Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E
Encounter = Szene ?
Joe Dizzy:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 31.01.2009 | 19:53 ---Ich behaupte nicht, dass der Unterschied von Encounter und Szene vom Regelwerk bestimmt wird.
Ich behaupte, dass es einen Unterschied zwischen Encounter und Szene gibt.
--- Ende Zitat ---
Da beides Begriffe für etwas nicht greifbares sind, läuft das zwingend auf eine Frage der Definitionshoheit hinaus. Es ist nicht möglich zu sagen was im Rollenspiel eine Szene "ist", sondern nur was man damit meint. Und das hängt davon ab, ob man sich an einen Text wendet (wie etwa das Regelwerk) oder an eine Person (wie etwa den Sprecher) um diese Festlegung zu treffen.
Du kannst Szene sehr wohl so definieren, dass sie keine Schnittmenge mit Encounter hat. Das hilft nur niemandem weiter. Deshalb dränge ich ja auch darauf hin zu schauen welche Funktion die Dinge erfüllen die man als Szene bezeichnet und die man als Encounter bezeichnet.
--- Zitat von: Eulenspiegel am 31.01.2009 | 19:53 ---MOOOMENT MAL!
Jetzt bitte nicht alles in einen Topf werfen.
--- Ende Zitat ---
Dann solltest du das auch nicht tun. Encounter existieren allein vor dem Spiel. Es gibt Encounter nur in der Spielvorbereitung; im Spiel selbst gibt es keine Encounter. Es gibt nur eine Welt, Charaktere die sich darin bewegen und die Dinge die sie tun. Encounter und alles weitere sind Begriffe die nur für den SL wichtig sind und nur in der Spielvorbereitung eine Rolle spielen.
Der Begriff Szene ist da problematisch, weil man ihn sowohl für die Spielvorbereitung wie auch für das Spiel selbst benutzt. Das kannst du mit Encountern nicht machen. Denn wenn du das tust, machst du dir dein Rollenspielererlebnis kaputt.
Deshalb lege ich die unterschiedlichen Dinge auch zusammen. In der Spielvorbereitung macht es keinen Unterschied. Wenn du die Begriffe auf das laufende Spiel überträgst (was ich nebenbei gesagt für selten sinnvoll halte) dann gibt es selbstverständlich Unterschiede. Aber das liegt daran, dass die Begriffe auf ein Mal etwas vollkommen anderes umschreiben.
Roland:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 31.01.2009 | 19:53 ---1) Du würdest einen ganzen Dungeoncrawl bei D&D als eine einzige Skill Challenge auffassen?
--- Ende Zitat ---
Ich würde das Eindringen in die Burg als Skillchallenge abhandeln. Würdest Du das Durchschleichen von ein paar Räumen, das Erklettern von ein paar Mauern und/oder das Ausschalten von drei Wachen als "ganzen Dungeoncrawl" auffassen?
Wenn man die Sache weiter ausgestalten will, kann man mehrere Encounter/Szenen daraus machen.
--- Zitat von: Eulenspiegel am 31.01.2009 | 19:53 ---BTW:
Was ist eine Skill Challenge, wenn man nichtmal weiß, was die SCs überhaupt in der Burg wollen? (Und die Spieler es auch nicht wissen.)
--- Ende Zitat ---
Wenn niemand weiß, was die SCs in der Burg wollen, warum spielt man dann ein Encounter/eine Szene, in der die Charaktere in die Burg eindringen?
"Wie es so eure Angewohnheit ist, macht ihr euch bei Einbruch der Dunkelheit auf, um in fremde Gemäuer einzusteigen und ein paar Möbel zu rücken. Würfelt mal." :o
Nachdem klar ist was Spieler und SL von der Szene/dem Encounter erwarten, und wie sie (und die Charaktere) es angehen wollen, entscheidet man, wie die Sache mechanisch abgehandelt wird. Ist doch ganz einfach.
Mal eine Zwischenfrage - Die D&D4 Regeln hast Du gelesen, stimmts?
6:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 31.01.2009 | 19:53 ---Was ist denn dann ein "Encounter"?
--- Ende Zitat ---
Ich zitier mal das DMG S. 34:
An Encounter is a single Scene in an ongoing drama, when the playing characters come up against something that impedes their progress.
Es hat erstmal nur am Rande etwas mit Resourcenmanagement zu tun. Jedes Encounter besteht daraus, dass die Spieler etwas wollen und dafür ein Hindernis überwinden müssen. Dementsprechend steht unter Non Combat Encounters die Skill Challenge, die Puzzle und die Traps als Beispiele. Im Prinzip hat Zornhau genau erklärt was ein Encounter ist.
Der Aufbau eines Encounter ist Aufgabe->Problem->Lösung. Das die Resourcen meistens am Ende es eines Kampfencounters wieder aufgefüllt werden, hat nicht viel mit der Aufgabe des Encounters zu tun. Sonst gäbe es keine Dailies und keine At-Will-Powers.
--- Zitat ---1) Du würdest einen ganzen Dungeoncrawl bei D&D als eine einzige Skill Challenge auffassen? (Denn eine Burg ist im Prinzip ja nichts anderes als ein oberirdisches Dungeon.)
--- Ende Zitat ---
Nope. Ich sehe aber einen Unterschied zwischen "durch eine Burg prügeln" und "leise die Wachen meucheln". Aber auch hier ist es wie Zornhau bereits gesagt hat: Die Spieler entscheiden selber wie sie eine Aufgabe erfüllen wollen. Wenn sie dabei die Probleme anderweitig lösen wollen, landen wir zemlich schnell in der Skillchallenge und dann kann es passieren, dass der Dungeon zu einem großen Encounter wird.
--- Zitat ---Irgendwo in D&D wurde beschrieben, wenn man in einem Raum einen Kampf hat und die Gegner aus den Nachbarräumen nicht ebenfalls zur Hilfe eilen, dann beginnt ein neuer Encounter, sobald ich den Nachbarraum betrete.
--- Ende Zitat ---
Wie ich sagte: Du kannst Dich natürlich durchprügeln. Dann sind das mehrere Encounter. Wenn Du so spielen willst, bitte. Es hindert Dich nichts dran...
Eulenspiegel:
Aargh, weil so viele geschrieben haben, wird die Antwort etwas länger. Und da ich kein Freund von Doppelposts bin und um die Übersichtlichkeit zu wahren, spoiler ich das ganze mal. (Sind keine wirklichen Spoiler, aber erhöhen imho die Übersichtlichkeit.)
@ Zornhau
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Klar, man kann sich über die Nomenklatur streiten.
Man könnte das ganze auch D&D-Szene und WoD-Szene nennen. (Oder man könnte das ganze auch komplett anders nennen. - Namen sind nur Schall und Rauch.)
Aber weil es komplizierter und unnötige Schreibarbeit erfordert, immer D&D-Szene und WoD-Szene zu schreiben, habe ich mich entschlossen, die D&D-Szene fortan nur noch Encounter und die WoD-Szene fortan nur noch Szene zu nennen.
Somit ist klar, was ich meine und man spart sich Schreibarbeit.
--- Zitat ---Nach welchen Gesichtspunkten legst Du - egal bei welchem verwendeten Regelsystem - denn eine SZENE fest?
--- Ende Zitat ---
1) Wenn ich Szene schreibe dann meine ich damit immer "Szene, wie sie in WoD definiert wurde". Kann sein, dass es Rollenspiele gibt, bei denen "Szene" etwas vollkommen anderes ist.
2) Für mich ist Szene in etwa Folgendes:
"Eine Szene ist, was inhaltlich (und örtlich) zusammengehört (und eine abgeschlossene Handlung repräsentiert)."
--- Zitat ---Szenen-Einteilung braucht zunächst einmal eine Abfolge, einen Handlungsbogen, in dem man überhaupt eine Szene also solche identifizieren kann. - So etwas gibt es in einem klassischen, ergebnisoffenen, mit ECHTEN, d.h. wirksamen Entscheidungen der Spieler zu bespielenden Dungeon schon einmal nicht.
--- Ende Zitat ---
Jain.
Erstmal kann man die Szene identifizieren. Wenn die Spieler zum Beispiel sagen: "Wir brechen in diese Burg dort ein.", dann weiß ich schonmal, "Einbruch in die Burg" wird die nächste Szene sein.
Ich habe zwar noch keine Ahnung, wie diese Szene sich später unterteil oder wie diese Szene endet, aber ich weiß, dass das meine nächste Szene sein wird. (Außer die Spieler sagen plötzlich: Och nö, wir brechen doch nicht ein. - Lass uns was anderes tun.")
Die Einteilung der Szene ist nicht unbedingt notwendig. Wenn ich es wollte, könnte ich sagen: Der eine Magier versucht an den Wachen am Burgtor vorbeizukommen. Also ist "Die Wachen am Burgtor" der nächste Unterabschnitt meiner Szene.
Der zweite Magier versucht auf der Rückseite des Gebäudes die Mauer hochzufliegen. Also ist "Im Flug" der nächste Unterabschnitt meiner Szene.
Eine andere Möglichkeit wäre, Unterabschnitte dadurch zu definieren, dass ein Unterabschnitt endet und der nächste beginnt, sobald der Charakter Zeit hat für eine kurze Verschnaufspause. (Das wären dann die Einteilung, die bei D&D vorherrscht und die man gemeinhin als "Encounter" bezeichnet.)
Auch hier gilt: Ich weiß nicht, wann dieser Unterabschnitt beendet ist. - Er kann sich ewig hinziehen oder sofort kommen. - Das hängt von einer Reihe von Umständen ab, auf die ich als SL nur bedingt Einfluss habe (Entscheidung der Spieler, Verhalten der NSCs, Umwelt, Würfelglück/-pech etc.)
Aber ich weiß sofort, wenn eine solche Situation eintritt, dass jetzt der Unterabschnitt beendet ist und ein neuer beginnt.
--- Zitat ---Spielt man ein offeneres Spiel, in welchem mehr Entscheidungsspielraum bei den Spielern belassen wird, dann kann man "Szenen" nicht oder nicht so einfach vorplanen.
--- Ende Zitat ---
Das muss man auch nicht. Es reicht aus zu wissen, wann eine Szene beginnt und es reicht aus zu bemerken, sobald eine Szene beendet ist.
Ob man jetzt eher vorgeplante ABs oder eher freie ABs bevorzugt, ist für die Fragestellung völlig irrelevant.
--- Zitat ---Drei "Encounter", aber nur EINE Szene? - Das geht nicht!Wenn man der ersten Wache begegnet, dann hat man, so man hier einen Muss-Kampf daraus machen möchte, einen "Encounter" im 4E-Sinne. Wenn man der ersten Wache begegnet, und man trickst diese mittels nicht-kämpferischer Magie oder Fertigkeiten aus, dann hat man immer noch eine Begegnungs-Szene, doch steht nicht von vorneherein fest, daß diese als Kampf verlaufen MUSS!
--- Ende Zitat ---
1) Encounter ungleich Kampf.
Wenn man der Wache trifft, dann hat man seinen ersten Encounter.
Ob dieser Encounter nun im Kampf oder nicht im kampf endet, hängt vom Geschick der Spieler ab. - Aber so oder so, sind die Wachen ein Encounter.
Sie stellen aber keine eigenständige Szene (im WoD-Sinne) da. Dazu ist die Begegnung dann doch zu klein und zu unbedeutend.
--- Zitat ---Der entdeckte Infiltrator hat sich ergeben und die nächste Szene spielt im Kerker der Festung.
--- Ende Zitat ---
Ja, das kann das Ende der Szene "Einbruch in die Burg" bedeuten.
Dann würde hier eine neue Szene beginnen.
Aber je nachdem, nach der wievielten Wache er sich ergeben hat, hatte die Szene unterschiedlich viele Encounter:
Wenn er sich nach der 1. Wache ergeben hat, dann hatte die Szene nur 1 Encounter.
Wenn er sich nach der zweiten ergeben hat, hatte die Szene 2 Encounter.
Nach drei Wachen drei Encounter usw.
Wieviele Encounter es in der Szene gab, hängt vom Spieler ab. - Aber es kann durchaus mehr als 1 Encounter pro Szene geben.
--- Zitat ---Es MUSS NICHT zu drei Kämpfen kommen.
--- Ende Zitat ---
Habe ich auch nie behauptet.
--- Zitat ---Alle diese unterschiedlichen Ausgänge bei der ersten Begegnungs-Szene passen doch NIE UND NIMMER in nur "eine Szene", wie oben behauptet!
--- Ende Zitat ---
Natürlich!
Die Szene beginnt, sobald er die Burg betritt.
Und sie endet entweder sobald er im Kerker steckt oder sobald er die Burg verlassen hat oder sobald er tot ist.
Auf den Rest gehe ich auch nicht ein, da ich denke, dass das, was du die ganze Zeit als "Szene" bezeichnest, wahrscheinlich nur auf ein Missverständnis beruht und du in Wirklichkeit Encounter meintest.
--- Zitat ---Was in 4E eine Szene ist, was in WoD eine Szene ist, was in HeroQuest eine Szene ist, das ist bei FREIER Spielerentscheidung immer eine Sache des Spielerumgangs mit der dargebotenen Spielwelt.
--- Ende Zitat ---
HeroQuest kenne ich nicht. Keine Ahnung, wie dort Szenen definiert werden.
Aber bei WoD ist ziemlich klar, was eine Szene ist. (Und eine Szene ist dort etwas fundamental anderes als ein Encounter bei D&D.)
--- Zitat ---Auch in einem 4E-Dungeon gibt es Kampf-Encounter, die aufgrund der Verzweigungen in der Dungeon-Geometrie einfach nicht "aktiviert" werden. Wenn die Spieler nicht in diesen Raum dort gehen wollen, bekommen sie nicht das mit, was dort auf sie wartet, was dort auf sie lauert, was dort sonst hätte passieren können. - Das ist völlig in Ordnung. Niemand muß einen Dungeon komplett "abgrasen".
--- Ende Zitat ---
Ja, sehe ich auch so.
Aber was hat das mit dem Unterschied (oder der Gleichheit) zwischen Szene und Encounter zu tun?
--- Zitat ---Ein vorgeplanter, ausgearbeiteter Encounter ist KEINE Szene. - Er KANN zu einer Szene werden, wenn die Spieler sich so entscheiden, daß dieser Encounter als Begegnungs-Szene, als Kampf-Szene, als Verhandlungs-Szene, als irgendeine der vielen möglichen Szenen-Arten durchgespielt wird.
--- Ende Zitat ---
Nein. In diesem Fall wird aus einem ausgearbeiteten Encounter bloß ein ausgespielter Encounter.
Aber ein ausgespielter Encounter ist noch lange keine ausgespielte Szene. (Und vor allem ist ein ausgespielter Encounter noch lange kein Kampf-Encounter. - Es gibt auch diverse Nichtkampf-Encounter: Das Flirten mit der Prinzessin, das Umgehen der Wachen am Burgtor, das Umgehen der magischen Sicherung an der Bibliothek. Um mal ein paar Beispiele für Nichtkampf-Encounter innerhalb der Einbruchszene zu geben.)
--- Zitat ---Vergleiche auf unterschiedlicher Granularitätsebene von Regelwerken bzw. Regelanwendungen sind nicht sinnvoll um über "Encounter = Szene?" zu sprechen.
--- Ende Zitat ---
Es geht nicht nur um die Granularität.
Dies ist aber als erstes festzuhalten: Eine (WoD-)Szene hat eine viel gröbere Granularität als ein (D&D-)Encounter.
Als weiteres lässt sich festhalten, dass die Szenen bei WoD halt eher storyorientiert sind, während die Encounter bei D&D 4 aufgabenorientiert sind.
@ Georgios
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--- Zitat von: Georgios am 31.01.2009 | 20:25 ---Es ist nicht möglich zu sagen was im Rollenspiel eine Szene "ist", sondern nur was man damit meint. Und das hängt davon ab, ob man sich an einen Text wendet (wie etwa das Regelwerk) oder an eine Person (wie etwa den Sprecher) um diese Festlegung zu treffen.
--- Ende Zitat ---
Ja und. Und deswegen habe ich ja bereits im EIngtangspost geschrieben: Mit Szene meine ich das, was in WoD mit Szene beschrieben ist und mit Encounter meine ich das, was in D&D 4 unter Encounter definiert ist.
--- Zitat ---Dann solltest du das auch nicht tun. Encounter existieren allein vor dem Spiel. Es gibt Encounter nur in der Spielvorbereitung; im Spiel selbst gibt es keine Encounter. Es gibt nur eine Welt, Charaktere die sich darin bewegen und die Dinge die sie tun. Encounter und alles weitere sind Begriffe die nur für den SL wichtig sind und nur in der Spielvorbereitung eine Rolle spielen.
--- Ende Zitat ---
Nein: Encounter sind im Spiel extrem wichtig:
Sie sind nämlich Teil des Ressourcenmanagement: Sie bestimmen, wie lange eine Wirkung noch anhält und sie bestimmen, wann man seine nächste Encounter-Power einsetzen kann.
Ob man die Encounter schon vor dem Spiel vorbereitet oder erst aufgrund der Aktionen der Spieler neue Encounter definiert, ist eine Frage des Leitstils.
Aber das ändert nichts daran, dass sie im Spiel stattfinden und sich erst im Spiel klärt, wann sie genau vorbei sind. (Eigentlich habe ich ja geschrieben, dass Encounter und Szenen etwas vollkommen unterschiedliches sind. - Aber in dieser einen Hinsicht, sind die beiden Sachen dann doch gleich.)
--- Zitat ---Der Begriff Szene ist da problematisch, weil man ihn sowohl für die Spielvorbereitung wie auch für das Spiel selbst benutzt. Das kannst du mit Encountern nicht machen. Denn wenn du das tust, machst du dir dein Rollenspielererlebnis kaputt.
--- Ende Zitat ---
Wieso?
Szene: "Einbruch in die Burg"
Diese Szene kann ich entweder vor dem Spiel vorbereiten oder ich kann vollkommen überrascht werden, dass die Spieler in die Burg eindringen und diese Szene ad hoc improvisieren.
Encounter: "Die Wachen am Burgtor"
Entweder ich kann mir schon vorher denken, dass die Spieler durch das Burgtor in die Burg wollen: Dann bereite ich diesen Encounter natürlich vor.
Oder ich bin vollkommen davon überrascht. (Entweder dachte ich, die Spieler wollen über die Mauer oder durch die Kanalisation in die Burg oder ich bin überrascht, dass sie überhaupt in die Burg wollen.) In diesem Fall habe ich den Encounter natürlich nicht vorbereitet und er wird improvisiert.
Sowohl Encounter als auch Szenen können sowohl vorbereitet als auch improvisiert im Spiel stattfinden. (Wie so ziemlich ALLE Elemente des Rollenspiels.)
@ Roland
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--- Zitat von: Roland am 31.01.2009 | 20:26 ---Ich würde das Eindringen in die Burg als Skillchallenge abhandeln. Würdest Du das Durchschleichen von ein paar Räumen, das Erklettern von ein paar Mauern und/oder das Ausschalten von drei Wachen als "ganzen Dungeoncrawl" auffassen?
--- Ende Zitat ---
Ich würde dem Burgeinbruch wahrscheinlich outtime zwischen 10 Minuten und 60 Minuten Zeit widmen. (Je nachdem, wie intelligent oder dumm sich die Spieler anstellen, sind sie entweder nach outtime 10 Minuten oder erst nach outtime 60 Minuten wieder draußen. - Oder im Gefängnis.)
(Wobei natürlich gilt, dass, falls es zum Kampf kommt, die Zeit für die Burgszene nochmal drastisch nach oben gehen kann. - Sollten die Spieler also wirklich gegen alle drei Wachencounter kämpfen und gegen den Grafenencounter kämpfen wollen, kann das ganze schonmal zusammen outtime 2 Stunden betragen.)
Das ist eine Zeitspanne, die ich durchaus als "kleiner Dungeoncrawl" bezeichnen würde.
--- Zitat ---Wenn man die Sache weiter ausgestalten will, kann man mehrere Encounter/Szenen daraus machen.
--- Ende Zitat ---
Nein, man kann mehrere Encounter daraus machen. - Es bleibt aber dennoch eine Szene.
(Du kannst da sicherlich 20 und noch mehr Encounter in die Burgszene reinpacken. - Trotzdem bleibt es immer noch eine einzelne Szene.)
--- Zitat ---Wenn niemand weiß, was die SCs in der Burg wollen, warum spielt man dann ein Encounter/eine Szene, in der die Charaktere in die Burg eindringen?
"Wie es so eure Angewohnheit ist, macht ihr euch bei Einbruch der Dunkelheit auf, um in fremde Gemäuer einzusteigen und ein paar Möbel zu rücken. Würfelt mal." :o
--- Ende Zitat ---
Es gibt Hinweise, dass die dunklen Ritualen aus der Umgebung etwas mit diesem Gemäuer zu tun haben. Außerdem wohnt in der Burg der verhasste Graf, der uns beim letzten mal in die Suppe gespuckt hat.
Das wäre für meine Gruppe genügend Grund, sich in der Burg mal umzuschauen.
--- Zitat ---Nachdem klar ist was Spieler und SL von der Szene/dem Encounter erwarten, und wie sie (und die Charaktere) es angehen wollen, entscheidet man, wie die Sache mechanisch abgehandelt wird. Ist doch ganz einfach.
--- Ende Zitat ---
Also die Spieler erwarten von dem Einbruch ein spannendes Abenteuer im Stile von "The Thief".
Die SCs hoffen, den Urheber der dunklen Rituale in dieser Burg identifizieren zu können (oder wenigstens Hinweise auf ihn zu finden) und nebenbei dem Grafen noch eines auszuwischen.
Und der SL hat einfach Spaß daran, den Spieler eine Burg voller interessanter (und intriganter) Chars zu präsentieren.
--- Zitat ---Mal eine Zwischenfrage - Die D&D4 Regeln hast Du gelesen, stimmts?
--- Ende Zitat ---
Ja, und ich habe auch schon mehrmals D&D 4 gespielt.
Gegenfrage: Hast du schon beide Systeme, die hier quasi miteinander verglichen werden gespielt: D&D 4 UND WoD?
@ Christian Preuss
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
--- Zitat von: Christian Preuss am 31.01.2009 | 20:46 ---Ich zitier mal das DMG S. 34:
An Encounter is a single Scene in an ongoing drama, when the playing characters come up against something that impedes their progress.
--- Ende Zitat ---
OK, das ist die Definition des Encounters. Aber es ist nicht die Funktion.
Die Funktion des Encounters ist das Ressourcenmanagement. (Wenn es keine Encounter-Powers gäbe und die Anzahl der Healing Surges nicht an den Encountern kleben würden, dann bräuchte ich auch keine Encounter.)
Ich meine bei anderen Spielen kommt man auch wunderbar ohne Encounter aus und ohne dass jemand immer überlegt, ob jetzt noch die alte Encounter fortläuft, oder ob schon eine neue Encounter anfängt.
Wieso überlegt sich in anderen Spielen niemand, ab wann der Encounter beendet ist und ein neuer anfängt?
Antwort: Weil das Ende bzw. der Neubeginn des Encounters keinen Einfluss auf irgendwelche Ressourcen hat. (Jetzt bei Nicht D&D 4 Spielen.)
--- Zitat ---Jedes Encounter besteht daraus, dass die Spieler etwas wollen und dafür ein Hindernis überwinden müssen. Dementsprechend steht unter Non Combat Encounters die Skill Challenge, die Puzzle und die Traps als Beispiele.
--- Ende Zitat ---
Genau. Und eine Szene besteht aus einem zusammenhängenden Handlungsbogen, der sich dadurch auszeichnet, dass alles an der gleichen Lokalität (z.B. einer Burg) stattfindet.
Das zeigt doch imho deutlich die Unterschiede:
Encounter: Herausforderungsorientiert
Szenen: Storyorientiert
--- Zitat ---Der Aufbau eines Encounter ist Aufgabe->Problem->Lösung.
--- Ende Zitat ---
Der Aufbau einer Szene ist Ankunft ->Handlung -> Abfahrt
Noch ein schöner Unterschied von Encounter und Szene.
--- Zitat ---Das die Resourcen meistens am Ende es eines Kampfencounters wieder aufgefüllt werden, hat nicht viel mit der Aufgabe des Encounters zu tun. Sonst gäbe es keine Dailies und keine At-Will-Powers.Nope.
--- Ende Zitat ---
wtf?
Wenn es nur Daily und At-Will Powers gäbe, wäre der Encounter als Ressourcen-Manager überflüssig. (Und man könnte guten Gewissens auf eine Definition oder eine Messung der Encounter verzichten.)
Aber es gibt nunmal auch Encounter-Power. Und damit greift das Encountersystem nunmal grundlegend in das Ressourcensystem ein und die Frage nach Anfang und Ende eines Encounters sind von hoher Bedeutung für die Ressourcen. (Tag-Nacht Rythmus ist der zweite Ressourcenmanager, der nicht aufgabenorientiert ist und der die Daily-Powers auffrischt.)
--- Zitat ---Ich sehe aber einen Unterschied zwischen "durch eine Burg prügeln" und "leise die Wachen meucheln".
--- Ende Zitat ---
Klar gibt es da einen Unterschied. Den bestreite ich doch gar nicht.
Aber ich weiß doch nicht, was die Spieler vorhaben. Ich weiß nur: "Jetzt beginnt die Szene Burgeinbruch."
Ob die Spieler jetzt heimlich die Wachen meucheln oder sich durchprügeln, weiß ich ja erst, wenn es soweit ist. Vielleicht sagt der Spieler: "Ich verstecke mich hinter der Ecke. - Und sobald die Wache vorbeikommt, halte ich ihr mit der einen Hand den Mund zu und schlitze ihr mit dem Dolch in der anderen Hand die Kehle auf." oder der Spieler sagt: "Ich ziehe mein Schwert und stürme laut brüllend auf die Wache zu." oder aber der Spieler sagt: "Ich verstecke mich und warte, bis die Wache an mir vorbei ist und bete zu meinem Gott, dass sie mich nicht entdeckt."
Wie der Spieler sich entscheidet, weiß ich erst, wenn es soweit ist. Bis dahin weiß ich nur, dass soeben die Szene Burgeinbruch begonnen hat.
Und ob sie den Encounter Wache1 nun abmeuchelt oder gegen ihn kämpft oder sich vor dem Encounter versteckt: Keine Ahnung. Das entscheiden die Spieler.
Sie können sich auch dazu entscheiden, Encounter1 abzumeucheln, gegen Encounter2 zu kämpfen und sich dann vor Encounter3 zu verstecken.
Das wäre auch eine Möglichkeit, die dem Spieler offensteht. (Dann würde die Burgszene also aus zwei Nichtkampfencountern und einem Kampfencounter bestehen.)
--- Zitat ---Du kannst Dich natürlich durchprügeln. Dann sind das mehrere Encounter. Wenn Du so spielen willst, bitte. Es hindert Dich nichts dran...
--- Ende Zitat ---
Und dann besteht eine Szene aus mehreren Encountern.
Und damit ist gezeigt, dass Szenen etwas vollkommen anderes als Encounter sind.
1of3:
Voltaire schrieb einmal an einen Freund: "Verzeih, dass ich dir einen langen Brief schreibe. Ich hatte keine Zeit einen kurzen zu schreiben."
Du, Eulenspiegel, musst jemand mit sehr wenig Zeit sein.
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