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Arcane Codex - Iluans Schicksal
Richtenstahl:
Gegenwart:
Für einen moment, der sich über Äonen zu dehnen scheint, herrscht Stille in dem Raum, die nur von dem leisen Blubbern einer alchemistischen Mixtur unterbrochen wird.
Dann peitscht Syroxors Stimme hinein: "Xyra´is, wo sind die Pilsze, die ich Dich zu holen schickte, und was, bei den Niederhöllen, soll dieser Zustand in dem Du bist?"
Du holst Luft, um ihm genau zu berichten, was geschehen ist, doch dann hälst Du inne, denn auch die anderen beiden hören zu, und Du bist Dir nciht sicher, wie Markrendra auf Anschuldigungen gegen Xafir reagieren wird. Und obwohl die Zeit drängt, denn Du spürst schon, wie sich die Schnitte in Deinem Rücken langsam schließen, wählst Du Deine folgenden Worte mit Bedacht...
Iluan:
"Meister, Xafir befahl mir, Euch eine eilige Botschaft zu überbringen. Ihr könnt sie auf meinem Rücken lesen." Bei diesen Worten beiße ich die Zähne zusammen und muss die Wut herunterschlucken, die wieder in mir hochwallt, aber ich kann meine Stimme ruhig halten. Nur ein Hauch von Angst ist zu hören, als ich fortfahre: "Ich musste die Pilze unterwegs zurücklassen. Ich werde sie sofort holen gehen, Meister."
Ich halte den Kopf gesenkt, aber ganz kann ich mich nicht daran hindern, seitlich einen Blick auf Kazzors Gesicht zu werfen...
Richtenstahl:
Während Syroxor, und auch Markrendra, hinter Dich treten, blickst Du unauffällig zu Kazzor hinüber und verscuhst Dir über deine Gefühle klar zu werden, als Du bemerkst, dass er gelangweilt eine kleine Phiole betrachtet, die er vom Tisch genommen hat, an dem er lässig lehnt.
Hinter Dir scheint Syroxor die Nachricht zu lesen, denn er murmelt immer wieder "Hmhm" vor sich hin. Dann sticht der Schmerz wie Nadeln in Deinen Rücken als er die Haut glattzieht, um eine Stelle, die schon am Verheilen ist, besser lesen zu können.
Er tritt wieder vor Dich und sagt über die Schulter hinweg: "Ja, ist gut, nun geh die Pilze holen. Und wenn die Blutung nachgelassen hat, mach Dich sauber und zieh Dir was sauberes an. Beeil Dich." Dann nimmt er mit einem Stirnrunzeln Kazzor die Phiole aus der Hand.
Du bewegst Dich in der Hocke um Markrendra herum, die immer noch hinter Dir steht.
Als Du aus der Tür eilst hörst Du noch ihr kaltes Lachen als sie zu den beiden Männern sagt: "Kreativ, mein Neffe, nicht wahr?" Und beide ihr zustimmen.
Du eilst zu dem Balkon, bei dem Xafir Dich abgefangen hat, doch als Du in die Nähe kommst wirst Du langsamer und huschst von Deckung zu Deckung, denn DU weißt nicht, ob er nicht noch da ist. Du lauschst, kannst aber ncihts hören, und zu sehen ist er auch nicht. Stattdessen findest Du den Korb mit den Pilzen ordentlich in einer Ecke stehen.
Iluan:
Trotzdem habe ich Angst, dass er im nächsten Augenblick hinter einer Säule hervortreten wird, und verlasse den Gang im Laufschritt, den Korb mit den Pilzen fest an mich gedrückt.
Lautlos öffne ich die Tür zum Labor, und diesmal beachtet mich niemand, als ich eintrete. Syroxor, Markrendra und Kazzor sind über eine Karte gebeugt und sprechen leise miteinander, als ich den Korb gut sichtbar auf einen Tisch stelle und mich gleich wieder zurückziehe.
Auf dem Weg zu der Höhle der Teiche nehme ich mir die Zeit, um tief durchzuatmen und meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Meine heutige Begegnung mit Xafir war vergleichsweise harmlos, und es gibt keinen Grund, davon auszugehen, dass er es jetzt, wo ich die Nachricht abgeliefert habe, noch mehr als sonst auf mich abgesehen hat.
Meine Schritte werden sicherer, mein Atem ruhiger. Ich genieße es, für den Moment allein zu sein.
Doch dann höre ich dumpfe Kampfgeräusche. Nur wenige eilige Schritte weiter macht der Gang eine Biegung und dahinter sehe ich, wie zwei Menschen und ein Krask auf eine große zusammengekrümmte Gestalt eintreten. Ich stürze auf sie zu und rufe: "Aufhören!"
Außer Atem und mit wutverzerrten Gesichtern blicken sie auf. "Was willst Du hier, Schattenliebchen?" fährt mich der eine an.
Ich gehe weiter auf sie zu und wiederhole nur: "Aufhören!" In ihren Augen ist ihr Abscheu mir gegenüber zu sehen, doch sie weichen zurück. Der eine Tritt noch einmal in den Leib des am Boden liegenden Trolls und meint: "Er hat's hundertmal verdient. Wegen seiner Sturheit haben wir alle Schläge kassiert." Und zu meiner Überraschung gehen sie dann tatsächlich.
Wieder muss ich mein rasendes Herz beruhigen. Dann hocke ich mich vor den Troll und lege ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. Er reagiert mit einem undefinierbaren Laut, der auf mich wirkt, als wäre er nicht ganz bei Bewusstsein. Bei genauerem Hinsehen ist das auch nicht allzu verwunderlich, da seine raue Haut von den tiefen, blutigen Striemen einer Peitsche durchfurcht ist und glüht wie im Fieber.
Eilig laufe ich zu den Teichen und hole einen Eimer Wasser und ein Tuch. Mit dem benässten Tuch beginne ich, seine Wunden auszuwaschen. Erst als er auf meine sanften Berührungen reagiert, indem er mir das Gesicht zuwendet und mich aus glasigen Augen ansieht, erkenne ich Faruk.
Richtenstahl:
Während Du Faruk versorgst bemerkst Du, dass sich bei seiner Bestrafung jemand viel Mühe gegeben hat, auf seine natürliche Heilfähigkeit einzugehen, die noch deutlich stärker ausgeprägt ist als Deine. Auch seine roten Augen, die Du bei sonst noch keiner Rasse gesehen hast, außer den Morai, scheinen für Dich ein Zeichen zu sein, dass auch in ihm dämonishces Blut kocht.
Eine verwandte Seele?
Denn Du bemerkst, dass sich seine Wunden nicht schließen, wie sie es sonst bei seinen Verwundungen immer tun. Du untersuchst ihn genauer und stellst fest, dass auf seiner dunklen, fast schwarzen Haut an den Rändern einiger Wunden die Reste winziger Kristalle haften. Offensichtlich hat jemand die Peitsche, mit der er geschlagen wurde, vorher mit ienem Gift eingerieben, das auskristallisiert und erst im Kontakt mit Flüssigkeiten, zum Beispiel Blut, wieder seine Wirkung entfaltet. Du hast schon von verschiedenen Giften dieser Arte gehört, denn Du kennst Dich ein wenig mit Giften aus. Wobei diese speziellen, schwarzblauen Kristalle Dir nicht bekannt sind.
Morai nutzen solche Gifte gerne, denn sie haften gut auf Klingen, und können fast unbegrenzt lange darauf gelassen werden, im Gegensatz zu klebrigen oder gar flüssigen Waffengiften. :ctlu:
Du läufst schnell und holst mehr Wasser, mit dem Du die Wunden gründlich ausspülst, und tatsächlich, die Wudnen, aus denen das Gift gut ausgewaschen wurde beginnen, zusehends zu heilen.
Je mehr der Wunden heilen, desto klarer wird auch Faruks Blick. Der mächtige Schädel mit den gebogenen Hörnern, ähnlich denen eines der Kampfstiere die Du in den Arenen gesehen hast, dreht sich zu Dir, und in den schwarzglänzenden Gescihtszügen und den roten Augen siehst Du misstrauen und Wut. Auch die Muskeln unter deinen Händen sind angespannt und steinhart. Die Pranken öffnen und schließen sich krampfhaft.
Faruk holt Luft, hustet keuchend, und presst dann unverständliche Knurrer aus seiner Kehle. Als Du zum Wassereimer greifst, um ihm beim Trinken zu helfen, zuckt seine Hand vor und schnappt den Eimer weg, bevor Du ihn erreichst. Er trinkt, und redebrechtet dann wenige Worte in der Sprache der Morai, wobei er den Mund voll Abscheu verzogen hat und seine langen, gelblichen Hauer zu sehen sind.:
"Warum? Was wollen?"
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