Pen & Paper - Spielsysteme > Reign & One-Roll-Engine (ORE)

Godlike

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Jestocost:
Letzten Donnerstag hatte ich Gelegenheit, Godlike als Spielleiter auszuprobieren. Mit überwältigendem Erfolg.

Das Setting war folgendes: Warschauer Ghetto im Januar 1943.

Meine Spieler wussten nur, dass das Spiel in dieser Zeit stattfindet und es ein Superheldenrollenspiel ist. Zuerst hat jeder seinen Charakter noch ohne Kräfte erschaffen: Wir hatten einen verrückten Zigeuner, einen Landarbeiter, eine junge Jüdin aus gutem Hause, ihren muskulösen, etwas minderbemittelten Diener, einen Kleinkriminellen und einen ehemaligen Schlachter.

Im Prolog, der im Sommer 1942 stattfand, ging es darum, eine Ladung Nahrung abzufangen und für das Ghetto zu sichern. Dabei konnten die Spieler das System kennenlernen. Nachdem sie den Auftrag abschlossen hatten, erfuhren sie, dass das Ghetto geräumt wurde. Dann haben wir 6 Monate später (Spielzeit) weitergespielt, und die Spieler konnten ihre übernatürlichen Talente entwickeln...

Auch das ging ohne Probleme: jeder Spieler hatte recht gute Ideen, was sein Charakter tun können sollte - und das System konnte wirklich alles sehr gut simulieren - oft musste man einfach ein paar Nachteile nehmen, um die Kosten der Kräfte zu senken.

Jestocost:
Die Kräfte, die sich die Spieler ausgesucht haben, waren vielfältig: Vom unsichtbaren Kobold über Bullet Time bis zur Superstärke und Immunität gegen kinetische Angriffe.
Hier hat das System wirklich seine Stärken gezeigt: Da Superkräfte nach ihren wirklichen Auswirkungen bewertet wurden, konnten sie sehr einfach definiert werden: Bullet Time ist demnach die Fähigkeit, für eine begrente Zeit sein Koordinationsattribut auf 10 zu steigern.

Aber jetzt zum eigentlichen Spielabend: Alle Spieler waren in ihrem Hauptquartier im Ghetto, als die Deutschen versuchen, das Ghetto mit Gewalt zu räumen. Ein Abgesandter der Widerstandsgruppe kontaktierte die Spieler, damit sie das Waisenhaus im Ghetto schützen. Und dann ging es los, durch die Straßen und die Kanalisation.

Hier zeigte sich auch die Stärke des ORE-Systems (One Roll Engine). Da es keinen Initiativewurf gab, verlief der Kampf sehr schnell und sehr spannend: Und die Superkräfte der Spieler waren wirklich lebensrettend. Da die Spieler aber nur mit sehr wenig Willenspunkten begonnen, mussten sie gut mit ihren Kräften haushalten, vor allem, als sie Kontakt mit deutschen "Übermenschen" bekamen - denn Talente (Superhelden) haben die Fähigkeit, die Kräfte anderer Talente zu stoppen, in dem sie sich gegenseitig mit Willenskräften überbieten.

Das Spiel endete damit, dass die Spieler einen Panter entführten und die Kinder aus dem Waisenhaus bis nach draußen eskortierten konnten. Ein voller Erfolg, obwohl die Spielercharaktere oft um ihr Leben fürchten mussten.

Das System ist wirklich sehr schnell und kinderleicht zu verstehen. Das war auch sehr hilfreich, da drei meiner Spieler sonst nichts mit Rollenspielen zu tun hatten - und die gingen aber alle drei voll mit und konnten auch maßgeblich zum Spiel beitragen.

Ich war wirklich begeistert. Godlike lohnt sich wirklich.

Gast:

--- Zitat ---Ich war wirklich begeistert. Godlike lohnt sich wirklich.
--- Ende Zitat ---

Wie leicht oder wie schwer ist das Konzept
--- Zitat ---Greg Stolze und Dennis Detweiler beantwortet die Frage, welche Auswirkungen Menschen mit Superkräften wirklich auf die Geschichte hätten. Die Antwort: Nicht wirklich viel.
--- Ende Zitat ---
denn in ein anderes Setting portierbar?

Jestocost:
Godlike in ein anderes Settung zu portieren, dürfte kein Problem sein. Die Charakterschaffung selbst ist sehr frei und die Superkräfte auch. außerdem gibt es auf der Wild Talent Yahoo Group schon die Testversion von Wild Talents - damit kann man auch in der Gegenwart spielen...

Gast:
Schön. :)

Dann mach ich mir schonmal einen geistigen Eintrag auf die Einkaufsliste.

*seufz* Soviel schönes Zeug und so wenig Zeit es zu lesen...

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