Autor Thema: NPCs als Protagonisten?  (Gelesen 9220 mal)

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Offline Sara Pink [DA]

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NPCs als Protagonisten?
« am: 13.03.2003 | 01:46 »
Da in einem anderen Thread die Frage aufgekommen ist, wie wichtig NPCs nun wirklich sind und ich das auch ziemlich interessant fand, hier mal die Frage an alle: wie wichtig sind bei euch NPCs im Spiel?
Natpürlich kann nicht jeder x-beliebige NPCs eine wichtige Rolle spielen, beispielsweise irgendein Strassenhändler, Wirt, etc...
Aber so manch ein NPC ist schon wichtig und treibt die Handlug mit voran, wird sogar zu einem festen Bestandteil der Kampagne!
Oder ist es bei euch so, dass die Handlung wirklich nur durch die SCs vorangetrieben wird und sie die einzigen Hauptdarsteller sind?

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #1 am: 13.03.2003 | 02:03 »
Die einzige Spielleiterin bei der ich mal einen NSC als wirklich wichtige Figur miterleben "durfte" hat es leider maßlos übertrieben. Wir Spieler saßen eigentlich nur noch rum, und durften zusehen wie diese Frau alle Probleme löste. Teilweise ging es da auch um Sachen, die mit der aktuellen Geschichte garnichts zu tun hatten, sondern wo einfach irgendwelche offenen Rechnungen aus der Vorgeschichte dieses NPCs (war vorher SC der Spielleiterin  ::)) abgeschlossen wurden.

Es sollte mMn schon einige NSCs geben die immer wieder mal auftauchen (bestes Beispiel sind die Connections in Shadowrun, oder der klassische mysteriöse Auftraggeber den es in fast jeder Welt gibt), und die auch gerne ein wichtiger Teil des Hintergrunds sein dürfen. Sie können auch alles mögliche tun aber eben nur im Hintergrund. Wirklich aktiv die Handlung im Vordergrund vorantreiben sollte doch zumindest zum Großteil, wenn nicht sogar ganz, den Spielern überlassen bleiben.

Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #2 am: 13.03.2003 | 02:13 »
Zitat
Die einzige Spielleiterin ...
Und bei den Spielleitern? Ich denk nicht, dass das ein geschlechtliches Ding ist  ;)

Alte SCs können vorzüglich zu einem NPC werden, wenn man es nicht übertreibt, da muss ich dir recht geben. Denn das ist wirklich grausam!
Allerdings hat man auch die Möglichkeit, wie wir bei Space Gothic, einen Vorgesetzten als Dauer NPC und auch als sehr wichtigen, einzusetzten. Der wird dann natürlich auch manchmal als "As im Ärmel" vom SL benutzt, aber im Grunde ist er wie wir, fast immer dabei und treibt auch die Handlung voran.
Oder die andere Variante, dass man einen "dauer Gegner" hat. Jemand, der nicht immer und in jeder Sitzung vorkommt, aber der schon immer im Hintergrund handelt und von dem man auch immer, etwas mitbekommt. Das zieht sich dann durch die ganze Kampagne bis zum Showdown. Und was er macht und tut, wird uns in Zwischenszenen vom SL mitgeteilt. Ist natürlich manchmal schwer, Spieler und Char Wissen zu trennen, aber macht alles noch etwas interessanter...

Offline 8t88

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #3 am: 13.03.2003 | 05:54 »
Nun, der "Aktivste NPC-Protagonist den ich kenne ist in DSA- Asleif Foggwulf Pheliasson!

Ansonsten... ja, meine SC's bringen die Handlung vorran, und wenn nicht, gibt der NPC einen Schubs in die richtige Richtung!

Neuerdings fangen die Spieler an, NPC's "einzusammeln" und in nicht ganz sicheren Situationen vorraus zu schicken!  :o
   ;)
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Fanti

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #4 am: 13.03.2003 | 10:06 »
Nun, ich denke man muss da zwischen NPCs, die die Gruppe begleiten und daher temporäre Gruppenmitglieder darstellen, NPCs die garantiert Gegner der Gruppe sind und NPCs, denen die Gruppe lediglich begegnet, unterscheiden.
Gruppen-NPCs sollten den eigentlichen Spielern weder ständig die Show stehlen noch ständig die Drecksarbeit abnehmen - man sollte sie lebendig darstellen, wobei sie sich aber meist im Hintergrund halten.
Verfeindete NPCs sollten je nach Story großer oder Hauptbestandteil der Handlung sein - meine Spieler lieben den bösen Oberschurken, den sie über mehrere Szenarien verfolgen dürfen und schließlich als Highlight der Kampagne stellen!

Offline Jestocost

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #5 am: 13.03.2003 | 11:15 »
Ich bin mittlerweile von mitlaufenden NSCs vollkommen abgekommen - wenn sowas vorkommt, übernimmt ein Spieler, der gerade nicht dabei ist, diese Figur.

Was ich für sehr schlechten Stil halte, sind NSCs, die den Spielern die Show stehlen - das Abenteuer muss ich um die Charaktere drehen und nicht umgekehrt. Außerdem hat in diesem Fall der SL etwas wichtiges vergessen: Seine Aufgabe ist es, den Spieler Spaß und Spannung (und auch mal was Süßes) zu bereiten, nicht sein eigenes Ego aufzubauschen...

Aber NSCs sind schon wichtig - vor allem als Bösewichter oder Kontrahenten. Bei eher nicht so zentralen NSCs (Freunde, Bekannte, etc. der Spieler) bin ich eh dazu übergegangen, diese Figuren von den anderen Spielern spielen zu lassen: Ich brief dann kurz den betreffenden Spieler und lass sie dann aufeinander los - das entlastet mich als SL, bindet die Spieler mehr ein und lässt auch NSCs bedeutender werden (weil sie von einem Spieler und nicht von mir verkörpert werden).
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Samael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #6 am: 13.03.2003 | 11:21 »
@Frederic:

Jaja, der altbekannte, überlegene, mysteriöse und supercoole NPC, auf den die Charaktere ständig treffen. Das Phänomen kenne ich - echt zum kotzen.

Interessanterweise hab ich das nur bei Frauen als SL erlebt.....

Wahrscheinlich Zufall - gibt mir aber zu denken.




Offline Lord Verminaard

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #7 am: 13.03.2003 | 11:30 »
Ich habe beizeiten ganz gerne einen NSC, der die Gruppe dauernd begleitet. Natürlich kann das auch störend sein, und man muss aufpassen, dass er den SCs nicht die Show stiehlt, aber er ist auch ein guter Notanker. In unserer vorletzten Star-Wars-Kampagne war es z.B. der große, starke, aber etwas tumbe Ex-Verehrer einer SC'in, der mit seiner naiven Art immer für einen Lacher gut war und die Gruppe auch manchmal vor Probleme stellte, der mit seiner Vibroaxt aber auch notfalls die Kartoffeln aus dem Feuer holen konnte, wenn die Gruppe mal in Schwierigkeiten geriet. Es gelang mir zum Glück, den Charakter von Anfang an genau so rüberzubringen, wie ich es vorhatte, erst als Gegner, dann als unwillkommener Mitreisender und schließlich als Gefährte der Charaktere. Die Gruppe liebte ihn! *selbstbeweihräucher*

Auch sonst lege ich immer Wert darauf, ein paar gut ausgeformte NSCs auf beiden Seiten zu haben, egal, ob diese die Charaktere nun ständig begleiten oder nur gelegentlich auftauchen. Manchmal waren die NSCs auch eigentlich nur für ein einzelnes Abenteuer gedacht, aber da sie so gut ankamen, habe ich sie dann wiederverwendet. Umgekehrt gilt das natürlich auch: Manchmal willst Du einen Gegner groß aufbauen, aber die Spieler interessieren sich gar nicht für ihn, oder, schlimmer noch, killen ihn einfach im ersten Abenteuer...

In unserer alten Vampire-Runde waren die Elders einer Stadt immer sehr wichtige und gut porträtierte NSCs. An dieser Stelle möchte ich mal eine warme Empfehlung des Konstantinopel-Sourcebooks für die Dark Ages aussprechen. Unser damaliger SL hatte sich sehr gut eingearbeitet, und es gibt locker acht, neun NSCs, davon sechs bis sieben aus dem offiziellen Background, an die ich mich im Zusammenhang mit Konstantinopel gerne erinnere. Schließlich verbrachten unsere Charaktere auch einige Jahrzehnte dort!
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Offline Dash Bannon

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #8 am: 13.03.2003 | 12:14 »
Die guten alten NSCs sind durchaus auch mal für den Fortlauf der Story wichtig, vor allem dann, wenn sie wichtige Infos weiterzugeben haben, diese Infos zu bekommen, kann auch schon mal eine Unteraufgabe des Abenteuers sein.
Natürlich sollten sie den Chars nicht die Show stehlen und die ganze Arbeit wegnehmen, aber ab und zu spielen sie schon eine wichtige Rolle.
Auch dabei sollte man natürlich Wert darauf legen, dass die NSCs nicht immer sehr selbe Typ von NSC ist (wurde schon sehr richtig als 'Übercool' definiert).
Bei ehemaligen Chars habe ich so meine Probleme, vor allem wenn es nicht meine ehemaligen Chars sind. Dann weiss ich ja nicht unbedingt wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten. Bei eigenen ehemaligen SCs bin ich auch etwas gehemmt, da ich die nie einem übermässig hohen Riskio aussetzen würde.
Was auch mal gut sein kann (allerdings nur sehr selten) wenn man eine NSC als 'Deus Ex Machina'-Prinzip einsetzt. Will sagen, man vertut sich als SL ja auch mal in einem Konflikt oder die SCs würfeln einfach gar so schlecht und es steht auf Messeres Schneide und dann ist ein guter NSC der der Gruppe hilft schon mal ganz gut.
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Corcoran

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #9 am: 13.03.2003 | 12:59 »
Wir haben immer wenn uns der NPC zu sehr stank
dafür gesorgt das er zum lebenden Fallendetektor und Hinterhaltsaufspürer wurde, so wird man die alle los. ;D

spass beiseite, leider ist das ein problem, bei dem meisten spielleitern die der Meinung sind das sie im spiel zu kurz kommen, dann spielen sie halt einen Hammer NPC.

Offline Cyberdance

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #10 am: 13.03.2003 | 13:21 »
NPCs sind essentiell wichtig aber natürlich dürfen sie den Helden nicht die Show stehlen. Sie dürfen weiser, mächtiger und besser informiert als die Helden sein aber niemals fulminanter.
Ich erinnere mich an einen SL, der uns so mit mächtigen NPCs zugeballert hat, das wir am Ende nur noch Statisten im Geschehen waren. Grauenvoll. Seine Argumentation dazu war, das wir sonst keine Chance gegen die (ebenfalls viel zu mächtigen) Gegenspieler gehabt hätten. Gah!
In Folge dessen, habe ich einen Char erschaffen, der sich mit diesen Herausforderungen messen kann und musste mir dann anhören, er sei zu mächtig. Natürlich, er musste ja ein Demigod werden um in dem SL-Stil Bestand zu haben!

Ein Bösewicht, der in den Schatten arbeitet und an den man sich über viele Sessions herankämpfen muß ist spannend. Ein Bösewicht, der einem immer entwischt und man keine Chance sieht, ihn zu bekommen, ist es nicht. Ebensowenig wie ältere Drachen (ja, ich rede absichtlich in der Mehrzahl), Meistervampire, Götter und höhere Dämonen. Das sind Figuren, die man am Rand einbaut aber nicht als direkten Gegenspieler einsetzt. Jedenfalls nicht so, das man sie direkt konfrontieren muß.
Man redet immer vom Powergaming bei Spielern. Was ist mit Powergaming bei Spielleitern? Das ist fast genauso schlimm, wenn nicht schlimmer.
Als SL hat man sich nunmal entschieden, keinen SC zu spielen. Dafür hat man viele Charaktere und volle Kontrolle über die Welt und das, was darin geschieht. Alte SC des SL haben IMHO auch nichts in seiner eigenen Session verloren...
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Keppla

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #11 am: 13.03.2003 | 13:34 »
NPCs werden von meiner gruppe manchmal sogar freiwillig in die Heldengruppe integriert.

Ich hab mir mal zur angewohnheit gemacht, dass ich, immer wenn die spieler einen zufälligen NPC treffen, diesen zu notieren, und in die welt einzubauen.

Am anfang war beispielsweise eine apothekerin, die einfach nur gemütlich vor ihrem laden sass, ohne hintergrund
jedes mal, wenn die charaktere heilung brauchten, sie fragen zu tränken hatten, kamen sie dann zu eben dieser person, und es kam ein weiteres detail zu ihrem leben (heist Mira, hat kleine bibliothek, ist befreundet mit templern, hat diese politische meinung, mag am liebsten apfeltabak), bis sie zum schluss fragten, ob sie die gruppe nicht begleiten will, weil sie sie halt wirklich gut kannten

Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #12 am: 13.03.2003 | 15:15 »
Also um mal auf die geschlechter Frage zu kommen: Ich habe bis jetzt noch keinen NPC als PC eingebaut *so*   ;)
Ich kenne das nur von meinen beiden anderen SLs, die das allerdings ziemlich gut handhaben.
Wenn ein SL der Meinung ist, dass er zu kurz kommt, dann ist das sein Ding und dann soll er an seinem Stil oder sonst was arbeiten, aber nicht den Spielern per NPC die Show stehlen.
Wenn man NPCs in ein Spiel fest mit einbaut dann erschien es mir bis jetzt auch nicht unbedingt als SC des SLs, sondern als eine weitere Möglichkeit die Welt darzustellen und uns dort zurecht zu finden.
Ich erinner mich an Hârnmaster, wo unser SL und immer beschrieben hat, was in diesem Moment unser verhasster Lord getan hat, den wir nie kriegen, der uns ständig zuvor kam und uns durch viele Abenteuer geschickt hat, bis wir ihm endlich einmal persönlich gegenüber standen (und es zuerst nichtmal genau gemerkt hatten, da wir ihm noch nie zuvor persönlich begegnet waren). Das war ein fest eingebauter NPC, der die Handlung voran getrieben hat uns aber nicht in den Hintergrund gestellt hat.

Ein NPC als festen Bestandteil einer Kampagne einzubauen, egal ob nun Freund oder Feind, scheint also für den SL eine echte Herausforderung zu sein...
Denn der Tenor hier bei einigen geht ja schon in die Richtung, dass sie sowas nicht haben wollen, weil sie Angst um ihre Handlungsmöglichkeiten haben...

Offline ragnar

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #13 am: 13.03.2003 | 16:04 »
Wenn ich NSC mitschicke, halten diese sich eigentlich meist im Hintergrund und versuchen ab und zu einen Anstoß zu geben der in "ihre" Richtung weist, den NSC zu viel machen zu lassen nervt die meisten Spieler nur(mich eingeschlossen) und lässt den Eindruck entstehen der SL wolle die SCs inkompetent aussehen lassen(oder schlimmer noch eine Märchenstunde abhalten bei dem die Spieler nur zuschauer sind).

Ein ebenfalls sehr nerviger NSC den ich bei einem anderen SL erleben durfte war ein Soldat auf UNSERER Seite, der stets demonstrierte wie gut er war um den anderen Charakteren zu beweisen wie schlecht sie waren(Was auch sehr gut klappte), aber sobald man auf dem Schalchtfeld war(und man sich darauf verlassen hat das er wirklich etwas konnte), hat er nichts mehr auf die Beine bekommen.

Online 1of3

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #14 am: 13.03.2003 | 16:17 »
NSCs sollten für Spieler nicht ihre Probleme lösen. Abhängig vom Setting, dürfen sie den Spielern aber durchaus die Show stehlen. Wenn MächtigDickerVerbündeterMagier gegen MegaBösenSchwarzmagier kämpft und den SCs zuschreit, sie allen ihren Arsch Richtung Ausgang retten, dann ist das völlig OK. Die SCs sollten am Abend aber entweder was zu tun gehabt haben (z.B. den Sekundenkleber für den Zauberstab von MächtigDickerVerbündeterMagier finden) oder ausgehend von dieser Situation eine Aufgabe für den Rest des Abends.

Ich bin im übrigen dazu über gegangen, mir von meinen Spielern ihre Verbündeten bauen zu lassen, auch mit Werten. Ich bau dann gerne noch ein paar dunkle Flecken in den Hintergrund ein, oder änder ein paar Werte, aber so hab ich erstens eine Rückmeldung darüber, was die Spieler wollen und zweitens eine viel engere Bindung zwischen SCs und Verbündeten.

Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #15 am: 13.03.2003 | 16:23 »
@ 1of3
Und wie sagst du denen das? Ich plane einen neuen NPC, macht mir ma bitte einen, der euch gefallen würde?

Die Idee an und für sich ist nämlich zeimlich gut, wie ich finde  :)

Offline Boba Fett

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #16 am: 13.03.2003 | 16:26 »
Ein Spielleiter, den ich mal kannte, beauftragte die Spieler vor der Sitzung, dass ihm jeder 6 Namen aufschreibt. Diese kamen dann in der Sitzung vor.
Das könnte man ja auch ausbauen...
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Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #17 am: 13.03.2003 | 16:29 »
*gnmpf* erinnert mich an meinen Space SL, der mich beauftragte ihm den Namen für meinen nächsten Char zu geben, es würde auch nichts schlimmes passieren ... und was war ... der Name war der Name meiner "Tochter" und ich halb tot *heul*
Sowas macht mich ab dem letzten Samstag extrem misstrauisch ...

Offline Boba Fett

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #18 am: 13.03.2003 | 16:37 »
"halb tot" ist doch nur das Zeichen, dass der Spielleiter sein Handwerk nicht versteht.
"fast ganz tot" zeugt von guter Qualität... ;)
(alles nicht ernst zu nehmen)
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Offline Selganor [n/a]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #19 am: 13.03.2003 | 16:55 »
"halb tot" ist doch nur das Zeichen, dass der Spielleiter sein Handwerk nicht versteht.
"fast ganz tot" zeugt von guter Qualität... ;)
(alles nicht ernst zu nehmen)
Komisch bei so ziemlich jedem Abenteuer von Fiery Dragon kam die Gruppe auf dem Zahnfleisch aus dem Abenteuer raus...
Wenn sie dann noch einen minimalen Widerstand gehabt haetten waer's das gewesen...

Aber zum Thema zurueck.

Es kommt immer auf die Gruppe an, es gibt Gruppen die sind so motivationslos, dass ein NPC Anfuehrer/Auftraggeber durchaus sinnvoll sein kann (besonders wenn das von Vorneherein geplant ist) allerdings kenne ich auch genuegend Gruppen die einen derartigen "Anfuehrer" wohl "aus Prinzip" ignorieren/sabottieren wuerden...

Es kommt also mal wieder auf die Gruppe und den SL an.

Was allerdings DER Downer ist (den ich leider schon oft genug hatte) ist es wenn der SL einen NPC als "Deus Ex Machina" mitgibt, also wenn die Gruppe in Gefahr geraet es nicht zu schaffen (oder noch nie die Chance hatte es schaffen zu koennen) dann als "Held des Tages" dazustehen...
Es gibt nix mieseres als in einem Abenteuer "Zuschauer" zu sein...
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline 8t88

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #20 am: 13.03.2003 | 21:21 »
Ich setzte NPC's gerne ein, also, die wieder kehrenden...
Meine Kampangnie die sich ind DSA über 12 Heldengruppen und durch 5 RL Jahre zog... und alles ist am ende aus mangel an spielzeit zerbröckelt! :(

Ich spiele gerne viel mit "Untergrund organisationen, die man immer wieder trifft (deren handlanger usw)
Weswegen in Zb DSA mir die Borbaradianer schon ganz lieb waren (vor den borbarad kriegen, wo die noch im ntergrund wahren!)
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Online 1of3

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #21 am: 13.03.2003 | 21:22 »
@ 1of3
Und wie sagst du denen das? Ich plane einen neuen NPC, macht mir ma bitte einen, der euch gefallen würde?

-"OK. Auf Grund der Bevölkerungszahlen dürften sich etwa 4 andere Magi in der Stadt aufhalten. Vorschläge schriftlich bei mir einzureichen."
-"Ich brauch ein paar potentielle Verbündete für euch. Eine Werwolf-Septe." ((OK. Die potentiellen Verbündeten wurden potentielle Erzfeinde und die Spieler erfuhren am eigenen Leib wie weh Powergaming dann doch tun kann.))

Wie gesagt: Ich dreh meistens an ein paar Stellen nach und mit erklärten Antagonisten mach ich das natürlich auch nicht.

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #22 am: 13.03.2003 | 21:26 »
Also ich schliesse mich 8t88 an! Ich finde es in meinen Kampagnen wichtig grade durch wiederkehrende NSCs, den SCs klar zu machen , dass sie sich in einer Welt befinden die auf sie reagiert. So können sie im Laufe der zeit treue Freunde oder eben so treue Feinde bekommen!

Offline Lord Verminaard

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #23 am: 13.03.2003 | 22:38 »
Das mit dem "die Show stehlen" ist vielleicht unpräzise. Meine Charaktere bei Star Wars haben die Schlacht von Yavin mitgemacht, ich würde aber nicht sagen, dass Luke Skywalker ihnen die Show gestohlen hat... wenn die Charaktere Zeugen historischer Ereignisse oder monumentaler Kämpfe werden, ist das okay. Auch, wenn jemand anders der Held des Tages ist. Nicht okay ist es, wenn die Charaktere darüber nichts mehr zu tun haben.

Was Verbündete (oder auch Gegner) angeht, die die Spieler sich selbst ausdenken: ich gebe meinen Spielern die Gelegenheit, dies in ihrer Vorgeschichte zu tun. Vielleicht baue ich die NSCs oder Orte, die dort beschrieben sind, ein, eine Garantie gibt's allerdings nicht. Andererseits habe ich auch keine Last damit, dem Spieler etwas "aus seiner Vergangenheit" aufs Auge zu drücken, das zu seinem Hintergrund passt. Die Porträtierung des NSCs / der Location im Spiel bleibt ohnehin das Entscheidende.
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Offline Bad Horse

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #24 am: 14.03.2003 | 19:39 »
Wenn die Chars nur rumstehen und den NSCs beim Weltretten zusehen dürfen, ist das langweilig und lästig. Wenn die Chars den NSCs entscheidend helfen dürfen, ist das (meistens) interessant...
Das Deus-Ex-Machina-Phänomen ist natürlich besonders ätzend...

Ich habe in etlichen (vor allem Ars-Magica-Runden) meine eigenen SCs als NSCs, was darin liegt, daß auch mal andere Leute leiten.... wie nervig die sind, weiß ich nicht. Es hat noch niemand versucht, sie abzuschießen (jedenfalls noch keine Spielerchars...  :))
Ansonsten finde ich NSCs überaus wichtig. Grade bei einem System, bei dem die Charaktere immer wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren (wie eben Ars Magica, oder auch Vampire, wo man sich doch meistens in einer Stadt aufhält), sind lebendige NSCs sehr wichtig. Das müssen nicht die Mega-Charaktere sein (der Prinz, oder der Praeco), wichtig sind auch gerade die "kleinen" Leute - die Ehefrauen und Kinder, die Wachen am Tor, der FBI-Agent, der penetrat behauptet, nur ein Architekturstudent zu sein, der wunderschöne Sohn des Henkers, der naive Diener der "Göttin"... Und an lebendigen NSCs lassen sich jederzeit Abenteuer aufhängen. Ich habe für eine Vampire-Runde mal eine Liste mit kleinen Abenteuerszenarien gemacht, die jeweils an einem NSC-Vampir der Stadt aufgehängt waren... ich bin auf 80 gekommen... (Was hatte ich doch damals viel Zeit!!!)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #25 am: 16.03.2003 | 22:23 »
Ich hab dafür mal einen neuen "Stand" kreirt - den SL-Charakter.
Eigentlich aus dem Wunsch heraus, mal nicht immer "nur" SL zu sein, hab ich einfach einen Charakter gebaut, und ihn in die Gruppe integriert. Mittlerweile gibt´s den zweiten dieser Chars, und keiner hat sich je beschwert, daß man ihm die Show stiehlt.
Eher im Gegenteil. Es wurde herzlich gelacht, als der gute Tao gepatzt hat, und man eilte ihm zu Hilfe, als ihm eine Hand abgebissen wurde. Hin und wieder wußte er den SCs zwar aus der Patsche zu helfen, meistens war er aber genauso gut oder schlecht wie der Rest.
Es erfordert zwar einiges an Disziplin, nicht zuviel SL-Wissen einfließen zu lassen, dafür kommt man aber auch mal zum "spielen".  ;)
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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #26 am: 16.03.2003 | 23:08 »
In meiner allerersten AD&D-Runde haben wir umschichtig geleitet und dabei jeweils unsere SCs dann trotzdem mitgeführt. Damit gab's auch selten Probleme, bis einer der Mitspieler anfing, Schriftrollen und andere Gegenstände einzubauen, die nur seinem Magier nützten und dementsprechend dann auch diesem zukamen... Na ja, es waren halt die Anfänge...

Auch in anderen frühen Runden hatte ich so einen SL-Charakter, wie Althalus ihn beschrieben hat, obwohl ich da durchgängig geleitet habe. Ich wollte halt nicht auf meinen "eigenen" Charakter verzichten. Inzwischen habe ich genug Spaß an meinen NSCs. Die wenigsten davon würden als SCs in Frage kommen, aber darauf kommt es mir auch nicht mehr an.

Neulich, als wir ein kleines One-on-One-Abenteuer planten, meinte der Spieler (einer meiner Mitspieler der ersten Stunde) dann recht überraschend, ich solle mir doch auch einen Charakter machen, damit er nicht so alleine ist...
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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #27 am: 18.03.2003 | 20:52 »
Hehe.. ich bin als SL dafür berüchtigt übermächtige NPCs einzubringen, doch diese sind immer Kontrahenten der Gruppe die sie in neue Abenteuer stürzen.

SCs beim Meister sond bei schlechten oder unnerfahrenen Gruppen oft Mittel zum Powergaming, hatte da einige einschlägige erfahrungen... :(

Deus ex machina ist natürlichs chlecht, allerdings ist auch das Manchmal auch die einzige Möglichkeit die Spieler zu retten, wenn sie etwas WIRKLICH dummes angestellt haben.

Z.b. stürmten auf der ratcon ein paar runner (ich war am spiel nicht beteiligt) am helligen tag eine Festung.. oder versuchten es zumindest.

die aktion war dermassen dämlich das die gruppe es geschafft hatte innerhalb von wenigen runden fast tot zu sein, hätte der Meister der schon am anfang der Aktion dem nervenzusamenbruch nahe war nicht seinen adepten ninja auftauchen lassen wären alle scs wohl verreckt...


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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #28 am: 19.03.2003 | 13:09 »
Ich hab dafür mal einen neuen "Stand" kreirt - den SL-Charakter.
Eigentlich aus dem Wunsch heraus, mal nicht immer "nur" SL zu sein, hab ich einfach einen Charakter gebaut, und ihn in die Gruppe integriert.
Es erfordert zwar einiges an Disziplin, nicht zuviel SL-Wissen einfließen zu lassen, dafür kommt man aber auch mal zum "spielen".  ;)

Aber auch ohne einen eigenen SL-Char hat der SL genug Möglichkeiten mitzuspielen. Schließlich muss er doch alle NPC mit Leben füllen (manche mehr, manche weniger) und hat so  auch Gelegenheit, in eine Rolle zu schlüpfen und mit den PCs zu kommunizieren und mitzufiebern (=mitspielen). Mit manchen meiner NPC identifizier ich mich (fast ;) ) genauso stark, wie mit meinem P-Char.

Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #29 am: 19.03.2003 | 14:27 »
Wenn die Chars nur rumstehen und den NSCs beim Weltretten zusehen dürfen, ist das langweilig und lästig.

Auf was du da wohl wieder anspielst  ::)

Ich meine es muss sich im Laufe einer Kampagne ein bisschen wandeln. Während die SCs am Anfang noch die Bauern auf dem Schachbrett der Mächtigen sind sollten sie immer mehr Einfluss auf den Plot bekommen. Eine Gruppe mit Charakteren 15ter Stufe wird nun mal nich mehr für jeden 200 Goldmünzen Auftrag angeheuert und die Stufe muss sich auch im Rollenspiel niederschlagen.
So kann man dann auch zu immer politischeren Abenteuern übergehen, denn in ihrem langen Abenteurerleben voller Entbehrungen haben die SCs viele Leute kennen gelernt und teilweise auch mit einigen viel durchgestanden. So muss sich in einer Kampagne ein netzwerk aufbauen und wenn die Charaktere mächtiger sind, können sie dieses Netzwerk wieder nutzen, um dann ihre eigenen Ideen In-play um zu setzen. Dann macht das Intrigenspiel auch richtig Spass, denn dann  haben auch die SCs eine Lobby aus alten Connections.
Was man halt nicht vergessen darf ist das NSC-Management ::) denn auch NSCs können Karriere machen.
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Offline Althalus

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #30 am: 19.03.2003 | 14:50 »
Zitat
Aber auch ohne einen eigenen SL-Char hat der SL genug Möglichkeiten mitzuspielen. Schließlich muss er doch alle NPC mit Leben füllen (manche mehr, manche weniger) und hat so  auch Gelegenheit, in eine Rolle zu schlüpfen und mit den PCs zu kommunizieren und mitzufiebern (=mitspielen). Mit manchen meiner NPC identifizier ich mich (fast  ) genauso stark, wie mit meinem P-Char

Stimmt schon. Allerdings haben reine NPCs den Nachteil, daß sie entweder kurzlebig oder Beiwerk sind. Meine Händler-Darstellungen sind eh schon berüchtigt.  ;D
Außerdem kann ich mich mit einem echten Fiesling ganz persönlich nicht identifizieren - und will ich auch gar nicht.
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Online 1of3

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #31 am: 19.03.2003 | 16:08 »
Dann solltest du das mal versuchen. Die Bösen kommen viel besser rüber, wenn man nachvollziehen kann, warum sie Sachen machen.

Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #32 am: 19.03.2003 | 16:31 »
Zitat
Stimmt schon. Allerdings haben reine NPCs den Nachteil, daß sie entweder kurzlebig oder Beiwerk sind. Meine Händler-Darstellungen sind eh schon berüchtigt.
Außerdem kann ich mich mit einem echten Fiesling ganz persönlich nicht identifizieren - und will ich auch gar nicht.

Dem kann ich eigentlich weniger zustimmen. Auch persönliche Fieslinge sind reine NPCs, da sie ja vom SL gespielt werden. Ein Gegner, der sich also über eine ganze Kampagne hinweg immer wieder gegen die Gruppe stellt sind weder Beiwerk, noch kurzlebig, sondern fester Bestandteil des SPiels, auf dem auch aufgebaut wird...
Und das funktionniert nicht nur mit Gegenspielern. Unsere Space Gothic Kampagne läuft jetzt schon seit knapp 2 Jahren und wir haben in der Zeit (ausser einem festen Gegner, der im Hintergrund agiert) auch einen Verbündeten, nämlich unseren Vorgesetzten, der für unsere Gruppe schon fast so eine Art vater Ersatz geworden ist und auch von daher feste Eigenschaften, Vorlieben, Nachteile, etc. hat.
Solange die Gruppe also feste NPCs akzeptiert sind diese eine echte bereicherung!

Offline Selganor [n/a]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #33 am: 19.03.2003 | 20:32 »
Dann solltest du das mal versuchen. Die Bösen kommen viel besser rüber, wenn man nachvollziehen kann, warum sie Sachen machen.
Bei Wesen die nicht von Natur aus boese sind (wie Daemonen oder aehnliches) ist ja wohl ein Grund notwendig WARUM sie boese sind.

Von daher kann man die Leute auch besser einschaetzen und auch glaubwuerdig einsetzen...
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Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #34 am: 20.03.2003 | 22:54 »
Manchmal ist es aber ganz erholsam, wenn man nicht immer dieses Ich-bin-böse-weil-ich-eine-schlimme-kindheit-hatte kommt. Sondern ein Bösewicht endlich mal einfach nur böse ist und man ihm ohne Reue die Fresse polieren und sich als Held fühlen kann. Deswegen: Mehr Einzelkinder als Bösewichte ;D
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Offline Althalus

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #35 am: 20.03.2003 | 23:57 »
Falsch verstanden. Meine Bösewichte haben IMMER ein Motiv.
Aber ICH kann mich da nicht reinversetzen. Bin nun mal weder verrückt, noch gehe ich über Leichen für meine Ziele, usw. Daher sind die zwar für die Spieler glaubwürdig, aber mir persönlich gefallen sie als Personen halt nicht.
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Offline Sara Pink [DA]

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #36 am: 21.03.2003 | 01:14 »
@Althalus:
Du kannst dich also niemals mit ihren Denkstrukturen und Handlungs Art und Weisen identifizieren? Muss ja nicht unbedingt die ganze Person sein ...

Offline Drulak

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #37 am: 21.03.2003 | 03:11 »
Ich hab als SL früher sehr gerne genau ausgearbeitet warum der Bösewicht böse war. Ich fand es immer sehr cool einen Bösewicht zu spielen, als Spieler konnte ich das nicht aber als SL. Natürlich nicht wirklich "spielen" wie ein Spieler, aber man konnte die Spieler richtig gut ärgern, wenn wieder der gleiche Bösewicht entwischen konnte, den sie schon seit langer Zeit jagen und der es doch immer wieder schafft obwohl sie ihn fast hatten... das hat mir damals richtig viel Spaß bereitet. Gehört zum Spaß eines SL coole NSC's ins Spiel zu bringen. :D
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
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Offline Vanis

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #38 am: 21.03.2003 | 09:21 »
Drei Säulen auf denen das Rollenspiel bei mir ruhen sollte:
1.) Die Spielercharaktere (sollten gut ausgearbeitet sein und nicht nur ein Haufen Werte)

2.) Der Hintergrund (eine schwarz-weiße Welt ohne Details ist langweilig)

3. Die NSCs (wichitg, um der Welt, dem Abenteuer und auch den Spielercharakteren Leben einzuhauchen)

Die NSCs sollten interessant sein, über Stärken und Schwächen verfügen, nicht nur als Gegner oder Freunde vorkommen, sondern auch für sich stehen können.
Die Spieler sollten nicht den Eindruck bekommen, dass NSCs entbehrlich sind (schwierig bei manchen z. Bsp. bei Soldaten in Fantasy).

Wenn das alles steht, ist es ein leichtes ein Abenteuer mit cooler Handlung und Atmosphäre zu basteln.
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Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #39 am: 21.03.2003 | 11:10 »
Soldaten in Fantasy sind schlecht als einzelne Personen darzustellen?

Das kann man durch Vorbereitung vermeiden. Der Trick ist, sie nicht immer als vollwertige Personen dar zu stellen.
Man macht einfach mal ein Militärabenteuer, in dem die SCs als Söldner in ein Heerlager kommen. dort kommen sie mit allerhand soldaten ins Gespräch:
- dem ältesten Sohn einer Bauernfamilie, der den Hof nicht bekommen hat, weil den immer der jüngste bekommt.
- einem an sich ganz sanften Jüngling aus niederem Adel, der am liebsten Barde geworden wäre, aber zur "Stärkung von Körper und Geist" zur Armee geschickt wurde
- der Aufschneider... klar
- ein Händlerssohn, der die Tochter einer konkurrierenden Händlerhauses liebt und von seinem Vater möglichst weit weg geschickt (sie musste ins kloster)
- ein ehemaliger Starßenjunge, der aus der Gosse kommen will
- der Vollblutsoldat

usw. da sollte für jeden was dabei sein.
Wenn man dieses Bild in einem Abenteuer mal so richtig aufbaut und die SCs mal in diese Welt eintauchen können, werden sie auch später jeden nicht detailliert beschriebenen Soldaten als vollwertigen NSC sehen. und wenn nicht kann man leicht nachhelfen, indem dieser eine gewisse Verhaltensweise an den Tag legt oder einen bestimmten Gegenstand trägt, den auch einer der NSCs aus dem Militärabenteuer hatte. Man muss dann halt kleine Assoziationen zu dem vergangenen Abenteuer wach rufen.
Beispiel: der Dieb schwingt sich über eine Mauer auf den Wehrgang und landet lautlos hinter einer Wache und will dieser die Kehle durchschneiden. Plötzlich fällt dem Wachsoldaten ein Medaillon aus der Tasche, das er schnell aufhebt.
Sofort ist die Assoziation zum unglücklich verliebten Händlersohn da, der immer das Medaillon mit dem Bild seiner Freundin dabei hatte. das ist eine ganz andere emotionale Ebene, die auch den hartgesottenen Dieb nahe gehen sollte. und wer weiß, vielleicht schleicht er vorbei ::)
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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #40 am: 21.03.2003 | 12:58 »
@Sara: Nö, kann und will ich nicht. Deshalb sind die wirklich fiesen Hunde auch kaum persönlich zu erwischen. Die schicken ihre Handlanger, und deren Motive sind weit weniger abgedreht.
Geld, Macht oder Rache kann ich mir noch eher vorstellen als den Wunsch, eine ganze Welt ins Unglück zu stürzen.  ;)
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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #41 am: 21.03.2003 | 13:59 »
@Althalus:
*gg* Da unterscheiden wir uns ja mächtig voneinander, aber gut zu wissen, dass es noch zu "reine" und gute Menschen wie dich gibt ;)

@Asdrubael:
Eine sehr nett Idee, das muss ich dir schon lassen! Vor allen Dingen, weil nicht nur eine emotionale Ebene aufwirft, sondern auch eine moralische!

Ich denke, dass Soldaten nicht nur durch persönlichen Kontakt gut und menschlich dargestellt werden können und nicht nur als Kanonenfutter, sondern auch durch beiläufige Kommentare des SLs...
z.B.
"... und wieder hast du doch ein genauso unschuldiges Leben ausgelöscht, wie deins, oder nicht?"
"... du boickst deinem Feind in die Augen und plötzlich erinnern dich diese an die Augen deines Vaters und damit an dein warmes zu Hause..."
"... willst du diesen Menschen wirklich töten? Vielleicht hat er auch eine Familie, wie du, eine unerfüllte Liebe...."

Mich zumindestens hat mein SL damit schonmal abgehalten, oder eher mich zögern lassen, einen anderen umzubringen und mich damit in verdammte tiefe Sch***e reingeritten ;)

Offline Asdrubael

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #42 am: 22.03.2003 | 17:01 »
Diese emtionale Ebene ist wichtig. Und man muss sie halt erstmal aufbauen. Gerade auch, wenn man Spieler hat, die sehr schwarz weiß denken, oder eine eher geringe Meinung von Soldaten haben. Denen muss man mal zeigen, dass es auch Menschen sind. Und wenn man an seinen Wehrdienst zurückdenkt, hat man genug Ideen für NSCs. Ich hab nen kleinen schmächtigen Schreiberling mal mit reingenommen. Unter dieser Masskerade war das aber ein imperialer Assassine ::)
Egal, wenn die Spieler einmal da reingeschnuppert haben, dann funktionieren die kleinen Andeutungen.
Und wenn der Spieler zögert, dann ist das nur natürlich und man hat das erreicht, was man will. Mehr Realismus in der Geschichte.

Aber ich muss zugeben, dass ich oft da meine Abenteuer viel zu diletantisch vorberreite ::)
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Shaliya

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #43 am: 11.04.2003 | 14:23 »
Also ich finde NPC als Protagonisten total interessant: Unsere Gruppe wurde einmal quasie von einem NPC geführt (naja unsere Amazone war halt in die Frau verschossen und alle anderen dachten "Die frau ist reich, die Frau hat Macht - lassen wir sie mal machen").  Und die ständigen Brachialtouren dieser Tussi, haben uns als Gruppe viel enger zusammengeschweißt als das sonst wahrscheinlich der fall gewesen wäre. Und irgendwann wollten wir dann auch nicht mehr unter ihrer Fuchtel stehen. Im anschließenden Sturz dieser Halbgöttin sind wir dann echt über uns hinausgewachsen.

Das fördert echt das Rollenspiel und hebt die Motivation in der Gruppe, sich aufeinander zu verlassen und auch mal bedingungslos zu vertrauen.

Offline Bad Horse

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Re:NPCs als Protagonisten?
« Antwort #44 am: 12.04.2003 | 11:03 »
Bei einigen Spielsystemen ist es für den SL tatsächlich ratsam, einen eigenen Charakter zu haben - z.B. Ars Magica, wo doch auch viel unter den Magiern diskutiert wird, wie´s weitergeht, oder wie man das Zusammenleben regeln will. Genauso in einer Gruppe, die sehr stark auf Rollenspiel aus ist - sonst sitzt der SL nur daneben, während die Charaktere diskutieren... wohlgemerkt, nicht über Lösungsstrategien für irgendein Problem, sondern über Einkäufe, ihre Vergangenheit, ob die Regierung gerecht ist etc. Schließlich will ein SL auch Spaß haben...  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: NPCs als Protagonisten?
« Antwort #45 am: 22.09.2004 | 13:49 »
NSCs sollten für Spieler nicht ihre Probleme lösen. Abhängig vom Setting, dürfen sie den Spielern aber durchaus die Show stehlen. Wenn MächtigDickerVerbündeterMagier gegen MegaBösenSchwarzmagier kämpft und den SCs zuschreit, sie allen ihren Arsch Richtung Ausgang retten, dann ist das völlig OK. Die SCs sollten am Abend aber entweder was zu tun gehabt haben (z.B. den Sekundenkleber für den Zauberstab von MächtigDickerVerbündeterMagier finden) oder ausgehend von dieser Situation eine Aufgabe für den Rest des Abends.
Hm, das kommt wohl immer auf die Situation an. Ich bin vielleicht durch schlechte Erfahrungen in diesem Punkt etwas vorbelastet aber ich fände es in diesem Fall z.B. besser, wenn die Helden zum Zeitpunkt des Kampfes auftauchen, als ihr Freund - der mächtige Magier - unterliegt. Dann liegt es an ihnen, etwas zu tun, um das Kampfesglück zu wenden und am Ende gemeinsam, mit ihrem geschwächten NPC-Kumpel, sicher aus der zusammenstürzenden Festung (warum tun die das am Ende immer?) zu entkommen (vorausgesetzt, der Bösewicht hat sie nicht alle in zu Brei verarbeitet).

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn die Gruppe Freunde, Kameraden und Verwandte in der Form von NPCs hat, ich finde es nur nicht gut, wenn die NPCs die Rolle von Troubleshootern übernehmen, sofern sie nicht explizit dazu von den Spielern angeheuert wurden.
Bin mir grad nicht so sicher, ob das bei meinem letzten Post deutlich wurde.

Wenn ein NPC die Gruppe zu Beginn des Abenteuers anführt, kann man bei mir meist sicher sein, das irgendwas passieren wird, das er das Kommando verliert oder die Gruppe aufgrund anderer Umstände auf sich alleine gestellt ist. Ausnahmen sind militärische Abenteuer, wo die Helden einem Befehlshaber unterstehen, dem sie z.B. Bericht erstatten müssen.
NPCs sind ein extrem wichtiges Werkzeug und man sollte sich IMHO Mühe mit ihnen geben aber sie sollen nicht, stellvertretend für die Gruppe, die Handlung vorantreiben. Das wurde ja schon von verschiedenen gesagt und ich stimme dem zu.
You scratch my paint, I scratch yours.

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Re: NPCs als Protagonisten?
« Antwort #46 am: 22.09.2004 | 15:37 »
Ich sehe kein Problem, wenn jemand als SL eine/n NSC als Mittelpunkt des Abenteuers nimmt. Die Frage jedoch was dieser "Mittelpunkt" ist hingegen schon; etwa das Vorkauen des Abenteuers durch einen übermächtigen NSC der die Gruppe permanent begleitet und die Abenteuer zu den erwähnten Statisten degradiert. Wenn hingegen lediglich der Plot um den NSC aufgebaut ist (wird er/sie von einer höheren Macht gejagt, ist ein Halbgott, plant das Ende der Welt oder hat eine neue Sorte Eiscreme entwickelt?) wird er zu einer Art Artefakt degradiert, ähnlich dem Einen Ring im Herrn der Ringe, dessen Schicksal von den Charaktern zu einem Großteil beeinflusst wird.
Wichtig ist auch noch die Tiefe des NSC, Stärken sowie Kanten und Schwächen in Werten aber auch in seiner Persönlichkeit. In diesem Bezug schließe ich mich den Leuten an, die versuchen ihren Bösewichten (und allen anderen NSC auch) eine gute Motivation zu verpassen. Wenn der NSC glaubwürdig ist... und dadurch charismatisch und gut bei den Spielern ankommt. Werden sie das Spiel mit ihm genießen ist es egal welche Rolle oder welche Werte er hat. Dadurch wird etwa auch die belohnung im Endkampf größer: Welches Extrem gibt dem Rollenspieler das größere Erfolgsgefühl: Der böse Superschurke, der seid Abenden die Gruppe tyrannisiert und eine finstere Geschichte sein eigen nennt... oder der Schurke mit den super Werten, der seid heute die Gruppe würfelmäßig penetriert.

Da ich als meister eher die Helden als Aktoren in den Mittelpunkt stelle, und als Spieler das genauso hätte, komme ich auch mit dem SL der mich meistert nicht so gut zu recht. Eindrucksvolle NSC sind immer nur in ihren Werten eindrucksvoll, und auch der MSC (Meistercharakter... das Kürzel klingt wie ne Krankheit ^^) bekommt viel zu viel Raum gut geschrieben um Quests schnell zu lösen oder uns andauernd das Leben zu retten. Das ist als Spieler kein gutes Gefühl, nach der xten unvermeidlichen Verletzung wieder von den Halb-toten (Fast ganz Toten wie Boba sagen würde) zurück geholt zu werden.
(Seine Charakterin ist übrigens stumm... im Rollenspiel sehr vorteilhaft was die tollen Konversationen auf die er besteht natürlich umso interessanter werden lassen.)

Kurz und gut: solange die Helden ihre verdienten Erfolgserlebnisse haben kann man mit NSCs technisch so gut wie alles
Sinnvolles machen... wobei die Grenze "alles Sinnvolles" hier sehr, sehr verschwimmend scheint... Jeder wie es ihm und seinen Opfern... äh... Spielern gefällt.

Grüße
Mr.Henchman