Autor Thema: Mal ins Nachbarzimmer gehen  (Gelesen 9392 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Ludovico

  • Gast
Mal ins Nachbarzimmer gehen
« am: 23.10.2008 | 21:28 »
Ich denke, daß die meisten hier folgende Situation kennen:
Spieler wendet sich an den SL und möchte mit ihm unter 4 Augen was ausspielen, damit die anderen Spieler etwas nicht mitbekommen.
Oder es werden Zettel zwischen Spieler und SL hin- und hergeschoben.

Das kann natürlich auch vom SL aus gehen.

Ich hab selber einen Spieler in der Gruppe, dessen Charakter etwas darstellt, was er nicht ist. Ist für mich auch vollkommen in Ordnung.
Allerdings frage ich mich, was der Spieler oder der SL davon haben, wenn sie solche Sachen außerhalb der Gruppe ausspielen.
Was spricht dagegen, wenn Spieler von Undercovercops, Intriganten, Mördern auf der Flucht, etc. die Karten OT auf den Tisch legen und direkt vor der Gruppe ausspielen, was sie vorhaben?

Offline Foul Ole Ron

  • Famous Hero
  • ******
  • "Bugrit! Millennium hand and shrimp!"
  • Beiträge: 3.001
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Praesi
    • Freizeitheld.de
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #1 am: 23.10.2008 | 21:40 »
Mmmh, gute Frage! Aber ich denke man könnte alle um ein wenig Spass bringen. Den Undercoverspieler, der versucht die anderen ein wenig an der Nase herumzuführen. Die anderen Spieler, die merken das was im Busch ist, es aber (noch) nicht ´rausbekommen und sich das Hirn über "Auffälligkeiten" beim UC-Spieler zermartern. Und natürlich den SL, der sich genüsslich zurücklehnen bzw. das Spielchen nach Lust und Laune geniessen oder sogar anfeuern kann.

Wichtig wäre aber noch, ober der Undercovercop mit den anderen Spielern zusammenarbeitet (und nur aus z.B. Sicherheitsgründen UC bleiben will), oder ob er die Gruppe infiltrieren soll.

Ich bezweifle, das man als Spieler hier wirklich gut Charakterwissen und Spielerwissen auseinanderhalten kann.
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

"...die Basher bashen, die Fanboys verteidigen, die Tafkabs regen sich auf, die Glinnefizzens machen sich lustig..." [Boba]

Offline Archoangel

  • superkalifragilistigexpialigetisch
  • Legend
  • *******
  • Stimme der Vernunft
  • Beiträge: 4.299
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Archoangel
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #2 am: 23.10.2008 | 21:44 »
Interessanterweise erledigt sich das Inn/Off Wissen Problem bekanntlich mit dem reifegrad 8ich vermeide Alter) der Spieler ... komischerweise wird es dann aber auch uninteressant eine solhc gesonderte Rolle zu spieln.

Ich persönlich mag es nicht mehr ... schon lange nicht. Vereinzelt greife ich noch nach diesem Stilmittel, aber nur für einzelne Sitzungen - der/die Spieler werden dann vorher instruiert und haben während der Sitzung keinerlei Rückfragemöglichkeit mehr. Ist ja auch kaum auffallend, wenn ein Spieler alle 15min. mit dem SL vor die Tür muss...
4E Archoangel - Love me or leave me!

Methuselah-School GM

Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline Friedensbringer

  • Hero
  • *****
  • Stell dir vor es wär Krieg und keiner ging hin...
  • Beiträge: 1.964
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: friedensbringer
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #3 am: 23.10.2008 | 21:46 »
die leute behaupten zwar immer, sie könnten spieler und charakterwissen trennen, aber in den meisten fällen stimmt das nicht - dafür gibt es nachbarzimmer!

je nach spiel ist die dadurch entstehenden "suspence" aber auch noch sehr stimmungsfördernd. imo.
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

Offline Foul Ole Ron

  • Famous Hero
  • ******
  • "Bugrit! Millennium hand and shrimp!"
  • Beiträge: 3.001
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Praesi
    • Freizeitheld.de
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #4 am: 23.10.2008 | 21:50 »
Ja.
Nein.
Doch, vielleicht, aber - Mist, ich hab mich falsch ausgedrückt!

ALso, das Inn/Off - Wissen auseinander zuhalten geht schon. Aber es ist halt nicht das selbe.
Das ist, wie bei einem Detektivabenteuer als SL vorher zu sagen: "Ok, ihr seid ja reif genug, da kann ich ja schon mal verraten, das der Gärtner der Mörder ist. Eure Charaktere wissen das ja nicht, und ihr könnt das ja schön auseinanderhalten".

Verständlicher, was ich meine?
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

"...die Basher bashen, die Fanboys verteidigen, die Tafkabs regen sich auf, die Glinnefizzens machen sich lustig..." [Boba]

Ludovico

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #5 am: 23.10.2008 | 22:20 »
Den Nachteil, den ich darin sehe, immer ins Nebenzimmer zu gehen und es vor der Gruppe geheimzuhalten, daß man als SL sich dann exklusiv nur um den einen Spieler kümmert und den Rest der Gruppe links liegen läßt und das nicht bloß für eine sehr kurze Zeit, sondern meist dauert das ja etwas länger.
Die anderen Spieler langweilen sich derweil.

Daneben gibt es dann noch solche Geschichten, daß diverse Dinge gerade, wenn sie die SCs von Mitspielern betreffen, nicht abgesprochen werden und man so das Beste rausholt, sondern es gibt dann höchstens für einen Spieler eine miese Überraschung.

Ich hab mal in einer Runde einen Schurken gespielt, einen Betrüger und Mistkerl, der sich nach außen als fromm und gläubig und richtig gut ausgab. Ich hab vor der Runde die Denkweisen und auch die Betrügereien ausgespielt.
Diese hatten daran sehr viel Spaß, imho sogar mehr, als wenn sie später erfahren hätten, was das für ein SC war, denn so konnten sie konstant den Mist sehen, den er fabrizierte.

Das ist so, finde ich, wie bei ausgeklügelten Kampagnen, bei denen jeder NSC seine eigenen Gründe und Motive hat und alles voll ausgearbeitet. Es ist auch die Kampagne im großen Kontext ausgearbeitet. Allerdings erfahren die Spieler nichts davon.
« Letzte Änderung: 23.10.2008 | 22:24 von Ludovico »

Pyromancer

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #6 am: 23.10.2008 | 22:21 »
Was spricht dagegen, wenn Spieler von Undercovercops, Intriganten, Mördern auf der Flucht, etc. die Karten OT auf den Tisch legen und direkt vor der Gruppe ausspielen, was sie vorhaben?

Im Normalfall bevorzuge ich diese Methode, weil der Aufwand des Zettelschreibens und Rausgehens oft zu groß ist für den erzielten (meist eh minimalen) Effekt der Spieler-Überraschung.

Ich will aber auch nicht verschweigen, dass einer meiner besten Rollenspiel-Momente nur durch den Einsatz genau dieser Methode (also rausgehen, getrennt spielen etc.) zustande kam (wenn auch eher unabsichtlich).

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #7 am: 23.10.2008 | 22:26 »
Das kommt wirklich auf die anderen Mitspieler an. In manchen Gruppen sind solche Geheimspielchen offenes Thema zwischen SL und Spieler am Tisch, in anderen geht's nur über Zettel, Nachbarzimmer, etc.

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #8 am: 23.10.2008 | 22:53 »
Bei uns hat sich das mit dem "falschen Spiel" (also im intriganten Sinne) mal derart verselbständigt, dass die Gruppe komplett zweigeteilt wurde. Ursprünglich sollte es nur einen Verräter geben, aber die Freundin dieses Spielers war auch in der Gruppe und musste unbedingt auch ingame auf seiner Seite sein (obwohl ihr Charakter ursprünglich ein richtiges Lämmlein war). Somit gab es dann zwei verschiedene Termine. Leider war der SL dann vollkommen unfair und hat die "Bösen" extrem bevorzugt, und den "Guten" überhaupt keine Chance gelassen, irgendwie zu reagieren. Somit war das Spiel dann ziemlich einseitig, die "Guten" haben die Lust verloren und das Spiel abgebrochen. Was schade ist, weil es sich bis zur Gruppenteilung eigentlich sehr geil angelassen hat.
Achja, das war natürlich (?) noch zu Teeniezeiten.

Wenn mir heute ein Spieler mit einem entsprechenden Wunsch ankommen würde, ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie es umsetzen sollte. Offen ausspielen fände ich nicht sehr brauchbar, weil das die Sache für die anderen Spieler unnötig erschwert (ständig aufpassen, nur ja nicht Spieler- und Charwissen zu vermischen). Siehe das der-Mörder-ist-der-Gärtner Beispiel. Ich hab das wirklich schon erlebt, dass Spieler da so sehr darauf bedacht waren, kein illegitimes Wissen zu verwenden, dass sie sich nichtmal getraut haben, legitime Ingame-Hinweise aufzunehmen.
Mit einem Spieler rausgehen? Grundsätzlich Unsinn, weil man dann für die Extrawurst des einen Spielers alle anderen dumm rumsitzen lässt. Das geht dann, wenn man zwei Spielleiter hat.
Zettel schreiben... wäre mir wohl auch zu zeitaufwendig, außerdem erweckt das ja schon für sich genommen Verdacht; außer der SL schiebt ständig Zettel wegen allen möglichen Banalitäten rum ("Dein Stiefel hat ein Loch") und lässt sich von allen Spielern ebensolche Zettel zuschieben ("Dann bring ich das Paar zum Schuster"). Irgendwie seh ich's aber nicht so richtig ein, da schreib ich mir ja nen Wolf.
Relativ gut erscheint mir da eher der Gedanke, sich mit dem betreffenden Spieler zwischen den Sitzungen hinzusetzen und etwas auszubaldowern. In der regulären Sitzung ist er dann freilich auf sich allein gestellt.

Im Übrigen ist es mir lieber, wenn die Spieler miteinander spielen und nicht gegeneinander. Wer unbedingt PVPn will, soll das meinetwegen in World of Warcraft machen oder ein Brettspiel zocken.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Psycho-Dad

  • Ulkbeitrag
  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.874
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: psycho-dad
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #9 am: 23.10.2008 | 23:18 »
Wenn sowas vorkommt, dann geh ich in unregelmäßigen abständen mal mit allen Spielern vor die Tür oder schieb allen nen Zettel zu. Und wenn der nur die informationen der letzten Wahrnehmungsprobe enthält. So kann sich dann jeder Spieler denken, was er mag, wärend ich mich zurücklehne und aus den Verdächtigungen und anschuldigungen den Plott weiterbaue  ;D

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #10 am: 23.10.2008 | 23:49 »
Ich muss vor die Tür um zu Rauchen und wenn da einer Mitkommt, dann kann er auch geheime Informationen bekommen, wenn er sie denn unbedingt haben will.

Inzwischen bin ich aber eher ein Fan von Infos in der Runde. Da können die anderen Spieler sehen, was der Bösewicht so macht (und sich daran erfreuen) und ich kann beobachten, ob die Spieler Spieler und Charakterwissen trennen können.

Das ist auch viel besser für den Spielfluss.

Letzten Endes geht das wohl aber nur, weil meine Runde sehr vernünftig ist. Nur ein Spieler nervt noch mit seiner "ich muss das geheimhalten" Mentalität, aber ich denke das wird auch noch besser.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Drudenfusz

  • Hero
  • *****
  • Princess Feisty Pants
  • Beiträge: 1.078
  • Username: Drudenfusz
    • Also schrieb Drudenfusz
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #11 am: 24.10.2008 | 00:13 »
Halte auch nichts (mehr) von solchen Geheimniskrämerein. Bei mir spielt man gemeinsam, nicht Gegeneinander, und selbst wenn einer ein Ninja in einer Runde voll mit Samurai ist (was in L5R schon mal passiert), können die Leute dies trennen. Wer seine Freunde betrügen und Hintergehen will, soll dies wo anders tun, nicht in meinen Runden...
Follow me on Twitter: PrincessFeistyPants@Drudenfusz
Discord-Server: Rollenspiel-Hochburg Berlin
Youtube-Kanal: Drudenfusz

Offline Don Juan

  • Hero
  • *****
  • Nach Frisch - falls sich das jemand fragt.
  • Beiträge: 1.266
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teppich
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #12 am: 24.10.2008 | 00:31 »
ich hab mal ein abenteuer gehabt, wo ich einen spieler bei der hälfte rausgenommen hab,
von dem ich auch wusste, dass er das hinkriegt:

sein sc wurde von einem doppelgänger [dsa, diese gestalt da] überrümpelt, der dann dessen gestalt annahm,
das ganze geschah während eines typischen detektivabenteuers in einer burg, der doppelgänger hatte zuvor den baron oder so erledigt.

ich hab vergessen wie die ganze sache dann aufgeflogen ist, aber sowohl der spieler des doppelgängers als auch die andren hatten viel spaß :)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #13 am: 24.10.2008 | 00:32 »
Wer seine Freunde betrügen und Hintergehen will, soll dies wo anders tun, nicht in meinen Runden...

Wort.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Blizzard

  • WaWiWeWe²
  • Titan
  • *********
  • Fade to Grey
  • Beiträge: 20.464
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Blizzard
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #14 am: 24.10.2008 | 00:36 »
Ich finde schon, dass es einfach gewisse Situationen oder Momente gibt, in denen einen solche Vorgehensweise (Nachbarzimmer/Zettel schreiben) legitim ist. Und zwar dann, wenn SL oder der betreffende Spieler nicht wollen, dass die anderen davon aktiv was mitbekommen, was sie vielleicht vorerst gar nicht mitbekommen soll(t)en.

Ich schätze die Gefahr, dass andere Mitspieler durch ein offenes Ausspielen jener Situationen vor der Runde, Metawissen bekommen, dass sie gar nicht oder zumindest zu dem Zeitpunkt nicht haben sollten und dann bekommen, höher ein, als die, dass der Rest der Gruppe sich langweilt, weil man ins Nachbarzimmer geht.

Natürlich bedeutet dass, dass man den Rest der Gruppe für eine gewisse Zeit verlässt, aber das heisst ja nicht automatisch, dass sich der Rest der Gruppe dann daraufhin langweilen muss. Ganz im Gegenteil: Diese Zeit kann man prima nutzen, um In-Time Gespräche zwischen den Spielercharakteren zu führen.;)


"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Psycho-Dad

  • Ulkbeitrag
  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.874
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: psycho-dad
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #15 am: 24.10.2008 | 00:49 »
Wer seine Freunde betrügen und Hintergehen will, soll dies wo anders tun, nicht in meinen Runden...

Da Trenne ich Strickt zwischen RL und Spiel. Im RPG Haue ich einem Kumpel doch gene mal einen Dolch in die Rippen, gerade weil ich es RL nie tun würde. Das Macht doch (auch) den Reiz des ganzen aus: Mal ganz wer anderes sein, als im "Normalen Leben™".  :)

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #16 am: 24.10.2008 | 01:00 »
Ja nee, da winke ich dankend ab, sowas sorgt nur für böses Blut. Für sowas gibt es meinetwegen Brettspiele, in denen man sich gegenseitig nach Herzenslust in die Pfanne hauen kann. Wenn ich im Rollenspiel einen liebgewonnenen Charakter verlieren würde, weil mein toller Kumpel grad meint, er muss jetzt das Arschloch raushängen lassen, wäre ich stinkesauer und würde mit dem nicht mehr spielen. Entsprechend würde ich solchen Ambitionen auch als SL einen Riegel vorschieben, bzw. die Sache so hindrehen, dass der Hinterfotz selber auf die Schnauze fliegt.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Drudenfusz

  • Hero
  • *****
  • Princess Feisty Pants
  • Beiträge: 1.078
  • Username: Drudenfusz
    • Also schrieb Drudenfusz
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #17 am: 24.10.2008 | 06:24 »
Ich finde schon, dass es einfach gewisse Situationen oder Momente gibt, in denen einen solche Vorgehensweise (Nachbarzimmer/Zettel schreiben) legitim ist. Und zwar dann, wenn SL oder der betreffende Spieler nicht wollen, dass die anderen davon aktiv was mitbekommen, was sie vielleicht vorerst gar nicht mitbekommen soll(t)en.
Hatte in meiner Jegend als unerfahrener Spielleiter so etwas auch mal geglaubt...

Ich schätze die Gefahr, dass andere Mitspieler durch ein offenes Ausspielen jener Situationen vor der Runde, Metawissen bekommen, dass sie gar nicht oder zumindest zu dem Zeitpunkt nicht haben sollten und dann bekommen, höher ein, als die, dass der Rest der Gruppe sich langweilt, weil man ins Nachbarzimmer geht.
Habe viel mit Metawissen in meinen Runden herumgespielt, momentan ist es so das meiner Wenigkeit als Spielleiter die Spieler auch immer auffordert ruhig zu erzählen was ihr Charakter so denkt. Dies hat dazu geführt das die Mitspieler wesentlich besser verstehen worum es dem entsprechendem Spieler eigentlich gerade geht (und selbst bei Spielern die sich vorher nicht kannten ist dadurch die Anzahl der Beschuldigungen das dieser oder jener Spieler ein schlechter Rollenspieler sei auf Null gesunken, weil man plötzlich einsichten hatte, welche sich in den meisten Runden einfach nicht bieten). Rollenspiel spielt man miteinander, warum also auch nicht wirklich offen sein?

Natürlich bedeutet dass, dass man den Rest der Gruppe für eine gewisse Zeit verlässt, aber das heisst ja nicht automatisch, dass sich der Rest der Gruppe dann daraufhin langweilen muss. Ganz im Gegenteil: Diese Zeit kann man prima nutzen, um In-Time Gespräche zwischen den Spielercharakteren zu führen.;)
In-Time gespräche die nicht zielführend sind, bleiben auch langweilig (mir ist Charakter entwicklung halt wichiger als Charakterdarstellung). Wenn da also irgendwas interessantes passiert, dann sollte der Spielleiter schon dabei sein!
Follow me on Twitter: PrincessFeistyPants@Drudenfusz
Discord-Server: Rollenspiel-Hochburg Berlin
Youtube-Kanal: Drudenfusz

Offline Bitpicker

  • /dev/gamemaster
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.506
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: bitpicker
    • Nyboria - the dark side of role-playing
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #18 am: 24.10.2008 | 08:54 »
Ich gehe durchaus gelegentlich mit meinen Spielern vor die Tür und bespreche etwas, das die anderen nicht mitkriegen sollen (und wollen). Auch Zettel oder E-Mails zwischen den Sitzungen können diesem Zweck dienen. Da meine Stories häufig mit Entdeckung zu tun haben, gäbe es sonst den Effekt, der oben erwähnt wurde: ich sage euch vorab, was vor sich geht, und nehme euch damit die Spannung. Es gibt Spielstile, die ihre Spannung auch aus anderen Elementen beziehen, ebenso wie es Krimis gibt, die funktionieren, obwohl man den Täter vorab kennt, aber das entspricht nicht unserem Stil.

Ich hatte auch einmal so eine Kampagne, in der der Charakter in der Mitter durch Besessenheit quasi ausgetauscht wurde, da wurde einiges abseits der Gruppe geregelt. Allerdings ist es von Vorteil, dass ich nur mit Leuten spiele, die auch so miteinander befreundet sind, womit gewährleistet ist, dass sie sich nicht langweilen, bloß weil ich nicht im Raum bin. Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele Spielgruppen eher wie Fußballteams sind, die nicht weitermachen können, wenn ein Teil des Teams den Platz verlässt, weil sie außer dem Spiel keinen gemeinsamen Nenner haben. So ist das bei uns nicht.

In meiner aktuellen Kampagne (Vampire tdA) gehört jeder Charakter zu einem anderen Clan und hat von seinem Clansvorstand neben der gemeinsamen Aufgabe für die Gruppe noch besondere Hinweise und Aufgaben für sich erhalten. Dies natürlich im Separee. Wenn allerdings der Setit, von dem ja alle wissen, dass er ein verdorbener Kerl ist, irgendwen hintergeht, dann kann er das auch offen am Spieltisch tun, denn damit rechnen ja alle.

Ich schüre gern ein wenig Paranoia in meiner Gruppe und habe auch nichts dagegen, wenn man sich gegenseitig hintergeht. So spielt halt jeder anders.

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

(Avatar von brunocb, http://tux.crystalxp.net/)

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #19 am: 24.10.2008 | 08:57 »
Um mal die "Betrüger" und "Meuchler" - Schreier zu besänftigen:
Das gibt es bei mir auch nicht.
Aber eine Mitspielerin hatte einen "unsichtbaren Freund", der ihr Dinge ermöglichte, zu denen sie nicht im Stande war (Durch die Stadtmauer gehen, kleinere Teleportationen, etc.). Dieser Freund war natürlich der Endgegner einer D&D Kampagne.

Manchmal mache ich das aber auch um dem Spieler einen Aufhänger für Rollenspiel zu geben.

Offline Village Idiot

  • Facette von Jiba
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.512
  • Username: Sylandryl Sternensinger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #20 am: 24.10.2008 | 09:05 »
Bei uns wird eigentlich nicht vor die Tür bzw. in das Nebenzimmer gegangen. Ich denke aber, daß es schon seltene Situationen geben kann, in denen es hilfreich sein kann so zu handeln. Wobei ich den Sinn und Zweck, dann aber eher zur kurzfristiger Spannungserhöhung sehe.
« Letzte Änderung: 24.10.2008 | 09:07 von Sylandryl Sternensinger »
"I would like the world to remember me as the guy who really enjoyed playing games and sharing his knowledge and his fun pastimes with everybody else."
-Gary Gygax

Enjoy your fucking chains.

Edition wars are like telling your best friend exactly why his prom date is ugly. You may have your reasons, you may even be right. But at the end of the day you're still a dick!
-The Dungeon Bastard

Kinshasa Beatboy

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #21 am: 24.10.2008 | 09:13 »
Bei uns gibts drei verschiedene Abstufungen

Einzelinfo mündlich: Eine Info nur für einen der Spieler kommt bisweilen vor. Dann halten sich die anderen Spieler kurz die Ohren zu und gut ist. Da es sich bei solchen Infos zumeist um irgendwelche Überraschungen handelt, die späer irgendwann mal lustig werden könnten, machen da auch alle gern mit.

Einzelinfo schriftlich: Wenn es wichtiger/länger/komplexer wird und eine Info aber nur einem der Spieler bekannt sein soll, schreibt der SL schon mal einen kurzen Hinweis auf, der dem Spieler zugeschoben wird. Was der Spieler dann damit macht, liegt genau wie bei der mündlichen Einzelinfo dem Spieler.

Einzelinfo mündlich lang: Ganz selten schicken wir auch mal den Rest der Gruppe raus. Das machen wir aber eigentlich nur bei ganz zentralen Geheimnissen, deren Aufdeckung eine sehr wichtige Rolle spielt und den Aufwand lohnt. Es reisst uns immer recht stark aus der Immersion, wenn ein Teil der Spieler nach draussen geschickt wird. Daher kommt sowas wirklich nur alle Jubeljahre vor, wenn es um vielversprechende Infos/Verwicklungen geht.

Offline hexe

  • Experienced
  • ***
  • SL suchend
  • Beiträge: 452
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: hexe
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #22 am: 24.10.2008 | 09:16 »
Was spricht dagegen, wenn Spieler von Undercovercops, Intriganten, Mördern auf der Flucht, etc. die Karten OT auf den Tisch legen und direkt vor der Gruppe ausspielen, was sie vorhaben?

Weil wir die Überraschung lieben. Es ist einfacher spannender, wenn man nicht alles weiß. Das empfinde ich als Spieler zumindest so, was mein Charakter nicht weiß macht mich nicht heiß. Als Spielleiter möchte ich, dass alle Spieler in etwas das empfinden, was sie gerade als Charakter empfinden. Sie sollen das nicht spielen müssen, sondern gleich direkt erleben. Meiner Meinung nach macht das Rollenspiel aus - egal in welchen Alter.

Das geht bei uns soweit, dass auch Geburtstaggeschenke für Charaktere heimlich einkauft werden, damit Charakter und Spieler B es nicht mitbekommen und auch entsprechend überrascht sind. Wirkliche Probleme haben wir damit nicht, ein Spieler kann Zettel schreiben, während er gerade nicht dran ist. Ein Spielleiter kann vorher Zettelchen mit Hinweisen zu recht machen. Auch nutze ich gerne den eMail-Verkehr zwischen den Spielterminen um "Geheimnisse" auszutauschen.
Und selbst wenn man mal während des Abends rausgeht, kann sich der Rest durchaus auch alleine beschäftigen - oft oft intime, aber outtime auf jeden Fall.

Ein

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #23 am: 24.10.2008 | 09:28 »
Ich gehe grundsätzlich nicht mit meinen Spielern vor die Tür. Einzelaktionen werden am Tisch ausgespielt, die Trennung von Charakter- und Spielerwissen halte ich generell für überbewertet und generell, wer Geheimnisse krämen will, der wird in unserer Runde eh nicht sonderlich glücklich, da wir einen sehr offenen, direkten Spielstil pflegen.

Wir hatten erst vor einer Weile eine PvP-Situation als Star Wars in der alten Republik gespielt haben. Ein Jedi (Aeron) verfiel durch den Einfluss eines Sith-Artefakts dem Einfluss der Dunklen Seite. Wir haben das alle direkt am Tisch ausgespielt, inklusive all der intrigativen Versuche Aerons. Ich denke, das offene Spiel hat wie immer mehr genutzt als geschadet.

Offline Foul Ole Ron

  • Famous Hero
  • ******
  • "Bugrit! Millennium hand and shrimp!"
  • Beiträge: 3.001
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Praesi
    • Freizeitheld.de
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #24 am: 24.10.2008 | 09:30 »
ich hab mal ein abenteuer gehabt, wo ich einen spieler bei der hälfte rausgenommen hab,
von dem ich auch wusste, dass er das hinkriegt:

sein sc wurde von einem doppelgänger [dsa, diese gestalt da] überrümpelt, der dann dessen gestalt annahm,
das ganze geschah während eines typischen detektivabenteuers in einer burg, der doppelgänger hatte zuvor den baron oder so erledigt.

ich hab vergessen wie die ganze sache dann aufgeflogen ist, aber sowohl der spieler des doppelgängers als auch die andren hatten viel spaß :)

...
Schönes Beispiel, das wollte ich auch noch bringen. Das war sicher "Mord auf Burg Tannenfels", gell?
In dem Abenteuer ist der unterschiedliche Wissensstand der Spieler quasi der Kick des Ganzen, und sorgt für den Aha-Effekt. Wichtig finde ich dabei, das es ein paar Voraussetzungen gibt:
- die Geheimniskrämerei ist zeitlich begrenzt. Sie wird im Laufe des Abenteuers eingeführt, man spielt etwas damit ´rum, und sie wird auf jeden Fall innerhalb des Abenteuers wieder aufgelöst
- es bleiben keine Langzeitfolgen, d.h. es wird keiner der Spielercharaktere getötet oder behält irgendwelche Schäden o.ä. zurück
- die "Geheimniskrämerei zwischen Spielleiter und dem betreffenden Spieler ist auf ein Mindestmaß begrenzt. Man kann nahezu alles vorher mit dem Spieler besprechen, und eben nicht ständig Zettel verschieben oder den Raum verlassen. In besagtem Abenteuer werden zwar die Charaktere getrennt, aber nicht die Spieler.

Hier mal ein Kurzabriss des Abenteurs:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Hat super funktioniert, alle haben mächtig Spass gehabt, und keiner hat "etwas verloren". Spielt sich besonders schön in Gruppen / Party´s, die sich schon recht gut oder lange kennen.
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

"...die Basher bashen, die Fanboys verteidigen, die Tafkabs regen sich auf, die Glinnefizzens machen sich lustig..." [Boba]

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #25 am: 24.10.2008 | 10:28 »
Ja, von dem Abenteuer - oder einem ähnlichen - habe ich schon gehört. Das klingt auch spaßig, und sowas würde ich durchaus auch mit meinen Leutchen spielen. Das ist auch imho was anderes, als einen per se intriganten meuchlerischen Verräter in den eigenen Reihen zu haben. Da trägt auch der "ausgewechselte" Spieler eine besondere Verantwortung, weil er ja da mal ausnahmsweise seinen Charakter "falsch" spielen soll. Mit der Enttarnung klappt es freilich nur, wenn es an dem Charakter was zum falsch darstellen gibt. ;)
"Hä, du trinkst _Wasser_? Du sagst doch immer, Wasser ist zum waschen da?" - "Äh tu i-- ja du hast Recht, pfui Spinne, man bringe mir einen Krug Milch" - "???"

Wobei ich aber schon von diversen Gruppen gelesen habe, bei denen solche "Gestaltwandler" u.ä. _überhaupt nicht_ aufflogen, weil bei den Spielern trotz aller Unstimmigkeit nie die Alarmglocken geläutet haben. Da muss man u.U. mal die Mechanik bemühen und eine Intelligenz- oder Weisheitsprobe würfeln lassen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Boba Fett

  • Kopfgeldjäger
  • Titan
  • *********
  • tot nützt er mir nichts
  • Beiträge: 37.952
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Mestoph
    • Internet-Trolle sind verkappte Sadisten
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #26 am: 24.10.2008 | 10:50 »
Also...

Wir gehen nicht mehr nach nebenan, weil ich das albern finde.

Nutzbar ist es eigentlich nur dann, wenn man Geheimnisse durch Spielerinput erzeugen will, deren Entdeckung dann zum Spielinhalt wird.
Das pro und kontra bzgl. Spieler- und Charakterwissen trennen versus misstrauisch und Spielwertverlust weil da getuschelt wird, wiegt sich in meinen Augen auf. Und genau deswegen mach ich es nicht mehr.
Allerdings gibts bei uns inzwischen auch keine Intrigen untereinander. Die Zeiten, in denen ich die Mitspielercharaktere gegen Kopfgeld an den Feind verkauft habe, ist lange vorbei... ;)
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Foul Ole Ron

  • Famous Hero
  • ******
  • "Bugrit! Millennium hand and shrimp!"
  • Beiträge: 3.001
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Praesi
    • Freizeitheld.de
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #27 am: 24.10.2008 | 12:14 »
@Feuersänger: Für den Fall, das die anderen Spieler überhauptgarniemalsnicht drauf kommen kannst Du das Spiel ja einfach laufen lassen, solange es Spass macht. Zudem kann der getauschte Spieler seine "Andersartigkeit" schön dem Spielfortschritt entsprechend steigern, bis er zum Schluss mit dem Holzhammer den Zaunpfahl in Scheunentor schlägt... . Und als letzten Rettungsanker sind noch die NSC (Baronstochter, Verwalter) da, die den Tausch auffliegen lassen können.
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

"...die Basher bashen, die Fanboys verteidigen, die Tafkabs regen sich auf, die Glinnefizzens machen sich lustig..." [Boba]

Offline Blizzard

  • WaWiWeWe²
  • Titan
  • *********
  • Fade to Grey
  • Beiträge: 20.464
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Blizzard
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #28 am: 24.10.2008 | 12:23 »
Die Zeiten, in denen ich die Mitspielercharaktere gegen Kopfgeld an den Feind verkauft habe, ist lange vorbei... ;)
Echt? Und ich dachte immer damit finanzierst du den :T: -Server >;D
*scnr*
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

oliof

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #29 am: 24.10.2008 | 12:33 »
… er vermietet sie halt.

Zurück zum Thema: Der Gipfel des Ganzen war bei mir ein Abenteuer, wo alle bescheid wußten, bis auf einen Spieler. Das war als Spotlight für den Spieler gedacht, alle hatten viel Spaß, es lief super – abgesehen vom Spieler, der nichts von den besonderen Umständen wußte und mitbekommen hatte.

Da wären ein paar klare Worte vorneweg oder zwischendrin sicher angebracht gewesen.

Offline Don Juan

  • Hero
  • *****
  • Nach Frisch - falls sich das jemand fragt.
  • Beiträge: 1.266
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Teppich
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #30 am: 24.10.2008 | 12:43 »
Das war sicher "Mord auf Burg Tannenfels", gell?
In dem Abenteuer ist der unterschiedliche Wissensstand der Spieler quasi der Kick des Ganzen, und sorgt für den Aha-Effekt. Wichtig finde ich dabei, das es ein paar Voraussetzungen gibt:
- die Geheimniskrämerei ist zeitlich begrenzt. Sie wird im Laufe des Abenteuers eingeführt, man spielt etwas damit ´rum, und sie wird auf jeden Fall innerhalb des Abenteuers wieder aufgelöst
- es bleiben keine Langzeitfolgen, d.h. es wird keiner der Spielercharaktere getötet oder behält irgendwelche Schäden o.ä. zurück
- die "Geheimniskrämerei zwischen Spielleiter und dem betreffenden Spieler ist auf ein Mindestmaß begrenzt. Man kann nahezu alles vorher mit dem Spieler besprechen, und eben nicht ständig Zettel verschieben oder den Raum verlassen. In besagtem Abenteuer werden zwar die Charaktere getrennt, aber nicht die Spieler.
genau :)

Offline Hawk Inc.

  • Experienced
  • ***
  • Wattebäuschchen Duellist
  • Beiträge: 168
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hawk Inc.
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #31 am: 24.10.2008 | 13:59 »
Im Prinzip bin ich kein Freund von "mal vor die Tür gehen", allerdings mit Ausnahmen:

1. Es gibt Spieler in der Runde, die mit Metawissen nicht umgehen können. Entweder versuchen sie auf noch so gewundenen Wegen ihr Metawissen zu Charakterwissen zum machen (wenn sie nicht der "Geheimniskrämer" sind) oder werfen anderen vor Metawissen zu verwenden, wenn es für ihren Charakter eng wird.

2. Die Handlung erfordert es, daß zunächst nur ein Spieler etwas macht oder weiß, um für die anderen das ganze spannender zu machen.

Zweitens kommt wesentlich seltener vor als erstens. Und erstens nur bei einer Gruppe, weil wir dort eine Spielerin haben, die Metainfos immer wieder benutzt. Da geht unser Dieb auf Tour und sie versucht wirklich alles, um es Intime rauszubekommen, obwohl sie eigentlich noch nicht mal von der Absicht des Diebes wusste. Danach verpetzt sie den Dieb dann bei seinen Opfern. Oder sie bearbeitet mit ihrem Charakter solange den Magier, wegen Ergebnisse seiner Unterredung im Stift, obwohl ihr Charakter noch nicht einmal wusste, wo der Magier war. Auch darauf aufmerksam machen hilft nicht.
In älteren Runden (damals als wir angefangen sind), gab es immer mal wieder den Vorwurf, jemand würde nur so oder so handeln, weil der Spieler mitbekommen habe, was der andere Charakter heimlich getan hat. Habe aber auch von anderen Runden in letzter Zeit gehört, in denen sowas noch Thema ist.

Aber eigentlich finde ich es cooler, wenn die anderen als Spieler mitbekommen, was abgeht. Denn im Prinzip sollte es ein miteinander spielen sein, nicht ein gegeneinander dissen der Charaktere. Obwohl das natürlich auch gleichzeitig geht  ;)

Außerdem essen mir die anderen sonst die Kekse weg.

Hawk

"Es sind immer Schufte, die Mädchenherzen höher schlagen lassen!"

Ein

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #32 am: 24.10.2008 | 14:07 »
Zitat
Auch darauf aufmerksam machen hilft nicht.
Spiel nicht mit Idioten.

Offline Hawk Inc.

  • Experienced
  • ***
  • Wattebäuschchen Duellist
  • Beiträge: 168
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hawk Inc.
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #33 am: 24.10.2008 | 14:13 »
@Ein: Würde ich ja gerne, aber da gibt es off-play Gründe, warum das nicht geht. Ansonsten: Volle Zustimmung.


Hawk
"Es sind immer Schufte, die Mädchenherzen höher schlagen lassen!"

Offline Psycho-Dad

  • Ulkbeitrag
  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.874
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: psycho-dad
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #34 am: 24.10.2008 | 15:02 »
Wenn ich im Rollenspiel einen liebgewonnenen Charakter verlieren würde, weil mein toller Kumpel grad meint, er muss jetzt das Arschloch raushängen lassen, wäre ich stinkesauer und würde mit dem nicht mehr spielen.

Gut, das kommt nun natürlich auf die Runde an. Wenn sowas möglich ist (Dolch in die Rippen hauen, Intrigen der Charaktere untereinander) dann ist das natürlich vorher abgesprochen.

Offline Grey Ice

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 197
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey Ice
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #35 am: 24.10.2008 | 15:32 »
In meiner aktuellen Kampagne (Vampire tdA) gehört jeder Charakter zu einem anderen Clan und hat von seinem Clansvorstand neben der gemeinsamen Aufgabe für die Gruppe noch besondere Hinweise und Aufgaben für sich erhalten. Dies natürlich im Separee. Wenn allerdings der Setit, von dem ja alle wissen, dass er ein verdorbener Kerl ist, irgendwen hintergeht, dann kann er das auch offen am Spieltisch tun, denn damit rechnen ja alle.

Ich denke, bei manchen Systemen bzw. Settings wie Vampire macht die Zettelwirtschaft/4-Augen-Gespräche Sinn. In unserer Vampire-Dark Ages-Runde wurde bzw. wird auch einiges hinter dem Rücken der anderen gemacht. Klar, die Unterbrechungen im Spielfluß sind schon manchmal störend, aber da hier durch Char-Hintergrund und -Clans jeder seine Geheimnisse mit sich rumschleppt, würde es das ganze nicht zwingend verbessern, die Sachen offen zu kommunizieren. Ansonsten gibt das nur Pseudo-überrasche Gesichter, wenn das eine Geheimnis rauskommt, dicht gefolgt von einer schon lange vorher zurechtgelegten Reaktion darauf.

In meiner aktuellen SR-Runde hat ein Char auch Geheimnisse vor den anderen, weshalb ich da versuche dieses Geheimnis nicht absichtlich zu schnell OT zu offenbaren. Wenn das ganze rauskommt, hoffe ich doch, das eine oder andere überrasche Gesicht zu sehen.

In anderen Settings macht das imho weniger Sinn, z.B. die typischen Fantasy-Szenarien, wo eine Gruppe Helden das Böse vernichten muß o.ä. Ein Ansatz, der imho weder bei Vampire noch bei SR wirklich greift.

ChaosAmSpieltisch

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #36 am: 25.10.2008 | 07:11 »
rausgehen macht manchmal Sinn, ich nutze es meist für Träume, Visionen, etc. (Sprich, wenn der Spieler entscheiden soll, was er den anderen Spielern mitteilt)

Wenn ein Spieler mit einem Charakter dabei ist, dessen wahre Identität den anderen nicht bekannt ist, bespreche ich dies lieber zwischen den Sitzungen, und kommuniziere während der Sitzung durch Zeichen (meist mittels Würfeln, die ich unauffällig neben den Meisterschirm lege)

Offline Joerg.D

  • Foren-Gatling a.D.
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 20.998
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Juhanito
    • Richtig Spielleiten
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #37 am: 25.10.2008 | 08:57 »
Ich nutze die Ingame Informationen eigentlich auch ganz gerne um den Rest der Spieler eine geile Show zu bieten. Die können ein bischen den heimlichen Beobachter machen und sich am Spiel und den Qualen des Einzelnen erfreuen. Das sehe ich aber auch noch nicht so lange so, damusste ich erst drauf gestubst werden, das es den anderen Spielern eventuell Spaß macht zu sehen, wie sie in die Scheiße geritten werden. Da braucht es aber wohl gute Spieler für.

Falls ein Spieler ausdrücklich gegen die Gruppe arbeitet, dann muss ich das schon vor der Runde genehmigt haben. Ich bestehe für gewöhnlich darauf , das die Charaktere zum Anfang befreudnet sind und zusammenhalten.

Wenn es sich ergibt, das jemand gegen die Gruppe arbeitet, weil die Entwicklung seines Charakters oder der Gruppe es verlangt, dann ist es halt so. Doch vor während des Spielens ständig vor die Tür gehen hilft mir da wenig. Da soll mir der Spieler seine Ziele lieber per Zettel zuschieben oder es vor und zwischen den Sitzungen mit mir klären. ein kleiner Subplot neben dem Plot hat noch nie geschadet.

Ich glaube es kommt auch immer darauf an, wie erwachsen die Spieler sind. Wenn man mit Leuten zusammenspielt, die mit Meta Inforamtionen nicht umgehen können, dann würde mich das auch nerven. Ich würde sie dann allerdings inzwischen aus der Gruppe entfernen und durch bessere Spieler ersetzen.
« Letzte Änderung: 25.10.2008 | 09:03 von Jörg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Ninkasi

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.456
  • Username: Ninkasi
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #38 am: 27.10.2008 | 16:42 »
Ich möchte als Spieler gerne viel Informationen mitbekommen, auch wenn mein Charakter die Zusammenhänge der Kampagne nicht durchschaut, ist es für mich jedenfalls als Spieler befriedigend es durchleuchtet zu sehen. Ich hatte mal als Vampire-Spieler wertvolle Information erlangt, welche ich der Gruppe nie In-Time offen darlegen konnte, wäre ein Aha-Erlebnis für alle gewesen.

Ob es zu Betrügereien innerhalb der Gruppe kommen soll, muss natürlich vorher festgelegt werden, kann und möche nicht jeder, aber ein Arschloch zu spielen macht auch Spaß.

Das Nachbarzimmer eignet sich für mich jedoch nur selten als Lösung an. Gründe sind schon reichlich genannt worden.

Wenn Pläne geschmiedet werden lieber vorher mit dem SL reden, nicht das laufende Spiel wiederholt unterbrechen. Infos per Zettel an den Spielleiter sind da schon besser.

Hier noch ein nicht genannter Fall für Nachbarzimmer/ Zettel etc.: Illusionen.
Die Mitspieler reagieren doch schon öfters anders auf eine vom Spielleiter erzählte Situation, als wenn der DSA Schelm oder WOD Ravnos wieder eine Illusion ankündigt.

Fazit:
Bei spielereigenen Plots vorher mit dem Sl zusammenarbeiten.
Als SL ein Handout anfertigen oder die Spieler vor Beginn des Spielabends mit Information füttern.
Nachbarzimmer rar und kurz halten, lieber mal kurz einen Zettel zuschieben.

Offline Hawk Inc.

  • Experienced
  • ***
  • Wattebäuschchen Duellist
  • Beiträge: 168
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hawk Inc.
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #39 am: 27.10.2008 | 17:53 »
Ich möchte als Spieler gerne viel Informationen mitbekommen, auch wenn mein Charakter die Zusammenhänge der Kampagne nicht durchschaut, ist es für mich jedenfalls als Spieler befriedigend es durchleuchtet zu sehen. Ich hatte mal als Vampire-Spieler wertvolle Information erlangt, welche ich der Gruppe nie In-Time offen darlegen konnte, wäre ein Aha-Erlebnis für alle gewesen.

was hindert einen daran, nach dem Abenteuer alles/vieles aufzudecken. Ich bin in manchen Situationen froh, nicht alles als Spieler mitzubekommen, weil ich dann freier agieren kann, ohne die ganze Zeit überlegen zu müssen, ob ich gerade (un)bewusst OOC Informationen benutze. Und da kann mir auch niemand den Vorwurf machen, ich hätte es getan. Je "reifer" die Runde ist, desto seltener gibt es das OOC Info Problem, allerdings gibt es Gruppen und Spielr wo es regelmäßig und massiv auftaucht.
Artverwandtes Problem: "Du schläfst ja mit dem SL, der hat dir was im Bett verraten" (mußte ich meine Freundin mal anhören - und ich hatte wirklich dicht gehalten. ;D

Ob es zu Betrügereien innerhalb der Gruppe kommen soll, muss natürlich vorher festgelegt werden, kann und möche nicht jeder, aber ein Arschloch zu spielen macht auch Spaß.

wieso vorher? Da nimmst du u.U. einiges an Spannung aus dem Spiel. Je nachdem, was gespielt wird. Am besten wissen alle Spieler auch von vornherein 100% was der andere spielt? OOC Problematik läßt grüßen

Das Nachbarzimmer eignet sich für mich jedoch nur selten als Lösung an. Gründe sind schon reichlich genannt worden.

stimmt, aber leider ist es wohl manchmal unumgebar bzw. sinnvoll und notwendig

Wenn Pläne geschmiedet werden lieber vorher mit dem SL reden, nicht das laufende Spiel wiederholt unterbrechen. Infos per Zettel an den Spielleiter sind da schon besser.

vorher war es vielleicht nicht klar, was gehen kann? Oder ein anderer Charakter hat unwissend einen Plan vereitelt oder erst die Möglichkeit geschaffen.

Und Zettel - die find ich wirklich nervig: Erstens haben manche Leute eine Sauklaue, dann kann man vieles nicht mal eben in zwei Worten zusammenfassen.
Und eine nette Stimme "sie haben Post" zum SL unterbricht genauso wie das rausgehen - nur kann der Rest dann nicht aelbstständig inplay weitermachen, sondern wird durch die Versendung eher getsört und abgelenkt.
Also Zettel gehen garnicht.

Hier noch ein nicht genannter Fall für Nachbarzimmer/ Zettel etc.: Illusionen.
Die Mitspieler reagieren doch schon öfters anders auf eine vom Spielleiter erzählte Situation, als wenn der DSA Schelm oder WOD Ravnos wieder eine Illusion ankündigt.

gibt dem Spieler auch die Gelegenheit, seinen Char darzustellen. Find ich gut als Idee


Hawk
"Es sind immer Schufte, die Mädchenherzen höher schlagen lassen!"

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #40 am: 27.10.2008 | 19:04 »
Artverwandtes Problem: "Du schläfst ja mit dem SL, der hat dir was im Bett verraten" (mußte ich meine Freundin mal anhören - und ich hatte wirklich dicht gehalten. ;D

Zitat Bash, "That sounded wrong on so many levels."  >;D

Zitat
wieso vorher? Da nimmst du u.U. einiges an Spannung aus dem Spiel. Je nachdem, was gespielt wird. Am besten wissen alle Spieler auch von vornherein 100% was der andere spielt? OOC Problematik läßt grüßen

Du schreibst jetzt hundertmal an die Tafel "Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen." Von 100% Info ist nirgends die Rede.
Hier geht es um einen Bestandteil des Gruppenvertrags. Wenn die einen Spieler "Co-Op" spielen wollen und die anderen "PvP", und das wird vorher nicht abgeklärt, ist Knatsch programmiert. Dann kommt für die Co-Op Spieler mitten in der laufenden Runde das böse Erwachen, wenn die anderen auf ihre Kosten ihren Spaß haben. Da hilft auch im Vorfeld kein Mehrheitsbeschluss, da muss man sich nach entweder nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner richten, oder eben die Spieler in unterschiedliche Gruppen sortieren. Es hat absolut keinen Sinn, und wäre für mich das absolute No-Go, einem Spieler gegen seinen Willen PVP aufzuzwingen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Hawk Inc.

  • Experienced
  • ***
  • Wattebäuschchen Duellist
  • Beiträge: 168
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hawk Inc.
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #41 am: 27.10.2008 | 19:48 »
Du schreibst jetzt hundertmal an die Tafel "Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen." Von 100% Info ist nirgends die Rede.
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."
"Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen.""Ich darf keine falschen Dilemmata aufstellen."


Sorry, ich wollte die Problematik durch "Überzeichnung" deutlich machen. ;)

Hier geht es um einen Bestandteil des Gruppenvertrags. Wenn die einen Spieler "Co-Op" spielen wollen und die anderen "PvP", und das wird vorher nicht abgeklärt, ist Knatsch programmiert. Dann kommt für die Co-Op Spieler mitten in der laufenden Runde das böse Erwachen, wenn die anderen auf ihre Kosten ihren Spaß haben. Da hilft auch im Vorfeld kein Mehrheitsbeschluss, da muss man sich nach entweder nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner richten, oder eben die Spieler in unterschiedliche Gruppen sortieren. Es hat absolut keinen Sinn, und wäre für mich das absolute No-Go, einem Spieler gegen seinen Willen PVP aufzuzwingen.

Es geht mir nicht um Co-Op oder PVP, sondern darum, das der Spieltspaß auch darunter leiden kann, wenn Spieler zu vile oder eben alles schon wissen, ansstatt sich überaschen zu lassen. Auch in Co-Op Runden können kleine Geheimnisse eher förderlich sein. Es muß nicht zwangsläufig auf auf PVP hinauslaufen. Co-Op heißt für mich nicht absolute Charaktertransparenz. Auch in Co-Op Runden macht es häufig Spaß seine eigenen Geheimnisse zu haben und im passenden Moment damit zu glänzen.
Ich finde es wie schon geschrieben manchmal eher ungünstig, wenn Spieler zu viel wissen.

Beispiel: Charakter A hat es geschafft durch harte Recherchearbeit eine Information zu finden, das ein NSC anscheinend nicht zu den Bösen gehört, sondern durch die Entführung seiner Tochter erpresst wird. Er hat leider nicht die Möglichkeit seine Kumpel anzurufen ist macht sich schnellstmöglich auf den Weg.
Die Charaktere B und C haben gerade selber jenen NSC gekidnappt und sind dabe ihn zu befragen - mit der festen Überzeugung einen der Oberfieslinge zu haben.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Befragung in vielen Runden anders verläuft je nachdem, ob Spieler B und C schon die Ergebisse von A kenne oder nicht.

Beispiel: A hat die Pläne des Sicherheitssystems und die Lagepläne der aufgebauten Fallen/Sensoren gefunden. B und C dringen aber schon während er auf dem Weg zu ihnen ist, auf das Gelände vor (ohne vielleicht zu wissen, daß er überhaupt auftauchen wird). Auch hier wird wahrscheinlich abders gehandelt, je nachdem was Spieler B und C OOC mitbekommen haben.

Mal nur so als Überlegung

Hawk
"Es sind immer Schufte, die Mädchenherzen höher schlagen lassen!"

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #42 am: 27.10.2008 | 23:28 »
Ja klar, das ist natürlich nachvollziehbar. Da ist es in der Tat besser für die anderen Spieler, diese Info vorher nicht zu haben. Ich kenn das, entweder sie "mißbrauchen" ihr OOC-Wissen, oder sie verkrampfen derart in dem Bemühen, das OOC-Wissen nicht zu mißbrauchen, dass sie überhaupt nicht vom Fleck kommen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Ein

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #43 am: 28.10.2008 | 06:24 »
Das sind Beispiele für Problemsituationen die man leicht mit SL-Technik ausbügeln kann. Cliffhanger bis A die beiden anderen erreichen kann. Da braucht niemand vor die Tür gehen oder Zettel schreiben oder sonst was. A muss nur einfach in der Lage sein, sich 10min auf seine Auflösung zu gedulden.

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #44 am: 28.10.2008 | 11:42 »
Das sind Beispiele für Problemsituationen die man leicht mit SL-Technik ausbügeln kann. Cliffhanger bis A die beiden anderen erreichen kann. Da braucht niemand vor die Tür gehen oder Zettel schreiben oder sonst was. A muss nur einfach in der Lage sein, sich 10min auf seine Auflösung zu gedulden.

Versteh ich jetzt nicht. Wenn der SL dem A die Information vorab erzählt, während B und C zuhören, wissen die es doch trotzdem. Und haben das oben angeführte Dilemma. Wenn der SL dem A aber nur sagt "Du findest etwas heraus, das du unbedingt so schnell wie möglich deinen Komplizen mitteilen willst", ist das doch auch ziemlich witzlos.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Foul Ole Ron

  • Famous Hero
  • ******
  • "Bugrit! Millennium hand and shrimp!"
  • Beiträge: 3.001
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Praesi
    • Freizeitheld.de
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #45 am: 28.10.2008 | 13:34 »
Irgendwie scheint es ebenso viele Gründe dafür als auch dagegen zu geben. Was sich aber mMn heraukristallisiert ist die Situationsabhängigkeit. Da kann man irgendwie keiner mehr oder weniger simplen "Wenn-Dann"-Abfrage folgen, sondern SL und Spieler müssen eben ein wenig Fingerspitzengefühl an den Tag legen bei der Entscheidung, was in Ihrer Gruppe, ihrem AB, ihrer Kampagne und in ihrem "Stil" gerade geht und was nicht. Ich spiele gerne mit oder in Gruppen, in denen man sich auch gerne mal "eins auswischen kann", dafür aber auch damit rechnen muss, selber mal als intime-Depp dazustehen. Das sind halt so Frotzeleien unter alten Freunden (intime wie outtime), die mit einer Art sportlichem Ehrgeiz betrieben werden. Von solchen Situationen haben auch nicht direkt betroffene Spieler / Charaktere etwas... .
"... Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  Grin ..." [Dolge]

"...die Basher bashen, die Fanboys verteidigen, die Tafkabs regen sich auf, die Glinnefizzens machen sich lustig..." [Boba]

Ludovico

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #46 am: 28.10.2008 | 16:58 »
Als einer der Hauptgründe dafür wird scheinbar vor allem der Aha-Effekt genannt, die Überraschung für die anderen Spieler.

Diesen Effekt halte ich aber basierend auf meiner eigenen Erfahrung für stark überschätzt. Ich kann mich nicht an einen einzigen Moment erinnern in meiner gesamten Rollenspiellaufbahn, wo die gesamte Gruppe freudig überrascht war, weil ein Spieler was heimlich abgezogen hat.

Der Hauptgrund dafür war, daß diese Effekte viel zu lange brauchen, um zu wirken und dann wirkt die Spielerfluktuation für solche Dinge vernichtend.
Damit meine ich nicht bloß, Charaktere, die gegen die Gruppe arbeiten, sondern auch Hintergründe, die partout geheimgehalten werden müssen und sich erst langsam entfalten dürfen. Die anderen Spieler dürfen ja nicht mitbekommen, daß der SC früher mal bei den Nachteulenassassinen war und nun auf der Flucht ist.
Solche Sachen kommen entweder sehr schnell raus oder erst nach Jahren, was oftmals gleichbedeutend ist mit "Gar nicht".
Und dann ist die ganze Geheimniskrämerei für die Katz gewesen und die Spieler hatten dadurch nicht mehr Spaß am Spiel, sondern weniger, denn man mußte immer wieder den Raum verlassen, um Sachen mit dem einen Spieler durchzusprechen oder konnte seinen Spieler nicht richtig zuhören, weil man gerade am Zettel lesen und beantworten war.

Ich hab also eher negative Erfahrungen gemacht, aber nicht nur damit, daß solche Effekte gar nicht erst zustande kamen, sondern auch u.a. mit Spielern, die sich verarscht vorkamen, weil die Polizei aus unerfindlichen Gründen vor ihnen beim Schurken war und sie sich nicht austoben konnten.

Dann gab es noch das Argument mit dem Trennen von Metawissen. Wenn man das etwas lockerer sieht, hatte ich nie Probleme damit erlebt. Ich meine damit, daß man auch mal Fünfe gerade sein läßt. Hie und da ist es sogar praktisch, wenn ein Spieler Intime und Outtime nicht richtig auseinander hält.
Wenn man also nicht wie die Inquisition hinter der Hexe her ist, dann sehe ich auch keine Probleme damit.
Ich denke auch, daß ich in Zukunft von vornherein alles offen ausspielen werde, wenn ich leite und die Wünsche einzelner Spieler nach speziellen Geheimnissen ignorieren werde.

Offline Crimson King

  • Hat salzige Nüsse!
  • Titan
  • *********
  • Crimson King
  • Beiträge: 19.136
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Stormbringer
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #47 am: 28.10.2008 | 17:21 »
Den Aha-Effekt halte ich nur bedingt für überschätzt. Allerdings stellt der sich in den meisten Fällen auch ein, wenn man das Metawissen frühzeitig bekommt.

Wo für mich zu viel Spielerwissen ganz klar schädlich sein kann, ist das Horrorgenre. Das lebt einfach davon, dass man unvollständige Information hat.

Bei auf Intrigen aufbauenden Systemen wie Vampire ist das ähnlich.

In meiner 7te See-Runde würde ich hingegen nie auf die Idee kommen, mit einem Spieler raus zu gehen.

Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Hawk Inc.

  • Experienced
  • ***
  • Wattebäuschchen Duellist
  • Beiträge: 168
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hawk Inc.
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #48 am: 28.10.2008 | 17:28 »
Als einer der Hauptgründe dafür wird scheinbar vor allem der Aha-Effekt genannt, die Überraschung für die anderen Spieler.

Sehe ich auch so. Und habe ich schon einige male genossen

Diesen Effekt halte ich aber basierend auf meiner eigenen Erfahrung für stark überschätzt. Ich kann mich nicht an einen einzigen Moment erinnern in meiner gesamten Rollenspiellaufbahn, wo die gesamte Gruppe freudig überrascht war, weil ein Spieler was heimlich abgezogen hat.

Da haben wir dann unterschiedliche Erfahrungen. Ich kann mich wie geschrieben an mehrere Situationen erinnern, wo die Überraschung gelungen ist und die Spieler Spaß daran hatten.

Beispiel: Da Spielercharakter verfolgte die anderen Charaktere nach einem Streit und war dann doch zur Stelle, als es eng wurde.
Beispiel: Der Charakter hat über Monate hinweg sein eigenes Spionagenetz aufgebaut und konnte im richtigen Augenblick Verbündete und Infos aus dem Hut zaubern.

Der Hauptgrund dafür war, daß diese Effekte viel zu lange brauchen, um zu wirken und dann wirkt die Spielerfluktuation für solche Dinge vernichtend.

Da unsere Runden in aller Regel über mehrere Jahre zusammenbleiben haben wir das Problem Fluktuation nicht so  sehr, Auf Cons oder bei Kurzkampagnen und One-Shots würde ich das mit dem Rausgehen allerdings in deinem SInne begrenzen bzw. nicht erlauben.

Damit meine ich nicht bloß, Charaktere, die gegen die Gruppe arbeiten, sondern auch Hintergründe, die partout geheimgehalten werden müssen und sich erst langsam entfalten dürfen. Die anderen Spieler dürfen ja nicht mitbekommen, daß der SC früher mal bei den Nachteulenassassinen war und nun auf der Flucht ist.
Solche Sachen kommen entweder sehr schnell raus oder erst nach Jahren, was oftmals gleichbedeutend ist mit "Gar nicht".

Wieso soll nicht ein Spieler den Spaß an der Geheimhaltung haben dürfen. Wenn es ihm gefällt und er dadurch nicht überproportional viel Spielzeit hat, dann ist es okay. Dann hat er eben im Raum weniger Spielzeit und der Rest hat mehr.

Und dann ist die ganze Geheimniskrämerei für die Katz gewesen und die Spieler hatten dadurch nicht mehr Spaß am Spiel, sondern weniger, denn man mußte immer wieder den Raum verlassen, um Sachen mit dem einen Spieler durchzusprechen oder konnte seinen Spieler nicht richtig zuhören, weil man gerade am Zettel lesen und beantworten war.

Zettel sind wirklich nervig, rausgehen ist für mich nicht dasselbe. (Rest dazu steht oben)

Ich hab also eher negative Erfahrungen gemacht, aber nicht nur damit, daß solche Effekte gar nicht erst zustande kamen, sondern auch u.a. mit Spielern, die sich verarscht vorkamen, weil die Polizei aus unerfindlichen Gründen vor ihnen beim Schurken war und sie sich nicht austoben konnten.

Verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht. Wenn die Polizei auf einmal auftaucht auch wenn alle im Raum waren sind die Reaktionen dieselben.

Dann gab es noch das Argument mit dem Trennen von Metawissen. Wenn man das etwas lockerer sieht, hatte ich nie Probleme damit erlebt. Ich meine damit, daß man auch mal Fünfe gerade sein läßt. Hie und da ist es sogar praktisch, wenn ein Spieler Intime und Outtime nicht richtig auseinander hält.

Manchmal ja, aber wenn es Spieler wirklich nicht hinbekommen, kann es den Spaß eher verderben. Ist aber eher eine Frage des Spielstils.

Wenn man also nicht wie die Inquisition hinter der Hexe her ist, dann sehe ich auch keine Probleme damit.
Ich denke auch, daß ich in Zukunft von vornherein alles offen ausspielen werde, wenn ich leite und die Wünsche einzelner Spieler nach speziellen Geheimnissen ignorieren werde.

Wieso willst du einzelnen nicht ihren Spielspaß gönnen. Wenn der Rest der Runde das okay findet, was solls.


Hawk
"Es sind immer Schufte, die Mädchenherzen höher schlagen lassen!"

Kinshasa Beatboy

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #49 am: 28.10.2008 | 17:28 »
Wir hatten in unserer Stammrunde in gut 20 Jahren zwei Mal einen Verräter unter den SCs. Das war in beiden Fällen eine zeitlich begrenzte und auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtete Aktion.

Einmal Fantasy: wir mussten einen Königsmord verhindern, den dann halt der SC verübte.
Einmal Vampire: nach einer Diablerie wurde einer der SC vom vermeintlichen Opfer zunehmend kontrolliert und hat zunächst mit Hilfe der SC die Stadt sukzessive unter seine Herrschaft gebracht. Dann aber haben sich die SC nach und nach von ihrem ehemaligen Freund abgewandt.

In beiden Szenarien wurde der Verräter recht subtil eingeführt. Wir haben Nebenzimmer bewusst vermieden, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Zwischen den Abenden haben sich der Spieler und der jeweilige SL aber immer massiv ausgetauscht und so ein bisschen gemeinsam vorbereitet. Insofern passt das aus meiner Sicht noch in den Thread und dient als Beispiel, dass Überraschungen durchaus gelingen können. Wir hatten jedenfalls einen Heidenspaß dabei :-)

Ludovico

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #50 am: 28.10.2008 | 17:49 »
Beispiel: Da Spielercharakter verfolgte die anderen Charaktere nach einem Streit und war dann doch zur Stelle, als es eng wurde.
Beispiel: Der Charakter hat über Monate hinweg sein eigenes Spionagenetz aufgebaut und konnte im richtigen Augenblick Verbündete und Infos aus dem Hut zaubern.

Ich sehe nicht, wie das schlechter geworden wäre, wenn man das offen ausgespielt hätte.

Zitat
Da unsere Runden in aller Regel über mehrere Jahre zusammenbleiben haben wir das Problem Fluktuation nicht so  sehr, Auf Cons oder bei Kurzkampagnen und One-Shots würde ich das mit dem Rausgehen allerdings in deinem SInne begrenzen bzw. nicht erlauben.

Ich spiele teilweise mit Studenten zusammen oder Schülern. Da hat man schon mal eine ganz kräftige Fluktuation.

Zitat
Wieso soll nicht ein Spieler den Spaß an der Geheimhaltung haben dürfen. Wenn es ihm gefällt und er dadurch nicht überproportional viel Spielzeit hat, dann ist es okay. Dann hat er eben im Raum weniger Spielzeit und der Rest hat mehr.

Wenn man in den Nebenraum mit einem Spieler geht, dann nimmt das Zeit des SL in Anspruch, die er nicht für die anderen Spieler aufbringen kann. Folglich nimmt er überproportional zwangsläufig mehr Spielzeit ein als die anderen Spieler,zumal ich es bislang noch nie erlebt habe und es für allenfalls theoretisch halte, wenn ein Spieler innerhalb der Gruppe weniger Spielzeit bekommt.
Man müßte ihm dann den Mund verbieten mit dem Argument, daß man auch draußen spielt und wer macht das schon?

Zitat
Verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht. Wenn die Polizei auf einmal auftaucht auch wenn alle im Raum waren sind die Reaktionen dieselben.

Situation: Spieler haben herausgefunden, wer der Schurke ist. Der Agent innerhalb der Gruppe hat das heimlich an die Polizei weitergegeben, die vor den SC eintraf. Sehr unbefriedigend.

Zitat
Wieso willst du einzelnen nicht ihren Spielspaß gönnen. Wenn der Rest der Runde das okay findet, was solls.

Es kostet meine Zeit und es senkt für mich den Spaß, wenn ich mich exklusiv um einen Spieler zu kümmern habe, der unbedingt seine Extrawurst haben möchte.

Ein

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #51 am: 28.10.2008 | 17:59 »
@TWheel
Ja, es hat etwas mit Überraschungen zu tun. Wenn man nicht immersiv spielt, sondern seinen Hauptspaß aus Plot oder Game zieht, dann läuft die Überraschung ins Leere und es bleibt nur eine enorme Zeitverschwendung übrig. Zumindest für mich. Ich habe mehr Spaß daran, zu sehen, wie sich der Plot entfaltet, als durch eine Plotwendung überrascht zu werden.

Offline Hawk Inc.

  • Experienced
  • ***
  • Wattebäuschchen Duellist
  • Beiträge: 168
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Hawk Inc.
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #52 am: 28.10.2008 | 18:27 »
Ich sehe nicht, wie das schlechter geworden wäre, wenn man das offen ausgespielt hätte.

es wäre einfach zu gewesen, daß 1.noch Hilfe im Back up herumlungert und 2.der Streit unter den Charakteren wäre eher eskaliert. Der Char hatte da noch was gut zu machen,
Übrigens fand die Runde das so passend und gut.

Ich spiele teilweise mit Studenten zusammen oder Schülern. Da hat man schon mal eine ganz kräftige Fluktuation.

dann stellen langfristige Geheimnise natürlich ein Problem für die Spielerneugier da.


Wenn man in den Nebenraum mit einem Spieler geht, dann nimmt das Zeit des SL in Anspruch, die er nicht für die anderen Spieler aufbringen kann. Folglich nimmt er überproportional zwangsläufig mehr Spielzeit ein als die anderen Spieler,zumal ich es bislang noch nie erlebt habe und es für allenfalls theoretisch halte, wenn ein Spieler innerhalb der Gruppe weniger Spielzeit bekommt.
Man müßte ihm dann den Mund verbieten mit dem Argument, daß man auch draußen spielt und wer macht das schon?

Ein Solo unter vier augen komt nicht so oft vor als das das jemand nicht aushalten könnte. Und beim ausspielen am Tisch vor allen hat der Spieler dann auch sein Solo und seine Spielzeit - was den Rest auch langweilen kann.


Situation: Spieler haben herausgefunden, wer der Schurke ist. Der Agent innerhalb der Gruppe hat das heimlich an die Polizei weitergegeben, die vor den SC eintraf. Sehr unbefriedigend.

Wo wäre der unterschied beim Frustationsgrad, wenn er das "heimlich" in der Runde machen würde? Die Chars wären genauso angeschmiert. Oder sollen die Spieler dann Metawisen nutzen um schneller als die Polizei zu sein. Und was wäre, wenn es ein NSC wäre, der die Polizei ruft.

Es kostet meine Zeit und es senkt für mich den Spaß, wenn ich mich exklusiv um einen Spieler zu kümmern habe, der unbedingt seine Extrawurst haben möchte.

das Argument kann und muß ich gelten lassen. Es ist dein Spielspaß als SL un den sollst du und mußt du haben. Was tust du wenn ein Spieler seinen Spaß gerade aus der Geheimnsikrämerei zieht?


mfg

Hawk
"Es sind immer Schufte, die Mädchenherzen höher schlagen lassen!"

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 33.096
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #53 am: 28.10.2008 | 18:33 »
*einmisch*
Wie gesagt, in dem Fall muss man halt irgendwo Prioritäten setzen, und im Extremfall auch mal ne klare Ansage machen: "Mich bockt diese Geheimniskrämerei überhaupt nicht, also wirst du in dieser Runde drauf verzichten müssen." - Beinhaltet freilich die underlying message, dass er sich halt dann ne andere Runde suchen muss, wenn er da partout nicht drauf verzichten will.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Ludovico

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #54 am: 28.10.2008 | 19:38 »
es wäre einfach zu gewesen, daß 1.noch Hilfe im Back up herumlungert und 2.der Streit unter den Charakteren wäre eher eskaliert. Der Char hatte da noch was gut zu machen,
Übrigens fand die Runde das so passend und gut.

Wenn die Runde das so passend gefunden hat, dann ist das in Ordnung, aber für mich wäre das nichts und persönlich kenne ich nicht viele Spieler, die aktiv einen Zugewinn aus solchen Aktivitäten in punkto RPG haben.

Zitat
Ein Solo unter vier augen komt nicht so oft vor als das das jemand nicht aushalten könnte. Und beim ausspielen am Tisch vor allen hat der Spieler dann auch sein Solo und seine Spielzeit - was den Rest auch langweilen kann.

Bei Spotlights binde ich immer gerne die anderen Spieler mittels der Übernahme von NSCs mit ein oder splitte den Spotlight auf und springe dann. So kommt weniger Langeweile auf und die Spieler werden nicht so sehr vernachlässigt. Und ich hab gerade bei Vampire schon viele sololastige Runden erlebt, was schon nervig war, ebenso wie derzeit bei DH es immer wieder vorkommt, daß ein Spieler mit dem SL rausgeht und wofür? Wegen ein bißchen Hintergrund, der noch nicht einmal groß geheimgehalten werden muß und Aha-Effekte stellen sich nachher eh nicht ein.

Zitat
Wo wäre der unterschied beim Frustationsgrad, wenn er das "heimlich" in der Runde machen würde? Die Chars wären genauso angeschmiert. Oder sollen die Spieler dann Metawisen nutzen um schneller als die Polizei zu sein. Und was wäre, wenn es ein NSC wäre, der die Polizei ruft.

Die Spieler wüßten, was passiert ist und würden sich nicht OT um ihr Finale gebracht fühlen. Den Aha-Effekt hätte es zwar nicht gegeben, aber auch keine Entäuschung.

Zitat
das Argument kann und muß ich gelten lassen. Es ist dein Spielspaß als SL un den sollst du und mußt du haben. Was tust du wenn ein Spieler seinen Spaß gerade aus der Geheimnsikrämerei zieht?

Ich sag vorher an, was ich machen werde und wie ich leiten werde. Wenn ein Spieler damit nicht klar kommt, kann er sich entscheiden, auszusteigen. Bei der nächsten Runde, die ich mache, werde ich auch das mit der Geheimniskrämerei in den Disclaimer einbauen. In meiner aktiven Runde muß ich leider in den sauren Apfel beißen.

Ein

  • Gast
Re: Mal ins Nachbarzimmer gehen
« Antwort #55 am: 28.10.2008 | 19:59 »
@TWheel.
Interessanter Ansatz, der wirklich Sinn macht. Ich merke, du bist wieder mal ein-zwei Denkschritte weiter.