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Arcane Codex - Iluans Schicksal
Iluan:
Dunkelheit. Bewegung. Ich fühle mich von starken Armen gehalten und getragen. Ein Geruch erfüllt meine Nase, der meinen Puls beschleunigt, obwohl ich einen Moment brauche, um ihn einzuordnen. Dann erkenne ich ihn und mein Mund wird trocken: es ist der Geruch nach Schweiß und Männlichkeit des Menschen, der die Gardistin getötet hat.
Ohne dass ich die Augen geöffnet oder mich bewegt hätte, sagt er: "Wieder wach? Gut, dann kannst du ja selber laufen."
Ich öffne die Augen und blicke in seine. Sie sind stahlgrau und haben etwas Hartes, fast Brutales, aber zugleich liegt die Andeutung ein Lachens in ihnen, während wir einander wortlos anblicken, das mein Herz vor Freude hüpfen lässt. Dann setzt er mich entschlossen zu Boden.
Erst jetzt bin ich fähig, etwas anderes als ihn wahrzunehmen. Um uns herum ist blauer Himmel und Leere. Ich blicke auf schneebedeckte Berggipfel und schroffe Felswände, die wenigsten davon so hoch wie der Berg, auf dem ich wohl selbst stehe. Mein Kiefer sinkt herab bei diesem Anblick, der sich so radikal von allem unterscheidet, das ich kenne, und mir wir schwindelig. Instinktiv greife ich nach meinem Begleiter, um nicht zu fallen. Der Mensch nimmt meinen Arm und hält mich fest, während ich den Blick über diese fremde, lichtdurchflutete Welt wandern lasse.
Dann schaue ich wieder auf meinen Begleiter, in sein kantiges Gesicht, seine leuchtenden Augen. Er erwidert meinen Blick sehr aufmerksam und ruhig, abwartend, aber ohne Eile.
"Ich kenne deinen Namen gar nicht," fällt mir auf. Er grinst mich an: "Yep."
Seine Stimme ist tief und weniger herablassend, als ich sie in Erinnerung hatte. Im ersten Moment bin ich verblüfft von seiner kurzen Antwort, dann muss auch ich lächeln. Ich blicke wieder über die Berggipfel hinweg, genieße den Augenblick, die klare Luft und die warme Hand des Menschen auf meiner Haut, seinen muskulösen Unterarm, der ganz leicht meinen berührt, seinen aufregenden Geruch. Ich fühle mich noch immer leicht schwindelig, aber nicht, als würde ich gleich umfallen, sondern eher, als würde das Blut zu schnell durch meine Adern singen.
Dann verschwindet seine Berührung. Ich wende mich ihm wieder zu, aber mir gegenüber steht nicht mehr der Mensch, sondern Kazzor. Auch er schaut mich an, und seine grünen Augen haben dabei diesen wachsamen Blick, der ganz typisch ist für ihn, fast als würde er darauf warten, dass ich ihm weh tun würde. Aber wie sollte ich, eine Sklavin, in der Lage sein, ihn zu verletzen?
"Komm, wir müssen weiter," sagt er mit einer Freundlichkeit in seiner rauen Stimme, die ich von ihm zu ganz seltenen Gelegenheiten schon gehört habe und sonst nie von einem Sith.
Mein Blick hält den seinen noch für einen Moment fest, dann wende ich mich dem schmalen Bergpfad zu, auf den Kazzor sich offensichtlich bezog.
Der Pfad ist nackte Fels und nur stellenweise überhaupt als Pfad erkennbar. Er windet sich an schroffen Felsvorsprüngen vorbei steil Richtung Gipfel. Unter der ungewohnten Anstrengung geht mein Atem bald schneller und meine Beine beginnen zu schmerzen.
Kazzor scheint keinerlei Anstrengung zu spüren. Er steigt mit der angeborenen Grazie der Sith vor mir den Pfad hinauf. Immer wieder blickt er sich nach mir um, um sein Tempo meinen immer schleppenderen Schritten anzupassen. Schließlich hält er an und wartet auf mich. Als ich ihn erreiche, streckt er mir seine Hand entgegen. Ich starre einen Moment die schlanke, langfingrige Sith-Hand an, bevor ich begreife, dass sie ein Hilfsangebot darstellen soll. Bei jedem anderen Sith wüsste ich, dass mich nun Schmerzen erwarten, aber bei Kazzor ist es anders. Vorsichtig lege ich meine Hand in seine. Er hält sie sanft, und doch so, dass ich seine Kraft spüre. Mein Herz pocht bis in meinen Hals, und ich weiß nicht, ob es Angst ist oder etwas anderes.
Wir setzen unseren Weg fort, und mit Kazzors Hilfe ist es etwas einfacher, obwohl der Pfad noch steiler und felsiger wird. Als ich stolpere, fängt er mich mit einem Arm um meine Taille auf. Plötzlich bin ich ihm ganz nah. Ich nehme seinen Geruch wahr, der ganz anders ist als der des Menschen, irgendwie glatter und härter, aber ebenso männlich und aufregend. Er schaut zu mir herunter und hat dabei einen ganz seltsamen Blick. Seine Kiefer sind zusammengepresst, aber in seinen Augen ist etwas unerwartet Weiches.
Plötzlich greift er mit der anderen Hand in meinen Nacken, zieht mich noch näher an sich heran und legt seine Lippen auf meine. Im ersten Moment erstarre ich, aber seine Lippen sind sanft, und die Hand in meinem Nacken hält meinen Kopf, als wäre er etwas Zerbrechliches. Zögerlich erwidere ich seinen Kuss und genieße das ungewohnte Gefühl von fremden Lippen auf meinen, von Haut, die meine sanft berührt. Seine zweite Hand schiebt sich in meinen Rücken und hält mich auf eine Art, die mir ein ganz unbekanntes Gefühl der Sicherheit gibt. Ich spüre nun seinen Körper an meinem, die seidige Haut und die Muskeln darunter. Mein Atem wird noch schneller, während mein Körper und mein Unterleib zu kribbelndem Leben erwachen. Vorsichtig lege ich meine Hände auf seine Arme und wage dann nicht, sie zu bewegen, obwohl ich am liebsten, das Gefühl und die Beschaffenheit seines Körpers im Detail erkunden möchte. Seine Hand wandert nun tiefer, von meinem Rücken auf meinen Hintern, und die Berührung seiner Finger auf meinen Gesäß, lässt mir endgültig die Luft wegbleiben. Ihm scheint es ähnlich zu gehen, denn er löst seine Lippen von meinen und blickt atemlos auf mich herab.
"Xyra'is," flüstert er meinen Namen, und dieses eine, heisere Wort lässt mir eine Gänsehaut über Arme und Rücken laufen. Mir wird schwindelig.
Während ich die Augen geschlossen habe, lässt Kazzor mich los, und eine gänzlich andere Hand fasst meine Schulter. Sie ist groß und ledrig, aber auch warm und freundlich. Ich schlage die Augen auf und stelle fest, dass ein massiger, rotäugiger Troll aus großer Höhe auf mich herabblickt.
Sein Gesichtsausdruck ist entspannt, aber ausdruckslos. Er brummt etwas, das ich erst nach einem Moment als Wort erkenne: "Komm!"
Dieser...Hunger schleicht noch immer durch meinen Leib, und ich habe wenig Lust, einfach meinen Weg fortzusetzen, aber ich seufze und mache mich wieder an den Anstieg.
Faruk hat weniger Geduld als Kazzor. Nach nicht allzu langer Zeit, die er hinter mir herklettert - drei mühsame Schritte von mir sind ein kraftvoller Schritt von ihm - packt er mich ohne Vorwarnung, aber sanft und trägt mich. Ich spüre die Muskeln in seinem riesigen Körper arbeiten. Sein Geruch ist wieder ganz anders, wie nach Erde und heißen Felsen, aber auch er lässt meinen Mund trocken werden und entfacht wieder dieses Feuer in mir.
Obwohl Faruk den Blick die ganze Zeit auf den Felsenpfad vor sich gerichtet hält, spüre ich, dass er sich meiner Nähe bewusst ist und sie ihm nicht gleichgültig ist. Plötzlich gibt er ein grollendes Lachen von sich und schaut mich an, als habe er es aufgegeben, mich zu ignorieren: "Du klein wie Kind," sagt er, "aber du kein Kind. Oh nein." Und er lacht wieder, als wäre das sehr amüsant. Angesichts seiner unerwarteten Fröhlichkeit muss auch ich lächeln, obwohl ich keine Ahnung habe, was ihn so erheitert.
Dann wird sein Gesicht wieder ernst und er sagt: "Schade wir angekommen."
Behutsam setzt der Troll mich zu Boden. Wir sind tatsächlich auf dem Berggipfel angelangt und stehen auf einem völlig ebenen Plateau. In der Ferne sind andere, bläuliche Berggipfel zu sehen, aber um uns herum erreicht kein anderer Berg die Höhe, auf der wir uns befinden. In der Mitte des Plateaus steht ein Kreis mit doppelt mannshohen Menhiren, die von oben bis unten mit eingeritzten arkanen Symbolen bedeckt sind - zehn Steine, einen für jede intelligente Rasse Kreijors.
Ein Krask und ein Sidhe treten aus dem Inneren des Kreises zwischen die Steine und schauen mir entgegen.
Ein Blick zurück zeigt mir, dass Faruk verschwunden ist. Ergeben gehe ich auf die zwei wartenden Gestalten zu. Trotz ihres unterschiedlichen Körperbaus ähneln sie einander auf eine Art, die ich nicht greifen kann. Beide halten knorrige, aufwändig verzierte Stäbe in den Händen und tragen lange, einfache Roben. Ein strenger und irgendwie abgeklärter Gesichtsausdruck liegt auf, ihren Zügen.
Der Sith, hochgewachsen, mit langen, weißen Haaren und mit makelloser, weißer Haut, tritt einladend einen Schritt zurück. Der Krask dagegen, von Alter gebeugt und schwer auf seinen Stab gestützt, kommt auf mich zu und stupst mich unsanft mit seinem Stab. Er reckt die lange Schnauze nach mir und blinzelt mit trüben Augen, während er etwas vor sich hinzischelt.
Der wortlosen Einladung des Sith und den stärker werdenden Stößen des Krask-Stabes folgend, betrete ich den Steinkreis. In seinem Inneren fühlt sich die Luft irgendwie anders an, als wäre sie geladen. Auch ist sie feucht und schwer und riecht nach fremden Blüten.
In der Mitte des Steinkreises bilden zehn Kristalle, die in den Boden eingelassen sind, einen weiteren, kleinen Kreis. Dorthin stupst mich der Krask. Als ich ihn betrete, verstärkt sich das Gefühl, die Luft stehe unter Spannung, und die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf. Der Sith, der gegenüber des Krask außerhalb des inneren Kreises stehen geblieben ist, spricht mit einer Stimme, die große Ruhe ausstrahlt: "Tochter der Morgenröte und des Sturmhimmels, du hast den ersten Teil Deines Auftrags erfüllt, und die Namenlosen sind zufrieden. Doch nun werden die Heerscharen ihre Klingen schärfen und den Brand entfachen. Daher ist es nun Zeit."
Sein Blick ruht noch einen Moment auf mir, dann schaut er zu dem Krask hinüber. In völligem Gleichklang heben beide ihre Stäbe gen Himmel, und dieser, gerade noch blau und wolkenlos, verdüstert sich innerhalb weniger Lidschläge. Blitze zucken aus dräuenden Sturmwolken und fahren nacheinander in die zehn stehenden Steine, deren eingeritzte Zeichen dadurch aus einem inneren Licht zu glühen beginnen. Dann fährt der elfte Blick in meinen Körper, und ich spüre, wie eine Kraft, stärker als alles, das ich je gefühlt habe, durch mich hindurchjagt, meinen Körper verbrennend, und in den Boden unter mir. Ich sinke in die Knie, während der Schmerz durch meine Adern fließt, und wie ein Echo des Blitzes steigt aus dem Felsen, auf dem meine Handflächen ruhen,... etwas in mich empor, bringt meine Sehnen zum schwingen, meine Haare dazu, sich aufzurichten, und bricht als Schrei aus meiner Kehle. Ich fühle, wie es sich in mir entfaltet, wie eine Blüte, die sich öffnet, aber von einer archaischen, unaufhaltbaren Macht, und dann scheint sich mein Körper von innen nach außen zu stülpen, und ich kann nicht mehr aufhören zu schreien, bis Stille und Dunkelheit mich umfangen.
Richtenstahl:
In dieser Stille und Dunkelheit schwebst Du, aus der Ferne hörst DU Wasser rauschen. ALs das Geräusch Näher kommt nimmt es Gestalt an und du bemerkst, dass es nciht rauschendes Wasser ist, sondern eine Stimme, die in einem aufgeregten monotonen SIngsang kraftvoll singt. Du hast eine Vision von Sirra´Xorr, wie er, umhüllt von rotem, wabernden Feuerschein kniet, sein Körper schaukelt vor und zurück, seine Arme winden sich wie Schlangen. Der Traum ist so unwirklich. Erschöpft schließt Du wieder die Augen und schläfst ein.
Als Du aufwachst spürst Du sofort, etwas ist falsch. Du riechst einen Eindringling. Schnell rappelst Du Dich auf und kommst auf die Füße. Ein tiefes Grollen aus Deiner Kehle. Mit den Klauen reißt Du den Boden auf, als Du witterst. Ein anderes Weibchen, eingedrungen in Dein Revier. Ohne Mühe folgst Du der Spur. Hier ist es entlanggekommen! Du stößt einen schrillen Jagdschrei aus, rast durch den Dschungel. Mit schwerer SChulter rammst Du einen umgestürzten Baum aus dem Weg, springst auf die Lichtung. Da ist es. Die blutige Schnauze erhebt es aus den Eingeweiden eines Beutetiers. Faucht. Du erkennst dass der Leib aufgeschwollen ist, riechst, dass es trägt, dass seine Eierzeit bald kommt.
Das fremde Weibchen senkt bedrohlich den Kopf, zischt Dich an und bleckt die bluttriefenden Zähne. Es ist größer als Du, riecht kräftig und gesund. Ist aufgequollen und träge.
Dein Revier!
Iluan:
Mit einem tiefen Grollen mache ich meinen Anspruch deutlich und blecke die Zähne. Den Hals dicht über Boden, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, bewege ich mich langsam auf den Eindringling zu und beobachte dabei jede ihrer Bewegungen, um sie abzuschätzen und ihren Schwachpunkt zu erkennen. Sie macht einen Schritt zurück und bringt sich dabei in Verteidigungshaltung, faucht erneut und stößt dann einen herausfordernde Schrei aus.
Als ich sie fast erreicht habe, richtet sie sich zu ihrer vollen Größe auf, um sich mit voller Wucht von oben auf mich herabzuwerfen. Gleichzeitig öffnet sie mir damit aber auch ihren Bauch, und ich nutze die Chance, greife mit Klauen und Fängen gleichzeitig an, grabe sie tief in ihren aufgeschwollenen Leib und schmecke ihr bitteres Blut. Im gleichen Moment zerfetzen jedoch ihre Klauen meinen Rücken und bohren sich ihre Zähne tief in meinen Nacken. Wir brüllen beide vor Schmerz. Ihr Gewicht drückt mich zu Boden, droht mich zu immobilisieren, aber ich drehe mich wendig auf den Rücken und reiße mit meinen Klauen erneut große Stücke aus ihrem Fleisch.
[Du das Ende oder ich?]
Bad Horse:
Kurzer Einwurf: Wenn ihr möchtet, schiebe ich das mal wieder in den aktiven Bereich zurück. :)
Iluan:
Ja, mach mal bitte. Danke.
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