Das Tanelorn spielt > [TSOY] Könige von Maldor

(3) Ankunft in Broksgaard

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oliof:
Die Reisevorbereitungen nehmen schließlich doch knapp eine Woche Zeit in Anspruch, doch am 5. Sonntag der Neuen Zählung bricht die Kolonne auf. Das erste Ziel ist Broksgaard, eine Stadt, die am Zufluß des Strehl zu Absolons Weg liegt.

Als die Kolonne über die sanft geschwungene Ebene zieht, sieht man vielerorts das einfache Volk, dass dem Boden mittels harter Arbeit Korn abringt, flüchten, weil sie den Zug zunächst für die übliche Rotte „Werber“ halten – nur ein paar Kinder trauen sich näher heran und bleiben ob des ungewohnten Anblicks mit offenem Mund stehen; einige andere rennen der Reisegesellschaft voran, um sie in der Stadt anzukündigen.

Und bildet sich vor den Toren von Broksgaard ein Empfangskomittee, dass Selene und ihren Troß in Empfang nimmt. Vielleicht zwei Dutzend Männer und Frauen, in schlichter aber sauberer Kleidung, mit einfachen Speeren bewaffnet, begleiten einen Hünen von Mann, in grauen Pelz gehüllt und mit einem juwelenbesetzten Schwert an seiner Seite.

„Halt! Wer zieht nach Broksgaard dieser Tage? Seit zwei Sommern ist unser Land befriedet, und wir wünschen keinen Krieg!“

Silent:
Selene sah zum Bannerträger und damit auf das flatternde Banner mit dem Sonnensymbol, den Symbol ihrer Herrschaft, dem Zeichen der Sonnenkaiserin und musste einen Moment schmunzeln.

"Vielleicht sollte ich ein Wappen wählen, welches nicht dutzende andere in diesen Landen wählen...", dachte Selene zu sich selbst und wandte sich dann dem Rädelsführer zu.

"Ich bin die Erbin Absolons, Selene Eclipse von Zenith. Viele Sagen, Legenden und Prophezeiungen kündigten mein Erscheinen an um dort weiterzumachen, wo mein Ahne aufgehört hatte."

Selene liess die Worte einen Moment sacken und sprach weiter.

"Ich bin gekommen um euch den Frieden zu bringen den ihr so lange sehnlichst erwartet habt!"

oliof:
„Selbsternannte Erben haben wir genug gesehen! Im Norden Lord Abendrot, der den Familien die letztgeborenen nehmen will; im Süden Graf Sonnenwende, der ein Drittel unseres Korns beansprucht, und im Westen Lady Winternacht, die unsere Söhne in ihre Steinbrüche stecken will! Dabei haben wir genug Sorgen, ohne all das… Schaut Euch um! Wir haben uns mühsam einen Platz an dieser Ruinenstadt erkämpft, und jede Nacht müssen wir uns vor den Überfällen der Ratkin schützen, nur um tagsüber Männer an die umherziehenden Rekrutierungstrupps zu verlieren.

Wir können sehr gut auf uns selbst aufpassen, und eine vierte hochgestellte Herrscherin können wir uns wahrlich nicht leisten. Als Zeichen unseres guten Willens dürft Ihr heute Nacht im Schutz unserer Trutzburg verbringen, denn wir wollen Euch nicht den Rattenströmen aussetzen. Doch Eure Männer“ hier blickt der graubepelzte auf Lajos Ramon „werden ihre Waffen abgeben müssen.“

Skyrock:
Lajos Ramon hatte sich bisher im Hintergrund gehalten und den üblichen Austausch von Höflichkeiten in das eine Ohr hinein und aus dem anderen wieder heraustreten lassen. Höfische Parlierei war nie seine Welt und würde nie seine Welt sein - aber als die Forderung laut wird, seine Männer zu entwaffnen, da schrillen seine Alarmglocken auf.
Feindseliger, ablehnender Empfang, und dann noch diese Forderung... Das roch ganz danach, dem maldorischen Ruinenskorpion den Stachel zu ziehen und ihn dann ins siedende Wasser zu werfen, und wenn er nichts unternahm, dann würde die Kaiserin sicher in ihr Verderben laufen.

"Wir sind nicht gekommen, um den Krieg in diese Mauern zu tragen - es hat wahrlich schon genug Brudermord gegeben, gerade in einer Provinz mit so reizenden Nachbarn wie den euren.
Unser Wunsch ist viel mehr der Friede, und ein Volk, das solche Probleme wie das eure hat, hat sicher auch keinen sehnlicheren Wunsch. Warum sollten wir, die wahren Kinder Maldors, uns also zitternd und einander mißtrauend hinter einer moosbewachsenen Mauer verkriechen, während der vereinigte Heerwurm der Unmenschen, der unrechtmäßig euer Land nimmt, seinen blasphemischen Totentanz in den Gassen aufführt? Lasst uns unsere Kräfte vereinigen, und die Unmenschen könnten sehen wie ihnen ihre eigene Medizin schmeckt, wenn das vereinigte Maldor seine eiserne Faust in einem eisernen Handschuh auf sie herabkrachen lässt.
Wir werden euch in ein Zeitalter führen, in dem die nächtlichen Straßen wieder euch gehören!"

oliof:
Der graubepelzte wägt die Worte der jungen Kaiserin und des nur wenig älter erscheinenden Lajos Ramon ab.

„Worte wie die Euren habe ich schon vorher gehört. Ein bißchen Schmeichelei, ein bißchen Hoffnung, und ein bißchen Entschlossenheit – eine ganz wirksame Mischung, an die ich meinen Bruder und zwei meiner Kinder verloren habe. Wir werden jetzt Fässer holen, in denen Ihr Eure Waffen abgebt – dann könnt Ihr gerne heute Nacht Gäste in Broksgaard sein.“

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