Autor Thema: Das geheime Tagebuch der Bellatrix Ruman  (Gelesen 2395 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

oliof

  • Gast
Das geheime Tagebuch der Bellatrix Ruman
« am: 1.04.2008 | 22:58 »

Langsam beginnt es mir in Gonne-on-Maire zu gefallen. Während der Kalif und sein Sohn sich hauptsächlich mit dem Heer und irgendwelchen innerfamiliären Intrigen auseinandersetzen, habe ich hie und da die richtigen Akzente setzen können. Meine Ohren im Hause Maire haben berichtet, dass der junge Ferdinand gebrochen, kraftlos scheint. Das macht die Sache aber interessanter… vielleicht sollte ich mich doch direkt um ihn kümmern. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass sein langjähriger Gefährte der gefährlichere der Beiden ist.

Lord Duvals Leichnam ist noch immer verschwunden, und meine besten Schlicksucher konnten ihn nicht aufspüren. Ich hoffe, er ist nicht den Wiedergängern in die Hände gefallen, sonst muß ich meinen neuen Spielplatz viel früher den Flammen übergeben. Diese Stadt ist nicht mehr zu retten. Wenn erst der Zorn der Roten Hand entfesselt unter den Getreuen de Maires wütet, und die Armee der Blutpest ohne Gnade ausgeliefert ist, werde ich in der Lage sein, unentdeckt den Mondsilberhain zu plündern. Und das Goblingift, gepaart mit den mystischen Eigenschaften des lebenden Metalls, wird eine Symphonie der Verwüstung schaffen, die Heulen und Wehklagen über den Landstrich bringt.

Und dann werde ich das Vermächtnis erfüllen, dass ich geerbt habe. Blut und Asche wird es regnen, der Maire wird sich in ätzende Säure verwandeln, die Bäume werden von Maden zerfressen und ihre Wurzeln von Ratten zernagt, die Häuser werden zu Fallen für ihre Bewohner und ich werde Nah seiner Bestimmung zuführen, der es vor drei Jahrhunderten unverdient entkommen ist, Absolons und Haneschs Frevel ungeschehen machen und das Himmelsfeuer neu entfachen.

Doch zunächst muß ich mich der de Maires und ihrer hundstreuen Gefährten entledigen. Jede Minute erwarte ich die Rückkehr meiner Getreuen…

oliof

  • Gast
Re: Das geheime Tagebuch der Bellatrix Ruman
« Antwort #1 am: 17.05.2008 | 10:34 »
Ferdinand de Maire ist ein interessanter Mann, das muß ich ihm lassen. Ein geborener Anführer, der den Machtanspruch von Baptiste verkörpert, aber auch natürliche Autorität ausstrahlt – das muß er von seiner Mutter haben. Schade, dass ich die arme Frau nie kennengelernt habe, das hätte vieles von vornherein geändert. Hier wird Celia sicherlich den einen oder anderen wichtigen Punkt herausfinden.

Arpok hingegen ist mir sehr wichtig, mein Herz bebt immer noch bei der Erinnerung an unser Treffen. Ich bin gespannt, was er mit der Phiole anstellt. Ich hoffe nur, dass der Messerknecht Ferdinands ihm nicht einen Strich durch die Rechnung macht.

Liebe ist eine mächtige Kraft, mit ihr können Hebammen Könige stürzen…



oliof

  • Gast
Re: Das geheime Tagebuch der Bellatrix Ruman
« Antwort #2 am: 24.05.2008 | 01:48 »
Vielleicht ist es ganz gut, dass ich derzeit nicht in Gonne-on-Maire weile. Celia wird so Gelegenheit haben, sich zu beweisen, und ich bin nicht in der Schußlinie von Ferdinand. Auch bei Arpok habe ich das Gefühl, dass er als sehnender Liebhaber aus der Ferne nützlicher sein wird, als wenn er mich mit seiner Anwesenheit … verwirrt.

Meine Spione berichten mir, dass der Kult des Wiedergängers übermütig wird. Ich hoffe nur, dass es wirklich Übermut und kein gesundes Selbstvertrauen ist. Es wäre schade, wenn Gonne-on-Maire sich selbst verzehrt, ohne dass Lavelles Todesmaschinerie sich in Bewegung gesetzt hat – letzte Nacht erst träumte ich von Gaspard, der auf einem riesigen, Vernichtung säenden Ungetüm eine Schneise in das khaleanische Waldland schneidet… es wäre wunderbar, diese Vision Wahrheit werden zu sehen!

tsoy-mod

  • Gast
Re: Das geheime Tagebuch der Bellatrix Ruman
« Antwort #3 am: 15.07.2008 | 10:45 »
Ferdinands Tat hat mir die Pforten von Gonne-on-Maire geschlossen. Dorthin kann ich nicht zurückkehren; zu groß ist die Gefahr, dass sich jemand unter der Ägide seines Gebotes an einige meiner Taten erinnert. Um Arpok tut es mir leid; er wird es trotz allem schwer haben, Fuß zu fassen. Vielleicht treffe ich ihn irgendwann wieder. Zunächst habe ich aber einen neuen Gönner gefunden. Er springt von der Weite der Welt, und von Kunstwerken, die es zu entdecken, enthüllen und zu erschaffen gilt… wenn ich ihm folge, werde ich sicher ein neues, lohnenswertes Ziel finden, dass ich dem Schicksal der Welt näher bringen kann…