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Kritik von Spieler an Spieler

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Maarzan:
@ Eulenspiegel

In dieser reinen Form funktioniert das nur, wenn der Betreffende ein Kuschelschwamm ist, also ohne eigene belastbare Vorlieben und nur nach Harmonie und Anerkennung strebend. Das sind dann aber seltenst die Leute, die überhaupt erst einmal durch "unpassendes" eigenes Spiel auffallen.

Es gibt eine Menge Arten von Spaßbildnern, welche auf dem eigenen Spiel aufbauen, der Betreffende kann also durchaus eine Menge Kriterien finden, wonach er sein Spiel unabhängig vom Schulterklopfen der anderen bewerten kann.

Dazu kommt, das so ein Bewertungszucker für die Kritikmedizin wohl auch nicht so wertvoll erscheint wie ein freies und spontanes Lob.

Eine Aussprache macht generell Sinn, wenn man Inkompatibilitäten am Spieltisch überwinden muss (und wäre besser schon am Anfang präventiv geführt worden aka was erwartet ihr vom Spiel, oder der SL setzt dies in seinem Spielangebot einfach fest).
Einfach nur Vorwürfe, und etwas anderes ist undiskutierte Kritik ohne Berücksichtigung der Sichtweise des Rezeptenten meines Erachtens nicht, sind selten geeignet Änderungen zu bewirken, insbesondere weil es in solchen Situationen sinnvollerweise um Kompromisse geht - und die fallen nicht vom Himmel, sondern wollen erarbeitet werden.

Eulenspiegel:
Kein Mensch ist nur nach Harmonie strebend. Aber jeder Mensch interessiert sich dafür, was andere über ihn Denken.

Und wenn man nur Lob hört, dann stärkt das zwar das Ego, aber man ist sich auch im Klaren darüber, dass man sich dadurch nicht verbessern kann. (Ein guter Rollenspielabend ist, wenn alle beteiligten Spaß haben. Demenstprechend ist ein guter Rollenspieler eine Person, die dafür sorgt, dass alle Spaß haben.)

Disclaimer: Niemand wird dazu gezwungen, sich zu verbessern. Wenn jemand sagt: "Mir scheißegal, was du über mich denkst, ich spiele trotzdem so weiter.", dann ist das völlig legitim. (Solange es nicht überhand nimmt.)

Und es geht hier ja nicht über Unüberwindbare Inkompatibiltäten:
- Das Spiel mit dem PG-Spieler macht ja trotzdem Spaß. Es nervt zwar, wenn er wiedermal auf seine Werte schielt, anstatt den Char auszuspielen, aber trotzdem macht das Spiel mit ihm Spaß.
- Das Spiel mit dem Ambiente-SL, der ausführlich die Taverne beschreibt, macht auch Spaß. Man hat zwar das Gefühl, dass er bei der Beschreibung etwas übertreibt, aber es macht trotzdem Spaß.

Wie gesagt: Der Spielspaß ist ja bereits auf einem hohen Niveau. Die Spieler sind alle schon gut aufeinander eingespielt und das Spiel miteinander macht großen Spaß.
Es geht halt darum, das hohe Niveau noch weiter zu erhöhen (ohne dabei jedoch in Arbeit auszuarten).

Klar, wenn ich weiß, welche Fehler die Spieler machen, kann ich auch schon vor dem Spiel kurz darauf hinweisen und eine Besprechung machen. Meistens sind es aber nur Kleinigkeiten, die man bis zur nächsten Spielsitzung eh wieder vergessen hat. Daher ist die Erinnerung nach der Spielsitzung noch frischer und es macht eher Sinn, den Spieler nach der Spielsitzung darauf anzusprechen. Das hat zwei Vorteile:
1) Ich weiß noch, welche Aktion er gemacht hat, die mich störte.
2) Der andere Spieler hat eine Woche Zeit, sich zu überlegen, ob er die Kritik annimmt oder ablehnt. Er muss sich nicht sofort entscheiden. (Wenn ich ihn vor der Spielsitzung darauf aufmerksam mache, ist er sofort im Zugzwang und müsste sich sofort entscheiden.)

Ludovico:
Edit: Damn! Falsches Thema

Kinshasa Beatboy:
Tag Leute,

Boba hatte es ja schon kurz erwähnt: Feedbackregeln sind eigentlich integraler Bestandteil des Zusammenlebens. Viele Leute hören davon komischerweise in Deutschland gar nicht oder recht spät (meistens bei irgendwelchen Kommunikationstrainings oder sowas). Falls ich Kurse abhalte, die persönliches Feedback zwischen Teilnehmern beinhalten, reiche ich immer zwei kurze Folien rein, deren Inhalt ich Euch gern zur Verfügung stelle. Habe mir das aus verschiedenen Quellen im Internet zusammengeklaubt (ist allerdings auf Englisch; deutsches Zeugs zum Thema findet Ihr bei Google bestimmt in Massen unter dem Begriff "Feedbackregeln"):

Feedback is effective when:
It is linked to observed and demonstrable behavior and not to the person.
It is descriptive: this means NOT an interpretation or a judgment about the behavior.
It is specific and not general, aimed at concrete, specific and clearly defined behavior.
It follows directly to the behavior.
It helps the receiver to do something with it. Giving advice, which is not workable, is not helping.
It is formulated in such a way, that it is inviting to the receiver to react on the feedback.

Feedback “rules”:
1. Always get the other person to self-assess first.
In other words, before you gush your words of wisdom on a given situation, find out what the other person is thinking. “How do you think that went?” or some appropriate variation is good. As the coach, you’ll gain valuable insight into the other person’s judgment and knowledge. It also allows you to find common ground to expand upon. Of even more value, however, is that it forces some personal introspection and analysis by the other party.

2. Give feedback in ‘I-messages’.
“I think that….”. Avoid the use of descriptions in which you start with “You...”, such remarks can easily be perceived as accusing or judgmental which makes the feedback loose its purpose.

3. Give balanced feedback, starting with the positive.
To be effective, feedback must be balanced. If you lead with or focus only on the negative, the likely reaction will be defensiveness. If the other person is defensive, he will shut down, tune out or rationalize your feedback as “not relevant.” On the other hand, when you start with positive feedback, you get a more open response to the negative feedback later on. The other person now doesn’t assume that “you’re out to get them.” Instead, he views you as being balanced and fair in your assessment.

4. Be specific with your feedback.
Documentation with concrete examples is beneficial here. In other words, don’t tell someone that they have a bad attitude and stop there. If you do, you’re likely to get into a pissing match over who’s right and who’s wrong. No one wins in that kind of scenario. Instead, focus on the specific behaviors, actions, words or body language which supports your point. In addition, be very detailed by describing when, where and how these behaviors have manifested themselves.

Lieben Gruß vom Beatboy

Nachtrag: Nicht, dass ich mich daran in Internetforen selbst halten würde. Versteht sich, oder?  ~;P

Ludovico:
Ah scheiße!

Scheint so, daß es sich nun doch nicht implementieren läßt, weil die Spieler, die daran Interesse hätten, den Schnabel nicht aufmachen und die Spieler, die es nicht wollen, denken, daß es böse sei.
Ach man, vielleicht krieg ich wenigstens sowas rein wie "Noch Anmerkungen zur letzten Runde?".

Kostet kaum Zeit, ist harmlos und leider auch sehr ineffizient und nutzlos!

Ach man, im Moment bin ich so pissig, daß ich denke, daß die Spieler, wenn es mal ein echtes Problem gibt, ich mich sperre. Klar, ist kindisch und dumm, aber im Moment bin ich eher wütend.

Vorher hieß es noch, daß man es ausprobieren könne und jetzt fallen mir zwei Spieler in den Rücken, einer kriegt den Schnabel nicht auf und einer von den beiden, die den Sinn darin nicht erkennen, hält es für schädlich und glaubt, daß IT-Maßnahmen OT-Probleme lösen können.

Ich weiß schon jetzt, wie das ablaufen wird:
Eine Spielerin sorgt für Spannungen innerhalb der Gruppe und die Probleme werden schön totgeschwiegen oder drumrumgeredet, bis es zu spät ist.

Edit: Hab mich abgeregt und bin mal gespannt, wie es so weiterläuft. Ideen und Spieler für eine andere Runde hab ich immer noch genug in petto.

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