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Encounter = Szene ?
oliof:
Wenn Du hier irgendwas erreichen willst, Settembrini, dann mußt Du es erklären.
Um es mit den Worten von Joe Miller zu sagen: Erkläre es, als würdest Du mit einem 4-Jährigen sprechen.
Dabei geht es nicht darum, den Lesern hier Verständnisschwierigkeiten zu unterstellen. Es geht darum, es strukturiert, klar, widerspruchslos und nachvollziehbar zu erklären.
Ich selbst bekomme das auch nicht immer hin. Aber eigentlich ist es eine gute Maxime.
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Stahlfaust am 1.02.2009 | 10:58 ---Man könnte auch in der oWoD die "Burg-Szene" in mehrere kleinere Szenen aufteilen. z.b. die "Burgtor-Szene", "Verhandlungsszene im Thronraum" und die "Kampfszene im Kerker".
--- Ende Zitat ---
Mit der oWoD kenne ich mich nicht so aus.
Aber zumindest bei nWoD - Mage kann man das definitiv nicht so machen: Das würde komplett das Balancing zerstören.
Paradoxien und Backslash-Damage würden total an Schrecken verlieren, wenn Szenen so schnell vorbei sind.
Paradoxien (auf niedrigen Stufen) halten nur eine Szene. Allerdings wird davon ausgegangen, dass eine Szene halt durchaus etwas längeres ist und die Paradoxie eine Weile lang stört.
Auf der anderen Seite käme sich der Nekromant sicherlich veräppelt vor, wenn er alle 5 Minuten sein Skelett wiederbeleben müsste. (Das ja auch nur 1 Szene lang hält.)
Vom Balancing in der nWoD ist es daher notwendig, dass eine Szene länger dauert.
--- Zitat ---(Das Zitat von Voltaire ist aber wirklich gut)
--- Ende Zitat ---
Ja, Voltaire hat auch allgemein viele gute (und zitatwürdige) Sachen geschrieben.
--- Zitat von: Roland am 1.02.2009 | 11:07 ---Woran machst Du das fest? Bleibt es bei einer Szene weil sich die Szenerie nicht ändert?
--- Ende Zitat ---
Unter anderem: Ja.
Desweiteren macht das Magier-Regelbuch für die nWoD klar, dass eine Szene ungefähr eine Stunde dauert. (Eine Szene kann natürlich auch schneller oder langsamer vorbei sein. - Aber das ist der grobe Rahmen, an dem man sich orientieren kann.)
Aber die Sache mit der Szenerie sehe ich durchaus auch so. Als grundregel könnte man sagen: Alles, was der SL auf die gleiche Karte zeichnet, gehört zur gleichen Szene.
--- Zitat ---Aus der Burgsache kann man je nach Bedarf ein Encounter, mehrere Encounter, eine Szene oder mehrere Szenen machen.
--- Ende Zitat ---
Klar, kann man den Hintergrund beliebig verändern.
Ich kann die Burgszene in 5 Minuten oder in 2 Spielabenden durchspielen.
Aber ich habe ja oben bereits geschrieben: Stelle dir vor, dass du für die gesamte Burg etwas 30-60 Minuten OT verbringen wirst.
Und stelle dir vor, dass in der Burg ca. 3-4 "Trupps" unterwegs sind, bei denen es (potentiell) zum Kampf kommen kann.
Klar kann ich die Burgszene auch so umschreiben, dass gilt, dass ind er Burg nur 1 Encounter zu finden ist.
Aber die Frage ist ja nicht: "Gibt es Szenen mit nur 1 Encounter?"
Diese Frage würde ich mit Ja beantworten.
Die Frage lautet: "Sind Szenen das gleiche wie Encounter?"
Und diese Frage kann man wie folgt umformulieren: "Gibt es Szenen, die aus mehreren Encountern bestehen oder gibt es Encounter, die mehrere Szenen lang halten?"
Und wenn du diese Frage mit Ja beantwortest, dann beantwortet man damit die obere Frage mit Nein. Ist ja klar: Wenn ein Encounter mehrere Szenen lang hält, kann unmöglich Encounter = Szene gelten. Und wenn eine Szene mehrere Encounter enthält, dann kann ebenfalls unmöglich Szene = Encounter gelten.)
--- Zitat ---Nein, das ist unnötiges Klein-Klein.
--- Ende Zitat ---
Finde ich nicht: Das sind nunmal die Hindernisse und die Ziele, die es zu erreichen gilt.
--- Zitat ---Das sind zwar fast zu viele Ziele auf einmal, aber die SCs tragen ja das Risiko.
--- Ende Zitat ---
Wiegesagt: Das ist nur eine Aufzählung von Hindernissen und möglichen Zielen.
Welche davon die SCs in Angriff nehmen, bleibt ihnen überlassen.
z.B. könnte ein Schurke sich entschließen, gar nicht erst mit der Prinzessin zu flirten, sondern sie gleich zu entführen. (Um dann Lösegeld zu erpressen oder zu hoffen, dass sie das Stockholm-Syndrom entwickelt und sich dann automatisch in den Schurken verliebt.)
In meinem oberen Beispiel hat der Magier ja mit der Prinzessin geflirtet und ist dann mit ihr davongeschwebt. (Da er keine Anstalten unternommen hat, ihr verschwinden zu verschleiern, wird der Graf sehr bald auf ihr verschwinden aufmerksam und schickt Häscher aus, um nach ihr zu suchen.)
Und der Eladrin aus meinem Beispiel hat sich an den Wachen am Burgtor vorbeiteleportiert und dann die Schartzkammer geplündert.
Es gab zwar noch eine Menge anderer Herausforderungen in der Burg, aber diese haben die Spieler ignoriert.
Theoretisch hätte man auch direkt in den Thronsaal gehen können und sich dann einen Kampf mit dem Grafen und seiner Leibwache liefern können. (Wenn man den Kampf verliert, ist man sehr wahrscheinlich tot. - Wenn man den Kampf gewinnt, ist dafür der verhasste Graf tot. - Und auf den Kopf des SCs wird sehr wahrscheinlich ein Kopfgeld ausgesetzt. - Je nachdem, ob der SC Zeugen am Leben lässt oder auch alle zivilen Zeugen umbringt.)
Das gleiche mit dem mysteriösen gast:
- Man könnte versuchen, die Informationen so zusammeln, dass er nichts davon mitbekommt.
- Oder man könnte ihn direkt fragen.
- Oder man könnte ihn entführen und dann außerhalb der Burg auspressen.
- Oder man könnte paranoid sein und ihn gleich töten.
- oder oder
Es gibt zigtausend Möglichkeiten, wie sie mit dem mysteriösen gast verfahren oder wie sie an Informationen gelangen. (Ob sie überhaupt an Informationen gelangen wollen oder ob sie sich sagen: "Der hat was mit dem dunklen Ritual zu tun, also muss er sterben. Hintergründe interessieren mich nicht.")
Ich habe also zwei Encounter:
1) Informationen über den mysteriösen Gast
2) Der mysteriöse Gast selber.
Was die SCs aber mit den beiden Encountern anstellen, ist komplett ihnen überlassen. Sie können sie ignorieren, die beiden Encounter getrennt angehen oder gemeinsam (z.B. Gast entführen und anschließend verhören).
Sie können sich sogar spontan entschließen, einen dritten Encounter zu eröffnen:
3) Wir streuen falsche Informationen über den Gast und machen ihn so beim Grafen unbeliebt.
--- Zitat ---Zur Verschleierung der Flucht benutzt man Bluff oder Stealth.
--- Ende Zitat ---
FALLS die Spieler auf die Idee kommen, die Flucht zu verschleiern.
Falls sie sich denken: "Wir haben die Prinzessin, hauen wir ab.", dann haben sie halt Pech. Dann wird kurz nachdem sie die Burg verlassen haben, die Flucht der Prinzessin entdeckt.
Selganor [n/a]:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 1.02.2009 | 13:40 ---Die Frage lautet: "Sind Szenen das gleiche wie Encounter?"
Und diese Frage kann man wie folgt umformulieren: "Gibt es Szenen, die aus mehreren Encountern bestehen oder gibt es Encounter, die mehrere Szenen lang halten?"
--- Ende Zitat ---
Ah... dir geht es also wirklich nur um die Beantwortung der Urprungsfrage?
Sag das doch gleich:
Nein.
(Bonusantworten auf deine erweiterten Fragen: Ja, Ja)
Liegt einfach daran, dass Szene und Encounter unterschiedlich definiert sind, auch wenn sie oft deckungsgleiche Ergebnisse haben.
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Christian Preuss am 1.02.2009 | 11:28 ---Die Vorgabe war glaube ich "Dringt in die Burg ein, findet etwas über die Dämonenzirkel raus und stellt den Baron zum Kampf"
--- Ende Zitat ---
Ja, könnte man so als Vorgabe nehmen.
Ich ziehe es allerdings vor, dass die Spieler selber entscheiden zu lassen.
Meine Spieler würden zum Beispiel den Baron beobachten: Wenn sich eine günstige Gelegenheit bietet, werden sie ihn töten. Wenn sich keine günstige Gelegenheit bietet, werden sie ihn jedoch nicht angreifen.
Die Vorbereitung, verläuft bei mir so ähnlich wie bei dir.
zur eigentlichen Skill Challenge:
So, wie du die Skill Challenge beschreibst, kann man durchaus spielen: Bei Inspectres mache ich das zum Beispiel regelmäßig. Für richtiges ARS halte ich SCs aber für ungeeignet:
1) Erfolg und Misserfolg sollten von den Ideen der Spieler und nicht vom Würfelglück abhängen. Meine besten Rollenspielerlebnisse hatte ich als Spieler immer in den Runden, wo selten bis gar nicht der Würfel gefallen ist.
2) Durch die Vorgabe "Ihr braucht 8 Erfolge, dann habt ihr es geschafft." ist das ganze imho zu durchstrukturiert:
Es kann geniale Ideen geben, die mal eben einige Verwicklungen, die ich eingeplant hatte, übergehen.
Andererseits können sich die Spieler auch verplappern oder eine blöde Idee haben. - Das führt nicht unbedingt zum Scheitern des Quests, erschwert es aber deutlich.
Oder mal ein anderes Beispiel: Der Gast hat natürlich nicht seine wahren Absichten den einfachen Bediensteten preisgegeben. Je nachdem, was die SCs also tun, können sie an unterschiedliche Informationen gelangen:[*]Sie könnten einfache Bedienstete fragen. Hier könnten sie mit etwas Glück z.B. ein Magd finden, die mal eine verdächtige Tätigkeit beim Gast festgestellt hat.
[*]Sie könnten den Gast betrunken machen und hoffen, dass er sich im Vollrausch verplappert.
[*]Sie könnten das Zimmer des Gastes durchsuchen und dort wichtige Hinweise finden.
[*]Sie könnten den Gast beschatten und ihn belauschen, wenn er mit dem Grafen spricht.
[*]Sie könnten mit dem Hofmagier sprechen, der ihnen erzählt, dass es in letzter Zeit ein paar seltsame Vorkomnisse gab, die er sich nicht erklären kann. (Wenn sie ihm von den verdächtigen Tätigkeiten erzählen, die die Magd beobachtet hat, wird er 1:1 zusammenzählen können. Evtl. wird er den SCs von seiner Vermutung erzählen. Auf alle Fälle würde er anschließend sofort zum Grafen laufen, um ihn von seiner neuesten Entdeckung zu berichten. Der Graf hat den Magier nicht eingeweiht und ist gar nicht toll drauf zu sprechen, dass der Magier jetzt anfängt hinter das Geheimnis zu kommen. - Je nachdem, wie die SCs sich angestellt haben und ob sie von der Magd erzählt haben, ist der Graf nun darauf bedacht, die Zeugen zu beseitigen. Das heißt, er lässt evtl. nach den SCs suchen und falls er von der Magd weiß, plant er auch, sie unauffällig verschwinden zu lassen. - Das alles können die SCs vermeiden, indem sie dem Magier nicht von der Beobachtung der Magd erzählen. - Andererseits erhalten die SCs so auch ein wichtiges Puzzleteil nicht.)
[/list]
Jede dieser Aktionen fügt ein weiteres Puzzlestück hinzu. Man muss nicht alle Puzzleteile haben, um das Rätsel zu lösen. Aber je mehr Stücke man hat, desto leichter fällt es den Spielern anschließend, die Stücke zu einem ganzen Bild zusammenzusetzen.
Das ganze ist einfach zu nichtlinear, um es in eine feste Würfelsequenz zu fassen: Es gibt ja nicht nur Erfolg und Misserfolg, sondern auch verschiedene Grade von Erfolg. - Und sie können sich das weitere Durchsuchen der Burg erschweren (indem sie dem Magier von den Beobachtungen der Magd erzählen), bekommen im Gegenzug aber mehr Infos. - Auch das lässt sich nicht ins starre Korsett einer SC zwängen.
Skill Challenge sind imho nützlich, wenn man noch keine wirkliche Idee hat, was in der Burg vor sich geht und einfach improvisiert. (Halt typisch wie bei Inspectres.)
Aber sobald man eine Relationmap hat, lässt sich eine Skill Challenge nur schwer aufrechterhalten. (Klar, es ist möglich, die Aktionen der SCs in dieses Korsett zu zwängen. - Aber ich denke nicht, dass es besonders hilfreich ist.)
Skill Challenges würde ich daher eher für kleine überschaubare Aktionen bereithalten:
- Durchsuche das Zimmer des Gastes
- Bringe den Gast dazu, sich zu besaufen und befrage ihn anschließend.
- Verhöre das Gesinde unauffällig.
Ich würde wahrscheinlich auch diese Sachen ohne SC spielen. Aber hier könnte man sicherlich eine SC ansetzen und wenn einem die SC gelingt, dann hat man die zur SC gehörige Information erhalten.
Anschließend kann man sich überlegen, ob man die Burg wieder verlässt oder sich an der nächsten SC versucht, um noch mehr Informationen zu erhalten.
6:
@Eulenspiegel:
Ich bin davon ausgegangen, dass die Vorgabe von den Spielern kam. D.h. sie wollten in die Burg eindringen und den Baron besiegen. Die eigentliche Skill Challenge würde ich also immer an die Bedürfnisse der Spieler anpassen.
Die Anzahl der benötigten Erfolge würde ich meistens eh nicht an die Spieler weitergeben. Wie gesagt sehe ich die Skill Challenge als Tool für den SL um selber einen Überblick zu haben, wie weit die Spieler schon sind. Gewürfelt muss auch nicht unbedingt werden. Es gibt ohne weiteres automatische Erfolge. Geniale Ideen können sogar mehrere Erfolge auf einmal produzieren. Das sogar ohne Würfelwurf. Sie können aber auch dazu führen, dass die weiteren Würfelwürfe einen Bonus erhalten. (Die Spieler haben es geschafft einen Gebäudeplan der Burg zu ergattern. Das gibt dann eben keinen Erfolg. Dafür bekommen alle weiteren Würfe in der Burg einen Bonus von +2) Genauso könnten sie sich Mali "erspielen" oder mit ganz doofen Aktionen sogar mehrere Misserfolge auf einmal. Allerdings sollte das dann die Ausnahme sein.
Unabhängig davon ist eine Skillchallenge eben keine reine Würfelsequenz. Du spielst das komplette Encounter rollenspieltechnsich durch. Dabei kann es ohne weiteres zu Skill Challenge-Zieländerungen kommen oder es ergeben sich Sidequests. Es kann Dir sogar passieren, dass Du Skill Challenges innerhalb der Skill Challenge abhandelst, genauso wie Du auch Kämpfe darin haben kannst.
Daher trifft Inspectres meiner Meinung nach überhaupt nicht. Du als Spieler erklärst nicht wie der Ausgang ist, sondern das macht immer noch der SL, da er die Hintergründe komplett kennt.
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