Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E

Spielerfahrungen mit D&D4

<< < (11/19) > >>

Joe Dizzy:
Kleine Anmerkung: mein Name schreibt sich Georgios. Ohne 'e'. ;)

Ich denke der Vorwurf des Videospiels ist mit Sicherheit berechtigt, wenn man denn die Regeln unkommentiert ins Spiel fügen will und eben nicht versucht sie einzubinden oder in die dramatischen Situationen und dynamische Spielwelt einbettet. Aber ich würde halt weiterhin sagen, dass das nicht allein die Funktion des Regelwerks ist, sondern auch durch einfallsreiche und phantasievolle Spieler erreicht wird.

Darum sehe ich dieses Fehlen einer zwingenden Umsetzung von Regeleffekten in die Spielwelt nicht als Fehler, Spielstörung oder ähnliches. Sondern als Chance eine Spielwelt zu formen, die den Ansprüchen der Spieler genügt. Denn schließlich sind sie maßgeblich dafür verantwortlich ob Regeleinsatz X "Sinn" macht oder "Realismus" oder "Plausibilität" zerstört.

Falcon:
@georgios: oh tatsächlich. hast du den irgendwann mal geändert? ich hab den nämlich schon immer so geschrieben :)


Ich kann mir gut vorstellen, das es Rollenspieler gibt, die sich durch die Interpretationsfreiheit herausgefordert fühlen und auch Spass daran haben Erklärungen zu finden. Ich stimme auch zu, daß D&D auch davon ausgeht, daß man das tut.
Die Realität in den Runden sind m.E. aber anders aus und für mich ist das Aufwand-Spass Verhältnis ebenfalls einfach zu gering als das es sich lohnen würde z.b. aus jedem HP Treffer zu versuchen herauszulesen, was da genau passiert ist. Und ich finde man verwickelt sich dabei arg schnell in Widersprüche.

Wenn Regeln solche InGame Widersprüche/Unklarheiten hervorrufen, ist es bis zu einem subjektiven Maß noch kein Fehler. Aber irgendwann, wenn selbst das Dramatik/Story Argumenthörts nicht mehr retten kann, hörts für mich einfach auf.

Joe Dizzy:

--- Zitat von: Falcon am 21.06.2008 | 19:08 ---@georgios: oh tatsächlich. hast du den irgendwann mal geändert? ich hab den nämlich schon immer so geschrieben :)
--- Ende Zitat ---

Ich weiß. ;)


--- Zitat von: Falcon am 21.06.2008 | 19:08 ---Die Realität in den Runden sind m.E. aber anders aus und für mich ist das Aufwand-Spass Verhältnis ebenfalls einfach zu gering als das es sich lohnen würde z.b. aus jedem HP Treffer zu versuchen herauszulesen, was da genau passiert ist. Und ich finde man verwickelt sich dabei arg schnell in Widersprüche.
--- Ende Zitat ---

Das man jedes Mal eine neue, tolle, spannende Erklärung sucht meinte ich ja auch nicht. Es geht mir viel mehr darum, dass man die Welt beim Spielen entdeckt und erfindet... oder halt durch Rollenspielen erspielt. Ein Spieler muss nur einmal beschreiben wie "Lance of Faith" denn funktioniert und schon ist die Sache etabliert. Man macht sich die Spielwelt so in kleinen Schritten zu eigen und das führt meiner Erfahrung nach zu einem intensiveren, plastischeren und auch immersiveren Spielerlebnis.

"Unser" D&D ist halt immer cooler, besser und einfach geiler als das aus den Büchern. Weil die Welt genau so funktioniert, wie wir uns das erspielt haben.


--- Zitat von: Falcon am 21.06.2008 | 19:08 ---Wenn Regeln solche InGame Widersprüche/Unklarheiten hervorrufen, ist es bis zu einem subjektiven Maß noch kein Fehler. Aber irgendwann, wenn selbst das Dramatik/Story Argumenthörts nicht mehr retten kann, hörts für mich einfach auf.

--- Ende Zitat ---

Das Dramatik/Story-Argument ist aber auch völliger Unsinn und zumindest in diesem Zusammenhang vollkommen für's Gesäß. Als Krücke wenn mal die gemeinsame Vorstellungskraft einen Durchhänger hat, mag sie ok sein. Aber ich denke du gehst da unter dem falschen Vorzeichen heran. Auf die Vorstellung der Gruppe greift man nicht zurück, weil das Regelwerk versagt hat. Ich spreche davon die Vorstellung der Gruppe als Triebfeder, Mittelpunkt oder Kern des Rollenspiels zu sehen. Die Regeln sind dann nur dafür da, um aus diesem Kern etwas zu formen, das gespielt werden kann. Unter dieser Sichtweise verursachen die Regeln nämlich nicht was man sich im Spiel vorstellt; sondern geben der Vorstellung lediglich eine greifbare und konkrete Form.

Falcon:
@letzter Absatz: das konkrete Formen der Vorstellung durch die D&D Regeln funktioniert aber eben nur so lange, so lange ein System das auch unterstützt. An vielen Stellen klappt das gut und es ist toll, darüber brauchen wir nicht reden.
Aber da ist D&D ein wenig schizophren, denn - ich kann es ja nur immer wieder ansprechen  - nicht alles ist erklärbar und längst nicht alles offen für Interpr. in D&D4. Und dann wird spielen zum Krampf, für den Simulationsfreak, dessen Charakter verwaschen dargestellt wird, wie für den Freigeist, der keine Erklärung mehr weiss.
Als Brettspiel funktioniert es dann aber immer noch und auf dem Level spielen wir es dann (für nichts anderes taugt es dann ja). Lance of Faith wird bei uns auch bunt angemalt, natürlich; über Nacht heilende Schwerverletzte nicht.

Ein sehr direktes System (ich bohre im linken Nasenloch - dazu brauchst du den Nasebohrskill auf links spezialisiert), mag die eigene Kreatitivät hemmen, ist zumindest aber sehr leicht zu spielen (ob es Spass macht ist wieder was ganz anderes).

GeorgiOs schrieb:
--- Zitat ---Auf die Vorstellung der Gruppe greift man nicht zurück, weil das Regelwerk versagt hat.
--- Ende Zitat ---
Das hängt ja wieder von den Vorraussetzungen ab. Als GURPS-Spieler will ich, daß das System mir alles aus der Hand nimmt, ich nur die Regeln benutzen muss und die Vorstellung durch jede geregelte Handbewegung meines Chars von alleine entsteht. Also eigentlich genau anders herum. Dein Satz wäre allein durch mich widerlegt (so ich denn zähle und ich kenne auch keine Rollenspieler mit anderen Erwartungen an ein System).
Ich glaube ja, daß die meissten deutschen Rollenspieler so spielen. Andere Erfahrungen kenne ich eigentlich nur in Zusammenhang mit RPG Foren (und regelmäßige Selbstversuche mit eigenen Runden). Sonst würde DSA nicht gespielt werden. Das kann jeder Idiot, Regeln lesen, benutzen, fertig.
Geht man mit der Vorraussetzung an D&D heran klappt natürlich GAR nichts mehr. Hier muss man selber Hand anlegen und wahrscheinlich braucht man sogar Talent dazu (ich habs offenbar nicht bzw. fehlt mir der gute Wille).
Ärgerlich sind dann aber die angesprochenen Sackgassen in D&D4, da wäre doch ein fast völlig freies System ... wie TSOY doch angebrachter.

D&D ist ärgerlich weil es nicht Halbes und nichts Ganzes ist.

Malicant:

--- Zitat von: Falcon am 21.06.2008 | 23:33 ---D&D ist ärgerlich weil es nicht Halbes und nichts Ganzes ist.

--- Ende Zitat ---
Buahahahahahahaha... *lufthol* hahahahahahaha... der war gut. Scheisse, du meinst das ernst.  ~;D

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln