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7te See - Reboot
Horatio:
Wir hatten das Spiel recht gaminstisch gespielt, aber der harte Kern waren ich und noch zwei paar Mantel und Degen Enthusiasten, so dass immer sehr viel Colour vorhanden. Gamnistisch heißt ja auch nicht nur kämpfen, gerade in einem so Intrigenhaften Setting. Habe in dem Setting meine Liebe für Detektivabenteuer entdeckt^^. War glaub ich meine erste größtenteils funktionelle Rollenspielrunde. Mag sein, dass mir deshalb das System so gut in Erinnerung geblieben ist :).
Mal mein Brainstorming^^:
Regeln:
- Kampfsystem gefiel mir immer gut. Schnell und taktisch mit drei Sorten von Gegnertypen und einfachen aber taktischen Erweiterungen über die Schwertkampfschulen und die Schusswaffenreglungen. Ist wohl von allen klassischen Systemen das Kampfsystem das mir am meisten Spaß gebracht hat.
- Überarbeitung einiger der Schwertkampfkniffe, insbesondere Feint / Beat und Riposte. Ebenso muss das Powerlevel einiger Schwertkampfschulen angepasst werden; sowohl nach oben wie nach unten.
- Ebenso bei Charaerschaffung und den Fertigkeiten muss einiges Überdacht werden.
- An Magien bitte nur noch Porte, Sorte und Pyerem, wobei die ersten beiden Überarbeitungen brauchen und Sorte wohl noch zusätzlich einen neuen Ansatz. Denke man muss Magien auch nicht zwangsläufig Nationen zuordnen.
- Die meisten Regeln zu Modifikationen von Waffen waren Humbug und konnten sehr leicht missbraucht werden ohne das System zu bereichern; raus damit.
- Wenn schon Hybris, dann müssen die der Schurken auch sichtbar sein oder erfragt werden können. Hatten glaube ich in alle den Jahren eine einzige Aktivierung einer Hybris von Seiten der Spieler.
- Mehr Metagame. Dramawürfel sind ein Anfang (wobei es auch bei uns nie Erfahrungspunkte dafür gab) aber reichen nicht aus. Vielleicht die ein oder andere behaviour mechanic im Stile von The Riddle of Steel rein^^.
Setting:
- Metaplot ade. Bin so oder so nicht der größte Fan von Metaplots, aber der hier hatte dazu noch ein paar richtig hirnrissige Sachen drin.
- Cathay und Vesten ganz raus. Aus Eisen die Nibelungen und das Dracheneisen bitte entfernen; wenn es denn sein muss anders verwursten (keine klassichen Rüstungen). Vielleicht stattdessen eher ein paar kleinere Steam-Punk Einflüsse als „Magie“ der Region. Allgemein einige der Fantasy Elemente der Region kürzen. Die ganze Artus und Tafelrunden Romantik plus Druidentum raus aus Avalon. Shide bitte ganz weit in den Hintergrund, wenn überhaupt. Für mich war Avalon immer mehr in Richtung „Tom Jones“. Ussura fällt etwas aus dem Setting, hatte aber irgenwie im Spiel recht gut funktioniert. Lebt wie Crescent ein wenig vom „Charaktere in fremder Umgebung“ Reiz.
- Sophias Dauthers lieber so wie im GRW angelegt, nicht als Nachfahren der Shide die über die Welt wachen. Ritte von Rose und Kreuz waren eigentlich recht unspektakulär und kein eigenes Quellenbuch wert. Kreuzritter hatten mich auch nicht wirklich überzeugt. El Vago war ok; die restlichen hab ich nicht mehr ausreichend im Kopf^^.
- Magische Barriere Weg und neue Welt bringen^^. Literatisch hat Zorro da einiges zu bieten als Vorlage (zumindest für ein Pulp Setting ;)) und die Serie „Jack of all Trades“ hatte schon ein wenig 7th Sea Flair :) (auch wenn es ganz so albern bei uns nicht zuging ;)).
Jiba:
--- Zitat von: Horatio am 14.11.2009 | 19:40 ---Denke man muss Magien auch nicht zwangsläufig Nationen zuordnen.
--- Ende Zitat ---
Fände ich irgendwie schon - was mir an Magieschulen wie Sorte, El Fuego und Pyeryem so gut gefallen hat, ist, dass sie sich unheimlich schön ins Eigenflair der jeweiligen Nation einfügen: die ganze Sache in Vodacce mit "nur Frauen haben Magie, werden aber unterdrückt" fand ich sehr passend und hat im Spiel enorm zur Atmosphäre beigetragen. Einfach pauschal Magieschulen zu erschaffen, die jeder lernen kann, würde sie irgendwie ihres Eigenwertes ein wenig berauben. Dann lieber klare Hintergrundregelungen, wie genau sich Magie im Blut weiterträgt (Stichwort Halbblut) - so könnte ich auch einen Castillier mit Porte spielen, der müsste dann aber auch montaignisches Blut in den Adern haben.
--- Zitat ---- Wenn schon Hybris, dann müssen die der Schurken auch sichtbar sein oder erfragt werden können. Hatten glaube ich in alle den Jahren eine einzige Aktivierung einer Hybris von Seiten der Spieler.
--- Ende Zitat ---
Ich noch nie. Das liegt aber wohl auch daran, dass ein SL selten durch konsequentes Ausspielen des NSCs klar gemacht hat, wo diesen der Schuh drückt. Es stimmt, dass eine Tugend und eine Magieschule als einzige Möglichkeit rauszufinden, wie ein Schurke tickt, zu wenig sind. Dann lieber Aktivierung auf gut Glück und sehen was passiert - diese Konsequenzen müssen dann den Spielern aber auch zugänglich sein.
--- Zitat ---
- Mehr Metagame. Dramawürfel sind ein Anfang (wobei es auch bei uns nie Erfahrungspunkte dafür gab) aber reichen nicht aus. Vielleicht die ein oder andere behaviour mechanic im Stile von The Riddle of Steel rein^^.
--- Ende Zitat ---
Wie sähe das genau aus? Kenne Riddle of Steel nicht.
--- Zitat ---Setting:
- Cathay und Vesten ganz raus.
--- Ende Zitat ---
Bei Vesten gebe ich dir Recht. Aber warum hasst eigentlich jeder Cathay? Es stimmt, dass Alderac diese Nation von den Regeln her offiziell ohne Ende vermurkst hat - auch die Feuerwand ist grober Unfug, dann lieber eine richtige "chinesische Mauer". Aber als exotisches Reich im Osten, aus dem Seide und Gewürze kommen und mit denen man durchaus diplomatische Beziehungen haben kann, finde ich in einem "17tes Jahrhundert-Setting" sehr wichtig - vielleicht nicht ganz so wichtig wie eine Neue Welt, aber schon wichtig. Klar, man muss es an Komplexität nicht übertreiben, aber...
Bislang hat mir niemand eine vernünftige Antwort auf die Frage gegeben: was stimmt denn mit dem Konzept Cathay nicht.
--- Zitat ---Aus Eisen die Nibelungen und das Dracheneisen bitte entfernen; wenn es denn sein muss anders verwursten (keine klassichen Rüstungen). Vielleicht stattdessen eher ein paar kleinere Steam-Punk Einflüsse als „Magie“ der Region.
--- Ende Zitat ---
Da würde ich mich, glaube ich gegen wehren. Steampunkt hat für mich in 7te See nichts zu suchen. :P
Wer fährt denn noch ernsthaft mit einem Segelschiff, wenn er mit einem Dampfer schippern kann. Die ganze Sache mit den Rüstungen ist wirklich ne kontroverse Frage: Ich war letztens sehr erstaunt, zu realisieren, dass ja auch die spanischen Conquistadores oder die russischen Dragoner im 17ten Jh. durchaus noch Rüstungen getragen haben (DiCaprio in "Der Mann in der eisernen Maske" übrigens auch) - nur trägt einfach niemand mehr Volldose und das sollten auch die Eisenländer nicht.
--- Zitat ---Allgemein einige der Fantasy Elemente der Region kürzen. Die ganze Artus und Tafelrunden Romantik plus Druidentum raus aus Avalon. Shide bitte ganz weit in den Hintergrund, wenn überhaupt. Für mich war Avalon immer mehr in Richtung „Tom Jones“.
--- Ende Zitat ---
Eine Prise keltische Mythologie kann meiner Ansicht nach schon drin bleiben, aber Avalon sollte nicht damit erfüllt sein. Derwyddon mag ich persönlich sehr gerne von der Dynamik des Charakters. Vielleicht steht das Land auch zwischen Mythos und Logos: Elaines Königreich steht auf dem Scheidepunkt zwischen großer Industriemacht und beschaulichem Märchenland. Aber eben nicht zu prominent mehr als zusätzliche Würze - die Suppe soll nicht versalzen werden.
--- Zitat ---Ussura fällt etwas aus dem Setting, hatte aber irgenwie im Spiel recht gut funktioniert. Lebt wie Crescent ein wenig vom „Charaktere in fremder Umgebung“ Reiz.
--- Ende Zitat ---
Stimmt auffallend - fast jeder 7th Sea-Spieler regt sich über die Primitivität Ussuras auf, aber so recht rauslassen will es doch keiner.
--- Zitat ---Sophias Dauthers lieber so wie im GRW angelegt, nicht als Nachfahren der Shide die über die Welt wachen.
--- Ende Zitat ---
Ja, das war die absolute Krone der Lächerlichkeit im offiziellen Hintergrund - diese Geheimgesellschaft funktioniert ohne Sidhe noch viel besser als mit.
Mir ist auch noch was eingefallen, was ich in meiner Auflistung vergessen hatte:
- Entsprechende Sprachspezialisten engagieren: Ich würde mir für einen Reboot ein richtiges Deutsch, Französisch, Spanisch usw. wünschen, das auch einfach stimmig ist. Kein "Jean Marie Könige und Königinnen von Rogne" mehr, kein castillischer Volksheld namens "Der Penner" mehr, kein "The Die Kreuzritter" mehr. (letzteres mag höchstens bei "The Die Ärzte" zulässig sein ;) )
Kermit:
--- Zitat von: Jiba am 16.10.2009 | 20:04 --- Und her mit Amerika...(war das letzte was für "7th Sea" als E-Publikation angekündigt war.
--- Ende Zitat ---
Also, mir hat das Ganze am Besten gefallen, bevor die Bücher zu Cathay und Halbmond herausgekommen sind. Die Neue Welt muss meines Erachtens nach eh nicht sein. Ich würde es lieber wieder auf den europäischen Raum konzentriert sehen, da geht wirklich genug ab und man hat ja schon Dinge eingebaut, die eigentlich nach Amerika gehören (siehe Vagos/Zorro). Das reicht doch.
Blizzard:
Die "Rückständigkeit" Ussuras hat uns auch immer gut gefallen, und es hat sich da keiner drüber aufgeregt. Ohne Ussura würde mir irgendwas von der Welt fehlen. Ansonsten: Steampunk hat auch für mich auf Thea nix zu suchen. Das Halbmondreich und Catay kamen bei uns nie zum Tragen, und auch ich werde sie als SL für "mein Thea" nicht verwenden.
Jiba:
--- Zitat von: Blizzard am 7.12.2009 | 10:26 ---Die "Rückständigkeit" Ussuras hat uns auch immer gut gefallen, und es hat sich da keiner drüber aufgeregt. Ohne Ussura würde mir irgendwas von der Welt fehlen.
--- Ende Zitat ---
Nicht falsch verstehen: wenn ich eine Lieblingsnation auf Théah hätte, wäre das wohl Ussura - ich fahre total auf diese Wintermärchen-Rasputin-"Wirf die Gläser an die Wand"-Romantik ab. Man kann in Ussura ja auch beides haben - vielleicht den Fortschritt in den westlicheren Metropolen (Ekaternava, Siew, Pawtlov, Odyesse) klarer von dem eher östlichen zurückgebliebenen Ussura abgrenzen - dann hat man Fechtschulen dort, wo die große Politik gemacht wird, aber noch reaktionäre Axtkämpfer beim Landadel - fände ich viel passender, als gleich alles über einen Kamm zu scheren.
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