(generell mag ich Montaigne und Castillien, aber dort konzentriert sich halt ein Großteil des Metaplot-Schwachfugs, der sich nicht ohne eine massive Umgestaltung beseitigen lässt).
Da gebe ich dir Recht (wenn auch nur teilweise; ignoriert man alles nach 1668, kommt man eigentlich mit dem Setting gut klar), aber warum dann direkt an der inneren Struktur rumfuzzeln? Und warum kein starker montaignischer König auf dem Thron sondern eine montaignische Exilregierung im Kirchenstaat? Das will mir nicht recht in den Kopf. Barock
ist Ludwig XVI als unumstrittener, absoluter Herrscher. Und warum ist halb Montaigne Teil von Avalon? Das klingt stark nach 14. Jahrhundert für mich und ist doch recht abseits von der Epoche/den Epochen, die 7te See einzufangen versucht, denke ich. Ich will hier nicht bashen, aber nachvollziehen, weswegen du gebaut hast, was du gebaut hast, würde mich schon interessieren.
Ussura in der publizierten Form musste einfach raus (ist OK als eigenes Setting, innerhalb des Rests aber ähnlich unpassend wie die Vesten).
Sehe ich nicht ganz so extrem. Warum erkläre ich unten.
Weiterhin wollte ich generell subtilere Magie (Fuego und Dracheneisen raus, Porté wird geheimnisvoller) und weniger gesellschaftlich akzeptierte Magie (die Sidhe-Beziehung von Avalon fliegt raus, ohne die ist Glamour imo unproblematisch).
Doch warum hast du alles so stark umsortiert?
Besonders bei Vodacce ist mir das nicht klar... ohne Sorte als Schicksalsmagie, die nur die Frauen beherrschen, geht in der Dynamik der Nation was Wesentliches verloren, finde ich. Und Porté ist auch nicht mehr so schön... dekadent... mal abgesehen davon, dass deine Umlagerung auf der montaignischen Magie auf Kitsch-Fu unfreiwillig leider das unpassende Klischeebild des "schwülen Französen" unterstützt...
Konform gehe ich damit, dass Magie gesellschaftlich weniger stark akzeptiert sein sollte, also es wirklich eine große Opposition Kirche/Magie gibt. Aber das muss man dann sehen.
Jedenfalls hast du mich inspiriert und ich habe mir zu den Nationen in meinem eigenen Reboot auch Gedanken gemacht.
Die Nationen TheásAvalonAvalon bleibt grundsätzlich das elisabethanische England (ich lege Wert auf die evokative Figuren, die die Nationen repräsentieren, weswegen ich Elaine nicht ersetzen will). Die Technologie liegt trotzdem auf dem Stand von Mitte des 17. Jahrhunderts, also Steinschlosspistolen etc. Lediglich was die Mode angeht sind die Avalonier konservativ und halten sich an Althergebrachtes. Avalon ist eine parlamentarische Monarchie; die Königin ist zwar noch immer Staatsoberhaupt und letztlich auch absolut, aber Parlamentarier haben umfassende Rechte und das Parlament hat unter bestimmten Voraussetzungen auch Vetorecht gegen ihre Entscheidungen. Die Sidhe komplett rausschmeißen will ich nicht, aber ihr Einfluss ist wesentlich geringer (und sie sind NSCs!) und der ganze Märchenaspekt wird etwas nach hinten gerückt. Dafür hat Avalon noch eine starke, kaballistische Druiden- und Wicca-Tradition, die ich vielleicht zur Adelsmagieschule erhebe, damit ich Glamour loswerde. Aber um die Magie genau habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ob ich avalonische Kirche brauche oder nicht, ist fraglich. Alexandro hat da recht: Elaine ist mit Avalon nach dem Ende der Herrschaft der Eisernen Mag zum Objektionismus konvertiert – und das bringt sie in Schwierigkeiten mit dem kreuzvaticinischen Verbündeten Inishmore. Sowohl Inishmore als auch Highland (ja, hab's umbenannt, klingt besser), stehen nominell unter Elaines Herrschaft, doch es handelt sich mehr um ein Bündnis als um eine Okkupation. In Highland gibt es weiterhin Bestrebungen nach Unabhängigkeit und auch die Inen sind nicht mehr so gut auf Elaine zu sprechen, vor allem nachdem die Inquisition massiv gegen die Königin von Avalon schießt.
MontaigneAuch hier bleibe ich beim Grundgedanken aus dem GRW: Montaigne ist das Frankreich unter dem Sonnenkönig. Inklusive hungernder Bauern und dekadenter Adliger. Doch nehme ich noch eine Schippe schwarz raus und gestalte L'Empereur ambivalenter, denn trotz seiner Extravaganz ist er ein fähiger Herrscher und sehr expansiv denkend, sodass alle Stände bis auf den Dritten voll hinter ihm stehen. Montaigne ist nicht exkommuniziert, obwohl Magie hier offener zur Schau gestellt wird als anderswo. Tatsächlich könnte ich mir (dem Prinzip des Gottesgnadentums im Absolutismus folgend) vorstellen, dass der montaignische Klerus Magie zum Geschenk von Gott und Zeichen der Souveränität hochstilisiert. Da es keinen Hierophanten gibt, existiert auch keiner, der ihm das verbieten kann. Montaigne hat dennoch keinen Kardinal, weil den hat L'Empereur verschwinden lassen und sich durch zahlreiche Privilegien für den Klerus eine ihm weitgehend loyale Kirche erzogen. Klar, die Klosterbrüder und Wanderprediger, die die gottlose Herrschaft Léon Alexandres anprangern, gibt es immer noch. Aber die gibt es ja überall. Die Magie bleibt Porté, wobei das mit den Bluthänden ruhig weggelassen werden kann (obwohl das sowas herrlich Dekadentes hat)...
Im Gegensatz zu Alexandros Version gibt es in meinem Théa-Reboot auch ein besetztes Castillien. Das hat zwei Gründe:
- Ich will den spanischen Erbfolgekrieg abbilden: Das heißt, dass L'Empereur auch einen echten Grund hat, in Castillien einzumarschieren, nämlich einen durchaus politischen. Er sieht die Übergabe des Throns an den 15-Jährigen Sandoval als illegitim an, da der König Montaignes selbst einen Vetter/Bruder/Onkel (irgendwas eben) hat, der einen ähnlichen Rechtsanspruch auf den Thron hat. Bislang ist da noch nicht alles entschieden. Möglicherweise ist der Krieg auch erst in der Mache und es gibt (noch) kein besetztes Castillien, da L'Empereur erst noch Truppen aufstellt. Ich kann mir auch vorstellen, dass Heilgrund hier Bündnispartner wird, während Castillien auf Hainzls Unterstützung hoffen kann. Aber das sind Details
- Ich will ein Portugal: Okay, naja, nicht wirklich. Aber ein Teil von Castillien, der sich vom Hauptland abspaltet (entweder nach dem Krieg oder währenddessen), hat was. Klar hätte ich da auch gleich eine neue Nation erfinden können, aber so macht es das Ganze dramatischer.
CastillienBleibt Hauptsitz der Inquisition (Kirchenhauptsitz ist in Numa) und verändert sich sonst auch nicht viel. Fuego als Magieschule mag ich eigentlich schon, weil passend zum Temperament des Landes (aber definitiv wird nur vorhandenes Feuer genutzt, keines erschaffen), aber ich würde sagen, dass es keine große Säuberungsaktion der Kirche gab, die Magier ihr Talent aber verbergen müssen, damit die Inquisition nicht vor der Türe steht. Sonst kann Castillien bleiben, wie es ist, nur weniger mexikanisch und dafür mehr spanisch. Der Süden Castilliens ist stark vom Halbmondreich geprägt. La Bucca ist noch immer eine Pirateninsel, aber vor der Küste eines fiktiven Afrikas und auch ein bisschen größer und unabhängiger.
VodacceIst weiterhin Italien, wobei das Festland hauptsächlich das kirchlich regierte Numa (Rom, Venedig wird eine andere Stadt), sowie einzelne kleine Provinzen der Handelsprinzen enthält. Ich überlege auch, ob bestimmte Handelsprinzen (Bernoulli und Mondavi) gar keine Inseln besitzen, dafür andere Handelsprinzen (Villanova) kein Gut auf dem Festland. Villanova Island ist die Größte und ist ein etwas kleineres Königreich Sizillien. Die Inseln habe ich etwas stärker um Vodacce herum angeordnet und näher ans Halbmondreich rücken lassen. Ich verstehe gerade die östlicheren Inseln eigentlich als die Ägäis. Vodacce enthält also auch das alte Griechenland und damit die Wiege der Zivilisation. Frauen sind in Vodacce noch immer unterdrückt, die Magie bleibt Sorte und nur Frauen haben Zugang dazu. Vodacce handelt stark mit dem Halbmondreich.
Die EisenlandeSind nach dem Krieg des Kreuzes im Wiederaufbau, aber tatsächlich weniger kaputt, als das GRW vermuten lässt (auch weniger 30-jähriger Krieg, aber doch die typisch-deutsche Märchenhaftigkeit). Wirklich hässlich ist es nur im Zentrum oder im Norden nahe Vendel. Tatsächlich sind die Eisenlande aber zersplitterter, als im GRW. Hier grenzt Baronie an Baronie, Kleinstaat an Kleinstaat, einige weltlich kontrolliert, aber auch Erzbistümer gibt es. Flairtechnisch visualisiere ich die Eisenlande als Räuberromantik mit einem Schuss Barock im Übergang zum Sturm und Drang. Zerstörung fällt als Magie raus und ich hadere noch mit einem Ersatz. Alchemie könnte ich mir vorstellen oder vielleicht eine Art Animationsmagie (Gegenstände zum Leben erwecken, bis hin zu Pinocchio oder der Golem-Legende). Dracheneisen fliegt raus, aber dennoch machen die Eisenländer tollen Stahl.
Es gibt fünf größere Mächte in den Eisenlanden, die aus dem Kleingestaate rausstechen und quasi eigene Königreiche sind:
- Pösen: Effektiv Preußen. Ein militärisches Reich an der Grenze zu Vendel, Vesten und Ussura. Objektionistisch.
- Sieger: Böhmen und Mären, ein Schuss Würtemberg. Dunkle Wälder und wüste Städte. Vom Krieg ziemlich mitgenommen. Vaticinisch.
- Heilgrund: Die Pfalz und vielleicht auch der Elsaß oder Burgund. Vaticinisch. Bündnis mit Montaigne.
- Hainzl: Österreich. Reicht bis nach Ussura hinein und hat auch Gebiete von Veche annektiert bei früheren Konflikten. Hat eine Grenze zum Halbmondreich und tatsächlich rotten sich die Halbmonder zu einem Überfall auf das reiche Hainzl (die Türken vor Wien). Vaticinisch.
- Freistaat Stein: Die Schweiz. Ehemals ein Teil des Eisenreiches wurde es während des Krieges zum Zufluchtsort für Objektionisten in den gesamten Eisenlanden, Castillien und Montaigne. Da nach dem Krieg keiner das Gebiet beanspruchte, wurde ein neuer Staat ausgerufen. Die Steiner führen eine Demokratie mit Parlament und Co. und sind ein "Volk von einig Brüdern". Der Inquisition sind sie ein Dorn im Auge. Hauptstadt ist Freiburg. Die Steiner sind in allen Konflikten streng neutral.
VendelDie Niederlande. Parlamentarisch organisiert und ursprünglich Vesten zugehörig, bis sie sich ihre Unabhängigkeit mit Hilfe Avalons erstritten. Eine Handelsmacht, die streng objektionistisch ist und mit Avalon, den Eisenlanden und Montaigne in guten Beziehungen steht, aber Vesten und Vodacce ein Ärgernis ist. Magie haben eigentlich keine, außer einigen Adligen, die aus Vesten geflohen sind.
VestenGustav Adolfs Schweden, mit ein bisschen Astrid Lindgren-Phantastik. Pflegt gute Beziehungen zu Ussura und befindet sich mit Pösen in einer Art kaltem Konflikt. Objektionistisch (obwohl ich das Land eigentlich lieber vaticinisch hätte). Der König wurde im Krieg des Kreuzes schwer verwundet und traumatisiert und wird ab und an nahezu apathisch. Magie... weiß ich noch nicht so recht.
UssuraRussland. Und zwar das unter Ivan dem Schrecklichen. Warum? Ivan der Schreckliche ist eine schillernde historische Persönlichkeit und fügt sich gut in die politische Situation Theás ein (er gibt das Bild des Tyrannen). Dennoch ist Ussura nicht rückständig, oder nicht komplett. Besonders die westlichen Teile in Kontakt mit Vesten, Pösen und Hainzl geben eher das Bild eines großherrschaftlichen Russlands mit einer ausgeprägten Kultur. Gerade unter Zar (nicht Gaius) Ilyas Frau Katharina blühen die Handelsbeziehungen mit anderen Ländern und der Kunstbetrieb. Von außen wirkt Ussura um Westen also wie jedes andere Land Theás... auf den ersten Blick. Hinter den Kulissen wird Ilyas Geheimpolizei und die adligen Bojaren fürchten den Zorn ihres Herrschers, der den Adligen nach und nach die Privilegien entzieht... zugunsten handverlesener Verwalter. Ein ganz anderes Problem rottet sich im Süden zusammen, denn die Halbmonder bereiten sich auf Überfälle auf Ussura vor. Das Land folgt der ussurisch-orthodoxen Kirche. Die Magie ist Pyeryem. Matuschka ist mehr eine Legende als eine physische Person. Ussura besteht aus Unterregionen:
- Somojez: Polen. Möchte vom Zaren unabhängig werden und wartet nur auf die Gelegenheit dazu.
- Veche: Ungarn, Tschechien, Slowakei, Siebenbürgen etc. Ein eher rückständiges Land an den Grenzen des Halbmondreiches. Hier haben Vampirmythen Platz, falls man das will.
- Rurik: Das herrschaftliche Russland inklusive Kultur- und Handelsimperium.
- Gallenien: Der östlichste Teil von Russland. Teil der Seidenstraße und Handelspartner mit Cathai. Asiatisch geprägt.
- Molhyna: Sibierien. Rückständig und spärlich besiedelt.
Die anderen Länder und Völker- Halbmondreich: Effektiv das Osmanische Reich. Rüstet zum Krieg mit Hainzl und Veche.
- Muglak'Kum: Die Küste im Süden von Thea, übergehend in die Sahara und Afrika. Wenn man ein Afrika braucht. Gehört nominell zum Halbmondreich.
- Tashil: Indien. Regiert von dem Maharadscha. Vodacce hat Handelsbeziehungen hierher, Castillien hat einen Seeweg hierher gesucht und Vendel und Avalon suchen eine Passage dorthin.
- Koryo: Die Mongolei. Eigentlich ein Teil von Cathai, aber außerhalb der großen Mauer gelegen und daher eigentlich in stärkerem Austausch mit Ussura. Effektiv ein Haufen Nomadenstämme ohne echte Souveränität.
- Tiankhar: Südostasien, besonders die Inseln. Erlaubt malayisch-sengalesische Piratenaction. Wird auch von Piratenkönigen regiert.
- Cathai: China. Regiert von einer Kaiserin, die Magie bleibt Fu. Hat Handelsbeziehungen zu Ussura. Avalon will da hin, denn Elaine hat gehört, dass da auch eine Frau auf dem Thron sitzt und hofft auf fruchtbaren Austausch.
- Zipangu: Japan. Regiert von einem Shogun und in selbstgewählter Isolation, die aber bröckelt, da der Shogun unter Druck von Cathai steht.
Theá NovaJenseits des westlichen Meeres gibt es natürlich auch ein Amerika. Es besteht prinzipiell aus vier Teilregionen:
- Mitternachtsarchipel: Wie im Original die karibischen Inseln. Hier gibt es Voodoo.
- Ein südlicher Regenwaldkontinent mit einem maya-aztekischen-Mischmaschreich. Beherrschen Blutmagie. Castillien hat seine Conquistadores schon losgeschickt.
- Vinland: Grönland und Alaska mit Inuit-Eingeborenen. Alexandros Idee, hier auch Wikinger hinzupacken, gefällt mir aber auch gut. Könnten Nachfahren von im Mittelalter aufgebrochenen Vesten sein.
- Ein Nordamerikanischer Kontinent mit Pocahontas-Indianern (Powhatan).
Soweit dazu. Was ich definitiv aus meinem Théa rausschmeiße ist der ganze Horrorplot. Zwar ist Magie (wahrscheinlich) vom Teufel selbst, doch es gibt nicht sowas wie eine Barriere oder Syrneth (obwohl ich mir eine antike Atlantiszivilisation gut vorstellen kann) oder sowas. Alle Geheimgesellschaften haben weltliche Ziele.
Puh, soweit meine, sehr behutsam veränderte Variante... die Karte ist natürlich nur ein erster Entwurf und einige Nationen müssen noch größer oder kleiner werden.[/list][/list][/list]
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