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Kritik von Spieler an Spieler

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Ludovico:

--- Zitat von: Lieutenant Ein am 23.04.2008 | 17:01 ---Naja.....

Also wenn man sich schon verbessern will, dann bitte auch in einem vernünftig strukturiertem Lernprozess.

Zuerst einmal sollte eine Lernmotivation da sein (sich überhaupt verbessern wollen) und dann sollte man für sich ein Lernziel definieren (zB Schauspielerei verbessern).

Anschließend werden nach einer Analyse des eigenen Standes (generell verschlossen; gewisses Können vorhanden, aber Probleme mit der Rhetorik u.ä.), effektive Lerntechniken ausgewählt.

Die Lerngruppe soll dabei unterstützen, (ermutigen, Hilfestellung leisten, Verbesserungsvorschläge unterbreiten etc.) aber wichtig ist, dass der Lerner sich NICHT nach den Wünschen der Gruppe zu richten hat, sondern seinen eigenen Lernzielen folgt.

Regelmäßig evaluiert der Lerner dann seine Fortschritte in Richtung seines Lernziels und nimmt gegebenfalls Korrekturen vor.

Nur so erreicht man autonomes Lernen nach moderner Didaktik.
--- Ende Zitat ---

Äh... das wäre mir etwas viel, muß ich zugeben.


--- Zitat ---Dieses ganze Feedback-Gezumpe ist ja ganz nett. ABER vielleicht will ich gar nicht mehr In-Character spielen, weil ich meine schauspielerische Leistung ausreichend finde, und mein eigentliches Lernziel ist ein guter Powergamer zu werden.

--- Ende Zitat ---

Deshalb Punkt 4: Man lehnt die Kritik ab oder nimmt sie an. Das steht jedem frei.

Ein:
Naja, aber nur so erreichst du einen effektiven Lernprozess. Wenn dir dann nämlich deinen Gruppe die ganze Zeit irgendwelches Feedback gibt, dass dir nix bringt, ja, dann bringts dir nix. Daher hier wie auch sonst im Rollenspiel gilt: Einfach vorher mal drüber reden.

"Hallo, Leute, ich bin ein mieserabler Powergamer. Bitte helft mir."
Dann geben sie dir ihr Feedback und Tipps zu dem, in dem du dich verbessern willst. Was du dann direkt umsetzen kannst.

Und da deine Leute genau wissen, wo du hin willst, wird sich sicherlich auch eine vernünftige Möglichkeit finden, um deinen Lernprozess auch zu überprüfen. Denn ohne solche Evalutionen kann sich auch einfach eine Menge vormachen.

Bei diesem ungelenktem Lernprozess über irgendwelches Feedback, das irgendwie, irgendwo eine Verbesserung bringen soll. Wird im besten Fall weniger rauskommen als bei einem strukturiertem Lernprozess, und im schlimmsten Fall wird garnichts dabei rauskommen, weil das Feeback der Leute dir einfach nix bringt.

Joerg.D:
Also Eins Methodik ist, schon richtig, wenn es um wirkliches lernen im klassischen Sinne geht.

Dennoch sehe ich in Ludovicos Vorschlag eine gute Möglichkeit, Spieler erst einmal an das Verbessern der eigenen Leistungs heran zu führen. Das Ansprechen, was gefällt und was nicht, oder wie man konstruktiv an Schwächen arbeitet, ist für eine Hobbytätigkeit wie das Rollenspiel genau richtig. Außerdem sehe ich schon beim normalen Ansprechen von Punkten mit Diskussion, wie ich es jetzt anspreche schon deutliche Erfolge und Motivation meiner Mitspieler, an ihren Schwächen zu arbeiten. Ich denke man sollte immer auf Eigenmotivation setzen, wenn es um seine Spieler geht. Das von Lt.Ein gewünschte wirkliche Lernen werden IHMO auch die meisten Spieler aus meinem Bekanntenkreis ablehnen.

Falls ein Spieler wirklich aktiv an etwas arbeiten möchte, dann kann man mit ihm gezielt an seinen Schwächen arbeiten.

Ich beziehe mich jetzt mal auf die TSoY Runde via Skype, die der Oliof erwähnt hat. bei dieser wird ja nach der Runde von allen Spielern und vom SL konstruktive Kritik geäußert und die Effekte sind hervorragend.

Einzelene Spieler in der Runde an zu spielen und nach gewünschten Spielmustern, wie "In Charakter Sprechen", kann das Ganze noch unterstützen. Lernen und Spielen zu verbinden, ist eine wünschenswerte Entwicklung.

Ein:
Jörg,
nur wenn die Leute eigentlich eh nicht lernen wollen, warum sie dann mit der eigenen (wahrscheinlich unerwünschten) Meinung behelligen? (Sofern der Spielfluss nicht gestört ist) Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, schon gar nicht dazu etwas zu lernen.

Maarzan:
Ich schätze mal das lässt sich mit "Kritik kann nur dann Verhaltensänderungen bewirken, wenn der Betreffende die Kritik als zweckdienlich sieht, das darin angestrebte Ideal also auch selbst anstrebt" zusammenfassen.
Was der Kritisierte als zweckdienlich ansieht, ist nicht unbedingt wortlos als gegeben und bekannt anzunehmen.

Munter aneinander vorbei zu kritisieren wird also nicht viel bringen, da die Leute, die einem typischerweise am ehesten auf den Zeiger gehen (typischerwiese wegen abweichender Spielstile) umgekehrt gewöhnlich genauso denken und daher dem fremden Spielziel folgende Kritiken direkt nach Punkt 4.1 verschieben.

Wer als Kritiker von Kritisierten angenommen werden will, muss aus dessen Motivationslage heraus argumentieren können - alles andere dient eher dazu Sympathisanten gegen den Kritisierten zu finden. Auch Kompromisse finden erfordert erst einmal einen Einblick in die Denk- und Bedürfnisstrukturen des anderen.

Ohne Lenkung/Aussprache bekommt derjenige, der seine Spieleffizienz verbessern will vielleicht Hinwiese wie weniger verkrampft zu sein oder sich mehr vom Regelwerk zu lösen oder mehr Details von seinem Hintergrund zu offenbaren, weil das ggf. ideale sind, die andere Mitspieler vertreten.

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