Autor Thema: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?  (Gelesen 10540 mal)

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Offline Gaukelmeister

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Mir geht es wie vielen, die das GroFaFo oder später dann Tanelorn kennen gelernt haben: man wird plötzlich auf Indiespiele aufmerksam, von denen man nie zuvor gehört hat. Und wenn man diese Spiele dann ausprobiert, öffnet sich der eigene Rollenspielhorizont explosionsartig.

Nun frage ich mich, ob es eigentlich noch interessante neue Indiespiele gibt. Solche Sachen wie Primetime Adventures, Polaris, Dogs in the Vineyard, Sorcerer, Universalis, WuShu etc. sind ja inzwischen alle schon einige Jahre alt. Gibt es ähnlich bahnbrechende Spiele jüngeren Datums? Ist in den letzten beiden Jahren irgendetwas Innovatives veröffentlich worden, das die Grenzen des Rollenspiel auslotet und neue Perspektiven eröffnet? Oder ist es eher so, dass neuere Spiele sich aus demselben Pool von Mechanismen, Ideen etc. bedienen, die bereits vor etlichen Jahren ins Rollenspiel eingebracht worden sind?

Mich interessiert dies zum einen auf einer allgemeinen Ebene: Ist die Phase innovativer Ideen erst einmal vorbei? Ist abzusehen, in welcher Richtung der nächste Innovationsschub liegen könnte?

Ich bin aber natürlich auch konkret an Hinweisen auf Indies neueren Datums interessiert, von denen ihr glaubt, dass sie in ähnlicher Weise Neuland erkunden, wie PtA, Polaris, Universalis etc. Mein Eindruck ist nämlich, dass es die nicht gibt.
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oliof

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #1 am: 2.05.2009 | 16:28 »
Naja, das ist schon ein bißchen ein inzestuöser Haufen, der da Spiele in Forge-Tradition macht. Allein, dass ich mich des Wortes "Tradition" bediene zeigt schon, dass diese Leute einer gewissen Einschlägigkeit aufsitzen.

Offline Joerg.D

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #2 am: 2.05.2009 | 16:34 »
Auf der RPC hatten wir ein Spiel in dem Du einen Steinzeit Menschen spielen konntest, was extrem lustig zu lesen fand, da man nur einen begrenzten Wortschatz hatte.

Sonst bleibt mir nur noch Contenders zu erwähnen.
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Pyromancer

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #3 am: 2.05.2009 | 17:09 »
Sonst bleibt mir nur noch Contenders zu erwähnen.

Das hat doch inzwischen auch drei oder vier Jahre auf dem Buckel, oder?

Offline Nocturama

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #4 am: 2.05.2009 | 17:12 »
Contenders? Aber doch nicht das mit den Boxern, oder?
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oliof

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #5 am: 2.05.2009 | 17:17 »
Contenders ist ein paar Jahre alt, und das Spiel mit dem begrenzten Wortschatz auch.

Offline Dirk Remmecke

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #6 am: 2.05.2009 | 17:19 »
Auf der RPC hatten wir ein Spiel in dem Du einen Steinzeit Menschen spielen konntest, was extrem lustig zu lesen fand, da man nur einen begrenzten Wortschatz hatte.

OG von Robin D. Laws?

Wenn das auf dem gleichnamigen Spiel von Aldo Ghiozzi/Wingnut Games von 1994 beruht, würde ich das nicht gerade neu oder innovativ nennen...




Aber zur Ausgangsfrage (die ich mal absichtlich missverstehen möchte, weil die im Threadtitel weiter gefasste Frage in mir eine sofortige Assoziation auslöste als bloß konkret "neue Systeme"):

Diese Erkenntnisse von Ralph Mazza sind für die Indie-Kreise wohl relativ innovativ:

Zitat
1) the indie game hobby has matured to the point where we are now able to hack together “my house campaign” in the same way old skoolers have been doing for decades.

2) the natural evolution of the recent emphasis on building a culture of play vs. a culture of design.

3) how poor a job we’re still doing at designing games with actual useability and functionality in mind. John’s packed more immediate useability into just a handful of pages than any game I can think of has managed to do in an entire book.

Quelle: Kommentar in diesem Blogbeitrag zu Lady Blackbird.

Offline Gaukelmeister

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #7 am: 2.05.2009 | 17:28 »
Aber zur Ausgangsfrage (die ich mal absichtlich missverstehen möchte, weil die im Threadtitel weiter gefasste Frage in mir eine sofortige Assoziation auslöste als bloß konkret "neue Systeme"):

Ich hatte versucht, im Eingangspost darauf hinzuweisen, dass mich solche allgemeineren Aussagen auch interessieren. Insofern hast du mich gar nicht falsch verstanden  :)

Vielen Dank für den konkreten Hinweis auf das Zitat. - Ansonsten scheint ja hier mein Eindruck weitgehend geteilt zu werden, dass es gerade nichts groß Neues gibt. Schade eigentlich, ich hatte insgeheim gehofft, dass man mich auf einige Perlen aufmerksam macht, die kürzlich erschienen sind.
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Offline Joerg.D

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #8 am: 2.05.2009 | 18:06 »
Lady Blackbird ist eine Perle
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Offline Rpg-HQ

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #9 am: 2.05.2009 | 18:19 »
Ich hoffe, ich lehne mich damit nicht zu weit aus dem Fenster, aber ich habe den Eindruck, dass durchaus angestrengt versucht wird, neue Indies zu entwickeln. Es wird nur langsam schwierig, wirklich indie zu sein...
Bevor es etliche Indiegames gab, war Rollenspiel noch AD&D, DSA und eine Hand voll anderer Spiele.
Jedes Spiel, welches mit deren Tradition brach, war automatisch ein Bisschen indie...
Mittlerweile muss man erstmal recherchieren, um herauszufinden, welche Regel noch nicht gebrochen und welches Genre noch nicht zum tausendsten Mal verwurstet wurde.

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Offline Bombshell

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #10 am: 2.05.2009 | 18:33 »
Hallo,

OG von Robin D. Laws?

Wenn das auf dem gleichnamigen Spiel von Aldo Ghiozzi/Wingnut Games von 1994 beruht, würde ich das nicht gerade neu oder innovativ nennen...

Die Neuauflage von OG ist von RDL für Firefly Games überarbeitet worden und basiert auf dem gleichnamigen Spiel von Wignut Games.

MfG

Stefan
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Offline Jed Clayton

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #11 am: 2.05.2009 | 19:57 »
Tja, also ich finde zum Beispiel "Faery's Tale" (von Firefly Games/Green Ronin) ganz hervorragend. Es zählt mit Sicherheit auch als ungewöhnliches, und wahrscheinlich als "indie" Spiel. Ich habe zwei verschiedene Editionen davon hier stehen -- die kleine und die große, erweiterte Green Ronin-Ausgabe.

Das Besondere an Faery's Tale ist, dass es vermehrt auf das Prinzip "Eltern spielen mit ihren Kindern" oder "ältere Geschwister spielen mit ihren jüngeren Geschwistern" setzt. Die Regeln sind wunderbar einfach und übersichtlich, die Illustrationen sehr, sehr schön.  :)

Daneben muss ich natürlich ein weiteres Mal auf ein Spiel hinweisen, an dem ich selbst playtesting-mäßig mitgearbeitet habe: Cartoon Action Hour: Season 2 ist erst seit dem 31. Oktober 2008 erhältlich, damit noch wesentlich jünger als Faery's Tale. Was ist so ungewöhnlich an CAH: Season 2? - Zum Beispiel Regeln für Werbeblöcke, durch die die aktuell laufende Folge des Cartoons unterbrochen wird: "We'll be right back after these messages..."

In den Werbeblöcken können auch die einzelnen Werbespots ausgespielt werden oder man würfelt auf zwei sehr praktischen Tabellen mit 1W12. Die Ergebnisse können sein, dass entweder die Guten oder die Bösen in der Serie Würfelboni durch ihre günstige Werbung bekommen oder dass für andere bekannte Produkte geworben wird, die rückwirkend auch wieder den Inhalt des Cartoons verändern (können). Gibt es in dem Werbeblock beispielsweise einen Spot für Cornflakes, kann der Spielercharakter einen kleinen Bonus auf athletische oder sportliche Aktionen in der nächsten Szene haben (weil Cornflakes "fit" machen).

Einen anderen großen und entscheidenden Vorteil sehe ich gerade in den völlig überarbeiteten Oomph-Regeln, wobei die Punkte in Oomph in diesem System die universellen Gummipunkte oder Schicksalspunkte, Heldenpunkte, etc. sind. Und nein, das zählt jetzt nicht als Schleichwerbung, da diese Regeln für Oomph nicht von mir selber stammen.

Auch das gerade vor 1 Monat (April 2009) veröffentlichte Slasher Flick ist ein völlig neuartiges Spiel: Alles darin ist daraufhin ausgerichtet, dass die Spielercharaktere das Abenteurer nicht überleben oder allenfalls 1 oder 2 der startenden Charaktere überleben. Auch ist der psychopathische Killer in diesem Spiel nicht einfach ein NPC mit sehr starken Stats, sondern der Killer wird gesteuert wie eine halbabstrakte "Naturgewalt", die man nicht mit "Schadenspunkten" und anderen konventionellen Aktionen aufhalten kann. Diese Art von Killer kann ein PC ebenso wenig stoppen wie ein Mensch einen Vulkan, einen Tsunami oder ein Erdbeben aufhalten kann. Der Killer ist daher aus dem Stat-System für Charaktere gänzlich ausgeklinkt und besitzt seine eigenen Regeln.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline Dirk Remmecke

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #12 am: 2.05.2009 | 20:37 »
Ansonsten scheint ja hier mein Eindruck weitgehend geteilt zu werden, dass es gerade nichts groß Neues gibt. Schade eigentlich, ich hatte insgeheim gehofft, dass man mich auf einige Perlen aufmerksam macht, die kürzlich erschienen sind.

Na ja, im Moment sind ja alle irgendwie dabei, gegenseitig Hacks ihrer Systeme zu schreiben ... Mouse Guard ist ein Hack von Burning Wheel, und selbst Mouse Guard wird schon gehackt. In diesem Thread auf Story Games ist die Rede von ganz aktuell in der Mache befindlichen InSpectres-Hacks, von Poison'd-Hacks. FUDGE --> FATE --> Spirit of the Century --> Spirit of the [Hack].
Lady Blackbird ist ein Hack aus so vielen Story Games, dass ich aufgehört habe zu zählen.

Damit ist die Indie-Szene dort angekommen, wo die "Mainstream"-Szene schon immer war. DSA als Basic D&D/Tunnels & Trolls-Hack, Midgard als Empire of the Petal Throne-Hack, Palladium als AD&D-Hack, Vampire als Shadowrun-Hack, Nephilim als WoD-Hack (via Basic Roleplaying), Fireborn als Nephilim-Hack (via Stupid Dice Trick), Arcane Codex als Hack jedes Fantasy Rollenspiels Evar... usw. usf.
Ich will das gar nicht despektierlich verstanden wissen; die Inspiration durch die D&D-Grundidee hat uns schließlich auch Rêve de Dragon, Ars Magica, Traveller oder Meikyuu Kingdom gebracht. Die wirklich neuen Ideen sind ja auch im Mainstream eher rar gesät und beileibe nicht immer erfolgreich (Everway, [Edit: Dragon Bones] Throwing Stones, Dragon Storm, Marvel Universe).

Das letzte Innovative, was ich aus der Indie-Ecke wahrgenommen habe, ist Spione gewesen, aber das ist ja so weit von Rollenspiel entfernt, dass Ron Edwards es ja selbst nicht so nennt und auch gar nicht an die üblichen Verdächtigen (die Forgianer und Story Gamer) vermarktet. Ein anderes Nicht-Rollenspiel war How to host a Dungeon. Und aktuell eben Lady Blackbird, das einen wunden Punkt getroffen zu haben scheint.

Statt der vielen Hacks hätte ich mir aber gewünscht, dass John Harper mal sein Stranger Things fertig stellt*.
Stranger Things Homepage
Tony Dowlers Stranger Things Map Tiles

Und aus "der anderen Indie-Ecke" (der ohne "Forge Seal of Approval") kommt in diesem Jahr endlich One Horse Towns Stone Horizons, das "Ghormenghast-meets-Book-of-the-New-Sun-as-imagined-by-China-Mieville"-RPG.
Stone Horizons Design Thread (Warnung: 30 Seiten = 291 Posts of Pure And Utter Awesomeness)
Stone Horizons Announcement Thread
Stone Horizons Artwork Thread
Der einzige Schönheitsfehler, den dieses Spiel haben wird, ist der Verlag: Flying Mice Games wird die Bücher so kaputtlayouten, dass Jon Hodgsons Gemälde gegen "ich habe 50 tolle Schriften auf dem Rechner, zu irgendwas müssen die doch gut sein" ankämpfen müssen.



* ... das, wie ich mich gerade erinnert habe, ja auch ein Trollbabe-Hack ist; und selbst Stranger Things wurde schon vor Fertigstellung gebootlegt!

[Edit: Titel von Throwing Stones korrigiert]
« Letzte Änderung: 3.05.2009 | 10:45 von Dirk Remmecke »

oliof

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #13 am: 3.05.2009 | 00:58 »
Plus ça change, plus c'est la même chose.

Oder, um es mit den Worten des Hofrats zu sagen: „Noch etwa 5 Jahre, und die Forgianer haben so etwas wie ein Rollenspiel.“

Offline Gaukelmeister

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #14 am: 3.05.2009 | 10:32 »
Dank an alle, special thanks to Dirk und Jed  :d Ich merke doch immer wieder, wie wenig Überblick ich über das habe, was sich im Rollenspiel so tut und wo die interessanten Diskussionen geführt werden. Naja, deswegen frage ich ja hier auch nach  :)

Das PDF von Lady Blackbird habe ich mir dann gerade einmal runtergeladen. (Mein erster Eindruck ist, dass es irgendwie von TSOY ausgeht, oder? Ich meine, diese Geschichte mit den Keys hat doch TSOY prominent gemacht, korrekt?)

Wollen wir mal hoffen, dass die Fortschritte, Weiterentwicklungen und Befreiungen, die die Forge fürs Rollenspiel erabeitet hat, nicht wieder einkassiert werden und das Rollenspielverständnis erneut in den Würgegriff von 70er-Jahre Westernfans genommen wird.
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #15 am: 3.05.2009 | 10:50 »
Lady Blackbird ist eher Pool mit Keys. Sehr interessant.

wjassula

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #16 am: 7.05.2009 | 17:51 »
Stone Horizons! Ein Spiel, das auf Gormenghast und New Sun beruht! Gibt es doch einen Gott? Wenn das auch noch ein gutes Spiel wird und nicht nur eine gute Idee, muss ich ein bisschen weinen.

Offline Lord Verminaard

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #17 am: 12.05.2009 | 12:26 »
Auf der RPC hatten wir ein Spiel in dem Du einen Steinzeit Menschen spielen konntest, was extrem lustig zu lesen fand, da man nur einen begrenzten Wortschatz hatte.

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Offline Roland

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #18 am: 12.05.2009 | 12:46 »
OG
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Carabas

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #19 am: 22.05.2009 | 20:10 »
Ich werfe dann mal "Houses of the Blooded" und "Darkpages" ins Rennen, oder auch "Summerland".

V.a. "Houses of the Blooded" schafft es IMHO das verschwurbelten Indie-Konzepte des "Erzählrechts" spielbar zu machen.

"Darkpages" ist ein etwas anderes Superhelden RSP, davon gibt es bisher nur die Ashcan Version.

Und "Summerland" habe ich nur kurz in der Hand gehalten.

Ach ja, mit "Swashbucklers of the Seven Skies" ist PDQ endlich spielbar geworden, als PDQ#.

Offline Taumelhans

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #20 am: 23.05.2009 | 15:41 »
Was ist denn mit Opus Anima. Gilt das denn nicht als Indie?

Der Verlag der dahinter steht, ich meine jetzt nicht Prometheus, sondern NewQuest, ist doch ein "Hobbyverlag" meiner Kenntnis nach. Das Spiel ist vom Background auch  nicht gerade auf Mainstream ausgelegt, also würde es für meinen Begriff schon als Indie bezeichnen.

Offline Skyrock

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #21 am: 23.05.2009 | 16:29 »
Ich glaube dem Thread-Op geht es um Hippiespiele, nicht um altbackene Vampireklone, die nach dem It's-cool-Man und Patchouli müffeln.
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Offline scrandy

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #22 am: 23.05.2009 | 18:18 »
Also Indie-Rollenspiel wird nach der Definition, die wir bei der Indie-Insel hatten, so festgelegt:

"Ein Spiel, dass vollständig dem Autor gehört (nicht einem Verlag) und von diesem nach eigenem Willen gestaltet, verwertet und verändert werden kann. Ein Verlag kann dieses veröffentlichen, darf jedoch nicht richtungsgebend sein."

Es geht sich also weder um die Qualität noch um die Verbreitung noch um den konzeptionellen Einschalg, den das Spiel verfolgt. Da jedoch Indie-Spiele, speziell seit dem Forge besonders wagemutig und neuartig sind, geht es hier im speziellen um Spiele, die das Hobby mit frischem Wind versehen könnten und Rollenspiel auf eine neue Art betreiben.
« Letzte Änderung: 23.05.2009 | 18:20 von scrandy »
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alexandro

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #23 am: 23.05.2009 | 18:19 »
Mich interessiert dies zum einen auf einer allgemeinen Ebene: Ist die Phase innovativer Ideen erst einmal vorbei?
Scheint fast so. Seien wir dankbar dafür, dass es so lange gehalten hat und so viele neue Impulse gegeben hat.

Wenn man die Zeit zwischen Heute und der Eröfnung der Forge und Heute und 1980 vergleicht, dann hat die Forge deutlich mehr Innovationen vorzuweisen.

In der Zeit 1980+ gab es dagegen nur derer zwei:
1. Ars Magica
2. Shadowrun

Irgendwann sind die guten Ideen halt alle auf dem Markt und es gilt nur noch, gute Spiele aus diesen zu machen (so wie Ars Magica-->Cyberpunk-->KULT-->D&D3 oder Shadowrun-->fast jedes irgendwie relevante Spiel der 90er  >;D).
« Letzte Änderung: 23.05.2009 | 18:24 von Alexandro »

Offline scrandy

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #24 am: 24.05.2009 | 12:05 »
Zitat
Irgendwann sind die guten Ideen halt alle auf dem Markt und es gilt nur noch, gute Spiele aus diesen zu machen (so wie Ars Magica-->Cyberpunk-->KULT-->D&D3 oder Shadowrun-->fast jedes irgendwie relevante Spiel der 90er  devilish).

Ich denke, es gibt nie eine Zeit in der man sich zurücklehn sollte und die Suche nach neuem aufgeben sollte. Es gibt halt eben nur nicht immer die Konstelllation Glück/Massentauglichkeit/Trendbildung/Richtiger Zeitpunkt, so dass eine Neuschöpfung es in den Mainstream schafft oder überhaupt groß auffällt.

Indies sind jedoch die erste Stufe der Veröffentlichung solcher Experimente und deswegen lohnt sich immer ein Blick dorthin, aber um zu sehen was sich noch alles im RPG-Bereich tun wird muss man auch den Bereich der Aktuellen Entwicklungen mitberücksichtigen, denn das sind die Indies von morgen und möglicherweise die Richtungsweiser von Übermorgen.

In der Hinsicht glaube ich auch nicht, dass nach Forge alle verpufft ist, denn es gab meiner Meinung nach noch nicht die Systeme, die die Forge Theorie nur selektiv ausschlachtet udn sie mit anderen Strukturen vermischt um vielleicht für die konservativeren Genres der Abenteuer-Fantasy was neues zu tun.

Aber ein Indie, dass das tut, auf dem Markt ist und nicht zu alt ist, kenne ich auch nicht.
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #25 am: 24.05.2009 | 12:54 »
TANELORN ist, das habe ich seit ich hier herumwusle festgestellt, eine ausgezeichnete Plattform, um Strömungen des Rollenspiels in alle Richtungen, nicht nur im Indie-Bereich zu beobachten und Neuigkeiten zu erfahren, die man sonst nie bekommen hätte.
Hier sind unwahrscheinlich viele Leute aktiv, die extrem tief in der Materie drinstecken. Und davon kann nur jeder profitieren.
Allein das hat meine Sichtweise auf mein liebstes Hobby 'Rollenspiel' stark erweitert.

Das das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden kann, dürfte jedem klar sein.
Dennoch ist es interessant, wie immer wieder Ansätze neuer Kombinationen bekannter Regelmechanismen entwickelt werden. Es ist logisch, daß dies nicht mehr in dem Tempo erfolgt wie in den 80ern, da mit jedem neuen Ansatz die Bandbreite von 'wirklich neu' immer schmäler wird.

Ein weiterer Grund dürfte aber auch der Qualitätsanspruch sein.
Nur ein paar hingetippte Seiten animieren heutzutage doch keinen mehr, das Ding auch noch durchzulesen. Da muß schon mehr geboten werden. Grafiken, Bilder, Layout.

Für mein Verständnis: Sind Degenesis und Aera noch Indie oder haben sie diese Schwelle schon hinter sich?
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #26 am: 24.05.2009 | 14:20 »
Degenesis und Aera fallen nach einhelliger Expertenmeinung in die NDE-Ecke, nicht in die Indie-Ecke. (Schon eindeutig am Punkt Player Empowerment feststellbar, schließlich spielt man in beiden Nieten, Nulpen und Nappos, die nichts reißen können und so völlig de-powert dem Erzählmeister lauschen dürfen, in Abgrenzung zu Indies, wo die Spieler so wie im zweiten Zitatblock verfahren.)
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #27 am: 24.05.2009 | 20:33 »
@ Taumelhans
Scrandy hat schon den richtigen Hinweis gegeben: Indie kann natürlich verschiedenes bedeuten. Aber ich habe in erster Linie an Forgekram und davon Beeinflusstes gedacht, weil ich da tatsächlich Innovatives erkenne. Opus Anima Investigation passt da für mich so gar nicht rein - die Spielmechanik macht auf mich einen sehr konventionellen Eindruck. Ob das Setting innovativ ist oder nicht, mag sicherlich diskutierbar sein. Aber mir geht's um Spiele, deren System dich umhaut oder die dir einfach zeigen, was Rollenspiele noch so alles können.
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #28 am: 24.05.2009 | 20:39 »
Aha.
Und NDE heißt?

Bitte entschuldigt meine Unwissenheit  :(
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #29 am: 24.05.2009 | 20:45 »
Das RPG-Info-Wiki ist einmal mehr dein Freund: http://www.rpg-info.de/Neue_Deutsche_Endzeit
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #30 am: 25.05.2009 | 12:49 »
Degenesis und Aera fallen nach einhelliger Expertenmeinung in die NDE-Ecke, nicht in die Indie-Ecke. (Schon eindeutig am Punkt Player Empowerment feststellbar, schließlich spielt man in beiden Nieten, Nulpen und Nappos, die nichts reißen können und so völlig de-powert dem Erzählmeister lauschen dürfen, in Abgrenzung zu Indies, wo die Spieler so wie im zweiten Zitatblock verfahren.)

Also, Settembrini als "einhellige Expertenmeinung" zu verkaufen, grenzt auch schon an Frechheit...
Im Ernst, NDE hat ÜBERHAUPT NIX mit der Indie-Definition am Hut, sondern benennt (wenn überhaupt) die Spielgattung! Da vergleichst du gerade Äpfel mit Birnen. Natürlich sind beide Indie, weil sie nur den Autoren gehören - das im einen Fall der Verlag noch zusätzlich dem Autor gehört, macht die Sache nicht weniger Indie.
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #31 am: 25.05.2009 | 14:39 »
Ich will euch nicht abhalten, hier die Diskussion über Sinn und Unsinn solcher Kampfbegriffe wie NDE zu führen. Aber wirklich interessieren würde mich doch mehr, ob ihr Spiele neueren Datums kennt, in denen neuartige Mechaniken, eine nie dagewesene Verzahnung von Regeln und Fiktion oder sonstwie das Ausloten von rollenspielerischem Neuland vorkommt. Am Indiebegriff hängt da letztlich nicht viel dran (außer dass ich dort eben - sprich: rund um Forge & Co. - meine bisherigen Aha-Erlebnisse her habe).
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Offline Don Juan

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #32 am: 25.05.2009 | 14:51 »
Die Neuauflage von OG ist von RDL für Firefly Games überarbeitet worden und basiert auf dem gleichnamigen Spiel von Wignut Games.

hey, das war mein text ::)
;)

Offline scrandy

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #33 am: 25.05.2009 | 21:08 »
Ok, ich bin jetzt mal mutig und werfe mein Salz auch mal mit in die Suppe, auch auf verdacht dass mich jetzt alle für nen Werbetexter halten und das erwartete "dann zeig mal" kommt.

Also: Ich arbeite seit einiger Zeit an meinem Spiel Mystix, dass neben einem wirklich außergewöhnlichem Setting eben auch völlig neues in Sachen Regeln bringt (Oder zumindest hat mir in der Mystix-Diskussion noch niemand etwas vergleichbares gezeigt). Ob das jetzt innovativ oder gar besonders gut ist, lasse ich die Spieler (zum Beispiel auf dem Großen) entscheiden bzw. die Leser, wenn es denn ende des Jahres fertig wird.

Bei Mystix geht es in erster Linie um dramatisches erleben der Geschichte, der Spielumgebung und der eigenen Handlungen. Dementsprechend habe ich trotz Fantasy-Setting die klassischen Charaktertypen mal entrümpelt und mehr potential aus Basteln, Recherchieren, Stealth und Ermittlung herausgeholt. Ergebnis ist eine Gruppe die extrem kooperativ spielt, sich in der Regel alternativen zu direkten konfrontationen überlegt und Bereiche wie Alchemie, Mechanik und Bücher-Recherche im Spiel-Alltag ohne nachlesen benutzen können.

Erreicht wird das durch einen extrem schlanken Würfel-Mechanismus, der für alles eingesetzt wird und aktiv inplay-denken fördert. Inplay-denken bedeutet, dass man nicht in einer Simulation spielt, sondern in der Vorstellung. Deswegen sind Detailregeln zum Beispiel als Pseudowissenschften konstruiert und können ingame jenseits von Werten und Würfelorgien verwendet und bespielt werden. Laut der Testgruppe auf dem Wintertreffen fühlt sich das ganze wie ein sehr immersives Fanmail-Spiel an.

Außerdem hinzugekommen ist mein Drama-System in Mystix, mit dem ich versuche Flag-Framing in mein System zu integrieren und eine Ingame-Figur-zu-Charakter Entwicklung unterstütze (Siehe Vashs Figur/Charakter Thread). Aber dieser Bereich ist noch recht neu, hat jedoch schon ein paar Testrunden standgehalten.

Naja das war mein Mystix in "sehr kurz", ob euch das Innovativ genug ist, weiß ich nicht. Ich werde es jedenfalls als Indie-Game rausbringen und es ist eben brand-neu und mit der Absicht entwickelt neuartig zu sein und da ich vor habe sowohl meinen Setting-Challenge-Beitrag, das Klassische Mystix und auch ein weiteres Setting mit eher klassischer Fantasy mit diesem System zu produzieren, werdet ihr es auch nicht so schnell los werden.  ~;D

Falls ihr jedoch (mit recht) sagt, dass nur das zählt, was fertig ist, dann werde ich mich ganz schnell in eine Ecke verkriechen und einfach weiterschreiben. Für mehr infos zu Mystix  siehe meine Signatur oder www.mystix-rpg.de.

Sonst noch viel Spass beim Indies sammeln  :)
Der Waldfürst gibt, der Waldfürst nimmt.

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Mystix - Das große Erwachen: Always Hope - Never Fall!

tempestrider

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #34 am: 12.08.2009 | 21:53 »
Mal nur um mir meine Mütze Klarheit abzuholen - was ist mit Acts of Evil?
(Und bevor die Frage aufkommt, ja, ich bin ein ein-Mann-Paul-Czege-Fanclub).
Ganz unabhängig von der Frage, wie "gut" oder auch nur "spielbar" das ist, innovativ ist es auf jeden Fall (zumindest von der zugrundeliegenden Idee her).
Dieses Konzept, die NSCs zu den wahren (tragischen) Helden einer Geschichte ultimativ bösartiger Halbgötter (der SCs) zu machen, erscheint mir in etwa so unverbraucht wie es schon Nicotine Girls, Bachanal und vor allem My Life with Master bei ihrem Erscheinen getan haben.

Ansonsten finde ich die Frage mit den "neuen Ideen" etwas unglücklich - klar hat es Spiele mit einzelnen Ideen gegeben, die unstrittig neu waren, aber meistens haben die nicht absolut funktioniert. Oft hat es einfach ein paar Anläufe (meist verschiedener Autoren) gebraucht, bis eine gute Idee auch zu einem guten Spiel gereift ist - und den Prozess sehe ich immer noch oft genug.
Wie alt ist Don't Rest your Head jetzt?
Ist nix Revolutionäres dran.
Und trotzdem hat mir seit Jahren kein Spiel mehr so eine geile Gänsehaut verpasst.
Es macht eben einfach ein paar Dinge, die andere auch schon gemacht haben, besser (der Character Questionare ist einfach göttlich, so simpel, ohne Zahlen, und der geilste Storystarter, den ich kenne) - und das immerhin noch, bevor diese Ideen irgendwo im "Mainstream" angekommen sind.
Lasst doch die letzten paar "Innovationen" mal Reife entwickeln, bevor ihr gleich Stasis, Forgeverkalkung und die Herrschaft der grauen Herren ausruft.
Der nächste Innovationszyklus kommt bestimmt.
Und wenn man ihn selber machen muss.

Bitte um Zurechtweisung ;-)

Offline PiHalbe

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #35 am: 13.08.2009 | 10:05 »
Wie alt ist Don't Rest your Head jetzt?
Ist nix Revolutionäres dran.
Und trotzdem hat mir seit Jahren kein Spiel mehr so eine geile Gänsehaut verpasst.
Es macht eben einfach ein paar Dinge, die andere auch schon gemacht haben, besser

Das sehe ich genauso. DRYH ist ein klares Beispiel von "Neuerungen aufgegriffen und so kombiniert, dass nachher alles tatsächlich Sinn ergibt". In gewisser Weise ist das revolutionär.  :D

Ich glaube schon, dass es immernoch viele neue Ideen und Ansätze gibt, dass diese nur nicht so prominient hervor treten, wie seinerzeit (fühl ich mich alt …). Sind eben nicht mehr alle in geschlossener Formation unter dem Forge-Banner vereint.

Die Frage ist natürlich auch, was man nun als Innovation auffasst. Wenn man einmal gesehen hat, dass es mehr als nur klassische Rollenspiele gibt, dann wirft einen so schnell nichts mehr um, habe ich das Gefühl. Die Maßstäbe verschieben sich und man wird unempfindlich gegenüber Neuerungen.

Darüber hinaus gibt es solch eine Flut von Indie-Spielen, dass es schwer ist unter all den "Kopien" die echten Neuerungen auszumachen. Das macht es vermutlich auch nochmal schwerer, echte Innovationen zu finden.

Solange gebe ich mich aber auch damit zufrieden, wenn die Spiele einfach besser werden und die neuen Konzepte besser aufgearbeitet werden.

Bitte um Zurechtweisung ;-)

Fühle Dich hiermit zurecht gewiesen!  :ctlu:

alexandro

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #36 am: 12.10.2009 | 16:10 »
Evtll. sollte man noch "Empire of Dust" erwähnen (alleine wegen der durch dieses Spiel vollzogenen "unheiligen Hochzeit" von Sandbox-play und Metaplot  >;D).

Offline 1of3

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #37 am: 12.10.2009 | 16:22 »
Evtll. sollte man noch "Empire of Dust" erwähnen (alleine wegen der durch dieses Spiel vollzogenen "unheiligen Hochzeit" von Sandbox-play und Metaplot  >;D).

Erzählen Sie mehr! ;D

(Auch gerne in einem neuen Thema.)

Offline Horatio

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #38 am: 11.11.2009 | 15:15 »
Hm.. also ich denke es kommt drauf an was man sich unter "Inovationen" vorstellt.

Viele der frühen Indies sind fast schon „nur“ Designthesen gewesen und nicht viel mehr als ein in Regeln eingebettetes Szenario gewesen (bspw. Puppetland oder My Life with Master, so geil ich die auch finde) oder sind den anderen Weg gegangen und haben quasi nur neue Denkweisen und Ansätzen in sonst eher klassische Systemansätze gebracht (bspw. Sorcerer).

Zu den Indies die mich am meisten wegen ihrer Konsistenz beindruckt haben gehören bspw. PTA, Polaris und DitV und die sind alle schon Indies der zweiten oder dritten Genration.. und ehrlicherweise, gerade bei Dogs habe ich aber das Gefühl, da muss noch mal dran gearbeitet werden, das System ist von der Grundidee her toll, hat aber ein paar Quirks über die man mal nachdenken sollte.

Von den ganzen Indie Ideen ist meines Erachtens auch einfach noch nicht genug im Mainstream Sektor angekommen. Zwar scheint mir gerade Sorcerer einiges an Einfluss auf das nWoD-Regelwerk gehabt zu haben, aber die ziehen immer noch ihre „Impossible thing before breakfast“ Nummer durch. Ebenso können sich viele Mainstream Regelwerke mal eine Scheibe davon abschneiden, wenn es darum geht wie man Szenarios erstellt oder das Setting so aufbereitet, dass es mehr ist als nur Prosa sondern eine Spielunterstützung. Das ein Rollenspiel mehr ist als nur Würfelmechanismus + Setting ist mir auch erst durch Indies klar geworden.

Im Indie Bereich geht es doch um viel mehr, als nur das neue kleine schicke Szenario mit der geilen Idee zu schreiben, das der geneigete User dann zweimal spielt um sich dann auf die Suche nach dem nächsten Kick zu begeben. Hier geht es, wie auch in den Mainstream Systemen, darum Ideen zu erproben und Ansätze zu verfeinern UND insbesondere auch darum so groß und unübersehbar zu werden, dass endlich all diese, in der Indie Szene schon lange bekannten, Ideen auch in den Mainstream einfließen!


btw.: Mich wundert, dass hier keiner Western City erwähnt. Ist Western City jetzt etwa keine echte Innovation sondern „nur ein Hack von PTA" bei dem die Szenen im voraus gebastelt werden, die Personen unter allen Spielern gleichmäßig verteilt werden und es Task- anstatt Conflict-Resolution gibt?

Mir wurde es damals als „ein besseres PTA“ vorgestellt. Das trifft es natürlich nicht, aber zeigt wie PTA oft wahrgenommen wird; bei PTA wurde mir von mehreren Leuten nach durchlesen erzählt: „Das kann nicht funktionieren und ist eigentlich auch gar kein Spiel“. Das System von Western City ist dagegen so klar aufbereitet und gibt einem so gut eine Struktur vor, dass selbst der konditionierteste klassisches Sim gewöhnte Rollenspieler damit klarkommt und genau so etwas braucht die Szene! Für mich eine kleine Revolution und die auch noch aus Deutschland.

Eine der Kernfragen hinter jedem Rollenspiel (Indie oder nicht) ist doch: Was macht das System? Wohin treibt es die Spieler, was unterstütz es und was drängt es beiseite. Das ist doch eine der Grundideen hinter dem Big Model.. und da könnten schon kleinere Variationen unglaublich viel ausmachen. Spielt bspw.  mal mit den selben Leuten PTA und WC und schaut wie unterschiedlich die Spiele verlaufen und welche Tendenzen sich ergeben^^.
« Letzte Änderung: 11.11.2009 | 15:31 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #39 am: 11.11.2009 | 15:35 »
Wir haben hier ein Western City Board, da das System aus einer Challenge hier hervorgegangen ist.  ;)

Aber Jörg wird sich freuen, dass dir sein System so gut gefallen hat.
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Offline Horatio

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #40 am: 11.11.2009 | 15:46 »
Öhm joa, da bin ich schon drüber gestolpert^^. Ging mir in dem Post hier auch eher darum meine Meinung über Inovation in der Indie Szene und wie und wo sie stattfindet zu illustrieren :).. hoffe es ist angekommen, dass es nicht nur eine Liebeserklärung an WC und PTA ist :D.
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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #41 am: 11.11.2009 | 16:06 »
OT(?):
Hi Backalive, und danke für das Lob ans Tanelorn!
Zu deiner Frage
Für mein Verständnis: Sind Degenesis und Aera noch Indie oder haben sie diese Schwelle schon hinter sich?
"Indie" ist ein Zweischneidiger begriff:

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Offline carthinius

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #42 am: 11.11.2009 | 20:52 »
vielleicht guckst du mal bei onesevendesign vorbei, die freien Spiele wie z.B. Lady Blackbird auf der Seite (und vermutlich auch die Playtest-Version von Danger Patrol) sind alle recht Indie, würd ich meinen. Und gerade Danger Patrol scheint interessant zu werden, auch wenn ich bisher nur schnell drüberschauen konnte.
Meine itch.io-Seite | Guild of Gnomes, ein Hack von Lasers & Feelings (bisher nur auf englisch verfügbar) | Böser Mond, du stehst so stille, ein Szenario für Warhammer Fantasy RPG 3rd | DURF (Deutsche Ausgabe), ein knackiges, regelleichtes Dungeon-Fantasy-Rollenspiel

Offline Horatio

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Re: Tut sich noch etwas Innovatives im Indiebereich?
« Antwort #43 am: 2.01.2010 | 02:03 »
Bin erst vor ein paar Tagen drüber gestolpert und es wurde hier im Forum auch schon drauf verwiesen.
Hat mich sehr beeindruckt. Höchst narrativ und voll Kampangentauglich (also im "klassichen Sinne" mit Chara-Verbesserung und "Langzeitmotivation"). Hat mich beim lesen sehr begeistern können :).

Hier mal ein Link auf die Grundregeln:

http://www.atomicsockmonkey.com/freebies/PDQ.pdf

.. und auf die Seite des dazugehörigen Settings:

http://www.7skies.net/

Hoffe der Sphärenmeister bekommt das nochmal rein. Muss ich haben :).

EDIT:
Ach ja, mit "Swashbucklers of the Seven Skies" ist PDQ endlich spielbar geworden, als PDQ#.

Ui.. überlesen *blush*. Dennoch verdient dieses System einen zusätzlichen Post, finde ich^^.
« Letzte Änderung: 2.01.2010 | 02:14 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
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