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D&D4e. Ein Rollenspiel oder nicht?
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Enpeze am 14.07.2009 | 01:10 ---Sagte ich ja. wie sehr zu zuläßt daß der Zufall Dein Spiel beeinflusst. Wenn Du es zuläßt daß Dein Spiel größtenteils vom Zufall beeinflußt (wie bei der Traveller chargen) wird, nennst Du das nicht mehr Rollenspiel.
--- Ende Zitat ---
NEIN!
Wenn ich zum Beispiel entscheiden darf:
Ich gehe in eine Bar und werde mit 50% Wahrscheinlichkeit ausgeraubt.
Ich gehe eine gut befahrene Straße entlang und werde mit 20% Wahrscheinlichkeit ausgeraubt.
Ich gehe in die dunkle Gasse und werde mit 80% Wahrscheinlichkeit ausgeraubt.
Dann ist das Rollenspiel: Der Zufall beeinflusst zwar mein Spiel, aber meine ingame Handlungen haben Einfluss auf den Zufall. (Trotzdem hat der Zufall auch Einfluss auf mich. - Wir beeinflussen uns sozusagen gegenseitig.)
KEIN Rollenspiel wäre für mich folgendes:
Ich gehe in eine Bar und werde mit 50% Wahrscheinlichkeit ausgeraubt.
Ich gehe eine gut befahrene Straße entlang und werde mit 50% Wahrscheinlichkeit ausgeraubt.
Ich gehe in die dunkle Gasse und werde mit 50% Wahrscheinlichkeit ausgeraubt.
Der Zufall ist in beiden Fällen vorhanden.
--- Zitat ---Was für mich ein Graus bzw. ein uninteressantes Rollenspiel ist, ist wenn ein Großteil des Spieles nur mehr "besprochen" wird und man aufgrund irgendwelcher fragwürdiger Dramaturgien von Reservespielbergs die ihre Story durchspielen wollen (Spieler inklusive) dem Zufall nur mehr eine untergeordnete Bedeutung als Geschichtenerzeuger beimißt. Der erste Schritt zur Verdammnis des Railraodings. Du wirst wahrscheinlich kontern, daß Kommunikation und Spielerentscheidungen Railroading verhindern können. Ja das sehe ich auch so, trotzdem ist der Weg zur "dunklen Seite" verlockend wenn man zuwenig Zufall im Spiel erlaubt.
--- Ende Zitat ---
BTW,
und wenn man keinen Einfluss auf die Würfel ausüben kann, tauscht man das Railroading des SLs gegen ein Railroading des Würfels ein.
6:
@Eulenspiegel:
Du gehst davon aus, dass im Rollenspiel taktische Überlegungen als Basis bestehen muss.
Es geht aber auch anders. Du kannst ein Ergebnis nehmen und dieses dann rollenspielerisch auschmücken. D.h. das Ergebnis wird durch Zufall ermittelt und die Spieler samt SL schmücken dieses Ergebnis rollenspielerisch aus. (Ein extremes Beispiel dafür wäre Dying Earth)
Klar. Ist ne ganz andere Herangehensweise. Trotzdem ist das auch Rollenspielen.
EDIT: Der Zufallsaspekt bei der Charaktergenerierung hat eine noch andere Aufgabe: Du bekommst damit einen vorgenerierten Charakter, den Du mit Leben erfüllen musst.
Medizinmann:
@Eulenspiegel
Es gibt kein "Railroading des Würfels"
sowas ist völliger Quatsch (ImO),denn Würfeln ist das genaue Gegenteil vom Railroading und obwohl Ich nicht immer deiner Meinung bin dachte ich immer :der hat Ahnung(oder wenn Du mal falsch liegst,das Du dich wenigstens mit der Materie beschäftigst), aber So ein Satz kommt wirklich überraschend für Mich,denn wenn er ernstgemeint ist von dir,könnte Ich dich nicht mehr ernst nehmen,und sowas fänd Ich schade !
mit leicht enttäuschtem Tanz
Medizinmann
Arldwulf:
Naja, ich kann den Begriff schon nachvollziehen. Railroading ist wenn die Spieler keinen Einfluss auf die Geschichte haben. Sie folgen nur der Spur. Dafür ist unerheblich ob diese nun zufällige Kurven fährt, oder vom SL in schöner Landschaftslage angelegt wurde. Solange die Spieler keinen Einfluss auf die Strecke haben ist es sicher eine Form des Railroadings.
Letztlich könnte man aber schon die Frage stellen ob diese Diskussion noch mit der 4E zu tun hat, da diese ja durchaus eine zufallsbasierte Charaktererstellung vorsieht, Zufallsbegegnungen und ähnliches - jedoch alles in erster Linie optional so das jeder selbst entscheiden kann was er gern macht.
Enpeze:
--- Zitat von: Arldwulf am 14.07.2009 | 11:44 ---
Letztlich könnte man aber schon die Frage stellen ob diese Diskussion noch mit der 4E zu tun hat, da diese ja durchaus eine zufallsbasierte Charaktererstellung vorsieht, Zufallsbegegnungen und ähnliches - jedoch alles in erster Linie optional so das jeder selbst entscheiden kann was er gern macht.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube das hat durchaus etwas mit 4e zu tun. Die Designphilosophie heutzutage geht in die Gegenrichtung und schließt extreme Zufallsfaktoren zunehmend aus. Spielleiter und vor allem Spieler werden zu Resourcenkontrolleuren erzogen. Je weiter man in den DnD Editionen zurückgeht, desto undenkbarer ist z.B. daß Zufallstabellen bzw. das zufällige Charakterauswürfeln nur "optional" wären. Damals waren sie ein integraler, gefürchteter aber auch integraler Bestandteil im Spiel.
Je weiter man nun in den Editionen vorschreitet, desto bedeutsamer werden die Überlebens-Netze in denen die Charaktere aufgefangen werden. Vergessen ist der barebone d4 vom Magic User auf der ersten stufe. Tod ist nur mehr ein Gerücht, bzw. eine Sache des Geldes. In der 5. Edition wird man dann wahrscheinlich gar nicht sterben können, sondern wird nur "außer Gefecht gesetzt" und erwacht nach dem Encounter wieder.
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