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Spielerfahrungen mit D&D4
Thalamus Grondak:
So, nun haben wir es hinter uns. Die erste echte D&D4 Runde.
Spaß hats gemacht. IMHO aber eher trotz der Regeln, als gerade wegen derer. Bei Spielrunden wie unserer in der es meist nur 1 Größeren Kampf pro Intime-Tag gibt(Wenn überhaupt). Kommen die taktischen Möglichkeiten der Daily und Encounterpowers kaum zur Wirkung. Die Healsurges sind für solch einen Spielstil eigentlich auch viel zu hoch angesetzt.
Spaß haben die Dragonborn gemacht. Chraktere mit einer Odemwaffe sind schon was besonderes, aber ich dene doch einen kleinen Tick zu heftig, im Vergleich zu anderen. Zwerge stinken meiner Meinung nach Balancemäßig total ab gegenüber den anderen Rassen. und Dragonborn und Eladrin heben total ab.
Schonmal versucht einen Eladrin in eine Zelle zu sperren? Ab jetzt muss jedes gefängniss Magisch gesichert oder absolut Blickdicht sein. ::)
Fazit ist, man kann auch mit D&D4 ganz klassisches Immersionsrollenspiel nach AD&Dmanier betreiben, aber man muss dann damit Leben, das die Chars absolut unausgeglichene Möglichkeiten haben und man muss viel SL-Willkür einsetzen um die Sonderfähigkeit der Eladrin und Dragonborn im Zaum zu halten.
Dirk:
DnD, der 4. Abend.
Minions - Galore!
Und nochmals Kobolde. Mit fiesem Erfolg...
Skill Challenges werden wir solange nicht spielen bis es eine gute Regelung dafür gibt.
Fazit?
Wieder ein sehr lustiger und extrem spannender Abend, wenn man von Startschwierigkeiten, was an der etwas fortgeschrittenen Zeit lag mal absieht.
Ich habe keine Ahnung was an Minions nicht toll sein soll. Wir hatten gestern in einem Kampf
mit 40 Minions! Das war so ein genialer Kampf, der extrem viel Taktik brauchte damit die Party nicht über den Jordan sprang. Was auch an der Umgebung lag aber das entscheidende waren die Massen an Gegnern.
Nur ein SC stand am Ende noch!
Geiler Kampf, ging ca. eine Stunde und war somit unser längster Kampf den wir je hatten. Was extrem viel über die Geradlinigkeit des Systems aussagt.
MfG
Dirk
Enpeze:
Vorweg gesagt, hatte ich bis jetzt kaum Erfahrung mit D&D. Vor 20 Jahren spielte ich es das letzte mal und dann wechselte ich zu anderen leichter spielbaren und realistischeren Systemen wie WFRP und BRP/CoC.
Irgendwie kam zu einem PHB von 4e und las es mir durch. Ich erhielt den Eindruck daß 4e ein wenig von dem was ich bisher mit D&D verband (Freiheitseinschränkung, Platte Klassen, unnötige Komplexität mit geringen Auswirkungen - die ewige Suche nach der +1 im Kampf - verbunden mit minimalem Spielspass und Herumblättern in den Regeln) abging und stellte eine Woche später eine Runde zusammen um das offizielle Shadowfell Abenteuer zu spielen.
Vorher kaufte ich mir ne Ladung Plastikminis und Floorplans (diese Arten von Props sind auch total neu in meiner Rollenspiel-Gedankenwelt).
Als Spielresumee möchte ich folgendes dazu sagen. Es war für uns alle (alles erfahrene Spieler zwischen 35 und 45) sehr amüsant. Wir hatten 4 Encounters an dem Abend. Das ist mehr als wir nomalerweise in 2 Monaten unseres "normalen" Rollenspiel haben. Das ständige und sehr präzise Bewegen der Protagonisten auf einem Spielbrett ist neu für uns "alte Hasen". Ebenso daß das 4e Abenteuer eher den Eindruck macht aus einem Computerspiel entsprungen zu sein. Es gibt wie alle hier wissen diese Heiliregeln die eigentlich nur dazu dienen die Charactere fit für den in den nächsten 10min stattfindenden Kampf zu machen und jeglichen Bezug zur Realität verloren haben. Ebenso den "Timer" für die "Powers" den man ruhig auch "Cooldown" nennen kann. Oder das Faktuum daß magische Gegenstände eher mechanisch abehandelt werden als mit einer besonderen Aufmerksamkeit oder Historie versehen. Beispielsweise sind alle Gegenstände des gleichen Levels exakt gleich viel wert und können zu genau 20% des Neupreises an den "Vendor" verkauft werden. Sehr computerspielmäßig denk ich.
Andererseits ist dieser mechanistische Ansatz für Leute wie mich, die sich normalerweise in extremen "Worldbuilder" Phantasien und "Method-acting" verlaufen und dies als "eigentliches" Rollenspiel ansehen, auch erfrischend zu spielen.
4e ist sozusagen eine Innovation für den Rollenspieler. Es ist unanspruchsvoll und leicht zu leiten. Die generische unkomplizierte Welt in der es angesiedelt ist (das Nenthir-Tal und das Point-of-Light Konzept) konzentriert sich auf den Spieler und nicht auf die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge die gar nicht zu existieren scheinen wenn die "Stars" mal gerade in den Koboldhallen Monsterohren sammeln. Dragonborns kommen von "außerhalb" (woher auch immer) des Tals und es ist auch nicht wichtig woher, da man ohnehin kaum im Spiel darüber parliert. Da gehts eher um "ich mach mal einen spinning sweep...und...gelungen. Yeah!". Das Spiel schränkt ein. Ja, stimmt. Es ist nicht so weitschweifend wie die meisten anderen RPGs. Es fokusiert auf wenige Elemente, die allerdings gut ausgearbeitet sind. Wie Kampf, Witz und Balance zwischen den Spielerklassen. Alles im Setting ist den Bedürfnissen der Spieler und der Aktion auf einem Spielbrett untergeordnet. Nur das wenigste existiert aus sich selbst heraus. Das meiste wird erst zu Leben erweckt wenn ein Spieler dran vorbeikommt.
Und trotzdem macht es einen Heidenspaß es zu spielen und wir freuen uns schon alle auf die nächste Session. Mittlerweile hab ich mir schon über 400 bunte schöne d&d Plastik-Minis zu gelegt - echt verrückt ~;D
Zum Schluß hin will ich aber noch über ein paar Schwachstellen reden, die ich in den Büchern gefunden habe.
-Streamlining: die Designer und auch viele Spieler schwämen vom Streamlining. Dies ist zum Teil richtig. Das Spiel ist gestreamlined. Allerdings eher für diejenigen die ohnehin die Regelmonster aus anderen Systemen und aus den Vorgängerversionen mit der Pfeife geraucht haben. Für Leute (wie mich) die aus einer Minimalregelecke kommen ist es teilweise immer noch zu schwer. So hätte es mich nicht gestört wenn die Regeln noch um einiges einfacher geworden wären. Z.B. haben wir es hier wieder, das Gespenst des "ich suche nach diesem verdammten +1. Wo ist es?" Oder warum wird der Skill Heal nicht ähnlich gehandhabt wie "healling hands"?
-Index ist unzureichend (nur 1 Seite für das ganze PHB)
-z.T. Verwirrende Regelerklärung und Distribution im Buch. Gerade bei 4e bei dem es im Gegensatz zu vielen andere Rollenspielen äußerst wichtig ist exakt nach den Regeln zu spielen hätt ich mir mehr Sorgfalt erwartet.
-das Spiel birgt aufgrund der Fokussierung auf Kampf die Gefahr daß es in irgendwann langweilig wird - ob werden wir ja sehen. Wenn es uns zu fad wird, dann spielen wir halt wieder Stormbringer oder CoC.
K!aus:
Endlich, endlich darf ich hierzu auch was schreiben.
Wir haben den ersten Rollenspielabend mit der 4th Edition hinter uns. :d
Ich muss ja wirklich sagen, dass ich dem ganzen Abend mit gemischten Gefühlen entgegengetreten bin. Nachdem ich viel hier gelesen habe, als auch auf Enworld hatte ich eher das Gefühl, dass die neue Edition mehr Stolperfallen birgt, als Spielspaß bringt.
So habe ich zugesehen, dass der Abend von meiner Seite als DM zumindest technisch gut vorbereitet wurde. D.h. ich habe jedem Spieler einen Charakter erstellt, die wichtigsten Fähigkeiten gleich mit draufgeschrieben und gleich die Powers mit abgetippt. Sodass also jeder Spieler alles vor sich liegen hatte, was er benötigte.
Ich wollte sowieso eine neue Kampagne in Eberron starten, die während des Letzten Krieges stattfand. Und so wurden die frisch gebackenen Helden für "Seek and Destroy" angeheuert und durften die Kobolhallen ausräuchern.
Nun denn, Aufhänger war ein in der Nähe liegendes Dorf dass von den Kobolden nachts unliebsamen besuch bekam und so hatten sich die wackeren Abenteuer das Ziel gesetzt den Besuch diesmal für die Kobolde unangenehm zu machen.
Und ich muss rückblickend sagen:
Ich war positiv überrascht! Jede Aktion im Kampf hat nicht einfach stumpfsinnig Schaden mit sich gebracht, sondern dynamische Konsequenzen mit sich gebracht. Bewegung und Positionen spielen eine Rolle beim Kampf!
Die Slinger haben mit Glue Stone den Rogue dingfest gemacht und konnten dann in den Nahkampf.
Der Krieger hat sich in die Horde Skirmisher geworfen und dann festgestellt was Mob Attack zusätzlich zu Flanking bedeutet.
Der Artificer verwendet Thundering Armor, um dem Kämpfer zu helfen und einen Skirmisher wieder abzuschütteln.
Der Paladin macht Divine Challenge was zu Folge hat, dass der Kobold, der einen anderen angreift sich dadurch selbst tötet...
...später im ersten Raum der Koboldhalle will der Rogue einen Kobold in das Becken Sliden, was nicht gelingt. Und darauf der Rogue per Bull Rush selbst drin landet!
Wahrscheinlich haben wir noch einiges vergessen, falsch ausgespielt, Regeln mißachtet...
...aber zwei Kämpfe an einem Abend. Das war schnell. Und schon auf der ersten Stufe coole Aktionen, die Helden und Moster halten schon was aus. Die Helden können sich falsch positionierne und in Bedrängnis geraten. Ihre Kameraden können sie wieder raushauen...etc.
Natürlich war das nur Kampf, worin die 4th Edition ja scheinbar ziemlich glänzen kann. Also bleibt noch abzuwarten, wie es mit den restlichen Encounter "Möglichkeiten" aussieht. Die Skillchallenges wurden ja schon beliebig heiß diskutiert, also für das nächste Mal gut vorbereiten.
Ich fand den ersten Abend einfach gelungen. Schnell, schlank und jede Menge stylische Aktionen. 4th Edition ist also direkt auf Eberron zugeschnitten! 8) :d
Cheers, Evil DM.
K!aus:
Und die zweite Session ist nun auch vorbei! 8)
Die Gruppe hat die restlichen Gewölbe des Kobolbaus stubenrein gemacht und es war wieder Fun, Fun, Fun....
...auch wenn es klassischer Dungeon Crawl war, hat es uns nicht großartig gestört, hauptsache wir konnten weiterhin das System testen.
So lief alles flüssig, bis am Ende der Kampf gegen den weißen Drachen kam.
So war am Anfang für mich als DM das Prinzip eines Solomonsters sehr gut, da es einiges an HPs hatte und sehr viele Treffe einstecken konnte.
Nicht mehr wie in der 3.5er Edition, dass der große Gegner alleine recht schnell kaputt ist, weil er einfach für einen Treffer fünf einstecken musste.
Jedoch waren es zu viele HPs wie sich im Nachhinein herausgestellt hatte. Gepaart damit, dass kaum eine Daily Power richtig zur Geltung kam, da sie im unglücklichsten Fall schon gegen den Kobold Priest verwendet wurde und im (nur) unglücklichen Fall nicht getroffen hatte. Und weiterhin die Gruppe generell auf einmal von dem Würfelpech verfolgt war für eine kurze Phase.
So lief der Endkampf auf einen (fast) TPK hinaus, da nur der Dwarfen Artificer es schaffte davon zu kommen.
Tat mir zwar leid als DM, dass der Abend *so* enden musste, doch tat das der Gruppe keinen Abbruch und sie waren trotzdem von der 4ten Edition recht angetan und machten den TPK (glücklicherweise) nicht ausschließlich an den neuen Regeln fest.
Sondern, dass man sich erst noch daran gewöhnen musste und jeder noch besser seine Fähigkeiten verstehen und einzusetzen lernen müsste.
Also heißt es nächste Woche: Keep on the Shadowfell!! >;D
Cheers, Evil DM
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