Das Tanelorn spielt > [TSOY] Könige von Maldor

(4) Nacht in Broksgaard

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oliof:
Nachdem Lajos seinen Männern endlich entsprechende Anweisungen gibt, entspannt sich Graupelz deutlich und seine Leute auch. Die Fässer mit den Schwertern, Piken und Speeren werden direkt am Lager aufgestellt, jeweils mit zwei Wachen daneben.

„Falls jemand über Nacht auf die Idee kommt anzugreifen, sollt Ihr ja nicht wehrlos bleiben“ murmelt Graupelz, bevor er die Kaiserin samt Apanage einlädt, gemeinsam das Nachtmahl einzunehmen.

Das Essen in Broksgaard ist schlicht, aber sättigend – Es gibt eingelagertes Kompott, eine Art Hefezopf und dazu Dünnbier. Während des Essens entspannen sich die Broksgaarder, die gerne zu teilen scheinen, aber sich nichts wegnehmen lassen wollen.

Schließlich hebt Graupelz die Tafel auf. „Meine Leute haben Euch ein paar Felle ins Lager gelegt, die Euch gegen die nächtliche Kälte helfen werden. Morgen früh kann ich Euch die nähere Umgebung zeigen.“

Skyrock:
Während des Essens spricht der Feldmarschall nur das notwendigste um nicht als unhöflich zu erscheinen. Dabei werden nur die belanglosesten und langweiligsten Probleme der Stadt besprochen, wie den von den nachts von den Ratkin umgegrabenen Rübenäckern und den erfolglosen Versuchen, sie durch Zäune oder Wachgänse zu schützen, dem brackig gewordenen Brunnen im Norden der Stadt und der Suche nach einem besseren Wasserzugang, oder dem Betrugsskandal mit der Brotlaibgröße, in den einige beinahe (aber wirklich nur beinahe) wichtige Figuren der hiesigen Bäckergilde verwickelt sind.

Er belastet sich wphlweislich nur leicht - nicht weil er einfaches Essen nicht schätzen könnte, sondern weil er mit der unfassbaren Intuition eines guten Offiziers merkt, das die Luft so schmeckt wie am Vorabend einer desaströsen Schlacht mit bösen Überraschungen. Wenn jemand vollgefressen den eigenen Meuchler am Bett verschlief, dann wollte es nicht er sein. Zwar entspannten sich die Broksgaarder, und das in zu großer Zahl um allesamt Lügner zu sein, aber es war seine Aufgabe zu mißtrauen. Schon ein gewitzter Ränkeschmied mit einem guten Messer und Ambitionen gegen seine Glorreiche Kaiserlichkeit könnte genug sein, um ihn versagen zu lassen, und wer wusste schon ob sich ein solcher mit ihnen am Tisch befand?


Auf den Hinweis auf das Nachtlager nickt er nur wortlos, während er im Hinterkopf schon Wachpläne aufstellt...

Silent:
Das Geschehnis vor dem Dörfchen schon längst vergessen, war Selene ein guter Gast und nahm jede ihr angebotene Speis und Trank zu sich. Sie war sichtlich entspannt, ein wenig euphorisch und ein wenig zu menschennah für den gehobenen Geschmack diverser Hofdamen, aber die junge Kaiserin war bemüht jegliche Anspannung direkt im Keim zu ersticken.
Sie verzichtete sogar aus Höflichkeit auf ihre eigenen Speisen um ihren Gastgebern nicht vor den Kopf zu stoßen, aber im Hinterkopf dachte sie schon daran, dass man am nächsten Morgen bestimmt die Gelegenheit hätte sich zu revanchieren.

Als die Tafel aufgehoben wurde und man ihr ein Nachtlager anbot, lächelte sie und nickte zustimmend.

"Ich weiss die Gastfreundschaft sehr zu schätzen und ich denke es wird wirklich Zeit sich langsam zurückzuziehen. Der morgige Tag wird bestimmt ein entspannenderer als der letze."

Sie nickte ihrem Feldmarschall zu und legte ein zuversichtliches Lächeln auf. Das letzte mal als sie Ramon so ansah, wurde seine ehrenvolle Zeremonie so jäh und abrupt beendet.

oliof:
Der Halbmond erfüllt die Nacht mit diesigem Licht, dass Ramon sicher sein läßt: Seine Wachen werden jeden nächtlichen Angriff entdecken, bevor es zum Schlimmsten kommt. Die Männer haben sich mit den Nachtwächtern Broksgaard gutgestellt, und so sind die in den Fässern gesammelten Waffen wenig mehr als eine Geste der Höflichkeit …


Als die Nacht ihre dunkelste Stunde durchschritten hatte, wacht Lajos Ramon mit dem untrüglichen Gefühl auf, dass sich ihm jemand nähert. Noch bevor er die Augen öffnet, brechen Sinneseindrücke über ihn ein: Der Duft frischen Brotes aus einer Bäckerei nahebei, das Murmeln der Wachen, die sich mit den Nachtwächtern unterhalten, weiter weg ein Kinderlachen … und dahinter ein Rascheln –

Skyrock:
Selbst ein pflichtbewußter Mann wie Ramon bleibt von den Strapazen eines Tagesmarsches nicht unversehrt, und so lässt auch seine Wachsamkeit allmählich nach, als alle Wachen eingeteilt sind und die weiche, warme Koje ruft. Auf dem Lager kreisen seine Gedanken noch einmal um die Kaiserin...
Er hatte vorhin nur knapp zurück genickt, als sie ihn anlächelte, da sich in seinem Kopf alles um Sicherheitsmaßnahmen drehte. Vielleicht hatte sie recht, und es geschah wirklich nichts, eine Gelegenheit sich zu erholen...

Plötzlich erwachte der Feldmarschall, und nur an seinen müden, langsamen Gliedern merkte er, dass er tatsächlich bereits geschlafen hatte. Als sich seine Nackenhaare aufstellen, ist es aber aus mit der Schläfrigkeit, und er streift sich eilig etwas über, begleitet von bäuerischen Flüchen, bei denen die unschuldige Selene rot werden würde wenn sie ihr zu Gehör kämen.

Schon ist er aus der Tür, wo ihn die bis eben noch tratschenden Wachen überrascht anstarren.

Er sieht keinen Bedarf dazu Nettigkeiten auszutauschen, sondern kommt gleich zur Sache.

"Wir haben Besuch!"

Er schließt die Augen und tut sein bestes, um sich auf die Quelle des Geräusches zu konzentrieren.

"Zwei Mann kommen mit mir, zwei folgen als Nachhut. Sechs weitere kommen mit und bekommen vor Ort Befehle vorm Einkreisen.
Calvarez, sie sorgen dafür dass die Broksgaardener sich an den Fässern zur Waffenausgabe bereithalten, wenn der Besuch es nötig macht. Murillo, sie gehen zum Quartier der Kaiserin und halten Wache. Martinez, Alvador, sie setzen die Mannschaften im Ost- und im Westflügel in Bereitschaft."

Schon macht er sich auf den Weg, ohne noch einmal nachzuprüfen dass seine Befehle umgesetzt werden. Er kennt seine Truppe, und die Expeditionsmannschaft ist handverlesen - Drückeberger, Feiglinge und Quertreiber wären gar nicht erst mitgekommen. (Außer im Falle von Mauricio, aber mit dessen Hilfe rechnete der Marschall ohnehin nicht.)

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