Gebannt lauscht Arpok Llacuinas Erzählung. Die schreckliche Geschichte findet lebhaften Widerhall in der Vorstellung des Goblins. Welche Bestien! Unerträglich, was meine Rasse immer wieder durch sadistische Menschenhände zu erleiden hat. Arpok überlegt, ob Llacuinas Bericht über die Entstehung der Blutpest sich mit seinen Einsichten über diese dämonische Krankheit decken. Es ist möglich, sogar sehr wahrscheinlich.
Während er abwägt, welche Rückschlüsse die geschilderte Entstehung der Blutpest auf ihre genaue Wirkung und Möglichkeiten ihrer Heilung zulässt, drängt sich ein anderer Gedanke in den Vordergrund. Paruline scheint keinen Gedanken an ihn verschwendet zu haben. Llacuina hat ihm noch nicht einmal einen Gruß überbracht. Es scheint ganz so, als habe Paruline sich nur an Monsieur deMaire erinnert. Wie schnell man diejenigen vergessen kann, die einen lieben. Bin ich wirklich blind dafür gewesen, dass sie mich niemals zum Mann nehmen wird? Es ist der Moment, in dem Arpok endgültig beschließt, dass er auf Parulines Liebe nicht hoffen kann.
Nachdem Arpok mit Ferdinand und Llacuina gesprochen hat, kehrt er zurück zu Ariana und seinem Labor. Er lässt D’anton rufen. Ferdinand hat entschieden, dass D’anton das letzte Wort darüber haben soll, was mit Ariana geschieht.
Es dauert nicht lange, bis D’anton die Kellerräume betritt. „Arpok, sprich, was gibt es Neues. Ich habe wichtige Dinge zu tun – du hast bereits von der seltsamen Erzählung der Hexe gehört. Aber nun spute dich und erzähle: gibt es Hoffnung?“
Ohne Umschweife erläutert Arpok, was er bereits Ferdinand erzählt hat. Den Bericht über die Einzelheiten der Untersuchungen und die unerwartete Reaktion der Schmetterlingsblume, die aus der Blutpaste die notwendigen Nährstoffe ziehen konnte, um eine Blüte zu treiben – eine weiße Blüte, wohlgemerkt! – lässt der Meuchelmörder rastlos über sich hinweggehen, bis Arpok schließlich an die entscheidende Stelle kommt: „Wir könnten Ariana in einen tiefen Schlaf versetzen, der das weitere Voranschreiten der Krankheit verlangsamt. Sie könnte so für Tage oder Wochen ausruhen. Verstehst du, D’anton, sie könnte schlafen, bis wir ein Gegenmittel finden. Andernfalls könnte die Krankheit sie in den nächsten Tagen so sehr aufzehren, dass sie selbst dann, wenn wir ein Heilmittel finden, an ihren inneren Verletzungen zugrunde gehen wird.“
Arpoks Nasenflügel flattern, als er zu seinen letzten Worten ansetzt: „Es könnte allerdings auch sein, dass Ariana bereits so sehr geschwächt ist, dass sie durch den Schock, den die Kräuter unweigerlich auslösen, sterben wird.“ D’antons entsetzter Gesichtsausdruck lässt Arpok einen Schritt zurückweichen. „Du kannst ihr helfen, D’anton. – Mit deinem Blut können wir sie stärken. Verstehst du, sie wird mit Sicherheit die Behandlung überleben und in Ruhe schlafen können. Aber ...“, Arpok zögert einen Moment, „aber die Prozedur ... das Verfahren ... der Austausch und die Vorbereitungen ... also ...“ „Jetzt rede endlich, du nichtsnutziger Goblin!“, schreit D’anton ihn an.
„Du wirst dabei an der Blutpest erkranken.“
In die Stille hinein ertönt ein sanftes Stöhnen. „D’anton, bist du es? Liebster, du bist es. Ich habe von dir geträumt.“