diese wunderschönen Ätzungen auf der Klinge schufen. Fühlt einmal, die Klinge ist so scharf, das man damit einen herunterfallenden Seidenschal durchtrennen könnte und doch fühlt sie sich rau an, wie die Haut eines Haies."

Dann betrachtet Ferdinand die Klinge des Generals und bewundert diese.

Nachts im Lager? Nun General, wenn ich euch damit einen Gefallen mache, werde ich die Annehmlichkeiten der Stadt mit den Beschwerden eines Feldlagers tauschen. Auch eine Demonstsation meiner Fertigkeiten werde ich gerne geben."

Dann setzt er eine nachdenkliche Miene auf.

"Kräter-Lavall? Klar kenne ich euren Bruder. Der  lässt doch seit einiger Zeit alles von seinem Schoßhündchen machen, diesem komischen Goblin. Ist der überhaupt im Ort? Ich dachte der wäre irgendwo in der Gegend um komische Kräuter zu suchen."

oliof:
„In der Tat, das ist mein Bruder. Mit dem Alter scheint er etwas wunderlich geworden zu sein, manchmal sprach er von seinem Goblin fast wie von einem Kind, das man gern hat und nicht wie von einem nützlichen Tier. Wir werden sehen, was es damit auf sich hat.”

In diesem Augenblick tritt ein Bediensteter an den General heran und überreicht ihm eine kleine Schriftrolle. Lavelle bricht das Siegel, wirft einen Blick hinein und nickt dem Bediensteten zu, der sich unauffällig entfernt.

„Ja, meine Männer haben ihn in seinem Laden nicht angetroffen – so stimmt wohl, was Ihr gerade sagtet. Sagt; Ihr könnt doch sicher ein gutes Wort bei Eurem Onkel für mich einlegen – würdet Ihr ihn wohl bitten diese beiden Mädchen”, er nickt kurz in Richtung Paruline und Ariana, „heute Nacht an mich auszuleihen? Ich verspreche Euch, sie morgen ganz wohlbehalten wieder zurückzubringen.”

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln