Autor Thema: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?  (Gelesen 29579 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #100 am: 16.08.2008 | 23:23 »
Bisexualität ist z.B. bei Tieren nicht die Norm. Hier nenne ich z.B. die Raben, die strikt monogam sind. Ein Pärchen bleibt ein Leben lang zusammen. Da ist Bisexualität ganz sicher nicht normal.
Monogamie oder Polygamie hat nichts mit Bisexualität zu tun. (Höchstens mit Bigamie.)

Auch Bisexuelle können eine monogame Beziehung führen.

Als Beispiel:
Ein mann kann auf Blondinen und Brünetten stehen. Trotzdem lebt er monogam mit einer Blondine zusammen. Dass er monogam mit der Blondinen lebt, heißt aber nicht, dass er nicht auch weiter auf Brünetten steht. (Obwohl er seine Freundin nie betrügen würde.)
Das gleiche gilt für Bisexuelle: Auch Bisexuelle können monogam leben.

Zur Norm Debatte:
- Bei Amphibien ist z.B. Bisexualität die Norm.
- Bei Säugetieren und Insekten ist z.B. Heterosexualität die Norm.

[kleinscheiß]Grins. In der Messbarkeit schon. Wenn ein Tier im Leben nur einen Partner hat, wie möchtest du dann feststellen, ob das Vieh bisexuell ist? An den Blicken?[/kleinscheiß]
Zwei Möglichkeiten, dies zu messen:
1) Wenn das Tier seinen Partner verliert, dann setzt man ihm einen potentiellen Partner des anderen Geschlechts vor.
2) Man hat mehrere Tiere. Der Hälfte der Probanden bekommen einen gleichgeschlechtlichen Artgenossen in die Zelle und die andere Hälfte einen andersgeschlechtlichen Partner.
Wenn nun die Anzahl der homosexuellen und der heterosexuellen Beziehungen in etwa gleich ist, ist es wahrscheinlicher, dass die Tiere bisexuell sind, als dass Homo- und Heterosexualität gleich stark gewichtet ist und man zufälligerweise immer den passenden Partner gefunden hat.
« Letzte Änderung: 16.08.2008 | 23:29 von Eulenspiegel »

Offline Minne

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #101 am: 16.08.2008 | 23:32 »
Leute, könnt ihr bitte die Tiere hier rauslassen? Menschliche Themen übers Tierreich zu verhandeln ist weder erhellend noch angemessen.

killedcat

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #102 am: 17.08.2008 | 08:43 »
Leute, könnt ihr bitte die Tiere hier rauslassen? Menschliche Themen übers Tierreich zu verhandeln ist weder erhellend noch angemessen.
Welches Problem hast du denn? In einer Diskussion über Sexualität auch mal Parallelen aus dem Tierreich heranzuziehen ist nichts verwerfliches, solange man weiß, dass die Übertragbarkeit auf den Menschen eine rein theoretische ist.

@Eulenspiegel:
Pfui, Experimente mit armen, trauernden Raben. Das ist gemein. Aber funktioniert natürlich.

Offline Transmission King

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #103 am: 17.08.2008 | 12:56 »
@ killercat sorry aber ich muß dir jetzt echt mal sagen, dass deine beiträge absolut uneträglich sind. zu sagen ich bin eben homophob und daran kann man nichts ändern ist, ja wohl mal mindestens genauso arm wie zu sagen "ich bin rassist, das ist eben so."

um aber dennoch deine frage nach der quelle bzgl bisexualität zu beantworten dr. a. kinsey hat da eine sehr erhellende studie gemacht- auch als kinsey skala bekannt.

und diese elendigen vergleiche aus dem tierreich...meine güte. mal abgesehen davon dass das null aussagekraft hat, gibt es doch so einiges gleichgeschlechtliches verhalten auch im tierreich. im berliner zoo haben sogar zwei männliche störche ein pinguinei stipitzt und das kleine aufgezogen, ganz ohne adoptionserlaubnis. :)
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Offline AlexW

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #104 am: 17.08.2008 | 13:40 »
im berliner zoo haben sogar zwei männliche störche ein pinguinei stipitzt und das kleine aufgezogen, ganz ohne adoptionserlaubnis. :)

Skandal. :)

killedcat

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #105 am: 17.08.2008 | 15:12 »
Wo bin ich nicht kritikfaehig?
wtf? Gute Frage. Kann ich auch nicht nachvollziehen.

@ killercat sorry aber ich muß dir jetzt echt mal sagen, dass deine beiträge absolut uneträglich sind. zu sagen ich bin eben homophob und daran kann man nichts ändern ist, ja wohl mal mindestens genauso arm wie zu sagen "ich bin rassist, das ist eben so."
Was? Was? Jetzt dreh ich aber am Rad! Ich nicht homophob. Ich bin heterosexuell, das ist alles. Mein Bruder hat einen Mann geheiratet ("verpartnert") und ich verstehe mich mit beiden prächtig, freu mich immer wenn sie uns besuchen kommen. Also mit deinem Beitrag hast du dir nur selbst ein Armutszeugnis ausgestellt. Und mich dann noch auf eine Stufe mit Rassisten stellen. Ehrlich jetzt, wie kann man so selbstgerecht sein? Muss ich jetzt schon Anfeindungen ertragen weil ich hetero bin?

um aber dennoch deine frage nach der quelle bzgl bisexualität zu beantworten dr. a. kinsey hat da eine sehr erhellende studie gemacht- auch als kinsey skala bekannt.
Das hätte ich mir zwar ausführlicher gewünscht, aber ich schau mal, was ich ergooglen kann.

und diese elendigen vergleiche aus dem tierreich...meine güte. mal abgesehen davon dass das null aussagekraft hat, gibt es doch so einiges gleichgeschlechtliches verhalten auch im tierreich. im berliner zoo haben sogar zwei männliche störche ein pinguinei stipitzt und das kleine aufgezogen, ganz ohne adoptionserlaubnis. :)
Glaubst du das wüsste ich nicht? Die Aussage war, dass Bisexualität die Norm sei, ohne eine Quelle zu nennen. Die tatsächliche sexuelle Orientierung sei dann anerzogen. Ich bezweifelte das, u.a. weil ich das im Tierreich nicht unterstützt finden konnte (wo "Erziehung" im menschlichen Sinne ja nicht stattfindet). Das war der einzige (!!!) Grund, warum ich überhaupt die Tiere aufgebracht habe. Die übrige Tierreichdiskussion hatte gar nichts mehr mit diesem Thema zu tun.

Spaghettimonster nochmal, entschuldigt, dass ich bin wie ich bin. Vor allen Dingen bin ich aber eins: hier raus.
[Edit: ich kann eh nicht an mich halten]
« Letzte Änderung: 17.08.2008 | 19:55 von killedcat »

Offline Wormys_Queue

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #106 am: 17.08.2008 | 15:42 »
Stoert euch das massiv, wenn Schwule/Bisexuelle die Hauptfiguren sind? Duerfen die im Buch Sex haben? Muss ich die verstecken?

Nin.Ja.Nein.

Zitat
Darf sexuelle Ausrichtung keine Rolle spielen, es sei denn, sie ist hetero und erotische/erotisch aufgeladene Szenen muessen streng hetero sein?
Natürlich darf sie. Das einzige was mich stört ist, wenn die Sexualität der Protagonisten eines Romans, im ganzen Handlungsverlauf nicht die geringste Rolle spielt, aber dann drauf rumgeritten wird, dass irgendeines dieser asexuellen Wesen in Wirklichkeit homosexuell ist. Was je nach Darstellung der Charaktere insgesamt als homo- oder heterophob erkannt werden kann.

Zitat
Angenommen, das Buch funktioniert auf *allen* anderen Ebenen, ist also spannend, gut geschrieben, interessant - versauen euch Schwule die Freude am Lesen?
höchstens dann, wenn das Buch an dieser Stelle nicht auch auf den anderen Ebenen funktioniert.

Zitat
Meine persoenliche Meinung ist, dass ich lieber *nicht* schreibe als mich zu verdrehen - schreiben ist mir tatsaechlich wichtiger, als gelesen zu werden - und mich persoenlich nervt der staendige Heten-Kram (selbst der stumpfsinnigste Kriegsfilm hat irgendwo ne Heten-Story drin) der MIR immer aufs Brot geschmiert wird.

den hättest du dir allerdings sparen können. Du stellst dich damit auf die Ebene derer, die du eigentlich kritisieren willst. keine gute Idee.


Zitat
Wie seht ihr das? Soll ich mich aus dem "Mainstream" verabschieden und nur noch fuer Schwulen-Verlage schreiben (gut taete es denen), das Feld den Heten ueberlassen, weil die Leser das anekelt und meine Buecher dafuer staendig Pruegel einstecken? Oder einfach zu denen gehen, die's nicht nur nicht anekelt, sondern es begruessen (Schwulen-Verlage, die *noch* schlechter zahlen als SF/Fantasy-Verlage)?

Was mich angeht, hängt mein Interesse an einer Geschichte nicht von der Sexualität ihrer Charaktere ab. Es sei denn, Sexualität bzw Sex (egal in welcher Spielform) ist das tragende Element der Romanhandlung,da tendiert mein Grundinteresse von vorneherein gegen Null.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
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Offline Tele-Chinese

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #107 am: 17.08.2008 | 17:46 »
Muss ich jetzt schon Anfeindungen ertragen weil ich hetero bin?

Ja!!! Außerdem: Take it like a man. Denn deine Beiträge sind wirklich nicht zum Aushalten. Dieser ganze homophobe Scheiß den du ablässt und das ständige bekennen zur Heterosexualität klingen einfach nur unreif und ängstlich. Erwischst du dich vielleicht ab und zu bei einem "unreinen" Gedanken und musst deswegen so ne laute "Hete" sein? Sei dir doch einfach deiner Sexualität sicher...

@AlexW: Ich bin absolut dagegen, dass du in "Nischen" abtauchst. Im Gegenteil ich finde es mehr als nur wichtig, dass du dich weiter im Mainstreambereich bewegst. Ich habe nur die Leseproben zum Kettenhund gelesen und fand die saugut. Und wenn sich der Stil durch den ganzen Roman zieht, dann ist es doch völlig egal, welche Sexualität der Hauptcharakter hat. Es passt dann einfach.
Außerdem bewegst du dich damit abseits des (m.M.n.) unerträglich seichten SR-Krams. Und das ist gut! Shadowrun in Erwachsen. Dazu noch einen schwulen, harten russischen Elitesoldat. Hallo, was will man/Mann denn mehr?
Ich habe auch die Leseprobe deiner Gay-Groschenroman-Geschichte gelesen und mir hats echt gut gefallen (und kann man sich das vorstellen, obwohl ich ne "Hete" bin? Unfassbar, sowas ne :o ). Erotik funktioniert (bei mir) unabhängig der Geschlechter. Und da du wunderbar schreiben kannst, steht das Lesevergnügen im Vordergrund. Aber das bin ja vielleicht auch nur ich. Darüberhinaus bezeichne ich mich da auch einfach als emanzipiert.

Vielmehr - und deswegen fänd ich es Schade, wenn du in die "Nischen" abtauchen würdest - bietet eine differierende Perspektive einfach ne wunderbare Möglichkeit sich mal wieder in Frage zu stellen. Es ist einfach nicht der übliche Mainstreamquatsch. Es ist toll zu sehen, dass die Welt aus mehr als nur den üblichen bekannten Mustern besteht.

Also, hör bitte nicht so sehr auf diese ganzen homophoben, unreflektierten Leute im Forum oder bei Rezensionen, sondern auf die coolen und offenen Leute (die ohnehin interessantere - weil vielleicht auch konstruktive - Dinge zu sagen/beizutragen haben). Wenn für den Rezensenten etwas "befremdlich" wirkt, dann ist sein Problem. Vielleicht sollte er einfach mal seine diffusen homophoben Gedanken sortieren und nicht so viel angst haben vor vermeintlich Fremden. Losmachen von "Labels" und gesellschaftlichen Hysterien würde dem ein oder anderen echt mal gut tun...also schreib bitte weiter.

Toast
« Letzte Änderung: 17.08.2008 | 17:58 von Raupenkotze »
Toastbrot (von englisch toast, „rösten“ aus lateinisch tostus, „getrocknet“) oder Röstbrot ist ein spezielles, feinporiges Kastenweißbrot mit dünner Kruste, das vor dem Verzehr scheibenweise geröstet wird, heute üblicherweise mit einem Toaster.

Brot kann schimmeln, was kannst du?

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #108 am: 17.08.2008 | 18:22 »
Äh Leute? Hallo? Schaltet mal bitte alle einen Gang runter und verzichtet darauf, euch gegenseitig wegen gelebter, vermuteter oder unterstellter Sexualität anzuzicken. Das ist hier nämlich eindeutig nicht das Thema.
Also jetzt mal bitte alle tief durchatmen und back to topic.

Offline Skyrock

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #109 am: 17.08.2008 | 18:27 »
Außerdem bewegst du dich damit abseits des (m.M.n.) unerträglich seichten SR-Krams. Und das ist gut! Shadowrun in Erwachsen.
Also kurz: Man schreibt für den Geschmack der Leute, die sich ohnehin nicht mal tot auf der Toilette mit einem SR-Roman erwischen lassen wollen würden?
Das halte ich für die ganz falsche Herangehensweise, egal ob aus künstlerischer oder aus kommerzieller Sicht. Wenn ich zu einem SR-Roman greife, dann erwarte ich anspruchslosen Seichtkram, der ordentlich Geballer und ein paar Spritzer Kontinuitätsporno reinrührt und in einem WE runtergelesen werden kann. Manche sind vielleicht etwas anspruchsvoller und unkonventioneller (Head or Tails, Pesdillas), manche trashig jenseits der Schmerzgrenze (Runner sterben schnell, ADL-Trilogie), aber bei jedem einzelnen Roman stimmen die obigen Schlüsselkriterien.

Wenn ich etwas will was "erwachsen" ist, dann suche ich bestimmt nicht nach einem Merchandise-Roman zu einer Rollenspiellinie, in dem jedes böse F-Wort durch "Drek" ersetzt ist.
Man muss nicht in jedem Bereich dem Drang folgen, jegliche Trivialliteratur entweder als Schund zu verachten oder durch "Erwachsenheit" aufzuwerten versuchen, um sich nicht dabei so sehr zu schämen so etwas zu lesen:
Zitat
XI. Thou shalt mock hope as plebian.
Hope implies improvement -- things getting better, people triumphing. Hope is a sneaky way of saying that everything ISN'T relative, and we mustn't have that. Nope, can't have that. So your fiction must never contain the slightest shred of hope. Ever. Your characters wallow in their filth and they LIKE it. Got that? Anyone who includes hope in fiction is a backward Neanderthal hick redneck married to his sister whose non-branching ancestral tree makes him incapable of understanding that wallowing in filth and liking it is sophisticated.

XII. Thou shalt equate faith with rankest superstition.
Faith is hope on steroids. Faith states that things could be better than they are, and believes that they will get better. In permitting your characters to express faith, you would be suggesting that your characters -- those malcontent bastards -- might in some way wish to see their worlds improve, or might even take a hand in improving them, and could possibly even invoke help from Greater Beings who ALSO claim the right to pass judgment (politically incorrect bastards that They are). You, the future GLS author, know that you can keep your fiction nailed to the Truth that everything is shit and that shit is good (or at least as good as ice cream) if you can just keep your dim little rodents away from the crosses and the feather dolls.

The GLS author in the world of Everything Is Relative has no room for faith. Kill every word of it.
Aus der Höhle des Schwarzwaldschrates - Mein Rollenspielblog

Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

Offline Finarfin

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #110 am: 17.08.2008 | 19:02 »
Die sexuelle Orientierung eines Roman- oder Rollenspielcharakters stört mich solange nicht, wie sie nicht im Zentrum der Darstellung steht.
Ich mag keine Charaktere, die in erster Linie homosexuell sind, aber die stören mich nicht mehr als Charaktere, die in erster Linie Heterosexualität transportieren.
Wenn in einem Roman die Figur ab und zu Bezug nimmt zum gleichgeschlechtlichen Lebenspartner, sollte das für mein Lesevergnügen reichen, detailierte Beschreibungen der Sexualpraxis möchte ich aber nicht lesen.

Zum "Ih, Bäh!"-Thema
Ich persönlich versetze mich immer in einer der Figuren der beschriebenen Szene, und wenn irgendwelche Orks auf einem Wachturm Wache schieben und ihr Alltag dort kurz umrissen wird, ihre Gespräche, dann versetze ich mich in Ugburz und erlebe die Szene aus seiner Perspektive.
Ich frage mich beim Lesen ständig, was ich fühlen würde in der Situation: wenn meine Identifikationsfigur verwundet wird, spüre ich Schmerz (mag sein, dass meine unentrinnbare Vorstellungskraft ungewöhnlich intensiv ist.) - weswegen ich allzu detailierte Beschreibungen, wie die Gedärme gerade mit welchem Geräusch aus dem Körper purzeln, nicht sonderlich schätze.
Wenn ich aber als "Hete" eine homosexuelle Sexszene lese, dann empfinde ich das, was ich auch empfinden würde, falls mich realiter ein Mann küssen oder am Genital berühren würde: Ekel! Das hat jetzt nichts mit Homophobie zu tun, aber ich kann mich der Vorstellung nicht entziehen: doch während ich in der Realität demjenigen mitteilen kann, das ich das nicht will - woraufhin er wohl aufhören wird, ansonsten hätten wir den Straftatbestand der sexuellen Nötigung - geht die Szene im Roman weiter. An dem Punkt werde ich die Lektüre beenden, da ich mich dem Geschlechtsakt mit jemandem, der mich nicht erregt, ansonsten nicht entziehen kann. Es mag an meiner unzügelbaren Vorstellungskraft liegen, wenn ein leckeres Festmahl beschrieben wird, dann schmecke ich auch Pfeffer, Salz, Rosmarin, gebratenes Schwein u.v.a.m. - weswegen ich mich bei der Erwähnung roher Paprika ekeln und bei Kiwis vermutlich übergeben würde - höre die Stimmen der Gäste, wenn die Pläne und der Größenwahn eines Dunklen Herrschers à la Sauron beschrieben werden, dann fühle ich seine Hybris, sein Verlangen nach Macht, und wenn eine Sexszene beschrieben wird, bin ich mitten drin; und wenn dort eine Sexualität beschrieben wird, die nicht die meine ist, und sei es Sex mit einer WoW-Orkin (bei Shadowrun sehen die zum Glück besser aus), dann fühle ich das, was ich fühlen würde, falls ich in der Realität daran teilnähme: bei Homosexualität Ekel, bei Vergewaltigung Panik und Wut (oder Selbstekel, falls ich aus irgendwelchen Gründen die Szene aus der Sicht des Vergewaltigers wahrnähme), bei der Beschreibung einer allzu dürren Hippe als Gegenüber des Protagonisten empfinde ich eine seltsam dumpfe Leere zwischen den Beinen (und seltsamerweise auch Hunger).
Da sind mir Comics schon lieber, da ich mich dort aus irgendwelchen Gründen weniger identifiziere, die Eingangsszene aus Menage à 3 ließ mich kalt, ebenso diese.
Comics, egal, aber Bücher ... die nehmen mich mehr gefangen, die bewirken mehr Bilder, und - schwupps - bin ich Teil einer Szene, die ich nicht mag.
Letztlich sind sogar real gesehene Knutschereien zwischen Männern für mich kein Thema, ein Paar Studienkollegen konnten auch im Hörsaal nie die Finger von einander lassen (ach ja, junge Liebe ;) ), und ich fand die beiden nicht weniger oder mehr irritierend als ein Hetro-Pärchen, das sich im Hörsaal innigst umarmt.
Aber bei Büchern ... da bin ich irgendwie mehr als nur Zuschauer.

killedcat

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #111 am: 17.08.2008 | 19:54 »
Ja!!! Außerdem: Take it like a man. Denn deine Beiträge sind wirklich nicht zum Aushalten. Dieser ganze homophobe Scheiß den du ablässt und das ständige bekennen zur Heterosexualität klingen einfach nur unreif und ängstlich. Erwischst du dich vielleicht ab und zu bei einem "unreinen" Gedanken und musst deswegen so ne laute "Hete" sein? Sei dir doch einfach deiner Sexualität sicher...
Es ist leicht, mit dem Finger unreflektiert auf andere zu zeigen und die Pseudo-Moralkeule zu schwingen, ohne Argumente zu bringen. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, deine merkwürdigen Unterstellungen brauche ich nicht zu kommentieren. AlexW hat eine Frage gestellt, die hoffentlich von allen ehrlich beantwortet wird. Auch und insbesondere von denen, die eben Probleme damit haben, wenn homosexuelle Charaktere die Geschichten bevölkern. Alles andere wird ihm kaum helfen.

Also, hör bitte nicht so sehr auf diese ganzen homophoben, unreflektierten Leute im Forum oder bei Rezensionen, sondern auf die coolen und offenen Leute (die ohnehin interessantere - weil vielleicht auch konstruktive - Dinge zu sagen/beizutragen haben). Wenn für den Rezensenten etwas "befremdlich" wirkt, dann ist sein Problem. Vielleicht sollte er einfach mal seine diffusen homophoben Gedanken sortieren und nicht so viel angst haben vor vermeintlich Fremden. Losmachen von "Labels" und gesellschaftlichen Hysterien würde dem ein oder anderen echt mal gut tun...also schreib bitte weiter.

Im Übrigen wirst du feststellen, dass gerade ich, dem Homophobie unterstellt wird, AlexW geraten habe, sich eben NICHT wegen der Kritiker zu verbiegen. Wenn du möchtest, dass er weiter homosexuelle Figuren in seinen Geschichten beschreibt, dann hast du also meine Unterstützung. Ich werde die Bücher sicher nicht lesen, aber das muss ich ja auch nicht.

Ich finde es - nach dem zweiten Lesen - belustigend, dass ich mich hier ausgerechnet in einem Feld verteidigen muss, in dem ich mir wirklich rein garnichts vorzuwerfen habe. Vielleicht zeige ich den Thread mal meinem Bruder und seinem Gatten beim nächsten Besuch. Okay, die beiden halten mich glaub ich schon für (sehr) homophob ;) aber auf eine deutlich nettere Art als als es mir hier unterstellt wird.
« Letzte Änderung: 17.08.2008 | 20:03 von killedcat »

Offline Silent

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #112 am: 17.08.2008 | 20:52 »
Ah Sorry,

eine Behauptung in den Raum stellen und dann zum P&P Wochenende abzuhauen mag vielleicht gemein sein, aber erhöht vielleicht die Spannung. Ich möchte auf den Unterschied zwischen wissenschaftlich belegte Fakten und "wissenschaftlich" dargelegte Meinungen hinweisen. Ich glaube nämlich dass niemand in einer Publikation wirkliche echte Daten dazu hat und man nur von Annäherungen und Schlussfolgerungen lesen wird.

Ich nehme mal bewusst Abstand von der Sexualität der Tierwelt und tue mal so, als ob der Mensch nicht auch nur ein Tier wäre, sondern etwas total besonderes.

Sex ist ja die Notwendigkeit zur Sicherstellung dass es noch potenzielle Nachkommen gibt, für die meisten Menschen jedoch ist Sex erstmal nur Spass oder Befriedigung. Für eine gesunde Evolution sollte Sex also Nachkommen bringen, was ohne Zweifel erst mal bedeuten muss, dass ein Mann und eine Frau zusammen kommen muss.

Jetzt gibt es aber in der Natur halt nicht nur den Modus Heterosexualität, sonst würde es dafür nicht mal einen Namen geben, damit man ihn von anderen Modi (wie Homosexualität oder Asexualität) abgrenzen müsste.

Jetzt kommt aber das eigentliche Problem was auch mit unseren Augenfarben vergleichbar ist.
Es gibt halt nicht nur blau und braun, sondern alle Töne dazwischen tanzen fröhlich auf unserer Iris und manchmal kommt auch was nettes wie grün dabei raus.
Wir können halt nicht mit absoluter Genauigkeit sagen was genau nun Hetero, Homo oder Bi ist, weshalb Kinsley ua. da 7 Katergorien gemacht hat und davon sind 5 Bisexuelle Einteilungen.

Um wirklich Homosexuell zu sein, muss man nicht nur keinen sexuellen Kontakt zum anderen Geschlecht haben, sondern darf nicht mal Fantasien hegen.

Homosexuelle in einer Scheinehe oder welche erst spät in ihrem Leben dazu stehen wollen, währen also demnach keine Homosexuellen, sondern "nur" Bisexuelle.

Dementsprechend kann man sich vorstellen, das man so mehr Bisexuelle Menschen hat als sonst was.

Andere Studien, wo ich jetzt leider nur eine Doku "Die Sexualität des Menschen - Homosexualität" genauer benennen kann zeigt auch recht interessante Tendenzen, wie Eineiige Zwillinge, welche also genetisch zu einem hohem Masse identisch sind, können unterschiedlicher Sexualität folgen. Auch interessant war es zu erfahren, dass um so mehr männliche ältere Brüder man als Mann hat, um so höher die Wahrscheinlichkeit zur Homosexualität zu neigen.

Da bleibt auch die Frage warum es andere Sexualitäten gibt, welche nur zur Befriedigung und nicht dem Erhalt der Art dienen?
Eine Antwort währe vielleicht Brutpflege in einer Sippengemeinschaft, da der männliche Mann recht lange Zeugungsfähig bleibt braucht man nicht so viele Samenspender.... schon alleine keine Verteilung von einen Samenspender auf eine Frau. Wenn die Natur also Konkurrenz ausschließt, welche nicht um den Erhalt der Art vögeln, brauch sie aber nicht auf die anderen wertvollen Eigenschaften verzichten.


Soviel erstmal dazu ^^
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #113 am: 17.08.2008 | 21:44 »
Ist eigentlich irgendwas unverständlich an back to topic?
Noch mal für alle: es geht hier um schwule/bisexuelle Charaktere in Büchern und ob euch stört, über solche Charaktere zu lesen.

Offline Medizinmann

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #114 am: 17.08.2008 | 22:55 »
Mich würde es interessieren ob diejenigen die sich nicht in einen homosexuellen Hauptcharakter einfinden können (also das Identifikationsproblem haben) auch Probleme dabei haben, wenn der Hauptcharakter ein anderes Geschlecht hat?

Als Mann kann ich mich auch nicht in eine Frau versetzten, kann aber dennoch was aus einen Roman gewinnen, der das Leben einer Frau beschreibt. Männer und Frauen sind zwar Gleichwertig, aber halt nicht gleich.
Ich kann es nur versuchen und es fällt mir leichter mich in eine Frau "hineinzuversetzen" soweit das überhaupt geht.Hey ich spiele auch ab & zu Frauen.

daneben noch 2 Fragen/Punkte ,die mir aufgefallen sind
1) wird der Begriff Homophob hier in dem Thread nicht etwas zu oft gebraucht ?
eine Phobie ist eine unnatürliche,irrationale Angst,die behandelt werden muss ? !
2) ist Hete nicht eine Beleidigung für Heterosexuelle ? In meinen Augen ist es das !
Ich weiss nicht ,wie es ankommen würde,wenn wir AlexW z.B. als Homo bezeichnen würde ?
Ich würde es jedenfalls nicht machen,da Ich es als Beleidigend empfinden würde !
Und ganz Nebenbei finde Ich die Beiträge Lächerlich (z.B. von Raupenkotze) die Killedcat Homophobie vorwerfen.Echt Leute, lest nochmal die Beiträge  nochmal durch und dann stellt Euch in die Ecke und schämt euch(so ,mal schauen wie lange es dauert ,bis man mir auch vorwirft homophob zu sein )

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Medizinmann

Offline Camouflage

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #115 am: 18.08.2008 | 06:35 »
@Medizinmann: Du bist homophob...

SCNR ;)

@topic:
Daß ein Hauptcharakter schwul ist würde mich eigentlich nur dann "stören", wenn das Buch sich um Sex bzw. sexuelle Handlungen dreht bzw. die eine wichtige Rolle spielen. Für erotische Literatur halte ich mich dann doch eher an Dinge, die auch mit meinen Neigungen übereinstimmen.

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, muß ich aber doch auch einen Schuß in Richtung "Nebenkriegsschauplatz" abfeuern. Kann es sein, daß der eigentlich "kritische" Teil des Kommentar sich eher auf das "schon wieder" als auf den "schwulen Soldaten" bezog? Ich kenne keines der beiden Bücher, aber mal parallel dazu ist mir das z.B. bei Büchern von Wiliam Gibson aufgefallen, daß es stört, wenn bestimmte Motive anfangen sich über verschiedene Bücher zu wiederholen. Wobei es natürlich etwas anderes ist, wenn es um das verbindende Element einer Serie geht.

@"Hetero-Männer kommen mit Lesben besser klar als mit Schwulen"-Klischee:
Meine Theorie dazu:
Es ist halt wieder die Sache mit dem in den Hineinversetzen in die Figuren. Bei einer Sex-Szene zwischen Mann und Frau versetzt man sich halt in den Mann hinein, der Sex mit einer Frau hat, was ja den eigenen Neigungen entspricht.
Bei einer lebischen Szene funktioniert das ähnlich. Die Person in die man sich hineinversetzt ist zwar eine Frau, aber der entscheidende Punkt dabei ist dann immer noch, daß der Sexpartner weiblich ist. Die Tatsache, daß man sich grade gedanklich in einen weiblichen Körper hineinversetzt, wird dann mehr oder weniger ausgeblendet.
Bei einer Sexszene zwischen Männern geht das nicht. Egal in welche der Beteiligten Personen man sich hineinversetzt, wird man mit einer Situation konfrontiert die einem bestenfalls abtörnt und schlimmstenfalls anekelt.

[edit]
Kleiner Nachtrag, den ich vorhin vergessen habe:
Als Beleg für meine Theorie (zumindest was mich betrifft) mag auch herhalten, daß ich z.B. auch heterosexuellen Sexszenen nicht wirklich etwas abgewinnen kann, wenn sie detailiert aus der Ich-Perspektive der Frau beschrieben werden.
« Letzte Änderung: 18.08.2008 | 10:15 von Camouflage »
Zitat
12. To beat your enemy, you must know him. 13. Your enemy is the highest authority on the topic of himself. 14. So listen when your enemy speaks, but do not credit his words. 15. Listening is a real bargain. 16. Credit is way overpriced.
- Book of Del, Chapter 6, The Book of Retcon

Offline Finarfin

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #116 am: 18.08.2008 | 07:32 »
Auf jeden Fall fände ich es sehr nett, wenn auf dem Buch kenntlich gemacht würde, ob dort Sexszenen und, wenn das so ist, welcher Orientierung beschrieben werden.

Wenn einfach die Tatsache, dass ein beschriebener Charakter schwul ist, dies aber nur an Alltagssituationen festgemacht wird, vorliegt, müsste man das natürlich nicht extra kenntlich machen.

Aber im Grunde genommen interessiert mich speziell bei SciFi- und Fantasy-Romanen die Sexualität der Figuren nur am Rande. Mal ehrlich: ob Frodo schwul ist oder nicht, ist sowas von egal, und dass Sam auf Rosie Hüttinger steht, ist auch nur insofern von Belang, als er sich anfangs nicht traut, sie anzusprechen, aber durch die Ereignisse des Ringkireges so gewachsen ist, dass er sie am Ende heiratet. Das hätte man sicherlich auch mit einem schwulen Sam machen können, jedoch lag das einfach außerhalb der Erfahrungswelt des Autors (Herrjeh, der Kerl hat im Ersten Weltkrieg gekämpft, was soll man aufgrund der Zeit, in der er aufgewachsen ist, auch erwarten? Wenn in 100 oder 200 Jahren Homosexualität so akzeptiert ist, dass sie keiner gesonderten Erwähnung mehr bedarf, wird man sich auch über den CSD wundern ...)

Offline Caralywhynn

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #117 am: 18.08.2008 | 11:30 »
Mir als Mensch ist es schon scheißegal, wer mit wem in die Kiste hüpft und wieso, solange ich das nicht von andern für mich auch vorgeschrieben bekomme.
Demzufolge ist es mir auch ziemlich wurscht, ob in Romanen Charaktere homo,  bi oder hetero sind.
Der Anspruch den ich an einen Roman habe, in dem Erotik, egal in welcher Form vorkommt ist der,
dass es KEIN Nackenbeißer ist!
(Und was das angeht Alex, brauchst du dir nun wirklich nicht die geringsten Gedanken zu machen!)

Ich denke, da sollte man einfach mal ansetzen als "Kritiker" bzw. kritischer Leser, nämlich:
- bei der Qualität des Plots,
- der Schreibe
- und der bei der Tiefe der Charaktere.

Wer das als Kritisierender nicht kann, nämlich sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, der darf seine Meinung  zwar äußern, braucht sich aber nicht zu wundern, wenn er mit seiner "Kritik" nicht verstanden, bzw. nicht ernstgenommen wird.


Außerdem hat Toastbrot es sehr schön ausgedrückt, besser könnte ich es auch nicht zusammenfassen:





Außerdem bewegst du dich damit abseits des (m.M.n.) unerträglich seichten SR-Krams. Und das ist gut! Shadowrun in Erwachsen.

Erotik funktioniert (bei mir) unabhängig der Geschlechter. Und da du wunderbar schreiben kannst, steht das Lesevergnügen im Vordergrund. Aber das bin ja vielleicht auch nur ich. Darüberhinaus bezeichne ich mich da auch einfach als emanzipiert.

Vielmehr - und deswegen fänd ich es Schade, wenn du in die "Nischen" abtauchen würdest - bietet eine differierende Perspektive einfach ne wunderbare Möglichkeit sich mal wieder in Frage zu stellen. Es ist einfach nicht der übliche Mainstreamquatsch. Es ist toll zu sehen, dass die Welt aus mehr als nur den üblichen bekannten Mustern besteht
« Letzte Änderung: 18.08.2008 | 11:47 von Caralywhynn »
... HÄ? ... wie jetzt?

Und dann nahm ich das Schleif und machte das Schneid.
Und ich sah, dass es gut war.


Zitat von: Laurie
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Offline der.hobbit

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #118 am: 18.08.2008 | 13:05 »
Zwecks Verbreiterung der Masse, deren Weisheit ich aber grundsätzlich anzweifle:

Schwule/Bisexuelle Charaktere stören mich nicht.
Was mich stört sind schlechte Geschichten, und dazu zählt auch, wenn die Geschichte nur ein Vorwand ist, um irgend etwas auszuleben. Dazu zählen Mary Sues, Moralisieren, und eben auch schlechte schwule Charaktere.

Identifikation ist für mich auch wichtig. Ich will mich in die Hauptfigur in einem gewissen Rahmen hineinversetzen können. Da ich stock-hetero bin, würde mir ein schwuler Charakter bei allen Szenen, in denen es um die Sexualität geht, Probleme bereiten. Aber dein Buch dreht sich ja nicht nur um seine sexuellen Ausschweifungen. In allen anderen Szenen kann ich mich mit der Figur identifizieren wie mit einer Heterosexuellen auch. Szenen, in denen er einen Mann angräbt (aber es noch nicht sexuell wird) sind wahrscheinlich eine Grauzone, fände ich wahrscheinlich spannend.

Langweilig fände ich allerdings auch, wenn alle Charaktere schwul sind oder in mehreren Romanen immer wieder der gleiche schwule Archetyp auftaucht (Fortsetzungsroman mit der gleichen Figur ist natürlich was anderes).
Aber das ist nicht abhängig vom schwulen, sondern von der Wiederholung.
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Offline Raphael

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #119 am: 20.08.2008 | 16:18 »
Ich ignorier mal das ganze Pseudosozialwissenschaftliche Brimborium ::), schlecht für meine Nerven atm, no offense intended.

Nochmal kurz zum Thema "Homosexualität im Zentrum". Also, ich hab schon Schwulen"literatur" gelesen, Es ist hingerichtet von Martin Arz. Da ist der Krimi nur die Fassade für einen semipornographischen Schund. Aber, was soll ich sagen. Es hat Spass gemacht zu lesen und war stellenweise auch geil. Der Humor stimmte, der Krimi war dann auch noch irgendwie spannend gegen Schluss, und ganz zu Ende kriegt er dann seinen Angebeteten doch nicht. :) Ich hab nicht mal Probleme damit, wenn Homosex ganz klar im Zentrum steht.

Das ändert jedoch nichts daran, dass es mich stört wenn es aufgepropft wirkt. Es besteht ein grosser Unterschied, wenn ein Autor einem unschuldigen Publikum subversiv-didaktisch Homokultur schmackhaft machen will (erlaubt) und das dann zu plump wird (ganz, ganz übel) gegenüber einem ganz klar sexzentrierten Schwulenkrimi.
| Nulla salus bello te pacem poscimus omnes. Vergil, Aeneis |
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Offline Finarfin

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #120 am: 20.08.2008 | 17:27 »
Zitat
Homokultur
Was ist Homokultur? Bisher dachte ich, dass Homosexualität eine Form von Sexualität ist und damit kulturunabhängig. Inwiefern zieht Homosexualität eine andere Kultur nach sich?
Ich bin verwirrt und stehe gerade ziemlich auf dem Schlauch?

Pyromancer

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #121 am: 20.08.2008 | 17:33 »
Bisher dachte ich, dass Homosexualität eine Form von Sexualität ist und damit kulturunabhängig.
Du hast bisher gedacht, Sexualität sei kulturunabhängig? Im Ernst jetzt?  :o

Offline Finarfin

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #122 am: 20.08.2008 | 17:43 »
Ja, ich hielt Sexualität bisher für einen biologischen Akt.

Offline Monkey McPants

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #123 am: 20.08.2008 | 17:45 »
Ja, ich hielt Sexualität bisher für einen biologischen Akt.
Ehm...

...

Also da weiß ich echt nicht was ich sagen soll...  wtf?
Ich praktiziere leidenschaftlich 4enfreude.

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Preacher

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Re: Schwule/Bisexuelle Charaktere - stoert euch das?
« Antwort #124 am: 20.08.2008 | 17:50 »
Ja, ich hielt Sexualität bisher für einen biologischen Akt.
Das ist der Ursprung. Aber der Mensch hat darum einen sozialen Klumpatsch gestrickt, der unendlich viel komplexer ist, als das reine Begatten. Oder ist für Dich ein Date nur ein "biologischer Akt"? Und ein Date ist Teil der intersexuellen Beziehungen und somit auch der Sexualität.

Und dieser soziale Klumpatsch, der untrennbar mit Sexualität verbunden oder besser integraler Bestandteil des ganzen ist, der ist sehr wohl kulturabhängig.

Übrigens tut es auch dem Akt an sich unrecht, ihn rein auf die biologische Notwendigkeit des Begattens zu reduzieren. Ich kann ja nur für mich sprechen, aber für mich ist das im Allgemeinen mehr als bloßes, nennen wir das Kind doch beim Namen, Ficken. Da kann man schon ein wenig mehr Mühe und Kreativität reinstecken. Auch bei One-Night-Stands.