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Wie spielt Ihr D&D?

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Falcon:
@topic: mmh, ich sehe an dem Beispiel nichts D&D spezifisches. Dieses Diagnostizieren von Situationen und damit das Abtöten der Atmosphäre habe ich auch schon in anderen Regelsystemen viel stärker erlebt (aber auch in D&D3.5). Die Taktik war für ein High-Fantasy Setting schon ok, warum sollte ein Nekromant keinen Hinterhalt mit seinem Drachen legen?

so, und Fakt ist für mich: D&D4 ist ein Light-Regelsystem. Jaja, nichts komplexes mehr. Eigentlich stehen alle wichtigen Regeln auf maximal 20 Seiten, der Rest ist fast nur Auflistung. Dementsprechend niedrig ist das Numbercrunching und dementsprechend hoch für mich beim Spiel die Atmosphäre.
Man darf eben nur nicht vergessen, daß man ein Rollenspiel und kein Brettspiel spielt. Ein dummer Oger verhält sich auch auf dem Brett wie ein dummer Oger und nicht wie der Meisterschachspieler, den der SL darstellt. Dann muss man den auch mal Fehler machen oder wütend sein lassen. Und diese Regeln nicht nachzuspielen sondern daraus Rollenspiel zu erspielen, das versucht auch der DMG4 dem Leser immer und immer wieder einzubläuen. Ironischerweise lesen die Leute die SL Tipp Bereiche dort aber gar nicht mehr, habe ich schon erlebt bei Spielern, die über D&D4 lästern und gar nicht wissen, wie sich die Designer vorstellen es zu benutzen. Eigentlich steht dort alles wichtige für D&D4 drin.

D&D4 bringt aber nun, höflich ausgedrückt "ein paar" Storytellerregelelemente mehr ins Spiel, die in der Internetcommunity und deren Runden vermutlich schon seit 20 Jahren bekannt sind, aber erstmals der breiten Masse zugänglich sind, die dort nun stehen wie Ox vom Berg:
"wie Action Points, was soll das denn sein, regnen die vom Himmel? Wie unrealistisch. Und Second Wind erst. Und überhaupt brauche ich mehr als 5min um mich zu heilen".
Auf einmal müssen sie sich mit Dingen auseinandersetzen über die sie vorher hämisch gerotzt haben, wenn sie weiter am Ball bleiben wollen. Und zu welcher Erkenntnis kommt der Mainstream?: Brettspiel! Klar, würde ich auch, wenn ich meine festgefressenen konservativen Realismo-Ansichten auf ein abstraktes Spiel übertragen müsste. Es ist aber witzig mit anzusehen wie stümperhaft manche Leute mit diesen Konzepten umgehen. Ich musste mich auch lange dran gewöhnen (nicht an D&D4 aber an abstrakte Konzepte, Grofafo hat da sehr geholfen). Vor allem finde ich witzig wie VIELE es sind, und sich erstmals in ihrer Unkenntnis präsentieren. Legionen von Spielern, dessen Existenz in Internet langjährig bestritten wird.
Damit bist jetzt nicht zu direkt gemeint Beatboy.
Mit D&D4 kann man wunderbar spannende Geschichten erzählen und sich an den leichten, spielerischen Mechanismen mit Erfolgserlebnissen erfreuen. 

@Drachenstärke: Ja, das ist dann wohl ein Balancefehler. Hört sich für mich aber stark nach D&D3.5 ein. Ich behaupte mal bei D&D4 ist die Spielbalance um ca. 120% verbessert worden.

6:

--- Zitat von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 12:18 ---Genau das war auch der Ansatzpunkt des Ursprungsthreads. 4E-Methoden gegen 3.5-Situationen.

--- Ende Zitat ---
Klar. Da stecken ja auch zwei verschiedene Systemphilosophien dahinter. Allerdings habe ich bei den aktuellen, vorgefertigten Abenteuern von den Küstenzauberern das Gefühl, dass das bei den Abenteuerautoren noch nicht angekommen ist. Das ist aber ein gänzlich anderes Thema...

Kinshasa Beatboy:

--- Zitat von: Falcon am 20.10.2008 | 12:31 ---Klar, würde ich auch, wenn ich meine festgefressenen konservativen Realismo-Ansichten auf ein abstraktes Spiel übertragen müsste. Es ist aber witzig mit anzusehen wie stümperhaft manche Leute mit diesen Konzepten umgehen. Ich musste mich auch lange dran gewöhnen (nicht an D&D4 aber an abstrakte Konzepte, Grofafo hat da sehr geholfen). Vor allem finde ich witzig wie VIELE es sind, und sich erstmals in ihrer Unkenntnis präsentieren. Legionen von Spielern, dessen Existenz in Internet langjährig bestritten wird.
Damit bist jetzt nicht zu direkt gemeint Beatboy.
--- Ende Zitat ---

Unabhängig von der Beurteilung, ob Du in diesem Fall richtig oder falsch liegst: Dein Selbstvertrauen würden sich viele Leute bestimmt manchmal auch wünschen  ;)

Aber noch einmal: es geht mir eigentlich viel weniger um die Unterschiede zwischen 3.x und 4. Da sollen sich die Weisen gern drüber streiten und die entsprechenden Argumente abwägen. Mir ging es eher um ein Verständis, wie die Leute in ihren Heimrunden tatsächlich spielen. Und das gab es in diesem Beispiel für einen Spielstil, der mich immer schon sehr interessierte. Sowas Einblicke bekommt man aus verschiedenen Gründen sonst in Foren eher selten und auf Cons so gut wie nie.

Darüber hinaus danke ich Euch für den spannenden Input und fühle mich diesbezüglich vorerst in meinem Wissensdurst gestillt. The Floor is yours  ;D

Thalamus Grondak:
Ich spiele D&D(egal welche Version) auf die einzige Weise die Sinn macht (;)).
Benutze die Regeln die passen wenn es Dir passt und ignoriere die Regeln die nicht passen wenn sie Dir nicht passen.
Auch wenn Du das vorher vermutest hast, und es gerade in diesem Forum so aussieht als gäbe es eine bestimmte Art wie man bestimmte RPGs spielen sollte.
Das ist nicht so. Die Praxis zeigt immer wieder, das die Rollenspielrunden mit den Spielern stehen und fallen und die Regelsysteme nur sehr wenig Einfluß haben.
Was klar ist: Mit D&D ist viel Unsinn möglich, da die Regeln extrem Abstrakt sind. Wieviel Unsinn man dann zulässt ist von Gruppe zu Gruppe verschieden. Die Grenzen zwischen Cinematic-Power und Overpower sind da ja bei jedem Individuum anders gesetzt.
D&D ist aber wohl das System das man am wenigsten "Falsch" spielen kann, eben weil es so abstrakt ist, und vom Regelansatz überhaupt keinen Wert auf Allgemeingültigkeit legt.

Um noch kurz auf die Fragen einzugehen:
1)Nein ein Skelettdrachen als Baum getarnt würds bei mir nicht geben. (Ausser ich Leite gerade absichtlich was Slapstickiges)
2)Technische Betrachtungsweise: Kommt bei vielen Spielern vor, ich versuche das immer so schnell wie möglich abzuwürgen, weil mir das auf den Keks geht.
3)Kampstrategie: Das klingt zwar recht nüchtern(wurde bestimmt auch so nüchtern besprochen.) Aber es ist durchaus Problemlos möglich die Strategie anzuwenden und trotzdem Dramatik aufzubauen.

Feuersänger:

--- Zitat ---Kurze Begründung: Die Forderung nach einer absoluten Einhaltung der Regeln von seiten des SL ist beispielsweise für das oben zum Ausdruck kommende Spiel vollkommen unabdinglich und fundamental.
--- Ende Zitat ---

Äh, das ist aber nicht nur in D&D so. Ich habe das als Spieler auch schon vor X Jahren vom SL gefordert, als D&D 3+ noch nichtmal erschienen war. Aber ich glaube, du meinst wohl eher die exakte Abwicklung nach RAW (Rules As Written) im Kampf -- also z.B. dass sämtliche Boni und Abzüge genau beachtet werden.

Diese Genauigkeit mag in D&D vielleicht wichtiger sein als in anderen Systemen, eben wegen der zuvor angesprochenen Synergien der Mechaniken, aber sie ist trotzdem kein sine qua non per se. Wichtig ist in erster Linie, dass etwaige Abweichungen konsequent beibehalten werden und sie die Spieler nicht eiskalt erwischen. Im Klartext: man kann Hausregeln machen, über die man aber die Spieler vor Spielbeginn in Kenntnis setzen muss.

Beispiel: in unserer D&D-Runde wird die Sneak Attack wesentlich großzügiger gehandhabt als per RAW. So kann der Rogue immer per Fernkampfangriff sneaken, wenn der Gegner sich mit jemand anders im Nahkampf befindet. Außerdem wird der eigentlich anfallende -4 Malus fürs Schießen in einen Nahkampf ignoriert. Das wertet freilich die Rolle des Rogues enorm auf und macht ihn zum permanenten Top-Damagedealer. Ich persönlich finde zwar, man sollte sich da ruhig an die Regeln halten, aber bitte, der SL will es so, weil er meint, dass die Gruppe sonst nichts reisst. Nunja, _noch_ kann ich damit leben, ebenso wie mit seinen seltsamen Patzerregeln, die es in D&D nicht gibt und eigentlich nicht geben darf, weil sie höherstufige Charaktere benachteiligen. Was diese angeht, werde ich nochmal mit ihm reden müssen, ehe unsere Chars ihre erste Iterativattacke bekommen.

Womit ich aber nicht leben kann, ist wenn ein SL eigenmächtig und aus einer Laune heraus die Grundprinzipien der Welt verändert. So einen hatte ich in meiner Jugend leider auch. Der absolute Abschuss war sicherlich, als in DSA(3) auf einmal die über Wochen hinweg von Kopf bis Fuß in Eisen gerüstete Söldnerin sich als Schwarzmagierin entpuppt hat und munter zaubern konnte (womöglich sogar in Rüstung, das weiss ich nicht mehr), was gemäß der Natur der aventurischen Magie ein absolutes Ding der Unmöglichkeit darstellte. (Für nicht-Aventurier: Kontakt mit Eisen stört die Magie; längerer Kontat _zerstört_ die Fähigkeit, Magie zu wirken. Mysteria Arcana.)

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