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Wie spielt Ihr D&D?

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Ein:
Das widerspricht aber der allgemeingültigen Definition von Immersion (lat. immersio - eintauchen; ein Begriff aus der Filmwissenschaft). Immersion bedeutet das Auflösen der räumlichen Grenzen und verschmelzen mit den handelnden Personen. Wenn du nur von außen mitfieberst, hast du sicherlich deinen Spaß (ich meinen auch), aber keine Immersion.

Feuersänger:
Immersion ist - ich erwähnte es schonmal - für mich beim Rollenspiel superwichtig, um nicht zu sagen: das A und O. Sie ist der entscheidende Faktor, warum ich P&P spielen will und nicht Monopoly, Schach oder Mau-Mau. Ein nicht immersionsfördernder Spielstil ist insofern für mich unattraktiv; solche "Autorenrunden" könnten mich nicht locken.

Und da muss ich auch leider sagen, dass D&D eben aufgrund seiner Technikalität (sagt man das so?) nicht das ideale Spiel dafür ist. Beim typischen D&D-Spielstil denkt man halt mehr in mechanischen Bahnen, sei es Feats oder Zauber betreffend. Die schiere Anzahl der Spezialeffekte erschwert es - zumindest mir, der sie nicht alle in- und auswendig kennt, sondern nachlesen muss - z.B. einen Kampf wirklich mitzuerleben.
Dass es wirklich daran liegt, zeigt sich mir daran, dass es in Conan, was ja auch ein D20 System ist, weniger Variablen gibt - keine magischen Gegenstände, keine Buff-Zauber, überhaupt nur sehr wenige Zauber (knappe 50 statt über 300), somit gilt meistens einfach der Wert auf dem Charakterbogen, ohne dass man weiter rumrechnen muss. (Darüber hinaus hatte ich noch einige weitere Mechanismen vereinfacht, und inzwischen auch die Spezialattacken durch die wesentlich stringenteren Combat Maneuvers aus Pathfinder ersetzt).
Somit funzt der Kampf bei Conan - zumindest so wie ich es spiele - viel flüssiger und cinematischer; abgefahrene Stunts sind ausdrücklich erwünscht; die Spieler sagen was sie machen wollen, und ich als SL setze das dann in die Mechanik um.

Es ist wahr: Immersion hat nichts mit Simulationismus zu tun. Simulationistische Systeme sind meistens langwierig und zeitraubend. Immersion kommt aber zustande, wenn es zack-zack geht, und nicht 2 Sekunden ingame 10 Minuten Gewühle in Regelbüchern und Tabellen bedingen. Ihr kennt ja inzwischen mein Mantra: je realistischer ein System sein will, desto unrealistischer ist es in der Praxis.
Insofern ist auch D&D längst nicht die schlechteste Wahl für immersives Spiel. Da gibt es genügend andere, die wesentlich träger, zeitraubender, lästiger sind.

Heretic:

--- Zitat von: Kinshasa Beatboy am 19.10.2008 | 19:01 ---Versuche mich ja seit einiger Zeit in D&D4 hineinzudenken und gebe mir trotz einer sehr hinderlichen, anders orientierten bisherigen Rollenspielsozialisation dabei grosse Mühe. Dabei schaue ich mir bisweilen auch an, was im ORK und bei den Blutschwertern so diskutiert wird, und bin auf den folgenden Post aufmerksam geworden (Kointext: ein D&D 3.x-Fanboy beklagt sich über verlotterte Sitten bei D&D4-Spielern, aber hier nicht weiter von Belang), in dem eine scheinbar recht typische Szene geschildert wird:

Nun habe ich dazu ein paar Fragen an die hier versammelte Fachpresse:

1. In meinen Runden würde es mit absoluter Sicherheit nie ein Skelettdrache auftauchen, der sich durch eine Illusion als Baum tarnt. Für mich klingt das vollkommen bescheuert, aber ich habe gelernt, dass ich meine Tabus ein wenig überdenken lernen muss. Daher die Frage: könnte das bei Euch vorkommen?

2. Die gesamte Betrachtung der Szene mutet auf mich erheblich technischer an als es für mich momentan vorstellbar wäre. Der mystische Charakter der Welt wird weitgehend durch eine sehr zahlen- und wertebezogene Betrachtung ersetzt. Läuft das Spiel in Euren Runden ähnlich ab?

3. Die entwickelte Kampfstrategie wirkt auf mich absurd. Bestimmt lässt sich die Strategie regeltechnisch so abbilden, aber sie spiegelt eine Sichtweise, in der das Gefühl für Dramatik nahezu komplett durch eine mechanistische Perspektive ersetzt wurde. Wenn die SC das so durchziehen und der SL parallel die NSC ähnlich agieren lassen würde, könnte ich mir eine funktionierende, konsistente und atmosphärisch dichte Welt kaum noch vorstellen. Seht Ihr das anders?

Wie einige von Euch vielleicht bemerkt haben, gebe ich mir momentan recht grosse Mühe, mich auf D&D4 einzulassen. Manchmal habe ich aber das Gefühl, noch sehr, sehr weit vom notwendigen Mindset entfernt zu sein. Die Lektüre des zitierten Posts war einer dieser Momente. Was meint Ihr, bin ich für D&D noch zu retten? Oder hat mich das hinterhältige Storytellingmonster für immer zum Betrüger an Regeln, Mitspielern und Setting gemacht und so in die unvermeidliche und endgültige Verdammnis gestossen?

Wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euch in etwaigen Antworten direkt auf die drei konkreten Punkte beziehen könntet und bin gespannt auf Eure Gedanken  ;)

--- Ende Zitat ---
Oh Gott, es geht um eine Betrachtung der Szene OoC, da MUSS man es mechanistisch sehn.
AUSSERDEM stammt dein Beispiel aus einem 3.5 Abenteuer, nämlich Cormyr: Tearing of the Weave, denn bei der Szene wäre mein Frenzied Berserker schier draufgegangen, und der haut zu 95% alles um, was man killen kann.
1.) "by the book"-gespielt, ja, steht so im Abenteuer, und NEIN, es macht keinen Sinn.
2.) Es geht um eine OoC-Regelnachbetrachtung einer Szene, und nicht um Ingame!
3.) Häh, was hat die Anwendung des Zaubers "Halt Undead" mit dem "Zerstören" der Atmosphäre zu tun? 

edit: Name des Abenteuers.

Space Pirate Hondo:
für uns gibt es nur eine spielart und zwar "HÄCK ÄND SLÄY" (bewusst mit ä geschrieben)!!!
 :d

Bad Horse:
@Heretic: Du hast den Finger genau draufgelegt - die Betrachtung und die ganze Planung findet OoC statt. Das stört nun Leute, die lieber iC (in Character) planen.

Die Frage ist, ob es überhaupt möglich ist, bei D&D iC zu planen, ohne irgendwann auf die OoC-Ebene zu rutschen.

Ich denke mal, dass das von System her überhaupt nicht vorgesehen ist. Zumindest nicht bei 3.5.
Wie sieht das bei 4.0 aus? Ich will jetzt nicht wissen, wann die Planung stattfindet, sondern ob sie iC oder OoC stattfindet.

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