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Arcane Codex - Iluans Schicksal

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Richtenstahl:
Dein Meister nickt, als du mit deinen Ausführungen endest.
Eine Weile hält er den Blick in seinen Weinkelch gesenkt, mit leicht geschürzten Lippen scheint er nach zudenken.
Dann gibt er sich einen Ruck und gleitet auf die Füße. Den Kelch stellt er achtlos auf den Tisch, du weißt, dass es deine Aufgabe sein wird, aufzuräumen.
"Hilf mir beim Ankleiden, ich habe noch etwas vor." Seine Stimme ist kalt und emotionslos.
Du folgst ihm in sein Ankleidezimmer. Er lässt scih Zeit, ist sehr sorgfältig in der Auswahl seiner Kleidung. Wenn er alleine ist, das heißt, nur mit dir zusammen, wirft er sich meißt nur etwas über. Aber jetzt scheint er ausgehen zu wollen.
Während du ihm hilfst, und er teilweise komplett nackt vor die steht, was er in keinster Weise beachtet, kannst du wiedereinmal seinen fast perfekten Körper bewundern. Seinen Körper, der so noch um einiges schlanker und graziler ist als der deine. Nur wenige Narben sind zu erkennen. DIe Morai haben durchaus Methoden, diese Verunstaltungen zu verhindern, wenn sie es wünschen.
Zum SChluss wendet sich Syroxor vor dem SPiegel noch einmal hin und her, er scheint zufrieden zu sein mit dem Ergebnis. Das Schwarz und das helle Rot ergeben einen deutlichen Kontrast, der , so bist du dir sicher, auch deutlich zu erkennen sein wird, wenn er in lichtlosen Gängen nur durch die farblose Sicht der Morai betrachtet wird.
Langsam geht er zur Tür und legt seine langfingerige Hand auf den Knauf. Ohne sich dir zuzuwenden spricht er, und seine Stimmr ist dabei so ruhig, als würde er dir die Ergebnisse eines Routineexperimentes diktieren:
"Xyra´is, dir ist natürlich klar, dass es nciht ungestraft bleiben kann, dass du mich anlügst. Ich werde eine Weile fort sein. Wenn ich wieder komme, wirst du mir zeigen, wie leid es dir tut, dass du mich belogen hast. Und ich erwarte Kreativität".
Ein kalter Schaudder läuft dir den Rücken hinab, und nur bei seinen Worten tritt dir kalter Schweiß auf die Stirn. Du weißt, was er sehen will, wenn er wiederkommt: Schmerz. Schmerz und, vor allem, Erniedrigung. Er hat allein in seinen Gemächern unzählige Werkzeuge und Methoden, Schmerz zuzufügen. Er ist ein wahrer Künstler in dieser Disziplin, ein Meister dieser Kunst. Die meißten hast du am eigenen Leibe kennengelernt, bei vielen warst du dabei, wenn er sie an anderen armen Opfern ausprobiert hat.
Und wenn er extra betont, dass er Kreativität erwartet, wird er sich nur zufrieden geben, wenn du wirklich über dich hinauswächst. Über dich hinauswächst darin, dich selbst zu foltern und zu erniedrigen.
Als du in den dunklen Abgrund dieser Gedanken stürzt, verpasst du beinahe seine letzten Worte, die er spricht, als er die Tür hinter sich zuzieht:
"Ich werde Besuch mitbringen. Enttäusche mich nicht."

Iluan:
Die Angst stiehlt alle Kraft aus meinen Beinen, und ich sinke zitternd in den weichen Sessel, der in der Nähe des Spiegels steht. Syroxor hat mich bisher zum Glück nur relativ selten gezielt bestraft, aber ich erinnere mich noch genau und mit steigender Übelkeit an jede einzelne, ewige Minute dieser Gelegenheiten.
Ich sollte aufstehen und aufräumen, etwas vorbereiten, irgendetwas tun, aber ich kann nicht, kann nicht aufstehen, mich nicht bewegen, kaum atmen, so sehr schnürt mir die Angst die Kehle zu.
Doch dann regt sich etwas in mir, etwas Wildes und Hartes wie ein Raubtier, das die Zähne fletscht, weil es Blut riecht, und sei es mein eigenes. Ich erinnere mich daran, wie es war zu kämpfen, wie die Klauen des Gegners sich in meinen Leib gebohrt haben und ich gelacht habe darüber, weil ich zugleich meine Fänge in sein Fleisch bohren konnte. Schmerz ist bedeutungslos, eine Prüfung für den Willen, ein Beweis für Stärke und Würde, und wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es, Schmerzen zu ertragen. Syroxor kann mich nicht töten, weil ich nicht nur ihm gehöre, und das bedeutet, dass er mich nicht besiegen kann. Triumph ist alles, worauf es ankommt, und am Ende wird der Sieg mir gehören.
Fremde Gedanken, die mir da durch den Kopf schießen, aber sie fühlen sich gut an, geben mir Kraft. Meine Wangen sind gerötet, und ich fühle mich wie berauscht.
Ich springe auf. Mit wenigen Handgriffen räume ich herumliegende Kleidung und Trinkgefäße auf und laufe dann zur Tür.
Ich weiß, wenn Syroxor erfährt, dass ich fort war, wird er außer sich sein vor Wut, aber gerade fühlt es sich gut an, seinen Willen zu missachten und alle Konsequenzen mit einem Achselzucken abzutun. Er kann mir nur Schmerzen zufügen, und das hat er ohnehin vor.
Ich laufe durch die Gänge der Stadt, ohne auf sie zu achten, obwohl die Schönheit der Steine und Kunstwerke sonst immer wieder meine Blicke auf sich zieht und meinen Tag etwas erhellt. Im Moment achte ich nur auf die Personen, die sich durch diese Gänge bewegen. Ich weiß jemanden, der mir helfen kann, einen Menschen, der ohne zu zucken die Peitsche und die Klinge einer Morai ertragen hat. Natürlich kann er mich nicht in wenigen Minuten zu dem machen, was er ist, aber wenn jemand sich damit auskennt, Schmerzen zu widerstehen, dann er. Ich muss ihn nur finden. Und schnell.
Noch bevor ich die Sklavenquartiere erreiche, läuft mir der erste Mensch über den Weg. Er ist groß und dünn, mit langen, schmutzigen Haaren und etlichen vernarbten Peitschenstriemen auf Brust und Armen.  Wie ich es gewohnt bin, blickt er durch mich hindurch, aber diesmal gehe ich auf ihn zu, packe ihn an Arm und zwinge ihn dazu, mich zur Kenntnis zu nehmen.
"Ich suche einen anderen Menschen," sage ich, zu ihm aufblickend. "Groß, muskulös, gebrochene Nase, kahl bis auf einen Zopf am Hinterkopf, " beschreibe ich ihn, "viele Narben, vor allem hier und hier." Ich deute auf Brust und Oberschenkel, wo der Mensch besonders auffällige Narben hatte.
Noch während ich gesprochen habe, hat sich der Mensch mit einem Knurren von mir losgerissen, aber ich glaube, in seinem Gesicht erkannt zu haben, dass er weiß, von wem ich spreche.
Trotzdem ignoriert er mich und läuft weiter, aber ich bleibe hartnäckig und laufe neben ihm her: "Ich will wissen, wo ich ihn finden kann, dann bist Du mich los. Ansonsten folge ich Dir, bis Du es mir sagst!"

Iluan:
Anmerkung: Ich habe hier einen Cut gemacht, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich entscheiden sollte, wo (= bei welcher Tätigkeit) der Mensch zu finden ist, und weil ich es schön finde, wenn Du den Menschen übernehmen würdest, wenn ich ihn denn finde, aber falls Du es mir noch erlaubst nach diesem Ausflug, habe ich ein paar hübsche Ideen gehabt, was ich für Syroxor vorbereiten könnte.

Richtenstahl:
"Hau ab!" Zischt er, reißt sich los und läuft schneller den Gang hinab.
Natürlich läufst du ihm nach und befragst ihn weiter. An einigen Stellen versucht er, mit schnellen Schritten dir zu entkommen. An anderen muss er sich quälend langsam durch finstere Gänge tasten, in denen er, im Gegensatz zu dir, nichts sehen kann.
Mit jedem Schritt wächst deine Angst, dass inzwischen dein Meister zurückgekehrt sein könnte und du nicht da bist, wo er dich erwartet. Dir wird ganz übel bei dem Gedanken, was er mit dir anstellen würde. Immer wieder schwankst du innerlich zwischen dem Aufbegehren und der Angst vor seinem schrecklichen Zorn.
Plötzlich bleibt der Mensch stehen. Du warst so in Gedanken versunken, dass du ihm beinahe blind nachgelaufen bist.
Jetzt siehst du, dass er sich an einer längeren Schlange Sklaven angestellt hat, die etwas weiter den Gang hinab einer nach dem anderen durch ein Gatter treten, wo sie von zwei Morai-Wächtern anscheinend kontrolliert werden. Zumindest winken diese die Sklaven einen nach dem anderen hindurch.
Der Mensch, neben dem du stehst, grinst dich truimphierend an.

Richtenstahl:
Doch du glaubst, dass der Triumph gespielt ist, denn immer wieder zucken seine AUgen zwischen Dir und den Wächtern hin udn her, und er hat Schweiß auf der Stirn.

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