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Fading Suns: Weder Fisch noch Fleisch?
Boba Fett:
--- Zitat von: Destruktive Kritik am 27.05.2009 | 11:31 ---
Man kann ... spielen und das alles irgendwie stimmig in die gleiche Welt zu packen ist als SL schwierig.
Als Spieler mit dieser Auswahl konfrontiert bleibt verständlicherweise nur "Beliebigkeit" als prägendes Element übrig.
--- Ende Zitat ---
Zustimmung...
Das ist letztendlich so, als würde man im 19. Jahrhundert auf der Erde spielen.
Wild West, Industrielle Revolution, British Victorian Empire, Napoleon, Indien, China, Kolonisierung Australiens, Folgen der französische Revolution, ...
Und dazu noch Lovecrafts Cthulhu, Dracula und Frankenstein, um übernatürliche Genres der Zeit zu nehmen...
Wenn man da eine Charaktergruppe aus allen Teilen der Welt zusammenbaut, dann wird es auch mehr als bunt und schwierig.
Deswegen gibt es ja auch Rollenspiele, die sich mit dem Wild West Thema beschäftigen, aber den Rest der Welt auslassen, oder die sich mit dem victorianischen Genze befassen, aber den Wilden Westen links liegen lassen, oder ode...
Fading Suns macht das nicht, aber da empfiehlt es sich in der Rollenspielrunde zu besprechen, was zum Kampagneninhalt gemacht werden soll - und sich dann (sowohl was den Inhalt, als auch was die Charakterwahl angeht) gewidmet wird.
Und dann kann zwar der "Ukar - Artefaktsucher" als SC in einer Adelsrunde auftauchen, aber der Spieler ist sich dann eben auch bewusst, dass seine Figur genauso auffällig ist, wie ein Indianer der am eurpäischen Adelshofe zu "Gast" ist - und das sein Wort auch ungefähr genauso viel Beachtung findet. Oder dass ein Adliger auch auf Schatzsuche gehen kann, aber sein Status wenig wert sein dürfte.
Was man eben vermeiden sollte, ist, die große Rundreise durch alle Genres zu starten, alles zuzulassen und wöchentlich die jeweils nächste Spielsitzung in einem gefühlt "ganz anderem Setting" stattfinden zu lassen.
Oder wenn man das macht, sollte man sich der Folgen eben bewusst sein...
Haggi:
Ich finde schon, das FS einen speziellen Charakter hat. Das große Thema der sterbenden Sonnen definiert schließlich sehr viel der Stimmung der under Verhaltensweisen der Menschen.
Ich habe das Gefühl, das für FS eine echte Geschichte geschaffen wurde, die auch recht glaubwürdig ist. Heutzutage ist ja auch sehr viel möglich. Wenn sich die Menschheit ein wenig in die Zukunft bewegt, wird sicherlich diese Viefalt nicht verloren gehen.
Ich finde eher, das viele andere Systeme einen künstlich beschneiden, damit das Setting noch passt.
Schon beim ersten Kontakt hat mich die glaubwürdige Vielfältigkeit fasziniert.
Ist manchmal schwer Spieler auch dafür zu begeistern, vor allem wenn sie das System überhaupt nicht kennen. Da kann man etwas verloren sein.
FS erfordert also nicht nur vom SL etwas mehr Arbeit, als andere Systeme die mit bekannterem Muster arbeiten.
Funktionalist:
DIese Glaubwürdigkeit ist aber zerbrechlich und echt nicht vielen einfach so zugänglich.
Dieser Rückfall in das Feudalsystem, die Macht der Kirche und das Technologiegefälle strapazieren bei vielen Leuten die Suspension of Disbelief ganz gewaltig, obwohl ich persönlich finde, dass das doch ganz gut passt.
Crimson King:
Der Untertitel des Spiels ist "A futuristic Passion Play". Damit wäre das Gesicht von FS ziemlich gut beschrieben.
FS zieht seine Inspiration vornehmlich aus Dune und Babylon 5, zumindest nach meiner Wahrnehmung, grob im Verhältnis 2:1. Das heißt Mystik, Politik, Intrigen. Plot und innere Charakterentwicklung gehen vor Action und äußere Charakterentwicklung.
Meisterdieb:
Für mich hat Fading Suns ganz klar ein Gesicht, bzw. ist recht klar definiert. Ich sag meine Spielern immer als allererstes "Is wie Dune" und dann erklär die Grundideen.
Das sich viele Spieler darin verloren vorkommen oder meinen es sei ein Kuddelmuddel /anything goes Setting liegt wohl eher darin, dass sie sich nicht selbst (so intensiv wie früher) mit dem Setting beschäftigen oder der SL es nicht schafft, das "Thema" eindeutig zu erklären. Ich geb zu, dass FS recht komplex ist und einige -teils sehr verschieden- Elemente miteinander vermischt. Man muss sich schon ein wenig mit dem Setting beschäftigen (wollen).
Das "alllet jeht" als negativ gewertet wird, kann ich nicht nachvollziehen. Zum einen weil ich das als großen Pluspunkt sehe, zum anderen weil man diesen Vorwurf wohl den meisten Settings machen kann.
Ich kann bei DSA/ Forgotten Realms/ Ravenloft/ Shadowrun etc auch dutzende von Genres spielen - da stört es aber offenbar niemanden.
--- Zitat von: Destruktive Kritik am 27.05.2009 | 12:11 ---Das Problem ist ja, dass es fast unmöglich ist, die Westernkampagne nach der Adelsintrige zu spielen und das Gefühl zu haben, man befände sich im gleichen Universum.
--- Ende Zitat ---
Wenn man mit Westernkampagne jetzt "genau Deadwood oder High Noon oder Tombstone" meint (also genauso wie es auf der Erde war bzw. wie es die Filme/Bücher zeigen), Wild West eben, dann geht es natürlich nicht. Aber wenn man den Gedanken der "Frontier" nimmt und das ins FS Setting pflanzt geht das sehr wohl.
Fading Suns ist eben kein Firefly.
Man darf halt den Rahmen und die Ästhetik des Settings nicht aus den Augen verlieren.
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