Das Tanelorn spielt > [TSOY] Könige von Maldor

(1) Ehrung des Kriegshelden [Selene, Lajos Ramon, Sneezil]

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Silent:
Sanfte Musik von fähigen Musikern sorgten für eine Stimmungsvolle Geräuschkulisse, welche in der Lage war einem Wort mehr Gewicht zu verleihen, als es das bloße Rezitieren eines Texten jemals alleine vollbringen könnte. Die Erbin Absolons betrachtete die Vorbereitungen mit einem kritischen Auge, den heute war ein großer Tag. Für Sie, Ihren Feldmarschall und für ganz Maldor wird dies ein denkenswürdiger Augenblick darstellen und noch in Generationen wird man diesen Tage seinen Enkeln als Sage an Kinderbett erzählen.
Im Gedanken ging Sie den Ablauf des Tages nochmal durch. Erst würde es eine heilige Zeremonie geben in der Sie dem Feldmarschall persönlich für seine glorreichen Dienste danken würde, als dann sie vor geladenen Gästen treten würden und Sie über seine Verdienste berichtet wird und welche glorreichen Zeiten noch vor diesem Talent sein wird. Er wird dann im Lichte Absolons baden und seinen Ordnen empfangen und zu seinem Ehren werden drei wohl platzierte Explosionen dem ganzen Umland berichten.

Selene strich mit ihrer grazilen Hand über das alabasterfarbene Gestein ihres Schlosses und verließ ihre privaten Gemächer und ging mit festen Schritten zum Schrein, wo Lajos Ramon sich mit ihr treffen würde um gemeinsam zu meditieren und den Geist durch das Licht zu reinigen. Die Erbin Absolons atmende tief durch und rückte ihre Krone zurecht. Keine schlichte welche nur ihre Stirn bedeckte wie sonst, sondern eine welche ihr wohl schwer auf dem Kopf lasten musste und über ihren Kopf hinaus erstrecken sich goldene Strahlen aus fein gehämmerten Gold.
Dann gab sie mit einem Nicken zwei Dienerinnen zu verstehen den Vorhang zur Seite zu schieben, womit sie einen Blick ins Heiligtum werfen konnte. Alles war zu ihrer Zufriedenheit und das sanfte Knistern der Fackeln sorgte für eine Besänftigung ihres Gemüts.

Sie befanden sich im Zentrum des Schlosses und durch eine Öffnung in der Decke erstrahlte die Sonne, welche sich im Zenit befand und so ihre Strahlen ins Heiligtum fokussierte. Hinter Selene fiel der Vorhang wieder zu und mittelbar schienen die beiden alleine zu sein, aber leichte Musik, welche man vernahm sprach sehr dafür, dass andere Menschen nicht allzu weit entfernt sein konnten.

„Wir grüßen Ihn, denjenigen der das Licht Absolons gesehen und seine Weisheit erfahren hat und laden Ihn ein an der Zeremonie der Erneuerung teilzuhaben.“

Selene nahm ihr Sonnenszepter und ließ es in eine Fassung im Boden ein, womit es sich genau unter der Öffnung in der Decke befand. Anschließend setzte sie sich und hob ihre Hände, als ob man sich an einen wärmenden Feuer seine Knochen von der Kälte der Nacht befreit.


Anderswo waren die Vorbereitung in vollen Gange und alles wartete auf die Sonnenkönigin und ihren Ehrengast. Die Auswahl der Gäste erzählte viel darüber wer in Zenith was zu sagen hat und welchen Zorn man sich nicht unnötig mit einer Verschmähung aufladen wollte. Das ganze glich einen kleinen Empfang oder Bankett, so reichten Bedienstete allerlei Köstlichkeiten und aus diversen Ecken war das Schnattern der Harpien, wie man manch Klatschtante der oberen Gesellschaft auch hinter ihren Rücken nannte, nicht überhörbar. Doch dieses Schnattern begann zu erstummen als langsam Musik in die Hallen der Festlichkeit ertönte und somit ihre Herrlichkeit ankündigte.

Doch noch war von Selene und ihrem Feldmarschall nichts zu sehen.

Skyrock:
Lajos rückte seine Paradeuniform zurecht, aber eigentlich war es überflüssig, denn schon seit Stunden saß sie so akkurat, dass es selbst den besten Gelehrten auf dem Höhepunkt des Imperiums möglich gewesen wäre, mit ihrer Geometrie auch nur die kleinste Falschheit zu finden.

Im Licht des Heiligtums musste der Feldmarschall unwillkürlich blinzeln, ehe sich seine Augen an das gleißende Licht von Mittagssonne, Fackeln und deren vom Weiß verstärkten Reflektion zu gewöhnen.
Ganz wie es das Protokoll verlangte blieb der Militär vor seiner Kaiserin stehen, und gab die formelhafte, lang überlieferte Antwort zurück: Das Licht Absolons soll mich erneuern und allen Schatten aus mir vertreiben - so sei es.

Als einem Mann, dem die erdverkrusteten Schaufeln für die Schutzgräben schon immer näher waren als die blank gewienerten Monstranzen der Priester, fiel es ihm schwer zur Ruhe zu kommen und sich auf die vorgeschriebene Meditation einzulassen. Erst ruhten seine Augen noch auf seiner Kaiserin, und nicht ohne Wohlgefallen. Sie war jung, hübsch, unsicher, kurz schutzbedürftig - und es wäre seine Aufgabe, Schaden von ihr abzuwenden und sie zum Sieg zu führen. Mauricio mochte nicht viel von ihr halten, aber als das grelle Licht allmählich seine Gedanken verdrängte und er seinen Weg in die reinigende Gedankenlosigkeit fand, vergaß er das schon bald wieder...

malcalypse:
Beim Anblick des ganzen Treibens wünschte sich Sneezil eine Armada von Augen und Ohren, die durch den Raum huschen und all den Klatsch und Tratsch, die kleinen Intrigen und Dilemmas ihm offenbaren würden, aber da die große Mutter ihn nicht damit gesegnet hatte, stand er am Rand und so nahm er mit dem Geschnatter einiger aufgebrezelten Damen vorlieb.
Nichts von Wert knurrte er kaum hörbar und wandte sich der Bediensteten zu, die ihn scheinbar schon wieder bei den Häppchen übergehen wollte, mit einer geschickten Bewegung schnappte er sich eine Handvoll kandierte Wachtelherzen und stopfte sie gierig in sich. Zum Glück konnte niemand seinen angewiederten Gesichtsausdruck sehen, als er die zähe Masse herunterschluckte und fast schon verzweifelt einen Schluck Wein hinterherkippte.

Er wünschte sich Catalina an seine Seite, die es verstand ihn in solchen Situationen abzulenken, aber er hatte aus vielerlei Gründen darauf verzichtet sie mitzunehmen und mit einer gewissen Schadenfreude dachte er an sie, wie sie zu Hause kochend sass und ihn wahrscheinlich zur Hölle wünschte, während er hier stand und sogenannte Delikatessen in sich hereinstopfte. Zur Versöhnung, so versicherte er sich, würde er ihr aber ein paar mitbringen.

Trotz der entspannten und feierlichen Atmosphäre konnte er allerdings seine Instinkte nicht ganz unterdrücken, zu viele Menschen wuselten hier herum und zu viele Ecken und Nischen des Raumes lagen im Verborgenen. Und während sein Körper sich immer mehr anspannte, suchte er die Menschentrauben nach verdächtigen Gestalten ab und plante schon im Vorraus seine Fluchtrute...




oliof:
Sneezil setzte gerade ein zweites Mal den kristallenen Pokal an, als er merkte, dass sich eine gewisse Unruhe unter den Menschen breitmachte: Die Zeremonienkuppel durchwanderte ein Schatten wie ein schwarzer Fächer, der das Licht auszulöschen schien.

Starr vor Schreck stand Estella neben dem Tisch, die Hände in die Schultern ihres Bruder Mauricio gekrallt, der als einer der wenigen nicht mitzubekommen schien, was um ihn herum geschah. Mit einer Hand goß er sich aus einer silbernen Karaffe goldgelben Wein nach, während er mit der anderen versuchte, sich vorsichtig aus dem griff seiner Schwester zu lösen.

Dann berührte der Schatten Ramon Lajos, der das Gefühl hatte, ein kaltes Rinnsal laufe ihm am Nacken entlang, ganz wie auf einem regenreichen Schlachtfeld. Ihm gegenüber sah Selene, wie der Raum sich hinter dem Feldmarschall  mit Dunkelheit füllte …

Skyrock:
...

...

...

...was ist das?

Die nasskalte Berührung riss Lajos aus seiner gedankenleeren Reinigung.

Er wirbelte herum - und sah sich einem tiefen Schlund aus wabernder Schwärze gegenüber, die drohte die Sonne, die Fackeln und die Quelle von allen anderem, was richtig und gut an dieser Welt war, zu verschlingen. Noch ehe er eine echte Ahnung hatte, was los war, fühlte er seinen Arm um Selene, so als ob ER irgendwie die Gefahr von ihr durch bloßes Dazwischenstellen abwenden könnte...

"Kaiserin, wir sollten von hier verschwinden. Schleunigst!"

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